Verdaulichkeit von Fleisch

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Das liegt daran, dass das, was wir essen der Kultur geschuldet ist.
Das heißt, Essen ist in erster Linie eine magische Sache und also mit Gewohnheiten, vermittelten Archetypen und sozialisierten Riten verbunden.
Wurstbrot hat seine familiäre Aura - Müsli auch.
Es ist nicht unbedingt nur eine Art Luxus, das zu essen, was wir kennen und lieben oder wollen, es ist religiös. Magisch. Das bestimmte Gericht versetzt uns neben der Ernährung vor allem in einen gewünschten Zustand. Oder hilft dabei.
So ist es ..... Umso besser für mich, dass alles, was mich Essenstechnisch an meine Kindheit und Jugend nostalgisch erinnert, die vegetarischen Sachen waren, wie Reibekuchen, Mehlklöße, heelisch Klöße ( das sind grüne Klöße aus Buchweizenmehl und Dreeswasser) und unser alles geliebtes Grenadier war ..... Eigentlich auch so typisches "Arme Leute essen" , wie meine Mutter immer sagte .....

Essen ist ne tolle Sache .... Kochen und gemeinsam essen auch ..... Bedenklich finde ich allerdings mittlerweile den Hype den man hier ums Essen veranstaltet .... Wenn man bedenkt, wieviele Menschen nix zu essen haben, ist es dekadent pervers, wie wir Essen hier stilisieren .....
 
Jaja, das "Altern" von Fleisch ist ein alter Mythos. Wer will denn bitte wirklich mürbes Fleisch?
Das macht nur Sinn in Zeiten, in denen alte Tiere auf der Jagd geschossen werden/wurden. Dieses Fleisch ist ohne einheitliche Qualität und in der Regel von "alten" Tieren. Daher das "Siegel" der Reifung.
Das, was wie heute als Hirsch, z.B. aus Neuseeland bekommen, sind Tiere, die nicht älter als 2 Jahre sind. Gleiches gilt für Rinder oder Lämmer oder Schweine hierzulande.
Die brauchen nicht im nachhinein "abhängen" oder altern. Letzteres ist ein Marketinggag und im Grunde unhygienisch.

Das klingt zwar wichtig, hat aber mit Fleisch und dessen Zubereitung nicht wirklich was zu tun.
Hervé This beschrieb schon recht anschaulich, was beim Abhängen mit den Kollegenfasern im Fleisch passiert und warum z.B. frisches Rindfleisch (also kurz nach der Schlachtung) dazu tendiert zäh zu werden. Und er hat sich dabei nicht mit alten Rindviechern beschäftigt.
Einige Spezialisten lassen das Fleisch hängen, bis es mit Schimmelpilzen belegt ist. Die enthaltenen Enzyme knacken auch das auf dem Muskelfleisch befindliche Bindegewebe auf und das Fleisch wird seeeehr zart und mürb. Die äußere, bräunlich angeweste Schicht wird dabei dann weggeschnitten, und der Kern ist wahnsinnig gut!

Du kannst ja mal die Probe auf´s Exempel machen - kaufe ein Stück Rindslungenbraten direkt nach der Schlachtung und ein Stück gut abgehangen. Beides wird kurz gebraten - und dann berichte bitte!
 
Stellen wir uns vor, es gäbe diese Globalisierung nicht.... Was dann? Dann funzt das nämlich auch nimmer.
Nicht unbedingt. Seit ich entgifte, hat sich mein Körper sehr dem Jahreszeitenrhythmus angepasst. Soll heißen, ich esse saisonal und regional, im Winter mag ich überhaupt keine Tomaten, Zucchini, dafür könnte ich Erdäpfel, Bohnen, Karfiol und dgl verdrücken bis zum Abwinken. Und ich kenne mittlerweile genügend, die den gleichen Effekt festgestellt haben, seit sie sich von dem ganzen süchtigmachenden Fraß entwöhnt haben und der Appetit tatsächlich wieder das anzeigt, was der Körper braucht. Ich habe im Winter auch keinen Appetit auf irgendein eingeflogenes Obst oder gar Zitrusfrüchte. Getreide, das hier angebaut wurde, kann man einlagern. Ich sehe da kein Problem darin, die Versorgung regional, werden schon viele Projekte dazu durchgezogen, jenseits großer Nahrungsmittelketten, meine ich. Davon ab, die Globalisierung ist da und nicht alles daran ist schlecht, weil es ermöglicht, dass sich Menschen vernetzen, die kapiert haben, was Du kapiert hast. Zum Bleistift.

