Vergebung! Brauchen wir Strafen?
ja.... weil es nicht sein kann, dass eine Tat „ungestraft“ sein kann, wo jeder machen kann, was er will. Wo kommen wir da hin und wie leicht wird es dann jedem gemacht?
Die Menschen, die du verurteilst
@martina weigt zeigen dir deine Schattenseiten, deine dunklen Anteile, und du bist dankbar? Wenn dir jemand Gewalt angetan hat, bedankst du dich dafür, für was? Wenn mich jemand wie Dreck behandelt, sage ich danke, ich will noch mehr davon... weil ich vielleicht nicht fähig bin, mich zu wehren. In einer Opferhaltung drin bin, weil der Täter mir zeigt, dass er u. U. austeilen kann und ich es nicht kann, weil mir mein Frieden lieber ist, ich kräftemäßig unterlegen bin. Danke sagen für all die Schläge, die ich erhalten habe? Für Gewalt?
Wenn das Erkennen von Triggern passiert, dann kann ich bald vergeben, weil mir klar ist, dass da noch etwas schlummert. Ist das jetzt dein Ernst? Und im Traum löst du es auf, wie einfach ist doch die Welt. Wie geht das, ich hätte gern mehr davon...
Ich kenne das Vergebungsritual auch, aber ich vergebe mir in erster Linie erstmal selber, für mich, dass ich zur falschen Zeit am falschen Ort war und das Dinge passiert sind, die das Leben so weit beeinflussen, es vielleicht nicht mehr lebenswert machen?
Es gehören immer zwei dazu? Der eine, der es macht und der andere, der es mit sich machen lässt.... Wie viel Eigenverantwortung sprichst du einem Täter zu? Ein Mensch, der Gesetze bricht, ist der in der Verantwortung, den Blick auf sein Selbst gerichtet, niemanden was zu tun? Nein, er ist verantwortungslos, respektlos handelnd auf sein Gegenüber und da gibt es nichts zu vergeben, besser gesagt zu verzeihen. Eine Tat bleibt eine Tat.
Es ist ja alles nicht so schlimm, was einem angetan wird, dass geht für mich schon in die Richtung Co-Abhängigkeit. Wenn ich einem Alkoholiker z. B. Stoff besorge oder ihn auf Arbeit entschuldige, bin ich genauso drin in der Materie. In der Abhängigkeitspirale... weil ich sein Verhalten decke und auch noch mitmache, ihn in seiner Sucht unterstütze. Und wenn ich eine Tat „klein“ rede, vergebe oder verzeihe, frage ich mich, wo habe ich noch eine gesunde Schmerzgrenze. Ist die noch vorhanden oder ist die Grenze schon längst überschritten? Was kann ich verzeihen, was kann ich vergeben? Es liegt nicht nur im Auge des Betrachters...