VEDEN - das ursprüngliche Wissen

ich habe mal von einem Gott gehört, der auf die Welt kam und völlig vergass,
dass er eigentlich nur für kurze Zeit etwas erledigen wollte.
Die anderen Götter mussten ihn zurückholen, er war bereits verstrickt und im Bann der Maya. Ich glaube, es war von Krisnamurti.
Karuna :)
:danke:
 
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Von Walther Eidlitz (Vamana das) gibt es eine schöne Erinnerung an eine Weihnachtszeit (einen Weihnachtsabend), den er zusammen mit seinem Lehrer und Freund Sadananda Swami hinter Stacheldraht erlebte. Er befand sich damals während des zweiten Weltkrieges in einem indischen Internierungslager.


Winternächte am Fuße des Himalaja sind kalt und stürmisch. Tümpelbaum und ich froren manchmal erbärmlich in unserem zugigen Schuppen, wo in den drei langgestreckten Fenstern sich noch immer keine Glasscheiben befanden. Ärgerlich war Tümpelbaum am Weihnachtsabend frühzeitig weggegangen, um das Fest in einem behaglicheren Raum im Kreise gleichgesinnter Genossen mit Alkohol zu feiern. Sadananda konnte mich daher ungestört besuchen.

Auch in seiner Baracke war es bedeutend wärmer als in meiner windigen Behausung. In der Baracke gab es einen Kamin und man hatte ein festliches Feuer darin angezündet. Aber Sadananda kam doch zu mir in meinen kalten Schuppen, damit ich in der heiligen Nacht nicht einsam sein sollte.

Als der Freund anlangte, zitterte er vor Kälte, weil er keinen Überrock besaß. Auch im Winter trug er bloß das orangene Baumwolltuch. Ich hüllte ihn in einige Decken, und dann saßen wir uns wieder, wie so oft vorher, an dem schwankenden Tisch gegenüber, und wir sprachen von dem göttlichen Heiland, dessen segensvolle Geburt in dieser kalten Nacht auf der ganzen Erde gefeiert wurde. Sadananda liebte Christus und ich liebte Christus; aber er kannte ihn besser als ich, denn er war dem immerdar lebenden Christus begegnet.

"Vamandas, nehmen Sie ein Heft und einen Bleistift und schreiben Sie", sagte der Freund. Und nun erfüllte er mir eine Bitte, die ich früher einmal gestellt hatte. Er legte mir die Gemeinsamkeiten und auch die Unterschiede in der Gottesverehrung des Christentums und bei den indischen Bhaktas dar. Zuerst sprach er von dem Wagnis des Glaubens, sowohl im Abendland, als auch in Indien. Er sprach von der Einfalt der kindlichen Hingabe, ebenso in der Bhakti wie im Christentum. Er sprach von der Gefahr, die Achtung der Welt zu verlieren, aber auch von der Verwandlung des ganzen Menschen, wenn dieser sich vorbehaltlos zu Gott bekennt. Er sprach von der Bedeutung einer geistigen Gemeinschaft, von der Heiligung des ganzen Lebens...

Es wurde die Essenz eines ganzen Buches, ja vielleicht eines wissenschaftlichen Lebenswerkes, das er mir in dieser Nacht in Schlagworten diktierte.

Von einer Baracke scholl ein Glöckchen herüber. Das war der protestantische Abendgottesdienst. Einige Stunden später klangen von einer anderen Baracke Glockentöne her. Das war die katholische Mitternachtsmesse. Aber die Glockenklänge und dazwischen die Stille der Nacht wurden immer wieder übergröhlt durch rauhes Lärmen. Sowohl die europäischen Soldaten aus England als diejenigen aus Kanada, Australien und Neuseeland, die uns bewachen sollten, waren betrunken. Auch die Internierten, sowohl Nazis wie auch Antinazis, waren zum großen Teil betrunken. Von allen Seiten, von den Baracken und von den Schenken in den verschiedenen Drahtgehegen und auch aus der dunklen Landschaft außerhalb des Stacheldrahtes brach das wilde Gröhlen betrunkener Männer zu uns herein.

"Die armen Kerle können mit ihren vielen Sorgen nicht fertig werden!", sagte der Freund mitleidig.
Die Türe wurde aufgerissen. Ein heftiger Windstoß fuhr zu uns herein. Mein fleischiger Nachbar torkelte in den Schuppen. Ohne einen Blick auf uns zu werfen, erbrach sich Tümpelbaum mehrere Male, und dann warf er sich vollständig angezogen mit den Stiefeln auf sein Bett und begann zu schnarchen.