Es ist ganz simpel:
OHNE tierische Stoffe (ob Fleisch oder anderes) würde der Mensch nicht existieren (abhängig von der Gegend).
Leder, Sehnen, Häute... Wolle, Fell, Fleisch etcpp sind Grundlagen, die unser Leben als Menschen überhaupt ermöglich(t)en.
Habe auch nie behauptet, dass dem nicht so ist. Ich trage auch noch immer meine geliebte "Sauhaut" im Winter, ein Mantel aus Schweinsleder, den ich mir vor zig Jahren gekauft habe. In der kalten, nassen Jahreszeit ist das Teil einfach genial. Und ich werde ihn tragen, bis er auseinanderfällt. Auch jetzt als Veganer. Aber ob ich mir noch einmal so einen kaufen würde... wohl eher nicht.

Ich stell mir immer die Frage, was die Erde als Planeten mehr belastet:
Wenn wir als Menschen wieder NORMAL und in einem ausgewogenbem Verhältnis auch Tierdinge nutzen (siehe oben)...
Oder wenn stattdessen Erstzsachen herhalten, wie Klamotten aus Erdöl; KuFa Decken.... Massenanbau Soja usw (nein, nicht das Viehfutter)... Baumwollfelder für Kleidung usw usw usw.

Was zerstört eher????
Kunstfaser etc ist keine Lösung, da stimme ich mit Dir überein. Mit Soja habe ich es übrigens überhaupt nicht, ich vertrage es nicht.
Ich persönlich bin der Meinung, dass Menschheit auf der Erde ist, um eine Entwicklung zu durchlaufen. Ich glaube auch, dass uns vieles an Technologien vorenthalten wird, da muss ich Dir ja wohl nix erzählen. Auf der einen Seite existiert ein unglaublicher Überschuss an kurzlebigen Blödsinn, den kein Mensch braucht, und an dem einige wenige sich dumm und dämlich verdienen, aber langfristig die Umwelt zerstören und vermüllen, bei gleichzeitiger Suggestion ständigen Mangels, um die Preise manipulieren zu können. Auch daran verdienen sich diese einigen wenigen dumm und dämlich. Aber das macht nix, diese Seifenblase ist mittlerweile eh schon am Platzen, für diejenigen, die es sehen wollen/können.

Ich glaube, dass wir uns letztendlich in eine Richtung entwickeln werden, die wieder zurück zum maßvollen Umgang mit der Erde und ihren Geschöpfen führt bei gleichzeitiger Benutzung von Technologien, die sich die meisten derzeit nicht mal vorstellen können. Um die Mitte aber ausloten zu können, müssen erstmal die Extreme (Überfluss auf der einen, Mangel auf der anderen Seite) erkundet werden, um diese überhaupt feststellen zu können und das tut es derzeit und zwar in beide Richtungen. Und jetzt muss das Fazit gezogen werden. Von uns als Menschheit.
 
Was die meisten, militanten Veganer schlicht und ergreifend verdrängen:
Würde kein Fleisch gegessen, gäbe es diese Nutztiere überhaupt nicht. Kein Bauer füttert Tiere durch, die ihm kein Einkommen generieren, die ihn und seine Familie ernähren. Keiner, der seinen Verstand beisammen hat, hält sich just for fun eine Kuh, ein Schwein, ein Schaf oder sonst was bis an sein seeliges Ende...
Das verdränge ich nicht, das ist mir durchaus klar. Abgesehen davon: wenn ich den Begriff Nutztier lese, kommt mir das blanke Kotzen. ich bin nämlich nicht der Meinung, dass diese Nutztiere nur dann das gnädige Recht zu existieren, oder besser gesagt, dahinvegetieren, besitzen, damit ich sie fressen kann, wann und wo es mir gerade passt. Ja, es mag besser sein, sie verschwinden, wenn sie nur ein Leben in Elend und unendliches Leid erwartet! Aber noch besser würde ich es finden, wenn der Respekt vor der Kreatur wieder Einzug halten würde und die Tiere so leben dürfen, wie es ihrer Art entspricht. Wo wir grade beim Thema Respekt sind:

Was schenken sie uns denn? Den intelligenzlosen Blick eines Pflanzenfressers, mit dem man ganz bestimmt nicht sein Lager teilt oder dessen Gesellschaft man schätzt (Die Augen sind der Spiegel der Seele. Schau mal zum Vergleich in die Augen eines Hundes oder wilden Caniden: Hellwache Intelligenz und eine ausgeprägte Persönlichkeit; Katzenaugen? Nun ja: Unergründlich und rätselhaft... ;) ). Noch ausgeprägter ist es bei Schafen.
Weißt Du, was ich dumm finde? Ernsthaft anzunehmen, dass Intelligenz sich nur und ausnahmslos in den engen Grenzen zeigt, wie Mensch es sich zurechtgebastelt hat, damit er auf andere herumtrampeln kann, sei es nun Tiere, Blondinen oder sonstiges. Ist ja auch bequem, schließlich benutzt Mensch seit Ewigkeiten schon seine vermeintliche geistige Überlegenheit als Ausrede, mit allen Geschöpfen umspringen zu können, wie es ihm passt, weil er es ja kann.

Auf der einen Seite beklagst Du die Dummheit der Menschen, die ihre eigene Umwelt zerstören (so doof ist nicht einmal ein Schaf) und auf der anderen Seite führst Du nun die vermeintlich geistige Überlegenheit als Argument an, wer es wert ist, anständig behandelt zu werden oder wer Dein Lager teilen darf? Das würden die Beduinen aber anders sehen. Schon mal mit nem Pferd geplaudert? Die könnten Dir Dinge erzählen... die begleiten die Menschheit auch schon sehr lange.

Entschuldigung für das OT, aber das musste ich noch kurz loswerden.
 
Aber noch besser würde ich es finden, wenn der Respekt vor der Kreatur wieder Einzug halten würde und die Tiere so leben dürfen, wie es ihrer Art entspricht.
Hier begehst Du einen Denkfehler. Nutztiere haben keine Lebensweise, die ihrer "Art" entspricht. Wenn der Mensch sie nicht nutzt, existieren sie nicht mehr, sie verschwinden. Es sei denn, Du stellst auf die ursprünglichen Wildformen ab, sofern sie noch existieren. Ein Hausschaf z.B. würde in einer natürlichen Umgebung keine 3 Tage überleben, dann ist es gefressen.

...oder wer Dein Lager teilen darf? Das würden die Beduinen aber anders sehen. Schon mal mit nem Pferd geplaudert? Die könnten Dir Dinge erzählen... die begleiten die Menschheit auch schon sehr lange.
Warum sollte ich mit einem Pferd plaudern? Über Grassorten? Auch Pferd gehört zu dem, was ich ggf. esse.
Ein Pferd kann mir schon deshalb gar nichts erzählen, weil es keine gemeinsame Basis gibt. Welche sollte da auch sein?
Pferde sind furchtsame Fluchttiere obendrein mit einer völlig inkompatiblen Sozialstruktur, ich habe ein canidisches Jagdtotem (oder hat es mich?:rolleyes: ). Mimik und Körpersprache eines (wilden) Caniden sind für mich ein offenes Buch, ich kann ihren Geiste, ihre Seelen berühren und sie meine, bei Pflanzenfressern erkenne ich allenfalls Schwachstellen, die einen Ansatz zur Jagd lohnen.

und auf der anderen Seite führst Du nun die vermeintlich geistige Überlegenheit als Argument an, wer es wert ist, anständig behandelt zu werden...
Das Thema habe ich übrigens gar nicht angesprochen. Daß bei der Massentierhaltung das eine oder andere im Argen liegt, ich denke, da sind wir einer Meinung.

