VEDEN - das ursprüngliche Wissen

Hi Lotusz, vermutlich liegst du mit deinem Gefühl (Philosoph) richtig. Ratschläge? Diskutieren und Argumentieren ja - aber ich bin kein Guru - jeder soll seinen Weg gehen. Atheistische Sichtweise? Solche Schubladierungen sind mir eigentlich wurscht - ich bin Mystiker!
Ich ziehe für mich überhaupt keine praktischen Lehren aus den Veden. Und Agape hat mit „selbstloser Liebe“ überhaupt nix zu tun - sondern ist das unsagbare Gefühl, plötzlich in eine grenzenlos weite, lichte Geborgenheit eingebunden worden zu sein.
Hm, die Leute leiden nicht seelisch, sondern geistig und körperlich. Wie die Leute dieses Leiden beenden können? Darüber gibt es doch eh Bücher zum Saufüttern - geschrieben und argumentiert in der Sprache, die die Leute hören wollen - aber vielleicht ist gerade das der Fehler ?

Liebe Grüße
 
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Viele Mißverständnisse entstehen sicher dadurch, daß Religion mit Konfession verwechselt und vermischt wird.
Religiösität ist möglicherweise wie Musikalität ein angeborenes Vermögen.Wers hat,der hats.
Nahezu alle wirklich großen Geister der Menscheitsgeschichte,ob Wissenschaftler,Philosophen oder Dichter,waren religiöse Menschen. Die wenigsten aber fühlten sich einer bestimmten Konfession verplichtet.
Religion hat nichts mit Machtfragen zu tun.
Religion hat vor allem mit der Sinnfrage zu tun.
Die Machtfrage fällt in den Bereich der Kirchen,die zu ihrer eigenen Legitimation die Religio ursupiert haben.

Der Herr und der Teufel spazieren auf einen Feldweg,im Gespräch vertieft.
Plötzlich bückt sich der Herr und hebt etwas auf,etwas schimmerntes,glänzentes.Was ist das, fragt der Teufel neugierig? Oh,sagt der Herr,das ist die Religion. Gib sie mir, sagte der Teufel, ich werde sie für dich organisieren.
 
Na ja, Cintamani, sehr überzeugend klingt das nicht, denn mit Phrasen (die Person Gott ist nur in dem Sinn eine Person ...) kann man allem eine Bedeutung verleihen, ohne etwas gesagt zu haben. Ich bin Mystiker - und da gilt (einfach gesagt): Wenn du dich dem Unanschaulichen nähern willst (Bewusstseinserweiterung), dann musst du die Schwelle der Anschaulichkeit (= transzendentale Reduktion/Kant) überwinden.
Im Übrigen: Ich will niemandem meine Anschauung aufzwingen - nur zum Nachdenken anregen, wenn ersichtlich wird, dass Behauptungen mit Redensarten (Phrasen) argumentiert werden, deren Willkür mittels dogmatischer (politischer) Kraftakte (spirituelle Volksverblödung) im Lauf der Zeit zu verschleiern versucht wurde.

Liebe Grüße
 
Kondor,die Religion für das nächste Zeitalter wird eine mystische sein,oder sie wird nicht sein.Statt Verkündigung, innere Selbsterfahrung.
Sollte sich der Atheismus durchsetzen,wird das heraufkommen des Nihilismus unausweichlich.

Ja! Ich weiß,woher ich stamme!
Ungesättigt gleich der Flamme
glühe und verzehr ich mich.
Licht wird alles, was ich fasse,
Kohle alles, was ich lasse;
Flamme bin ich sicherlich.

(F. Nitzsche)
 
Hi Reisender:

Und den Doktor Pelikan,
sieht man sich bedächtig nahn.
Und es spricht sein Angesicht,
wie es kommt, das weiß man nicht (grins).

Liebe Grüße
 
Ein paar Informationen zum Nachdenken:

Pro Jahr werden weltweit mindestens 50 Milliarden (!) Tiere geschlachtet, meistens auf grausamste Art und Weise. Die Umwelt- und wirtschaftliche Folgen der Massentierhaltung und des inhumanen Transportes sind verheerend. Laut UNO gibt es eine direkte Verbindung zwischen massiver Fleischproduktion und Konsum im Westen und Hungersnot in Dritter Welt.
Dazu kommen noch gesundheitliche Folgen (Vermehrung der Herz- und Gefäßkrankheiten), was wieder einen Einfluss auf die Wirtschaft hat.