Ruhevoll blieb Sadananda an dem Tisch sitzen. Wir kümmerten uns nicht um den Lärm draußen und auch nicht um die Geräusche, die der Bewußtlose in seinem Rausche von sich gab. Wir schwiegen und es war ein frohes festliches Schweigen.

- "Nun, was sinnen Sie, Vamandas?" fragte der Freund herzlich nach einer Weile. Leise begann ich Strophen von Novalis zu sprechen, die ich seit meiner Jugend sehr geliebt hatte:

"Ein Gott für uns, ein Kind für sich,
Liebt er uns all herzinniglich.

Aus Kraut und Stein, und Meer und Licht
Schimmert sein kindlich Angesicht."

Ein erfreutes Lächeln umspielte Sadanandas Gesicht. "Das ist schön, Vamandas, daß Sie gerade diese Strophen aus Europa nach Indien herübergetragen haben." Er stand auf und sah mich mit glänzenden Augen an.

"Erinnern Sie sich aber auch der Verse, die der Seher Novalis diesen Strophen vorausgehen läßt?"

Froh setzte ich fort:

"Geuss Vater ihn gewaltig aus.
Gib ihn aus Deinem Arm heraus."

"Ja, so sei es", nickte Sadananda. Einen Augenblick lang legte er seine beiden Hände auf meine Schultern. "Nun muß ich gehen. Denken Sie an Ihn, der in einer ähnlichen wirren Nacht zur dunklen Erde herabgestiegen ist. - Gesegnete Weihnacht, Vamandas."

Mit leichten anmutigen Schritten ging er zur Tür hinaus und verschwand in der Finsternis des Lagers. Baum und ich froren manchmal erbärmlich in unserem zugigen Schuppen, wo in den drei langgestreckten Fenstern sich noch immer keine Glasscheiben befanden. Ärgerlich war Tümpelbaum am Weihnachtsabend frühzeitig weggegangen, um das Fest in einem behaglicheren Raum im Kreise gleichgesinnter Genossen mit Alkohol zu feiern. Sadananda konnte mich daher ungestört besuchen.
Während mein Gefährte Tümpelbaum dicht neben mir röchelnd und gurgelnd seinen Rausch ausschlief, lag ich wach auf meinem harten Bett und war voll Glück.

Ich gedachte des Heilandskindes, das vor fast zweitausend Jahren im Stroh der Krippe eines Stalles geboren worden war, weil alle Häuser und Herbergen der kleinen Stadt Bethlehem von lärmenden Gästen überfüllt waren. Demütig und sorgend beugten sich Joseph und Maria über den Neugeborenen. Die Gottesmutter bewegte in ihrem Herzen, was ihr der Engel gesagt hatte. Ruhevoll atmeten die Tiere im Stall zu Seiten der ärmlichen Wiege. Niemand in der weiten Welt ahnte, dass das lange ersehnte Gotteskind endlich zur Erde herabgekommen war. Nur einige arme Hirten, von himmlischen Stimmen geführt, trafen ein und beteten an. Und drei Weise aus dem Morgenlande brachten Geschenke dar.

Ich gedachte liebend der heiligen Kindheitsgeschichte aus den Evangelien, die wir alle kennen. Ich gedachte aber auch eines anderen heiligen Kindes, das in Indien geboren worden war, Jahrtausende früher.

Auch dieses Kind kam in tiefer Nacht und offenbarte sich in einem noch viel beklemmenderen Gelaß, als es der Stall von Bethlehem war. In einem Kerker kam das Krischnakind zur Welt. Sein Vater und seine Mutter waren mit schweren eisernen Ketten an die Kerkermauer geschmiedet. Denn ein böser König, Kamsa mit Namen, der dem düsteren König der Juden, Herodes, glich, beherrschte damals die Lande. Alle vorgeborenen Geschwister Krischnas hatte er erwürgen lassen, denn ihm war prophezeit worden, von einem Sohn dieses Elternpaars werde er einmal entthront und ums Leben gebracht werden.

Das Bhagavata erzählt, daß zuerst Vasudeva, der Vater Krischnas, das göttliche Kind in seinem Geist empfing und hegte und daß er dann dessen göttliches Wesen in den Geist seiner jungen Frau Devaki übertrug. Während diese das Gefäß Gottes war, strahlte sie so sehr, daß das ganze Haus von diesem Licht erleuchtet war und der dämonische König in tiefsten Schrecken geriet.

Als der Knabe geboren wurde, erkannten beide Eltern erschauernd dessen göttliche Majestät und fielen vor ihm nieder und priesen ihn mit Hymnen. Aber obschon Devaki, die junge Mutter, wohl wußte, daß der ewige allmächtige Gott sich in ihrem Sohn offenbarte, war ihr Mutterherz doch voll Furcht. Zagend flehte sie den Neugeborenen an: "O verhülle Deine göttliche Majestät, daß der schreckliche König Dich nicht erkenne."

