Vergewaltigt und straffrei????

Das hängt von der Definition von dem Wort "Vergebung" ab. Wie definierst Du es?

Ich definiere es so, dass das Opfer die Schuld des Täters auf sich nimmt und der Täter sich nicht weiter mit diesem Thema befassen muss - vielleicht täusche ich mich mit dieser Definition - aber ich denke, der Täter selbst muss sich mit dem auseinandersetzen, was er getan hat und erst dann kann er sich selbst vergeben. Das Opfer kann ihm diese Arbeit nicht abnehmen.

Gute Frage!;)

Nein, ich nehme nicht die Schuld des Täters auf mich, denn , und ich spreche immer aus persönlicher Erfahrung, die Schuld nahm ich auf mich , als ich noch mit meinem Schicksal haderte und den Grund bei mir suchte, warum es der Täter tat: weil nicht hübsch, weil schlecht, weil selber schuld, weil nichts wert, und und und....ich konnte erst vergeben, als ich mich mit dem Täter nicht mehr befasste , sondern mit mir und mir klar wurde , das ich ja doch etwas wert bin , doch nicht schuld...somit konnte ich erstmal verzeihen, dennoch nicht vergessen...die Vergebung findet erst statt und hat auch stattgefunden. Es ist ein langwieriger Prozess und schwer in Worte zu fassen. Da ich aber in der Sterbegleitung tätig war, weiss ich heute wie wichtig es ist sich selbst zu erkennnen und vergeben, aber auch diejenigen die "Böses" taten. Ja , auch da hast du recht, die Täter die erkennen und sich dann auch selbst vergeben können gehen auch durch einen eigenen Prozess, aber das ist Ihrer, falls sie es einsehen.Ist nicht meine Aufgabe, dies zu übernehmen. Sind sie bereits tot, brauchen sie umso mehr die Vergebung , so war es jedenfalls bei mir, weil sie sich nicht lösen können, aber ich mich auch nicht.

Ich hoffe, meine Ansicht war verständlich.

LG:)
 
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Gute Frage!;)

Nein, ich nehme nicht die Schuld des Täters auf mich, denn , und ich spreche immer aus persönlicher Erfahrung, die Schuld nahm ich auf mich , als ich noch mit meinem Schicksal haderte und den Grund bei mir suchte, warum es der Täter tat: weil nicht hübsch, weil schlecht, weil selber schuld, weil nichts wert, und und und....ich konnte erst vergeben, als ich mich mit dem Täter nicht mehr befasste , sondern mit mir und mir klar wurde , das ich ja doch etwas wert bin , doch nicht schuld...somit konnte ich erstmal verzeihen, dennoch nicht vergessen...die Vergebung findet erst statt und hat auch stattgefunden. Es ist ein langwieriger Prozess und schwer in Worte zu fassen. Da ich aber in der Sterbegleitung tätig war, weiss ich heute wie wichtig es ist sich selbst zu erkennnen und vergeben, aber auch diejenigen die "Böses" taten. Ja , auch da hast du recht, die Täter die erkennen und sich dann auch selbst vergeben können gehen auch durch einen eigenen Prozess, aber das ist Ihrer, falls sie es einsehen.Ist nicht meine Aufgabe, dies zu übernehmen. Sind sie bereits tot, brauchen sie umso mehr die Vergebung , so war es jedenfalls bei mir, weil sie sich nicht lösen können, aber ich mich auch nicht.

Ich hoffe, meine Ansicht war verständlich.

LG:)

Dass Du aus Deiner persönlichen Erfahrung schreibst, davon bin ich eh ausgegangen. So sollte es auch sein....

Zum Teil - wenn ich Dich richtig verstanden habe - sind unser Umgang damit ähnlich verlaufen. Ich sehe nur einen Unterschied: ich glaube nicht, dass ich irgendwem irgendetwas vergeben muss - ausser mir selbst das, was ich selbst getan habe. Ich glaube nicht, dass ich irgendeinem anderen Menschen überhaupt irgendetwas vergeben kann. Das kann er nur selbst tun - er alleine. Denn ich habe gar nicht die Macht dazu, es käme mir wie eine Erhöhung gegenüber dem Täter vor - und dann würde ich noch mitten drin stecken in diesem Zeugs von Opfer- und Täter-Dasein.

Das ist natürlich nur mein Empfinden. Dein Weg ist für Dich wahrscheinlich der richtigere - und mein Weg ist es für mich.
 
