die frage der steuer ist mir durchaus ein posting wert. mehr nicht. denn es gibt nicht viel zu sagen (aber von zeitzeugen viel zu erzählen). weil es seit ludwig erhard auch keine neuen erkenntnisse gibt. er ist für mich die kompetenz nummer eins, weil er wohlstand für alle schaffte (und flügelkämpfe deshalb keine chance in deutschland hatten / es gab keine soziale not). postcriptum nebenbei: er war parteiloser professor in stuttgart als er von adenauer als wirtschaftsminister berufen wurde. und kann als parteiübergreifend neutral, oder ehrlich am wohlstand des bürgers interessiert gelten, in optimaler symbiose mit dem staat, der sich eben auch finanzieren musste. eine gute balance (überdies ist sein econ-buch kostenlos im pdf download erhältlich).
neu wäre allerdings das handling, das er heute sicher nutzen würde. im zeitalter des überall verfügbaren taschenrechners (und pc) gibt es keinen grund mehr, dass wir überhaupt treppchen in steuertabellen haben. sie waren damals aus technischen gründen nötig und deshalb entstanden damit lohnbüros und steuerberater nachschlagen konnten, und nichts rechnen mussten (was heute eine f

-taste auf dem rechner übernehmen könnte):
jeder(!!!) euro mehr brächte dann auch mehr netto und jeder(!!!) könnte sich deshalb wieder über lohnerhöhungen freuen. die treppenstufen allerdings höher und damit weniger stufen zu machen, würde genau das gegenteil erreichen und bei otto-normal panik vor lohnerhöhungen (und entsprechend sozialpolitisches auswirken durch klassenbildung) haben. wem panik nützt kann ich nur flankierend hier erörtern, aber darauf hinweisen, dass das treppchensystem nur deshalb (noch heute) seine befürworter hat die sicher nicht im volke sind.
eine entsprechende gesetzesänderung wäre noch vor der mittagspause durch, denn die steurkurve, die hinter der steigung der treppchen steht, die ist ja schon bekannt (wenn man wollte oder ein klares mandat vom bürger hätte). die eckpunkte, wann die besteuerung anfängt und (im spitzenssteuersatz) endet, könnte man auch als konjunkturrate floaten lassen ein novum, das nicht sein muss. denn in jeder legislaturperiode auch regelmässig geprüft werden (oder wie die prime-rate notiert werden) kann.
nebenbei sehe ich kein problem, den spitzensteuersatz bis auf 100% zu legen (das gab es nur in skandinavien), wenn der zum beispiel bei eins oder zehn mio erst erreicht wäre und könnte auch bei hundert mio sein (solche einkommen gibt es heute tatsächlich).
nicht, weil ich diesen großen keine größeren einkommen gönne. darum geht es gar nicht. es geht darum, dass jemand, der soviel geld verdient, selbst aktiver in der wirtschaft ist und dort auch wieder investieren soll (mit eben seinem geld und nicht mit subventionen, die dem steuerzahler gehören). der staat hatte genau deshalb die hohen spitzensteursätze, damit die hohen einkommen wieder in die wirtsschaft zurückfließen und nicht(!!!) privatisiert werden (neue investitionen schaffen).
heute ist es andersrum: der kaufmann fragt sich nicht, wo interessante märkte sind, er investieren könne, sondern wohin subventionen wollen. (und da gibt es eskapaden, die in der praxis einer kriminalität von kartellen vorschub leisten, weil fingiertes eigenkapital neben den subventionen fordert uuu... der kaufmann oft selbst nicht versteht, was er da selbsthaftend unterschreibt... aber im vertrauen zu den beratern zeichnet / und manchmal im knast landet.)
erhard kannte den hitlerschen staatsubventionismus noch (der alles regelte) und wollte genau dies vermeiden. natürlich hat jeder staat strategische motive (beispiel küstensicherung uä), aber sonsten, war seine devise, muss sich eine volkswirtschaft aus dem markt entwickeln (all dies haben wir verloren, und damit sehr viele arbeitsplätze). wer heute von sozialer marktwirtschaft redet (und dazu gehört auch frau merkel), der assoziiert offenbar subventionierung der armen (nannte man früher almosen). soziale marktwirtschaft sind pralle sozialkassen aus gut konditionierten gründen. und im prinzip auch heute kein problem (wenn man denn wollte).