Krischna, der jede liebende Bitte derer, die sich ihm weihen, erhört, gehorchte der sich ängstigenden Mutter und verbarg seine göttliche Majestät und sah nun aus wie ein hilfloses irdisches Kind.

2.Teil folgt
Liebe Grüße
C
 
Während ein tiefer Schlaf über die erschöpfte Frau fiel, nahm der Vater auf Krischnas Geheiß den kleinen Knaben auf seine Arme. Die Ketten fielen von ihm ab. Die eiserne Pforte des Kerkers sprang auf. Zwischen den Reihen der in Schlaf gesunkenen Wächter vor dem Tor schritt Vasudeva, das Kind in seinen Armen, in die dunkle Nacht hinaus. Vor ihm rauschte der Fluß Yamuna. Sein Herz wußte den Weg. Die Wasser des Stromes teilen sich vor ihm, daß er trockenen Fußes zwischen den brausenden Wasserwänden hindurchschritt.

Ungefährdet erreichte er das andere Ufer und wanderte mit dem Knaben in das Hirtenreich Vraja hinein. Auch hier schliefen alle. Die Kühe schliefen, die Menschen schliefen. Der Hirtenkönig Nanda schlief in seinem Haus. Die Hirtenkönigin Yashoda schlief. Sie hatte eben einer Tochter das Leben geschenkt, doch war sie von einer süßen Schwäche umhüllt und wußte noch nicht, ob sie einen Knaben oder ein Mädchen geboren hatte.

Sanft legte Vasudeva das Krischnakind an ihre Brust und nahm die Tochter des Hirtenpaares auf seine Arme. Er wanderte den gleichen Weg zurück und legte das kleine Mädchen an die Brust seiner noch immer schlafenden Frau. Die Tore des Kerkers schlossen sich wieder hinter ihm. Das Kind begann zu schreien. Die schlaftrunkenen Wächter schreckten auf und brachten die Botschaft eilend dem König, der viele Jahre lang auf diesen Augenblick bang gewartet hatte.

In grimmiger Entschlossenheit stürzte König Kamsa in den Kerker hinunter, ergriff das Neugeborene bei den Füßen und schleuderte es, mit dem Kopf voran, an die Quaderwand, um es zu zerschmettern. Aber wie in Rauch löste sich das Kind auf. Und von allen Seiten der Welt, von allen Seiten der zauberischen Nacht, welche das Land umhüllte, scholl ein Lachen auf König Kamsa zu. Und aus dem Lachen erscholl eine Stimme: "Du Tropf! Du glaubtest, mich töten zu können! Ich bin doch die Maya, die große Zaubermacht Gottes. Durch Gottes Willen ist dies alles geschehen. Krischna ist in Sicherheit. Wehe Dir, König Kamsa. Du wirst Deinem Verderben nicht entgehen."

Die Geschichten verflochten sich.

Zitternd vor dem Zorn des Königs Herodes, der die Neugeborenen von Bethlehem morden ließ, flohen Maria und Josef mit dem Kind nach Ägypten. Jesus war in Sicherheit. In Sicherheit wurde das Kind im Tempel Gott dargebracht und der alte Simeon erkannte in dem Knaben den verheißenen Messias und nahm ihn auf seine Arme und rief froh: "Herr, nun laßest Du Deinen Diener in Frieden fahren... Denn meine Augen haben Deinen Heiland geschaut."

In Sicherheit wuchs Krischna im Hirtenland auf, wenn auch Kamsa seine mächtigen Dämonen über den Strom hinübersandte, um ihn zu vernichten. Von Krischna berührt, fielen ihre grauenhaften Leiber tot hin. Aber die Furchtbaren wurden zugleich erlöst durch die Berührung von Krischnas Hand oder Krischnas zartem Fuß oder seines kindlichen Mundes. Vor aller Augen gingen sie in sein göttliches Licht ein.

Immer neue Geschichten, die das Bhagavata von der Kindheit Krischnas erzählt, fielen mir ein: Einmal saß der kleine Knabe auf dem Schoße Yashodas, deren Brüste überflossen vor Liebe, wenn sie Krischna sah. Müde und satt vom Trinken der Muttermilch gähnte das kleine Kind. Da sah die Mutter voller Staunen im geöffneten Mund des Kindes die ganze Erde, und sie sah Sonne und Mond und den Sternenhimmel; und auf der Erde sah sie ihr eigenes Hirtenland und ihr Haus, in dem sie wohnte, und auch sich selbst. Alles sah sie in dem unendlichen Gott, der das ganze Weltall in sich birgt.

