Vergebung! Brauchen wir Strafen?

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Dieses Thema schlägt wie ein Bumerang alle paar Jahre hier wieder auf von einigen besonders Erleuchteten, bedingungslos Liebenden.....
Der Rest der Welt ist halt noch nicht so weit.

Tatsache ist, dass man Verarbeitung von Schicksalsschlägen mit keinem Ritual der Welt anordnen kein.
Wenn Vergebung nicht aus dem Herzen und aus eigenem Antrieb kommt, sind alle Rituale für die Katz.

Ich hab am eigenen Leib sowohl schweren Missbrauch (als Kind) als auch den Mord an meinem Mann erlebt. Beides Straftaten, die mit langen Haftstrafen von 8 Jahren bzw. 18 Jahren "bestraft" wurden.
Beiden "Tätern" musste ich weder verzeihen, noch vergeben.
Sie waren mir irgendwann einfach egal, weil ich ihnen nicht die Macht über mein weiteres Leben geben wollte.
Es ändert nichts an meinem weiteren Leben, ob jemand im Gefängnis sitzt oder nicht. Seine Tat nimmt er ohnehin überall mit hin.
Diese nehme ich ihm nicht ab, indem ich ihm großzügig verzeihe, weil im schlimmsten Fall entlaste ich ihn und ich selber schleppe sie ein Leben lang mit mir mit, weil ich dachte, ich müsste besonders edelmütig sein und ihm verzeihen, was er getan hat.

Das muss ich nicht!
Das einzige, was ich muss, ist zu schauen, wie ich mit meinem weiteren Leben damit zurecht komme. Dazu gehört, sich aus der Opferrolle zu befreien, weil diese einen nur verbittert und vergiftet. Diese Macht will ich keinem Täter über mich geben.

Tägliche Vergebungs-Rituale sind für mich kein Rezept dafür, weil ich dann genau das mache, was ich vermeiden will, nämlich täglich wieder die Taten in mein Bewusstsein zu holen und mich damit zu beschäftigen.
Und mir immer wieder in Erinnerung zu holen, dass ja angeblich meine "Seele" sich das vor meiner Inkarnation ausgesucht habe und sie in diesem Leben dieses und jenes lernen wolle, nutzt mir da auch genau nix.
Der Schmerz im irdischen Körper verschwindet davon nicht und Tote werden auch nicht wieder lebendig.

Vergebung muss aus dem innersten Herzen kommen. Wenn sie das nicht tut, nutzen alle Rituale nix, sondern dienen nur einem Selbstbetrug und einem schönen Schein, den man sich, aus welchem Grund auch immer, zurechtlegt.
Die Realität hat gesprochen
Danke
 
Wieso lass sie doch.
Ich finde ihren Grundgedanken und Ansatz garnicht so verkehrt.
Es kommt ja auch irgendwie aus der Bibel "wer ohne Sünde ist werde den ersten Stein" ich finde persönlich das du garnicht das Recht dazu z. B. hast; auch nicht hier im Forum andere so an den Pranger zu stellen wie du es bei mir getan hast!!!!
Ich Missbrauche hier garantiert niemanden merk dir das.
Die die die antworten können und wollen tun das aus freien Stücken und sogar gerne.

Zieh Mal daraus deine schlüsse

Ich finde es schön, dass du einmal mehr schreibst als diese ewigen Einzeiler. Allerdings überzeugst du mich inhaltlich nicht. Wir können es aber auch einfach stehen lassen als konträre Ansichten.

Zum Thema:

Persönlich finde ich schon den Akt der Vergebung in seiner Vorsätzlichkeit entheiligt. Finales vergeben, um zu.... . Und meistens letztlich, um das eigene Karmakonto aufzubessern. Schaut man sich konkret an, was da "vergeben" sein will, tut die Vermessenheit und Überheblichkeit ihr Übriges, dieses ganze Konzept ad absurdum zu führen. Nee, so wird das einfach nix.

Auch... vergeben statt strafen ... hat so ein Geschmäckle. Nujo.
 