wir reden hier über eine steuer, die damals zwei drittel der staatseinnahmen ausmachte heute muss dieselbe diskussion über die mehrwertsteuer geführt werden, weil die heute zwei drittel der staatseinnahmen ausmacht. einkommensteuer ist heute kein wichtiger hebel mehr und jede diskussion darüber eine scheindiskussion. aber dies versteht man am besten in seiner geschichte selbst:
ein krimi, wie ihn nur das leben schreibt:
auch die gegner hatten von ludwig gelernt, unter der parole steuervereinfachung, und grotesk frecher weise auch steuergerechtigkeit, gefordert, dass alle den gleichen prozentsatz zahlen. aber sie bekamen dafür nie ein wählervotum in deutschland (weil man den betrug ahnte).
die idee kommt aus dem angelsächsischen (denn hatte englands kolonialpolitik als machtstruktur stabilisiert / vor allem in indien). bei uns erhielten sie den namen neoliberal. man weiß seit karl dem großen, dass pauschale steuern das volk knebeln, während besser verdienende dafür nur ein lächeln haben. karl mag der erste gewesen sein. roosevelt der zweite (hatte auch wahnsinnige spitzensteuersätze um die weltwirtschaftskrise abzuwenden). und erhard der dritte (deutschland wieder aufzubauen, später sogar alte reichssanleihen wieder einlösbar zu machen (ehrensache), lastenausgleich (sozialsache),... bis hin zur finanzierung der besatzer, ein unglaubliches werkzeug).
wie gesagt, die deutschen liebten ihre komplizierte steuererhebung als gerechte und vater staat war wieder wer. und das volk fühlte sich nie so frei (und beschützt) wie in dieser zeit. dezentrale kreativität bestimmte das land (frag deine eltern).
was konnten neoliberale tun, die mit dem bewährten mittel pauschaler steuern machtstrukturen und abhängigkeiten zugunsten von kartellen und institutionen wollten?
sie konnten nur von lenin lernen und die institutionen unterwandern, um an den staat zu kommen, der wieder pauschale steuern einzuführen habe aber selbst im parlament dafür kein votum fanden. die tricksereien hatten begonnen.
man erfand schließlich eine neue steuer. scheißegal woher der staat sein geld bekommt, hauptsache pauschal vom volk, und noch mal hauptsache gut getarnt. erhard, strikter gegner pauschaler steuern und inzwischen selbst kanzler konnte seine amtszeit nicht zu ende machen ist sozusagen über seinen eigenen widerstand gestolpert. natürlich wurde er aus belangloserem, wie zweifel an seiner machtfähigkeit uuu aus den eigenen reihen herausgemobbt.
im gesetz heißt sie umsatz-steuer und wurde (wenn ich mich richtig erinnere mitte der sechziger) mit scheinheiligen drei prozent eingeführt, kaum beachtet und noch ohne relevanz für den staat. ein schritt in die richtige richtung, waren die kommentare.
zur besten tarnung hatte die umsatzsteuer viele namen, wie mehrwertsteuer, vorsteuer für die abzugsberechtigten (zu denen nicht kinder-familien zählten) zoll statt einfuhrumsatzsteuer (und afghanische(!!!) seidentepiche aus familiären kleinbetrieben verschwanden von unserem markt, denn für die eine vorleistungssteuer war),... bis hin zum generellen verzicht dieser steuer für manche berufsgruppen, was dann keinen namen hatte.
mit jeder erhöhung dieser mwst verschwanden mehr kleingewerbetreibende und entließen ihre helferleins (und die arbeitslosigkeit stieg und stieg... und die löhne fielen und fielen...)....
heute müsste tante emma ein fünftel ihrer 500 euro tageskasse zum fiamt karren worüber ein betrieb mit 5000 und noch mehr mit 50 000 tageskasse lacht.
und für den rest bist du vielleicht auch schon zeitzeuge !?
wollte man heute wieder die soziale marktwirtschaft einführen, dann müsste man einfach nur die pauschalen steuern wieder progressiv machen (schönen gruß von erhard) egal wo sich der staat bedient.
eine progressive ust könnte bei 50 oder 150% sein (wenn es dem staat mal schlecht geht habe da jeder verständnis / und das kartellamt hätte auch weniger zu tun / und die industrie keine angst mehr vor feindlicher übernahme) kein problem, denn alle arbeitnehmer ihre arbeitgeber behalten (also, alle sozialkassen wieder voll sind und in allen krisen voll bleiben).
so einfach wenn man will.
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im hegelsschen sinne stelle ich erhard neben einstein, der eine die antagonismen der materie enttarnte und der andere die globalen antagonismen des kalten krieges am limes (der durch unser land ging) wieder als sysmbiose einte:
wir fühlten uns weder als kapitalisten noch als kommunisten wie hatten eine eigene identität ohne flankierende zweifel !!!