Dass Du aus Deiner persönlichen Erfahrung schreibst, davon bin ich eh ausgegangen. So sollte es auch sein....

Zum Teil - wenn ich Dich richtig verstanden habe - sind unser Umgang damit ähnlich verlaufen. Ich sehe nur einen Unterschied: ich glaube nicht, dass ich irgendwem irgendetwas vergeben muss - ausser mir selbst das, was ich selbst getan habe. Ich glaube nicht, dass ich irgendeinem anderen Menschen überhaupt irgendetwas vergeben kann. Das kann er nur selbst tun - er alleine. Denn ich habe gar nicht die Macht dazu, es käme mir wie eine Erhöhung gegenüber dem Täter vor - und dann würde ich noch mitten drin stecken in diesem Zeugs von Opfer- und Täter-Dasein.

Das ist natürlich nur mein Empfinden. Dein Weg ist für Dich wahrscheinlich der richtigere - und mein Weg ist es für mich.

Jedenfalls sehe ich das du mich verstanden hast, und glaube mir auch ich kann dich verstehen und deine Haltung.

Alles hat seine Zeit!

Hier sind mehr betroffen , als man ahnen möchte....

Alles erdenklich Liebe für dich und wenn es dein Weg ist, so ist es deiner, so unähnlich eh nicht, und nein ich "erhöhe " mich über niemanden.

LG:);)
 
Das hängt von der Definition von dem Wort "Vergebung" ab. Wie definierst Du es?

Ich definiere es so, dass das Opfer die Schuld des Täters auf sich nimmt und der Täter sich nicht weiter mit diesem Thema befassen muss - vielleicht täusche ich mich mit dieser Definition - aber ich denke, der Täter selbst muss sich mit dem auseinandersetzen, was er getan hat und erst dann kann er sich selbst vergeben. Das Opfer kann ihm diese Arbeit nicht abnehmen.


Das finde ich echt cool.
Wenn man drüber nachdenkt, dann ist es unsinnig, sich mit der Schuld des Täters zu befassen, das ist seine Aufgabe.
Als Opfer ist es am wichtigsten, sich mit sich selbst zu befassen und es zu verarbeiten, dann ist man frei.


@Tor von Gor: Vielleicht kommt die Strafe noch, das kann man nicht wissen.
Bei einem von meinen war es so.


@Asaliah40: Warum denkst Du, daß man besonders dringend vergeben muß, wenn die Täter tot sind, weil die es besonders brauchen und sich nicht lösen können? Da denkt man doch wieder daran, was die Täter brauchen und wollen, will es denen recht machen.
Ich glaub, es ist viel wichtiger bei sich selbst zu bleiben, die Täter müssen das schon mit sich selber ausmachen im Jenseits oder sonstwo.



Einen Gedanken zur Vergebung hab ich, wenn man vergibt, dann ist man ja nicht mehr böse auf den Täter, hat verziehen, aber was ist, wenn was neues hochkommt, eine neue Erinnerung oder eine Schwierigkeit, die Folge der Tat ist, dann kommen Gefühle hoch wie Wut, was macht man dann damit?
Auf den Täter kann man nicht mehr böse sein, dem hat man ja verziehen, was passiert mit der Wut?
 
Das finde ich echt cool.
Wenn man drüber nachdenkt, dann ist es unsinnig, sich mit der Schuld des Täters zu befassen, das ist seine Aufgabe.
Als Opfer ist es am wichtigsten, sich mit sich selbst zu befassen und es zu verarbeiten, dann ist man frei.


@Tor von Gor: Vielleicht kommt die Strafe noch, das kann man nicht wissen.
Bei einem von meinen war es so.


@Asaliah40: Warum denkst Du, daß man besonders dringend vergeben muß, wenn die Täter tot sind, weil die es besonders brauchen und sich nicht lösen können? Da denkt man doch wieder daran, was die Täter brauchen und wollen, will es denen recht machen.
Ich glaub, es ist viel wichtiger bei sich selbst zu bleiben, die Täter müssen das schon mit sich selber ausmachen im Jenseits oder sonstwo.



Einen Gedanken zur Vergebung hab ich, wenn man vergibt, dann ist man ja nicht mehr böse auf den Täter, hat verziehen, aber was ist, wenn was neues hochkommt, eine neue Erinnerung oder eine Schwierigkeit, die Folge der Tat ist, dann kommen Gefühle hoch wie Wut, was macht man dann damit?
Auf den Täter kann man nicht mehr böse sein, dem hat man ja verziehen, was passiert mit der Wut?