Vergebung! Brauchen wir Strafen?
ja.... weil es nicht sein kann, dass eine Tat „ungestraft“ sein kann, wo jeder machen kann, was er will. Wo kommen wir da hin und wie leicht wird es dann jedem gemacht?
Die Menschen, die du verurteilst @martina weigt zeigen dir deine Schattenseiten, deine dunklen Anteile, und du bist dankbar? Wenn dir jemand Gewalt angetan hat, bedankst du dich dafür, für was? Wenn mich jemand wie Dreck behandelt, sage ich danke, ich will noch mehr davon... weil ich vielleicht nicht fähig bin, mich zu wehren. In einer Opferhaltung drin bin, weil der Täter mir zeigt, dass er u. U. austeilen kann und ich es nicht kann, weil mir mein Frieden lieber ist, ich kräftemäßig unterlegen bin. Danke sagen für all die Schläge, die ich erhalten habe? Für Gewalt?

Wenn das Erkennen von Triggern passiert, dann kann ich bald vergeben, weil mir klar ist, dass da noch etwas schlummert. Ist das jetzt dein Ernst? Und im Traum löst du es auf, wie einfach ist doch die Welt. Wie geht das, ich hätte gern mehr davon...

Ich kenne das Vergebungsritual auch, aber ich vergebe mir in erster Linie erstmal selber, für mich, dass ich zur falschen Zeit am falschen Ort war und das Dinge passiert sind, die das Leben so weit beeinflussen, es vielleicht nicht mehr lebenswert machen?

Es gehören immer zwei dazu? Der eine, der es macht und der andere, der es mit sich machen lässt.... Wie viel Eigenverantwortung sprichst du einem Täter zu? Ein Mensch, der Gesetze bricht, ist der in der Verantwortung, den Blick auf sein Selbst gerichtet, niemanden was zu tun? Nein, er ist verantwortungslos, respektlos handelnd auf sein Gegenüber und da gibt es nichts zu vergeben, besser gesagt zu verzeihen. Eine Tat bleibt eine Tat.

Es ist ja alles nicht so schlimm, was einem angetan wird, dass geht für mich schon in die Richtung Co-Abhängigkeit. Wenn ich einem Alkoholiker z. B. Stoff besorge oder ihn auf Arbeit entschuldige, bin ich genauso drin in der Materie. In der Abhängigkeitspirale... weil ich sein Verhalten decke und auch noch mitmache, ihn in seiner Sucht unterstütze. Und wenn ich eine Tat „klein“ rede, vergebe oder verzeihe, frage ich mich, wo habe ich noch eine gesunde Schmerzgrenze. Ist die noch vorhanden oder ist die Grenze schon längst überschritten? Was kann ich verzeihen, was kann ich vergeben? Es liegt nicht nur im Auge des Betrachters...
 
Viele Fragen - doch Martina schweigt. :)
Vllt. "wollte Gott es so" und hat "sich dabei was gedacht" .....

und sie lässt sich von ihrer Intuition woanders hin treiben - wie auf gleichnamigem Thread von ihr geschrieben ...

Ich würde sagen, ich lebe sehr intuitiv und gehe dadurch einen göttlichen Weg. Meiner Intuition folgend bin ich nach sehr langer Zeit hier in diesem Forum mal wieder gelandet, Gott wollte es so. Ich weiß noch nicht so ganz, was ich hier denn zu sagen habe und er wird sich sein Teil dazu gedacht haben.

auf diese Weise ist Frau ja immer "fein raus".
 
Wer Schei## baut, darf auch dafür grade stehen. Bestrafung hat auch nichts mit Rache zu tun, sondern damit, dass das eigene Handeln Konsequenzen mit sich bringt. Eine Gesellschaft funktioniert nicht ohne. Sonst würde Anarchie herrschen.

Dass meine Peiniger bestraft wurden, ist also einfach richtig. Andere Handlungen, welche nichts mit Strafrecht zu tun haben, haben auch andere Konsequenzen, die nicht so "eindeutig" sind, aber ebenfalls mit gesellschaftlichen Strukturen und dem jeweils etablierten Wertesystem des vorherrschenden Kulturkreises zu tun hat. In diesem Kontext kann man also wenig von Strafe sprechen, sondern von Konsequenzen.

Wie man mit sich selbst und seinen Mitmenschen umgeht hat mal mehr, mal weniger große Auswirkungen, positiv, negativ, neutral, alles dazwischen, mit unterschiedlicher Bedeutung. Wenn sich jemand grundsätzlich wie ein egoistisches Arschloch verhält, wird er irgendwann zwangsläufig von seinen Mitmenschen gemieden werden. Beispiel zur Verdeutlichung, ich weiß, dass es seine Schwachstellen hat.