"Krischna, wer bist Du?" fragte sie schauernd. Da schloß das kleine Kind wieder den Mund und lächelte sie an. Und überwältigt von ihrer Mutterliebe vergaß Yashoda im Nu, was sie gesehen hatte, und sie herzte und küsste Krischna und sorgte sich um ihn, da sie ihn doch behüten musste vor den immerdar drohenden Gefahren.

Einmal wollte Yashoda Krischna die Hände binden, um ihn zu strafen, denn der kleine Knabe war auf einen Schemel gekrochen und hatte einen Topf zerbrochen, in dem Butter aufbewahrt wurde. Er hatte Butter genascht und auch der Katze und den Affen zum Fressen gegeben. Aber der Strick, mit dem Yashoda Krischna binden wollte, war zu kurz. Eine Wäscheleine, die sie holte, war zu kurz. Sie knüpfte einen anderen Strick daran; der Strick war zu kurz. Bald standen lachend alle Nachbarinnen um sie herum und sahen fröhlich zu, wie sie das ganze Haus nach Schnüren durchsuchte und Schnur an Schnur knüpfte, um Krischna zu binden. Aber immer blieb der Strick um eine Handbreit zu kurz. Da sah der Knabe, der scheinbar trotzig weinend in einem Winkel stand, dass der Mutter vor vergeblicher Anstrengung der Schweiß herabrann. Und er, der Ewige, dessen Unendlichkeit die größten Yogis und Weisen in tiefster Gottschauung nicht ermessen können, hatte Mitleid mit der Mutter und liess sich gehorsam von ihr binden. Er läßt sich von jenen binden, die ihn lieben.

Wieder wurde die Türe des Schuppens aufgerissen. Drei Betrunkene streckten spähend ihre Köpfe herein: "Tümpelbaum! Tümpelbaum! Tümpelbaum! Komm, noch einen Schnaps trinken!" Schrien sie. Unwillig grunzte der im Schlaf Gestörte und wälzte sich auf die andere Seite. Mit unreinen schallenden Stimmen sangen die drei im Chor einen Gassenhauer. Dann hieben sie die Tür zu und zogen, einander stützend, torkelnd weiter, um vor der nächsten Baracke ihr Spiel von neuem zu beginnen.

Die Geschichten vom immer erneuten Niedersteigen Gottes auf die Erde sprossten weiter und durchrankten sich. Auch Er, der Verborgene, von dem das Abendland noch kaum etwas weiss, war um Mitternacht geboren worden. Eine Vollmondnacht im Vorfrühling umglänzte hell die Erde. Aber eine Mondfinsternis zog heran. Die schimmernde Scheibe am Nachthimmel verdunkelte sich. Alles Volk in den Straßen sang. Auch das Volk sang, das voll Andacht in den Ganges gestiegen war, um zu baden und dort, dem uralten Brauch folgend, während der Mondfinsternis Gott anzurufen. In diesem Augenblick wurde Krischna-Chaitanya geboren. Umhüllt von dem himmelerschütternden Schall des Gottesnamens kam der verborgene Heiland der Liebe zur Welt.
Auch sein einstiges Kommen war, wie das Kommen Christi, schon viele Jahrhunderte vorher von Heiligen und Propheten verkündet worden.

Ein alter Mann hatte viele Jahre sehnsüchtig zu Gott gefleht, der verheißene Heiland, der verborgene goldene Avatar des finsteren Zeitalters möge endlich aus dem Reiche Gottes zur Erde herabsteigen. Da kam er. Als das Kind geboren war, so erzählt man, da strömten unabsehbare Scharen unbekannter Menschen jubelnd zu dem Hause des staunenden Vaters und beugten sich vor dem Kind und brachten ihm reiche Geschenke dar.

Das Volk will wissen, diese Fremden seien Brahma der Schöpfer und Schiwa der Auflöser der Welt und andere hohe Himmelswesen in Verhüllung gewesen. Auch die Nachbarinnen und Freundinnen der Mutter kamen mit Geschenken. Um die Gesinnung des Neugeborenen zu erproben, legen sie Schmuck und Gold und Silbermünzen und Seide und einen Brocken Erde und auch ein Buch, das Bhagavata, vor ihn hin. Ohne zu zaudern, griff der kleine Knabe nach dem Buch, das die Liebestaten Gottes preist, umarmte es und drückte es jauchzend an sein Herz.

