(13): Jesus sagte zu seinen Jüngern:
"Vergleicht mich, sagt mir, wem ich gleiche."
Simon Petrus sagte zu ihm: "Du gleichst einem gerechten Boten Gottes."
Matthäus sagte zu ihm: " Du gleichst einem Menschen, einem verständigen Philosophen."
Thomas sagte zu ihm: "Meister, auf keinen Fall wird es mein Mund ertragen, daß ich sage, wem du gleichst!"
Jesus sagte: "Ich bin nicht dein Meister, da du getrunken hast, trunken geworden bist von der sprudelnden Quelle, die ich (in mir) gemessen habe."
Und er nahm ihn, er zog sich zurück sagte ihm drei Worte.
Als Thomas aber zu seinen Gefährten kam, fragten sie ihn:
"Was hat Jesus dir gesagt?"
Es sagte Thomas zu ihnen:
"Wenn ich euch eines von den Worten sage, die er mir gesagt hat, werdet ihr Steine aufheben und nach mir werfen;
und Feuer wird aus den Steinen kommen und euch verbrennen."
Kommentar 1
Wie wird ein Mensch erfahren, der die Einheit mit Gott in sich ermessen hat?
Wir sehen..vollkommen unterschiedlich, denn jeder Jünger nimmt Jesus anders war...
Das, wie sie Ihn sehen und erkennen, liegt IN IHNEN und das was IN IHNEN IST bestimmt, wie sie Ihn sehen können!
(nicht das was AUSSERHALB von Euch ist, trübt Eure Wahrnehmung, sondern das was IN EUCH ist, erschwert Euch die Sicht..siehe nächster Vers)
Darum sagt Jesus auch: "kein Prophet ist willommen in seinem Dorf und kein Arzt heilt die, die Ihn kennen.." (31 Vers)
Warum? Weil das, wie sie Ihn SEHEN oder ERKENNEN bereits FESTGELEGT IST in Ihnen..sie haben sich Ihr Urteil schon gebildet..
Weder vermögen sie Ihn als Arzt, noch als Prophet zu sehen, sondern nur so, wie sie es in sich festgelegt oder erkannt oder beurteilt haben...
Simon Petrus sieht Ihn als einen gerechten Boten Gottes, da er IN SICH ERKANNT HAT, das AUCH ER ein gerechter Bote Gottes werden könnte (und er es durch Jesus wie in einem Spiegel erkennt).
Matthäus bewundert seine Art in Gleichnissen zu sprechen und sieht Ihn als -mit großer Klugheit/Weisheit begabten Philosophen.
Und er sieht Ihn so, weil es das ist, was er durch Jesus auch IN SICH erkennen kann, in der Lage ist zu erkennen.
Thomas hat ein Problem, denn er sieht MEHR in Jesus, VIEL MEHR. Und er sieht es IN IHM weil er es auch IN SICH sehen kann.
Darum aber sagt er NIEMALS(!), niemals wird mein Mund ertragen, dass ich
ausspreche, wie ich Dich sehe (denn was für einen Eindruck würde das machen vor den Weggefährten? Als hätte er "den Verstand verloren").
Jesus SIEHT dieses Hindernis IN IHM und so nimmt er Ihn zur Seite und spricht es FÜR IHN aus, dass er es auch IN SICH erkennen kann..
Denn er kann in die Herzen seiner Jünger sehen und darum weiß er, das Thomas der Jünger ist, den er nun heilen kann, da er es Ihm bestätigen kann, was er sieht...
Denn nur so kann er es auch IN SICH SELBST sehen.
(Da ein Berg viele Wege kennt, die auf den Gipfel führen, aber nur EINEN GIPFEL)
Darum sagt er es Ihm zweierlei: vor allen sagt er Ihnen das, was FÜR ALLE wichtig ist und allein sagt er Ihm, was FÜR IHN wichtig ist..
Vor allen sagt er Ihm:
"Ich bin nicht der, der Dich vollenden wird, Du bist nur trunken durch die Quelle (von allem, das existiert), mit der ich EINS geworden bin (und die ich so in mir ermessen habe).
Und alleine mit Ihm sagt er Ihm ZUGLEICH: Ich bin Gott! (diese drei Worte)
Er sagt Ihm also: ich bin es UND ich bin es nicht!
Ich bin der, den Du sehen kannst UND ich bin der, den du NICHT sehen kannst, denn Gott verbirgt sich in mir durch das Bild, das Du siehst, so wie er sich in jeder Schöpfung durch dieser Schöpfung Bild verbirgt...
