Hi
traditionell wird die Sonne als BÖSER Stern gesehen.
Die Sonne ist übrigens von den klassischen Qualitäten her warm-trocken, das Leben wird übrigens mit feucht-warm in Verbindung gebracht, als lebensfördernde Qualitäten zumindest (Jupiter ist feucht-warmer Qualität). Also ist sogar die Sonne aus Sicht dieser Qualitäten nicht ganz für das Leben förderlich, Jupiter dagegen schon. Deshalb ist der gute Jupiter auch Wohltäter.
Aber diese Eigenschaft, dass die Strahlen der Sonne verbrennen, gilt meines Wissen nach (als Verbrennung ) nur bezogen auf Planeten, die der Sonne in Konjunktion zu nahe sind.
Alle anderen Schädigungen innerhalb von Konjunktionen resultieren - gemäß der klassischen Lehre - aus den Qualitäten der Planeten (zB Saturn und Sonne schädigen sich gegenseitig; Mond und Saturn ebenso gegenseitig - weil die Qualitäten völlig gegensätzlich sind; Mond wird aber nur einseitig von Mars geschädigt und es gibt vieles weitere).
Mond hat die Qualität kalt-feucht, und Saturn kalt-trocken.
Mars hat die Qualität warm-trocken, daher sind Mars und Sonne auch natürlicherweise Freunde. Doch wenn die beiden in Konjunktion zusammen kommen, sieht das wieder anders aus. Denn dann handelt es sich um die typische Verbrennung.
Zum einen sind es natürlich Zuordnungen, die von den alten Astrologen (al Biruni) getroffen sind, und zum anderen gibt es stets mehrere Betrachtungsebenen. Und wenn man die Verbrennung betrachtet, ist das ein Sonderfall, wenn man die Aspekte betrachtet, ist es eine grundsätzlichere Ebene. Man kann also von einer gewissen Ebene aus betrachtet bei einer Mars/Sonne Konjunktion dieser noch was positiveres abgewinnen, als wie einer Saturn/Sonne Konjunktion. Die Verbrennung bleibt in beiden Fällen bestehen.
Die Urqualitäten helfen beim Verständnis von sonstigen Feindschaften und auch Freundschaften unter den Planeten, - aber es ist nicht immer ganz klar, warum Mond und Saturn sich gegenseitig schädigen, da sie doch immerhin das "Kalte" als Qualität gemeinsam haben, und so taucht diese Feindschaft bei einer eigenen Tabelle von gil Brand nicht mehr auf. Letztlich sind es wohl auch Erfahrungswerte aber auch Sichtweisen und darunter fallende Betonungen. Deshalb ist es kein Widerspruch, dass wir als moderne Astrologen der Sonne eigentlich als Lebenskern eine so wichtige Rolle beimessen, während die Alten (und manche Inder noch heute) die Sonne technisch gesehen als schädigend bewerten (immer in Bezug zu anderen Planeten).
Aufgrund der heutigen Erfahrung lässt sich aber schon regelmässig feststellen, dass jede Konjunktion mit der Sonne zumindest einen ganz enormen Charakter annimmt , und auch die Sonne teilweise beeinflusst (geschädigt) wird, meist wenn ein langsamerer Planet mit der Sonne in Konjunktion steht. Die klassischen Astrologen bezogen freilich die Wertung
Verbrennung vordergründig auf die Natur des Planeten, und da wird es dann offensichtlich, wie ein Planet mit den Strahlen des Fixsternes genannt Sonne überstrahlt wird.
Bei einem Planeten, der aber im Zeichen stark steht, in Domizil oder Erhöhung, oder wenn die Sonne in Domizil oder Erhöhung steht, ist diese Verbrennung aber nicht mehr so stark, weil der Planet Unterstüzung erhält oder die Sonne solche angenehme Würde hat, dass ihre Beeinflussung auch etwas günstiger wird.
Der Orbis für die Verbrennung wird aber unterschiedlich angegeben. Meist zwischen 7° (Venus/Merkur) und 6° für alle anderen Planeten, obwohl Ibn Ezra auch 10° speziell für den Mars angibt.
Innerhalb von 17` (Bogen
minuten) befindet sich ein Planet im HERZEN der Sonne, und ist überragend gut und schicklich gestellt. Das nennt man dann Casimi.
Ist wohl wie das Auge des Wirbelsturmes.
LG
Stefan