Hier haben wir das Erdenleben eines göttlichen Heilands, das im vollen Lichte der Geschichte liegt. Es sind sogar noch Bruchstücke der Tagebücher seiner vertrauten Freunde überliefert, die viele Jahre in der gleichen Hütte mit ihm gewohnt haben - und ihn in ihren Strophen als Fülle der Gottheit ansprachen. Dieses Leben ist nicht irdisch. Es ist nur Liebe, Wort gewordene Liebe, Gesang gewordene Liebe, Tanz gewordene göttliche Liebe.

Tanzend und singend hat er Indien durchzogen, vom Ganges bis zum Kap Komorin im Süden. Die dürren Bäume blühten auf, wo er schritt. Die Tiere des Waldes erkannten ihn und folgten ihm nach. Und alle Menschen, die ihm begegneten, einfältige Bauern und hochgelehrte Philosophen der Schankaracharyaschule, buddhistische und mohammedanische Bettler, Kastenlose und Brahmanen, Minister und Prinzen und der König eines mächtigen Reichs, sie sind alle bei seinem Anblick von überströmender Liebe ergriffen worden.

Einst wollten ihn zwei berüchtigte Raufbolde erschlagen, weil sie wild vor Wut darüber waren, daß er und eine ganze Stadt mit ihm den Namen Gottes sang. Als ihre mörderischen Hände den Leib Chaitanyas berührten, da wurden auch sie jäh von überquellender Liebe erfüllt und auch sie begannen, den göttlichen Namen zu singen. Dieses Begebnis wird noch heute in vielen Liedern besungen. Es gibt in Bengalen etwa zwanzigtausend Lieder zu Ehren Krischna-Chaitanyas.

Krischna-Chaitanya hat zahllose Menschen von dem furchtbarsten Siechtum, das es gibt, von der Krankheit der Lieblosigkeit, geheilt. - Leise murmelte ich den Mantra vor mich hin, den mir Sadananda gegeben hatte:

namo maha-vadanyaya
krishna-prema-pradaya te
krishnaya krishna-chaitanya-
namne gaura-tvishe namaha

"Verehrung dem höchst Freigebigen,
Dir, der die Liebe zu Krischna verleiht,
Krischna-Chaitanya, der eins ist mit Krischna,
Und leuchtet wie geschmolzenes Gold..."


Achtundvierzig Jahre ist Chaitanya auf Erden gewandelt, wie die Bhaktas sagen: Umhüllt von der leuchtenden Schönheit und der Gottesliebe Radhas und hat sich unsäglich nach Krischna gesehnt. Und dann ist er entschwunden und wieder eingegangen in Krischna.

Und doch warten die Bauern manchen Dorfes in Bengalen, welche die Lieder von ihm singen, noch immer darauf, daß Chaitanya einst wiederkehren werde, wie er ihnen versprochen hat. Seit vierhundert Jahren warten sie auf ihn und singen am Abend und spähen aus nach ihm, um ihn einzuholen. Und andere warten auf den Retter, auf den verheißenen Avatar der Zukunft. Die ganze Erde wartet ja heimlich auf ihn, der kommen soll auf den Wolken des Himmels.

Gegen Morgen wurden die heiseren Aufschreie der Betrunkenen allmählich leiser. Hörte ich nicht Gesang? Weihnachtslieder? "Stille Nacht, heilige Nacht ..." Wie zwei blühende Rosenbüsche, die aus einer Wurzel stammen, verzweigten sich um mich, untrennbar, die Heilandsgeschichten des Ostens und Westens.

"Ein Gott für uns, ein Kind für sich,
Liebt er uns all herzinniglich.
Aus Kraut und Stein und Meer und Licht
Schimmert sein kindlich Angesicht.

Geuss, Vater, ihn gewaltig aus.
Gib ihn aus deinem Arm heraus."


Mir schien in dieser Nacht, als hätte ich mein Leben lang unten am Grund eines tiefen gemauerten Brunnens gestanden und hätte sehnsüchtig hinaufgeblickt, dorthin, wo ich ein kleines Stückchen des Himmels sah und einen geliebten Stern; das war Christus. Aber nun hatte ich begonnen, aus dem Brunnen heraufzusteigen. Immer näher, immer liebender leuchtete der geliebte Heiland. Aber er war nicht allein. Rings um ihn leuchteten andere wundersame Sterne, andere brüderliche Heilande, ein ganzer Sternenhimmel der unergründlichen Liebe Gottes, die auf mich zuströmte.

Die Heilande Gottes, die einer nach dem anderen zur Erde herabstiegen, waren unausdenkbar verschieden voneinander. Sie leuchteten in verschiedenem Glanz und in verschiedener Kraft. Manche von ihnen verhüllten sich mehr und manche weniger. Und doch waren sie untereinander auch wieder nicht verschieden. Sie waren alle Offenbarungen des Einen. Sie stammten alle aus dem gleichen Licht, demselben Urlicht, aus derselben göttlichen Urgestalt.