Eigentlich habe ich es ja beantwortet, aber ok, ich versuche es nochmals.
Wenn ich den Täter nicht vergeben kann, wenn er also schon tot ist, habe ich keine Möglichkeit für mich, mich mit dem auseinanderzusetzen: Wie meine ich das: Mir geht es nicht darum , das er jetzt seine "Erlösung" erhält , sondern in erster Linie um meine, weil ich ansonsten doch keine wirkliche Ruhe oder Frieden in mir tragen kann, weil ich mich nicht von dem Täter lösen kann, wenn ich es nicht verarbeite und in meiner Wut und Verzweiflung darin "stecken"bleibe, so ist letztendlich Vergebung der einzige Weg - für mich. Richtig, ich bin ihm nicht mehr böse, es hat keine Sinn, eine Erklärung findet sich immer, und darunter leiden täte nur ich.

Ja, wenn etwas hochkommt und sei es sogar das man wütend ist, so habe ich auch dies wieder mit mir auszumachen, das heisst für mich , dem auf den Grund gehen und dann auch das verarbeiten, weil es manchmal auch bei mir nicht ausblieb, das dem so war und auch nicht wissen kann , ob noch was ( hoch) kommt. Ich denke da aber deshalb positiv, weil ich den Weg ja kenne, inzwischen und weiss - für mich , das es nur in Vergebung enden kann.

Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt.

LG:);)
 
Was soll ich mit Hass und Rachegedanken?
Sie ziehen mich nur ständig selber in den Kreislauf des Leidens.
Damit hat der Täter nicht nur die Macht während der Tat über mich,sondern beeinflusst mein gesamtes weiteres Leben.
Genugtuung für Erlebtes würde die Tat auch nicht ungeschehen machen.

Vergeben,ja...sicher kann man es versuchen.
Es ist bis zu einem gewissen Grad auch tröstlich.

Meine Lösung finde ich persönlich in meinem Glauben,dass ich all das was ich in dieser Welt hinterlasse ,nach meinem Leben selber beurteile,erfahre,noch einmal durchlebe.
Somit kann ich meine Wut beruhigt abgeben,in der Gewissheit,dass auch der Täter sich selber richtet,spätestens nach seinem Leben.

Im übrigen,haben all diese negativen Vorkommnisse mich auf den Weg gebracht ,auf dem ich heute stehe.
Meine Empfindungen wären nicht so tief ohne diese Erfahrungen.

Vielleicht ist das ein Schritt den manch einer annehmen kann,um wieder frei und möglichst unbelastet sein Leben endlich glücklich weiter zu leben.

Alles Liebe
Suenja
 
Was soll ich mit Hass und Rachegedanken?
Sie ziehen mich nur ständig selber in den Kreislauf des Leidens.
ich gehe davon aus, der Hass ist auf die Gleichgültigkeit zurückzuziehen, welche Täter manchmal gegenüber den Opfern haben, ... .
Denn die Leben oft Ihr Leben weiter, als wäre nichts geschehen und ich denke das löst Wut und Zorn in den Betroffenen aus. Denn für ein Opfer ist es immer ein einschneidendes Erlebnis, dass sie sozusagen Ihr ganzes Leben lange prägt.
lg
Cyrill
 
Frage: wie definierst Du das Wort "Vergebung"?

Vergebung ist der Weg ins HERZ, zunächst ins eigene HERZ. Es ist der Weg der Erkenntnis zur eigenen Stärke. Sich rausholen aus der Opferhaltung. Das Ablegen des Empfindens wertlos zu sein.

Die Gleichwertigkeit in jedem LEBEN zu erfassen. Auch, und gerade im eigenem.

Sich selbst annehmen, sich selbst vergeben, auch präventiv für erbrachte LIEBlose Gedanken, Worte und Handeln, denen man sich selbst nicht bewusst ist, die andere aber verletzt haben könnten.

Mit dem Vergeben beende ich für mich selbst eine Ereigniskette, die sich im wechselnden Täter- Opfersein ausdrückte und nun durch eigene Kraft, ohne Abhängigkeit zu Täter oder sonstigen Personen oder Umständen beende.

Ich beschäftige mich mit dieser Thematik lebenspraktisch seit einigen Jahren.

Auch die eigene Bewältigung schmerzlich erfahrener sexueller Gewalt habe ich so erreichen können. Und helfe so auch anderen Menschen bei der Auflösung ihrer schmerzlichen Erfahrungen.