Weltweit werden zur Zeit eine halbe Million Kinder (manche gerade 7 Jahre alt) als Soldaten (eigentlich Kriegsmaschinen) eingesetzt.

Jedes dritte Mädchen und jeder fünfte Bub werden in den USA sexuell missbraucht.
1,200 Kinder begehen Selbstmord jährlich in den USA. Immer mehr Kinder werden depressiv, manche sind erst 5 Jahre alt (!?).

Die Frauen werden trotz Emanzipierung im Westen durchschnittlich schlechter bezahlt als die Männer und dabei müssen sie Kinder, Haushalt UND Karriere unter einem Hut bringen.

Die Anzahl der Prostituierten und Bordells steigt rapide.

Nach der Einführung des Fernsehens verdoppelt sich die Mordratte im jeweiligen Land in nur 15 Jahren.

Und so weiter und so fort.....

Alles Folgen des religiösen Wahnsinns? Oder der egoistischen, materialistischen Lebensweise der Menschen, die durch Lust („ich“ und „mein“ und „immer mehr“) regiert werden?
Wenn sich manche, wie Bush, an die Bibel, oder wie die Nazi-Führer, an die Bhagavad-gita beruft, heißt es noch lange nicht, dass sie religiöse, fromme Mensch sind.

Für wie dumm möchte uns Lotusz verkaufen?
 
ich höre euch so gerne zu
darum bin ich hier
ich weiss woher ich kam
ich weiss wohin ich geh
ich weis wo ich steh

darum: erzählt mir weiter über diese alte Weisheit der Rishis
auch wenn es Unheil in unserer Welt gibt
so ist die wirkliche Wahrheit eine ganz andere
Karuna :)
 
Lotusz schrieb:
...der sicherlich ebenso gerne von selbstloser Liebe spricht, dann aber meint, wenn es der Sache Krishna's dient, auch die Atombombe zu nutzen.

"... was immer da ist, was immer wir haben, sollte durch praktische Arbeit für Krishna benutzt werden. Wir können alles gebrauchen: Schreibmaschinen, Autos, Flugzeuge, ja selbst die Atombombe."
Prabhupada kann nur mit einer spirituellen Sichtweise verstanden werden, aber eine spirituelle Sichtweise ist nicht so billig zu haben. Sie kann nicht erklärt werden, sie muß durch spirituelle Praxis erworben werden. Dazu ist zuallererst die richtige Haltung nötig, eine polemische, herausfordernde Haltung ist damit nicht gemeint, solche Menschen sind von jeglichem spirituellen Fortschritt von vorneherein ausgeschlossen.

Dieser Thread hat klar gezeigt: sobald man den höchsten Aspekt der absoluten Wahrheit, den bhagavan-Aspekt, anspricht, trennt sich die Spreu vom Weizen. Fast niemand will eine Höchste Person akzeptieren, die einen nicht aus philosophischen Gründen, die anderen nicht aus einer grundsätzlichen neidischen Haltung heraus, wieder andere schieben geschichtliche Unzulänglichkeiten religiöser Systeme vor usw. usw. Endlos werden Gründe angeführt, einen Höchsten Herrscher abzulehnen.

Doch all dies findet seine letzte Ursache im ahankara ("das bin ich", womit der Körper und alles, was mit ihm in Beziehung steht, gemeint ist), im falschen Ego also, das niemand aufgeben will, das uns glauben läßt, wir seien die Kontrollierenden, wir könnten das Steuer herumreißen, wenn wir's nur einmal richtig anpacken würden, wenn wir den Leuten endlich die Religion austreiben könnten, wenn wir die Schriften entrümpeln, entmythologisieren usw.

Weder gab es jemals materielle Lösungen für materielle Probleme, noch gibt es welche, noch wird es jemals welche geben. Alle Weisen haben das erkannt und doch will es keiner wahr haben. So wiederholt sich die Geschichte wieder und wieder und wieder und.........

Liebe Grüße
C
 
Eine kleine Erzählung aus den Veden.

Narada Muni, überall als Sadhu - als Heiliger - verehrt, besuchte auf einer seiner vielen Reisen durch die Welten Shri Krishna. Den Weisen, der dafür bekannt war, auf alles eine Anwort zu wissen, plagte eine Frage: Die Frage nach dem Wesen der Maya - der grossen Illusion oder Täuschung.