Ob ich nachher schlief oder wach war, das weiß ich nicht mehr. Mich dünkte, daß ich vor dem lichten liebenden Leben des für die Zukunft verheißenen Avatars Gottes stünde. "Wie ist Deine Name?" fragte ich den Avatar. "Mein Name ist 'Ich komme'", antwortete er.

Liebe Grüße
C
 
Mir schien in dieser Nacht, als hätte ich mein Leben lang unten am Grund eines tiefen gemauerten Brunnens gestanden und hätte sehnsüchtig hinaufgeblickt, dorthin, wo ich ein kleines Stückchen des Himmels sah und einen geliebten Stern;
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Auch die Ägypter bauten tiefe Brunnen und konnten so bei Tageslich die Sterne beobachten
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das war Christus. Aber nun hatte ich begonnen, aus dem Brunnen heraufzusteigen. Immer näher, immer liebender leuchtete der geliebte Heiland. Aber er war nicht allein. Rings um ihn leuchteten andere wundersame Sterne, andere brüderliche Heilande, ein ganzer Sternenhimmel der unergründlichen Liebe Gottes, die auf mich zuströmte.

Die Heilande Gottes, die einer nach dem anderen zur Erde herabstiegen, waren unausdenkbar verschieden voneinander. Sie leuchteten in verschiedenem Glanz und in verschiedener Kraft. Manche von ihnen verhüllten sich mehr und manche weniger. Und doch waren sie untereinander auch wieder nicht verschieden. Sie waren alle Offenbarungen des Einen. Sie stammten alle aus dem gleichen Licht, demselben Urlicht, aus derselben göttlichen Urgestalt.

Ob ich nachher schlief oder wach war, das weiß ich nicht mehr. Mich dünkte, daß ich vor dem lichten liebenden Leben des für die Zukunft verheißenen Avatars Gottes stünde. "Wie ist Deine Name?" fragte ich den Avatar. "Mein Name ist 'Ich komme'", antwortete er.

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Ich bin noch ganz erfüllt von der Schwingung der Geschichte und von Dankbarkeit erfüllt. Novalis ist ein Sehender gewesen und war voller Liebe...
Diese Rosenranken die sich verbinden und ein und das selbe sind aus dem gleichen UR- Grund und ohne Dogma
Ich bin mit der Liebe zu Gott bereits auf die Welt gekommen
Die Liebe zu den Menschen kam erst viel später, aber sie bedeutet wahre Liebe zu Gott.
Danke Karuna :)
 
vor Jahrzehnten liefen mir mal in Amsterdam Hare Krishna Junger über den Weg und luden mich ein. So ging ich mit und hörte mir den Gesang dort an.
Aber das ganze schreckte mich eher ab.

Meinen Weg könnte ich nicht in solch einer gemeinschaft sehen, aber darum geht es nicht: die Lehre ist sehr wertvoll! Das Kali Yuga ist zu Ende und wir entwickeln zum kommenden Wassermannzeitaklter das Christusbewusstsein...

Und da schliesst sich irgendwie der Kreis, der als Spirale weitergeht auf einer höheren Oktave

Krishna- Christus

Ich dachte immer: wir können nicht zurück gehen in die Vergangenheit flüchten, in Zeiten, als die Menschen noch Gott nahe waren

Einerseits sind wir noch nie so weit vom Göttlichen entfernt gewesen
andererseits ist seine Nähe, in Freiheit und ohne Angst vor Blitz und Donner oder dem kommenden Tod, noch nie so stark fühbar geworden

Es ist eine verdammte und eine gesegnete Zeit, in der wir leben dürfen
Karuna, die weiter liest in den Schriften von Prabh oh jeh ich habs vergessen aber seine side als Favorit gespeichert :zauberer1
 
@Karuna

Im Brahma-vaivarta Purana findet man folgende Prophezeiung:

Am Ende von Krishnas transzendentalen Spielen auf der Erde erschien Mutter Ganga besorgt in Dwaraka, Krishnas Hauptstadt, und fragte Ihn nach der Zukunft des Planeten:

Mutter Ganga sagte: "O Beschützer, höchster Genießer, was wird mit mir im Zeitalter des Kali geschehen, nachdem Du in Dein eigenes vollkommenes Reich zurückgekehrt bist?"
Der Höchste Herr sprach: "Die ersten 5000 Jahre des Kali-yuga werden sehr sündvoll sein, und viele Sünder werden in dir ihre Sünden abladen. Später werden all diese Sünden einfach durch den Anblick und die Berührung derer verbrannt werden, die Mich durch Meinen Mantra verehren. Diese Gottgeweihten werden den Heiligen Namen Haris chanten und das Shrimad Bhagavatam lesen. Wenn Du einen Ort erreichst, wo sie sich aufhalten, dann höre aufmerksam zu. So wie trockenes Gras von Feuer verbrannt wird, so verbrennt der Kontakt mit Vaishnavas alle Sünden.
O Ganga, der ganze Planet wird durch die Gegenwart der Gottgeweihten ein Pilgerort werden, obwohl er sündhaft gewesen ist. Mutter Erde wird durch den Staub von den Füßen meiner Geweihten rein werden. Das Gleiche geschieht mit den Pilgerorten und mit der ganzen Welt.
Jene intelligenten Verehrer Meines Mantras, die Mein Prasadam (geweihte vegetarische Speisen) zu sich nehmen, läutern alles. Diejenigen, die täglich über Mich meditieren, sind Mir lieber als Mein eigenes Leben. Die Luft und das Feuer werden selbst durch ihre indirekte Berührung rein.
Für 10000 Jahre des Kali-yuga werden solche Gottgeweihten den Planeten bevölkern. Nachdem Meine Geweihten die Erde verlassen haben, wird sie von Kali verwüstet werden."

Ja wahrlich, es ist eine gesegnete Zeit, in der wir leben dürfen! :banane:

Liebe Grüße
C
 
Hm, wenn man bedenkt, dass die Vedas erst zwischen 1000- 300 vor Chr. niedergeschrieben wurden, und man weiß, wie sehr die Fantasie religiöser Menschen das Alte zu verherrlichen und zu überhöhen versteht, dann kann man sich ausdenken, wie seriös mündliche Überlieferungen sind, die 2000 Jahre lang (und mehr) Zeit hatten in "Märchenhaftigkeit" zu erblühen.

Namaste
 
Kondor schrieb:
Hm, wenn man bedenkt, dass die Vedas erst zwischen 1000- 300 vor Chr. niedergeschrieben wurden, und man weiß, wie sehr die Fantasie religiöser Menschen das Alte zu verherrlichen und zu überhöhen versteht, dann kann man sich ausdenken, wie seriös mündliche Überlieferungen sind, die 2000 Jahre lang (und mehr) Zeit hatten in "Märchenhaftigkeit" zu erblühen.

Namaste

Namaste Kondor,

was wäre das für ein armer Gott, der sich nur einmal in der ganzen menschlichen Geschichte offenbaren würde und was wäre das für eine arme Religion, die nur in der Vergangenheit ihre Heiligen gehabt hat, aber nicht in der Gegenwart und oder auch in der Zukunft haben wird?

Nur mal so, um die Sachen festzustellen:

Wenn wir von der "Märchenhaftigkeit" sprechen, dann ist dass sicher die Annahme der christlichen oder westlichen Wissenschafter, dass die Veden nur 3,000 Jahre alt sind. Bhagavad-gita wurde vor 5,000 Jahren gesprochen.
Bei den Veden handelt sich nicht um die Fantasie der religiösen Menschen (ist das schlimm, wenn man religiös ist Kondor?) sondern um das direkte Schau der transzendentalen Realität der grossen vedischen Seher der Vergangenheit UND der Gegenwart, wie ich schon in anderen Beiträgen versucht habe zu erklären.
Und wenn man sich die vedische Wissenschaft anschaut, dann ist erst von der "Märchenhaftigkeit" keine Rede. Wenn man die Sanskrit Sprache studiert, dann kan man sehr leicht verstehen welche intelektuelle Errungenschaft sie darstellt. Weil die Veden in bestimmten Sanskrit-Vers-Metern aufgeschrieben worden sind, ist die Möglichkeit einer globalen Fälschung, sehr, sehr gering.

Die Veden sagen, dass wenn man die Wahrheit niederschreiben muss, dann steht es mit den moralischen Werten und vor allem mit den intelektuellen Fähigkeiten der Menschheit nicht sehr gut. Das ist ein Merkmal der Kali-yuga-Zeit, ein Merkmal des Niederganges der Zivilisation!

Die früheren Seher haben ein fotografisches Gedächtnis gehabt. Es gab keine Notwendigkeit das Wissen schriftlich festzuhalten. Sie haben die Unterweisungen der anderen Seher (Rishis) einmal gehört und konnten es immer wieder Wort für Wort weiter geben. Das letzte lebendige Beispiel dafür ist Srila Bhaktisiddhanta Saraswati Thakur, der grosse Reformator der Krishna-Caitanya-Bewegung im 20. Jh.! Alles was er einmal gelesen oder gehört hat, konnte er mühelos wieder aus seinem Gedächtnis abrufen!

