Vielen Dank für diesen MEGA Beitrag und deinen Mut, Zokora!

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Ich habe mich ja schon oft gefragt, wieso Menschen dazu neigen, diese esoterischen Umkehrkonzepte überhaupt anzunehmen. Was es ihnen bringt, wie sie in diesen Konzepten Befreiung (?) oder Befriedung erfahren können? Deinen Beitrag jetzt zu lesen war sehr aufschlussreich und gibt mir einige Ideen dazu.
Vielleicht sind diese Konzepte tatsächlich für jene "Klientel" ansprechend, die in ihrer natürlichen Wehrhaftigkeit, sofern sie sich überhaupt eingestellt hatte, vom Umfeld nicht getragen sondern noch zusätzlich "mitverantwortlich" gemacht wurden. Die also zu dem, was ihnen widerfuhr nun noch eingeloggt bekamen, dass der Missbrauch folgerichtig ist, weil sie eben so wären, wie sie wären. Nun kommen esoterische Konzepte und holen sie genau da ab, wo sie stehen, weil sie es in Resignation verinnerlicht haben. Plötzlich macht diese Verantwortung Sinn, weil sie an einen Ausweg gekoppelt ist: Übernimmst du die Verantwortung, löst sich der gesammelte Driss wie von selbst auf. Und da diese Rechnung aber nicht aufgeht, beginnt nun der Missionierungszwang in der Umwelt. Die Umwelt und der Leidensgenosse muss das verstehen, damit das Leck an tatsächlicher Heilung wieder von außen gestopft wird. Sowie die Verantwortung dafür von außen kommt, muss der Ausgleich auch wieder von außen kommen. Es ist merkwürdigerweise das totale in die Macht gehen, durch totale Fremdbestimmung. Eine völlige Umkehrung. Weil keine Bestätigung stattfand, werden fremde Inhalte adaptiert und begeben sich von an in eine Bestätigungssucht im Missionierungszwang. Hm, ist noch alles unausgegoren, aber das zu erforschen könnte interesssant und aufschlussreich sein.
Ich muss sagen, ich hatte da einfach unglaubliches Glück in dieser Angelegenheit mit meinem Umfeld und Erziehungsberechtigten. Im Kinderheim, wenn der Täter zu Besuch kam, haben sie sofort gemerkt- ohne dass ich auch nur ein Wort hätte dazu sagen können, geschweige denn brauchen, was Sache ist und mich "diskret" geschützt, in dem sie mir meine Ablehnungsgesten zugestanden. Ich wurde auch nicht gefragt, musste nichts erklären... . Gefühlt standen sie einfach bedingungslos hinter mir und verhielten sich ihm gegenüber neutral.
In meiner einen Familie zeigte ich das selbe Verhalten. Hier wurde ich zwar gefragt, aber ich war auch älter. Ich erzählte meinem Vater davon und auch hier gab es GSD keine Konfrontation oder sonstige Klärungsversuche, dem wäre ich einfach nicht gewachsen gewesen. Aber hinter meinem Verhalten standen sie alle, ohne Wenn und Aber, ohne irgendeine Infragestellung. Zusätzlich aber verhielten sie sich nun gar nicht neutral ihm gegenüber sondern zeigten "deutlich Kante" und sich von seinen schnöden Bemühungen völlig unbeeindruckt. Ich wurde vor Berührungen und Anbiederungen entschieden geschützt. Mit der Konsequenz, dass er endlich fernblieb.
In meiner anderen Familie, da wiederum war ich bereits deutlich älter... lebte ich meine Verachtung ihm gegenüber deutlich und offen aus. Und meiner Mutter erzählte ich wieso. Sie schwieg dazu einfach nur, aber ließ mich sichtlich amüsiert "jeden noch so entsetzlichen Schnodderscheiß" ihm gegenüber hinausposaunen. Und selbst mein Stiefvater machte mit. Wenn er es also wagte, wieder einmal zu Besuch zu erscheinen, hat er jedesmal seine "kleine Hölle" serviert bekommen und reiste völlig bedröppelt davon. Als es überhand zu nehmen drohte, sagte meine Mutter nur: Es reicht! Und mit diesem Signal hörte ich auch sofort auf. Sie nahm einen familieninternen Vorwand, um ihm "Hausverbot" zu erteilen. Irgendwann erlaubte ich mir den Spaß, nachdem er nun nicht mehr kam, ihn anzurufen, ihm reinen Wein einzuschenken und unter Hasstiraden Schmerzensgeld von ihm zu verlangen...
Da war ich so 17/18 Jahre alt. Letztlich begegnete ich ihm damals mit meiner Tochter, sie war vielleicht 4 Jahre alt oder so... in einer Bäckerrei/Cafe. Wir umarmten uns kurz, hielten einen kurzen Schnack. Und da war nix mehr. Kurz noch stieg ein Bild in mir hoch mit seinem Lümmel sonst wo, wo er nicht hingehört. Aber, da war einfach nix mehr. Frieden!
Ich bin einfach unendlich dankbar - in dieser einen Angelegenheit- dass ich hier auf soviel Toleranz, Verständnis und Sensibilität vornehmlich durch meine Familien stieß. Und einfach getragen wurde, so wie ich war und so wie ich es brauchte!!!
Yogurettes Statement habe ich mir als Signatur "geklaut" (ich hoffe, es ist in Ordnung,
@Yogurette)!
Yogurette:
Kinder wissen ganz genau, ob jemand zu ihnen ungerecht ist
und tröten das auch laut hinaus. Die scheißen auf Hoppopo.
Wie wahr, wie wahr!