Shri Krishna bemerkte die Unruhe Seines Bhaktas (Geweihten) und fragte nach der Ursache.
«Oh, überall hört man von Deiner mächtigen Maya. Aber ich kann mir einfach kein Bild von ihr machen. Kannst Du mir ihr Wesen nicht deutlicher beschreiben?» fragte Narada.
«;Ja, natürlich lieber Narada,» erwiderte Shri Krishna. «Aber ich verspüre Durst. Nimm bitte diesen Beutel und hole mir von dem frischen Wasser der Quelle, die gleich hinter dem Hügel dort liegt. Ich werde hier auf dich warten, um dir dann deine Frage zu beantworten.»

Eifrig machte sich Narada Muni auf den Weg. Wie er zur Quelle kam und sich zum Wasser niederbeugte, sah er plötzlich ein wunderschönes Mädchen auftauchen. Voller Scheu und Anmut füllte sie auf der anderen Seite der Quelle ihren Tonkrug mit Wasser und entschwand dann wieder seinem Blick. Bezaubert vom wunderbaren Anblick des Mädchens, vergass Narada Muni den Grund, weshalb er hergekommen war, und folgte dem Mädchen nach. Von weitem sah er, wie sie eine Hütte betrat. Alles andere vergessend und einzig von dem Gedanken erfüllt, seine Zukunft mit diesem Mädchen zu verbringen, klopfte er an die Tür. Ein alter Mann öffnete ihm und fragte nach seinem Begehren. Narada Muni stellte sich als Brahmanen vor, der vom Anblick des reinen Mädchens so bezaubert war, dass er sie gerne heiraten und eine Familie mit ihr gründen möchte. Der Vater war sehr angetan von der freundlichen und hellen Ausstrahlung des jungen Mannes, der vor ihm stand und auch das Mädchen stimmte einer Verbindung mit dem edlen Brahmanen zu.

So heirateten die beiden und schon bald wurden ihnen Tochter und Sohn geboren. Narada hatte in der Zwischenzeit völlig vergessen, wer er war, und wähnte sich nurmehr als stolzer und glücklicher Familienvater und Ehemann, der treusorgend all seinen Pflichten nachkam. So vergingen einige Jahre bis zu dem Tag, als ein grosses Unwetter über das Land hereinbrach. Die Flüsse traten überall über die Ufer und auch das Dorf der jungen Familie wurde überflutet, und zwang alle zu einer raschen Flucht. Schnell packten die Eheleute die wichtigsten Sachen in einige Tuchbündel und nahmen dann je eines ihrer Kinder an der Hand. Inzwischen war die Flut schon so hoch gestiegen, dass es ihnen bis über beide Hüften stieg, und sie sich durch die tosenden Fluten kämpfen mussten.

In einem Augenblick der Unaufmerksamkeit, verlor die Mutter die Hand ihres Kindes, und die gewaltige Kraft des Wasser riss das schreiende Kind augenblicklich mit sich fort. Wehklagend stürzte die Mutter ihrem Kind nach und auch Narada versuchte seiner wieder habhaft zu werden. Doch in diesem Bemühen entglitt ihm die Hand des Kindes, das er selbst geführt hatte. Verzweifelt drehte er sich um, liess alle Packen fallen und tauchte dem entschwundenen Kind nach. Aber er konnte es nicht mehr erreichen. Er weinte und schrie und als er sich umdrehte, sah er auch noch seine Frau in den Fluten versinken. Überwältig vom Verlust seiner geliebten Familie und allem, was ihm lieb gewesen war, schrie und weinte er seinen Schmerz hinaus.

Da vernahm er plötzlich von weither eine Stimme, die seinen Namen rief: «Narada! Narada!» Wie aus einem Traum erwachend, blickte sich Narada Muni um, und sah sich mit seinem Beutel am Fusse der Quelle sitzend. Er sah sich nach dem Ufer um, und erblickt Shri Krishna, der sich ihm näherte. Und Shri Krishna sagte zu ihm: «Narada, wo bist Du geblieben. Ich warte schon seit einer Viertelstunde auf das Wasser, das Du mir bringen wolltest!»
Da wusste Narada Muni, von welcher Macht die Maya war.
 
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