Und wenn die vedischen Aufschreibungen auch nur 100 Jahre alt wären, würde das mir nichts ausmachen, weil es auch heute die Seher gibt die nach diesen Unterweisungen Transzendenz erreicht haben, oder die direkt aus der Transzendenz kommend (wie z.B. Boddhisatvas im Buddhismus) die Veden für die moderne Zeit offenbaren.

Die Veden existieren auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Dimensionen, sie werden nicht nur durch das Schriftliche dargestellt. Lies dazu noch einmal den ersten Artikel in diesem Thema.

Mit Liebe
Nitai
 
das Gilgamesch Epos ist auch sechs tausend Jahre alt
und auch die Grimms Märchen sind älter als die Brüder Grimm

wir wären arm und vertrocknet geistig, wennn wir sie nicht hätten
ich liebe Märchen und ihren tiefen symbolischen Wert
Danke Karuna :)
 
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Zitat Nitai:
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Die früheren Seher haben ein fotografisches Gedächtnis gehabt. Es gab keine Notwendigkeit das Wissen schriftlich festzuhalten. Sie haben die Unterweisungen der anderen Seher (Rishis) einmal gehört und konnten es immer wieder Wort für Wort weiter geben.
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Genau so sehe ich es auch. Diese mündlichen Überlieferungen existierten tausende von Jahren.
Erst, als die Menschheit begann, zu vergessen woher sie kamen, da wurde mit Aufzeichnungen begonnen.

Die Tontafeln aus Sumer sind ja auch viel jüngeren Datums

Dort wird berichtet, dass die Götter vom Himmel stiegen ( 50 Annunaki) und sich mit den Töchtern der Erde vermischten.
Gilgamesch war Halbgott und es wurden derartige Dokumente bisher immer ein wenig belächelt.

Inzwischen finden aber einige Wissenschaftler bereits den Wahrheitsgehalt heraus.
Ein interessantes Buch war "Das Rätsel des Sirius" von Robert Temple und natürlich Secharia Sitchin. Es geht da auch um Sirius B und das Volk der Dogon in Afrika.

Ich glaube, dass wir überall diesen leuchtenden, strahlenden UR-Grund finden
er leuchtet immer noch nach, aber wir müssen uns ihm wieder willentlich zuwenden.


Der Prof. Hans-Peter Dürr
Physiker bezeichnet es in der letzten Sendung Delta in 3 Satt, wo es um die Zukunft der Religionen ging, als die "Software"

Hans-Peter Dürr, geboren 1929 in Stuttgart, studierte Physik an der TH Stuttgart und promovierte 1956 bei Edward Teller an der University of California/Berkeley, 1962 folgte die Habilitation an der LMU München. Anschließend war er als Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Physik
dort, in Berkley, wird er sicherlich auch Fritjof Capra begenet sein, der "Das Tao der Physik schrieb und in Berkley Dozent war.
Es gibt genügend Wissenschaftler die an Gott glauben, und gerade durch ihre Wissenschaft.
Und diese Wissenschaftler sehen die Religion, oder wie es im Text Krishna Bewusstsein heisst: Yoga, frei von Konfessionen.

In einem Intervieuw antwortet Anton Zeilinger, der Qantenpapst an der Uni Wien, auf diese Frage:

"Was ist Ihrer Meinung nach die Bedeutung der Quantenphysik für unser Weltbild und unser Bewusstsein?"

"Zeilinger: Es stellt sich letztlich heraus, dass Information ein wesentlicher Grundbaustein der Welt ist. Wir müssen uns wohl von dem naiven Realismus, nach dem die Welt an sich existiert, ohne unser Zutun und unabhängig von unserer Beobachtung, irgendwann verabschieden."

Das sind erfreuliche Meldungen, die uns bestärken sollten auf unserem Weg.
Die Menschen können sowieso immer nur so viel erfahren, wie ihr Bewusstsein überhaupt fähig ist aufzunehmen.

Früher war die Erinnerung an diese Strahlende Götterwelt oder Gott
mit dem erwachen unseres Intellekts verschwand sie, diese Erinnerung und wir bekamen anlysierendes, zerteilendes Denken
jetzt sollten wir wieder die Symbiose schaffen und endlich holistisch denken

Und Märchen und Mythen sind finde ich, Balsam für unsere ausgetrockneten Seelen. Und auch das wieder nicht wörtlich nehmen.
Nicht das sich gleich jemand meldet und sagt: eine Seele kann nicht austrocknen, denn sie ist geistig hi hi
Danke Karuna :danke:
 
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