Eine nicht strafrechtlich zu verfolgende Handlung ist das Aufwachsen unter einem Soziopathen, der indoktriniert, manipuliert, auf psychische Art misshandelt und missbraucht und Generationen beeinflusst/ zerstört. Hass und Liebe sind sich nicht so unähnlich wie man annehmen könnte und können gleichzeitig gefühlt werden.

Manches kann man vergeben, manches nicht, manch einer kann es besser, andere weniger. Wenn man selbst meint das tun zu müssen, ok, viel Glück, von anderen verlangen kann man es aber nicht. Niemand zwingt mich meinen Peinigern zu verzeihen. Es ist bei mir aber, nach vielen Jahren ebenfalls versuchter Sinnsuche, versuchter Vergebung, Aufgabenblabla, etc., wie bei @SunnyAfternoon , sie sind mir egal geworden, sie haben keine Bedeutung mehr für mein Leben (wobei mich das mit dem Mord immer noch schockiert und ich da natürlich nicht wissen kann, wie ich damit umgehen würde, von daher... ), nur die Folgen, an denen ich arbeite, weil das als Einziges in meiner Hand liegt. Meine Verantwortung liegt hier darin, wie ich damit umgehe. Aber nicht alles kann verändert werden und muss es auch nicht und nichts geschieht von heute auf Morgen.

Solange ich aber nach einem Sinn suche, nach einer unbedingten Lernaufgabe, oder irgendwelchen karmischen Verbindungen, etc., könnte/ konnte ich nicht weiter machen, die Folgen angehen, ein Leben aufbauen, etc. Weil es mich einfach ständig begleiten würde/ begleitet hat und ich nie zur Ruhe käme/ kam und überhaupt andere Pläne zulassen könnte/ konnte.

In meinem Leben habe ich gleichwohl auch vielen Mitmenschen geschadet. Nicht auf diese Weise, aber dennoch wehgetan. Auch auf der Suche nach Heilung, indem ich andere in den Dunstkreis meines Schmerzes mit reingezogen habe. Natürlich wusste ich es nicht, bzw. redete es mir schön und schob die Verantwortung dafür meinen Mitmenschen zu, in dem ich von Resonanz gesprochen habe, Spiegeln, Triggern, karmischen Verbindungen, Lernaufgaben, Vergebung, etc. Aber das alles war ebenfalls Selbstbetrug, denn das lag tatsächlich in meiner Verantwortung, was ich mit anderen Menschen getan habe. Als ich es verstand, bin ich zusammengebrochen. Aber erst dann konnte ich auch die Folgen erkennen und diese angehen. Und habe gelernt es dann anders zu machen.

Nichts ist absolut, auch Lösungen nicht, mal ist Vergebung gut und richt, so auch guter Wille, mal Akzeptanz, mal Emotionalität, mal Ignoranz, mal Toleranz, u.s.w.. Und dann gibt's eben auch mal keine Lösung sondern muss einfach weiter machen.

@Marlen1985 : Wenn aber jemand mein Kind ermorden würde und ein anderer käme mir mit Vergebung... da weiß ich, wie ich reagieren würde. Und man kann von niemandem, dem dieses Unrecht wiederfahren ist, erwarten, dass er überhaupt darüber nachdenken kann, geschweige denn, demjenigen überhaupt zuzuhören hat oder gar mit Respekt und Höflichkeit zu begegnen ist, der von Vergebung spricht. Wir sind alle keine Götter, sondern Menschen und da darf man auch selbst menschlich sein und bleiben und den jenigen hassen dürfen, ohne das andere einem mit Licht und Liebe, Vergebung oder sonstigem Bullshit kommen.
 
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Das sind alles so Esokonzepte, die man seit etlichen Jahren immer mal liest,
und die zunächst viele begeistern, für die sie neu sind. Ist ja durchaus was dran,
nur muß sehr differenziert werden, von welcher "Ebene" aus man da grad schaut.

Und wie so oft bei solchen Dingen, wäre es einfacher bzw besser darstellbar,
wenn man das, was man entdeckt hat, an einem echten Beispiel mal durchgeht.
So lassen die Gedanken mit den dazugehörigen Gefühlen sich besser rüberbringen.
 
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