Was soll Thomas seinen Gefährten sagen?
Etwas, dass sie nicht in sich sehen können, aber er nun beginnt IN SICH zu sehen?
Ihnen etwas sagen, das sie nur ABSTOSSEN würde, WEIL sie es nicht in sich erkennen oder sehen können?
Also sagt er es Ihnen nicht, denn solche Worte der Lehre würden sie "von sich stoßen" wie Steine, die man verwirft, indem man sie auf den schleudert, der sie ausgesprochen hat..
Aber in Wahrhiet verbrennt dadurch der (in Ihnen) der genau diese Wahrheit zu erkennen sucht....
Der einzig RICHTIGE ist also zu warten und zu schweigen darüber, bis sie so weit sind, dass sie es selbst sehen/erkennen können und dies geschah erst nachdem er von Ihnen gegangen war......
Allerdings sahen nur weinge, dasss JEDER VON IHNEN die Potenz der Quelle in sich trug, darum nennt man nur Thomas "seinen Zwilling",
da er zu genau diesem Erkennen gelangen konnte, dass sie durch Ihren EINEN ANFANG GLEICH WAREN..
Er hatte verstanden, was Jesus meinte, als er sagte: Ich bin es nicht, der Dich zur Vollendung führt und doch bin ich es....
Er hatte das, was der Verstand nicht erfassen konnte und das Ohr nicht hören konnte und das Auge nicht sehen konnte, in sich aufgenommen...
(denn Jesus der vor Ihm steht ist der Weg auf den Gipfel UND der Gipfel des Berges ZUGLEICH, so ist er der Vollendete und als dieser EINS mit Gott und ZUGLEICH nicht der, der IHN vollendet, da er sich Ihm als Jesus (der ANDERE) und nicht als Thomas (das EIGENE (Selbst)) offenbart...
Kommentar 2
(Über das Verstehen der Lehre und der Schöpfung)
(70)
Sich in die Lehre oder Schöpfung einzufügen ist LEICHT,
niemals SCHWER.
LEICHT ist es, wenn es dem EIGENEN entspricht,
SCHWER ist es, wenn es WIDER DIESEM EIGENEN geschieht.
So wie es IM KÖRPER SELBST geschieht,
sich zu entwickeln und heranzuwachsen.
Nur so geschieht es LEICHT und ganz VON SELBST.
Doch kein anderer, als DER EIGENE KÖRPER,
vermag SICH SELBST vollkommene Leichtigkeit zu schenken.
Die HÖCHSTE VOLLKOMMENHEIT
erlangt er so allein durch das,
was IN IHM ist, SICH SELBST.
So wie es IM GEIST SELBST geschieht,
sich zu entwickeln und auch heranzuwachsen.
Nur so geschieht es LEICHT und ganz VON SELBST.
Doch kein anderer, als DER EIGENE GEIST,
vermag SICH SELBST vollkommene Leichtigkeit zu schenken.
Die HÖCHSTE VOLLKOMMENHEIT
erlangt der Geist so allein durch das,
was IN IHM ist, SICH SELBST.
Da DIES NICHT VERSTANDEN WIRD(!),
wird weder DAS WESEN der SCHÖPFUNG,
noch DAS WESEN der LEHRE richtig verstanden!
DER GEIST allein,
zum URSPRUNG DIESES GEISTES führt,
so wie allein der SINN im Wort der Lehre
den Ursprung seiner Lehre auch berührt.
Daher:
Das SCHÖPFERISCHE SEIN
allein zu wahren, schöpferischen Taten führt,
doch nur die ursprüngliche SCHÖPFUNGSTAT,
HÖCHSTE VOLLKOMMENHEIT gebiert.
Dass es die Wenigen und nicht die Vielen sind,
welche die Lehre und die Schöpfung so in sich erkennen,
liegt daran,
dass nur die Wenigen das Wahre nicht mit dem Schein von Sein und Ruhm vermengen,
da sich die Wahrheit selbst nur durch Ihr EINES Ende
und Ihren EINEN Anfang SELBST offenbart.
So ist es auch mit dem Erkennen des Berufenen:
Sein Anfang bleibt stets ungesehen
und so wird er von Wenigen nur genannt
aber durch dieses EINE ENDE von Vielen auch erkannt.
(Übertragung R.S.)