Btw., die Geisterwelt scheint durchaus mit mir einer Meinung zu sein. Ich habe einmal Kontakt mit KANINCHEN gehabt und die Gelegenheit genutzt, zu danken, daß er/sie/es meine kleinen Geschwister, die Füchse ernährt. Der Dank wurde akzeptiert.
Von Respektlosigkeit kann also keine Rede sein, aber von einer Einteilung in (Apex-)Prädatoren und Beute... So funktioniert die Welt nun einmal. Nur der Mensch fällt da raus, weil er kein Maß kennt, wer er nicht mehr dem Gleichgewicht unterliegt, sondern sich darüber erhoben hat. Kein Beutegreifer löscht seine Beute aus. Der Mensch in seiner Gier tut es. Er kennt kein genug, kein Gleichgewicht.
 
Weder die Römer noch die Germanen waren reine Vegetarier, was wir ja bereits wussten. Auch aus deinen Links geht hervor, wenn man alles liest, dass der Fleischanteil bei der einfachen Bevölkerung wohl meist unter 5% lag, also weniger als heute.

Zu der gleichen Zeit nach Indien geblickt sieht die Sache übrigens gar nicht so viel anders aus. Die Kühe waren zwar dort besonders geschützt, nicht zuletzt weil man sie in erster Linie als Milchvieh brauchte und sie dort viel effektiver waren und mehr Menschen ernähren konnten.

Reiner Vegetarismus aber dürfte auch dort mehr eine Sache der Brahmanen gewesen sein. Schon Könige, Krieger und auch die breite Masse hielten sich vermutlich nicht streng daran, wie auch aus verschiedenen Schriften wie der Sushruta Samhita hervorgeht in der Fleischbrühe zur Stärkung nach Operationen empfohlen wird. Das mag auch regional verschieden gewesen sein.

Für die geistige Entwicklung ist es jedoch irgendwann einfach nötig, die gesamte Abhängigkeit von Essen allgemein zu brechen. Also nicht nur von Fleisch sondern von allem Essen. Denn dahinter steckt doch die Vorstellung, man wäre der materielle Körper und man täte sich durch Essen etwas Gutes.

Auch das lässt sich mit zahllosen Zitaten belegen:

"Wie soll es jemandem, der Fleisch isst, und selbst wenn es sich um einen Brahmana handelt, möglich sein, erhoben zu werden oder Befreiung zu erlangen?" (Padma Purana 1.13.321)
 
Zuletzt bearbeitet:
In den Industrieländern ist der Fleischkonsum jährlich durchschnittlich 80 Kilo pro Kopf, das ist laut "Fleischatlas" viermal so viel Fleisch wie Mitte des 19. Jahrhunderts - und doppelt so viel wie vor 100 Jahren, in Indien sind es 3 bis 4 kg.

Ein Drittel der globalen Agrarflächen ist für die Futterproduktion belegt. In Argentinien oder Brasilien müssen Kleinbauern dem Anbau von Soja für Europa weichen, wir essen also auf Kosten der Menschen in der Dritten Welt.
 
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Frag ihn mal, was er als "Mastfutter" verwendet. Würde mich echt interessieren. Soviel ich weiß, gibt es das nicht, nur Gras und Heu.

Ich hab einen ungläubigen Blick geerntet gestern wegen dir. Wie konnte ich es wagen ... :D

Nein, da wird überhaupt kein Futter zugekauft. Genau das gilt es ja zu vermeiden.
Im Winter gibts Heu und Silage - das ist gegärtes Heu. Das was man im Herbst auf den Feldern so verpackt rumstehen sieht.

Und ich soll einen lieben Gruß ausrichten an alle Ungläubigen, ja sowas gibt es noch. Und die Leute machen das gern und mit Hingabe ...

:)
Zippe
 
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