Und die Ergebnisse halten Menschen, die das noch nicht selbst erlebt haben, nicht für möglich.

Auch hier unter den Betroffenen gibt es doch den unterschiedlichsten Umgang mit dem Erlebnis, und auch die unterschiedlichsten Ergebnisse.

Ich sage noch einmal unmissverständlich, wer ausschliesst, je selbst Täter gewesen zu sein, belügt sich und sein eigenes LEBEN, und hat gewählt weiter Opfer zu sein. Und somit ist er/sie schon wieder zum Täter geworden.

Was ist denn die Tat?? Der Gedanke, das Wort und das Handeln sind die Tat.

Wer von Reinkarnation weiss, weiss auch, dass Täter und Opfer immer in EINEM zu finden sind.

Ob es gefällt oder nicht, es ist dieselbe Energie, Schwingung. Das Ergebnis aus mangelndem Selbstbewusstsein. Sich nicht wert zu sein. Das verstärkt sich noch nach dem Erlebnis.

Da ist anzusetzen.

Lieben Gruss
Paulus
 
Paulus, es wird Gründe haben, warum du manchmal so untergriffig bist. Ich hätte sie - so wie andere hier auch - gerne erfahren.

Ich hege keine Kriegsgedanken, da irrst du dich auf ganzer Linie.
Der Grund, warum ich zu diesem Thema Stellung beziehe, ist der, dass ich selber missbraucht wurde. Ich war damals 11 Jahre alt und es hat dann mehr als ein Jahr lang angedauert.
Was mir heute daran noch zu schaffen macht ist der Umstand, dass ich diesen Mann nie angezeigt habe. Hätte ich es getan, wären auch andere besser geschützt gewesen.

Ich habe das nun mal in aller Kürze angerissen, weil ich meine, dass Betroffene noch viel mehr darüber sprechen (oder eben schreiben) sollten, denn nur so können andere dafür auch sensibilisiert werden.
Missbrauchserfahrungen müssen einem nicht ein Leben lang begleiten und einschränken, irgendwann ist das Geschichte und gehört zum Erfahrungsfundus, auf den man auch mal zurückgreifen kann.
Es gibt Wege damit gut zurecht zu kommen und es hinter sich zu lassen, aber diese Wege verlaufen sehr, sehr unterschiedlich und sind von Außenstehenden nicht zu bewerten.

So ist es. Stimme dir zu.

Und ein Versuch, die Dualität in privat und offiziell zu trennen, also die gefühlte Trennung, nochmal zu trennen, halte ich für straftatbegünstigt.

Transparenz kann nur der Grundgedanke sein. Und auch daher meine Wortentwicklung hin zu Kriegsgedanken. Nämlich so werden Täter eher noch einen geschützten Raum für sich finden....

Das ist hier nun nicht sauber. Ich hatte dir mit #125 ausführlich auf den Ausdruck Griegsgedanken geantwortet.

Ich habe dort soziologische Gesichtspunkte einfliessen lassen, die meinen Gedankengang erklären.

Wenn du aufrichtig damit umgehen möchtest, lies es bitte.

Lieben Gruss
Paulus
 
Werbung:
Was soll ich mit Hass und Rachegedanken?
Sie ziehen mich nur ständig selber in den Kreislauf des Leidens.
Damit hat der Täter nicht nur die Macht während der Tat über mich,sondern beeinflusst mein gesamtes weiteres Leben.
Genugtuung für Erlebtes würde die Tat auch nicht ungeschehen machen.

Vergeben,ja...sicher kann man es versuchen.
Es ist bis zu einem gewissen Grad auch tröstlich.

Meine Lösung finde ich persönlich in meinem Glauben,dass ich all das was ich in dieser Welt hinterlasse ,nach meinem Leben selber beurteile,erfahre,noch einmal durchlebe.
Somit kann ich meine Wut beruhigt abgeben,in der Gewissheit,dass auch der Täter sich selber richtet,spätestens nach seinem Leben.

Im übrigen,haben all diese negativen Vorkommnisse mich auf den Weg gebracht ,auf dem ich heute stehe.
Meine Empfindungen wären nicht so tief ohne diese Erfahrungen.

Vielleicht ist das ein Schritt den manch einer annehmen kann,um wieder frei und möglichst unbelastet sein Leben endlich glücklich weiter zu leben.

Alles Liebe
Suenja

Danke Suenja. Das ist es.

Lieben Gruss
Paulus:umarmen:
 
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