Ein Gravitationsfeld als solches gibt es in der allgemeinen Relativitätstheorie eben nicht mehr, sondern nur noch die geometrisierte Gravitation = Variationen der Raumzeitstruktur. Geometrie ist aber ein imaginäres, mathematisches Beschreibungsinstrumentarium und kann daher auf Materie (Massen und Energien) auch keinerlei Einfluss nehmen. Geodäten, denen das Licht folgen soll, existieren allein im Gehirn der Wissenschaftler. Wie lauten die Korrelationsm und Reaktionsechanismen, die eine Wechselwirkung zwischen der Raumzeitkrümmung und den elektromagnetischen Wellen erwirken? Da die "Raumzeit" lediglich ein geometrisches Konstrukt zur Beschreibung des Naturgeschehens ist, hört die Lichtkrümmung nahe der Sonne also auf, sobald die Menschheit verstorben ist?
Eine weitere Frage: Mittels welcher physikalisch realen Kraft krümmen Massen und Energien die Raumzeit? Krümmungen der Raumzeit veranlassen Massen immerhin dazu, sich beschleunigt zu bewegen, sollen Licht ablenken, mechanische Uhren langsamer laufen lassen usw., wofür aber immer eine reale, nachweisbare Kraft vonnöten ist! Anderenfalls würde der Energieerhaltungssatz verletzt. Welche ist es nach Einstein?
Die angebliche relativistische Masse von Photonen ist eine Folgerung der speziellen Relativitätstheorie. Sie führt zur Problematik des Welle-Teilchen-Dualismus, der vom Licht fordert, aus Teilchen zu bestehen und zugleich teilchenfrei zu sein, was der Logik widerspricht.
Raum und Zeit sind z. B. solche unhaltbaren Zusatzannahmen.
Meinetwegen bezeichne den Äther als Raum. Fakt ist aber, dass es ETWAS sein muss und nicht nichts = kein leerer Raum.
Es gibt keinen leeren Raum. Kennst du den Casimir-Effekt? Demnach ist das Vakuum voller virtueller Teilchen (Vakuumfluktuation). Man konnte diesen Effekt schon 1956 nachweisen.
Warum soll das Licht nicht zugleich Welle und zugleich Teilchen sein können? Beides sind ja nur Modelle, Beschreibungen, und es ist ja wunderschön, dass uns die Wirklichkeit zeigt, dass zwei Beschreibungen einander widersprechen können, aber dennoch auf die Wirklichkeit zutreffen.
Das ist übrigens auch ein Argument dafür, dass unsere Formeln nur menschliche Konstrukte sind und nicht Facetten der Wirklichkeit.
In deinem ersten Absatz vermischt du Kraut und Rüben, einerseits ist die Geometrie ein menschliches Konstrukt, andererseits übersiehst du, dass auch das Konzept "Masse" ein menschliches Konstrukt ist. Und sowohl die Geodäten als auch die Lichtbahnen selbst existieren nur in den Gehirnen der Wissenschaftler.
Und insgesamt hört sich das so an, also ob der dreidimensionale ebene Raum für dich etwas Gottgegebenes ist, obwohl der auch nur auf einer Geometrie beruht, die menschengemacht ist.
Über die alte Frage, ob die Lichtkrümmung aufhört, wenn es keine Menschen mehr gibt, ob der Mond da ist, wenn man nicht hinsieht, oder ob umstürzende Bäume einen Laut von sich geben, wenn niemand hinhört, müssen wir ein andermal diskutieren.
Insgesamt sieht es die Relativitätstheorie so, dass sich das Licht immer gerade bewegt, aber der Raum gekrümmt ist. Es braucht also keine "Korrelationsm und Reaktionsechanismen", um diesen Effekt zu erreichen. (Als Schriftsteller bin ich übrigens begeistert von dieser sprachlichen Struktur, und habe sie noch nie gesehen, ist das heute üblich so, oder eine Neuerung deinerseits?)
Dann die Frage, mittels welcher physikalisch realen Kraft Massen die Raumzeit krümmen. Hier hast du wieder nicht säuberlich getrennt. Wieder sind beides, Masse und Raumzeit auf der selben Ebene, mathematisch-logische Konstrukte, und es benötigt keine dritte Kraft, damit die beiden aufeinander einwirken können. Die Relativitätstheoretiker sagen einfach, Masse IST die Krümmung der Raumzeit. (Also das Gravitationsfeld, die Frage, wie das Ding Proton als Träger von Masse oder Ausgangspunkt eines Gravitationsfeldes aufgebaut sein soll, haben sie ja keine wirkliche Antwort.)
(Und das fällt auch in den Bereich der Quantenphysik, und dass Quantenphysik und Relativitätstheorie einander widersprechen, hast du wahrscheinlich auch schon gehört, also eine der beiden MUSS falsch sein, und man versucht halt mit der Stringtheorie, dieses Problem zu lösen.) (Und im Zweifelsfall setzen die Physiker natürlich auf die Quantenmechanik, die sie für 99% ihrer Forschungen verwenden und die sich äußerst gut bewährt, die Relativitätstheorie ist nur für einzelne Spezialgebiete nötig.)
Das mit den Bewegungen der Massen ist das gleiche wie bei der Lichtablenkung.
Ich hatte vor Jahren mal eine Email-Konversation mit einem Relativitätstheoretiker (der auch in den Fachzeitschriften publiziert und sich also auskennt), und der meinte, Einstein ist schon richtig, aber es ist nicht die einzige Beschreibung der Gravitation. Es gibt noch eine andere Theorie, die genauso gut funktioniert, und die kommt ganz ohne Raumkrümmung aus (ich habe leider vergessen, wer die Protagonisten sind), aber sie ist halt nicht so elegant und so einfach, und nicht so berühmt, und bietet auch keine besonderen Vorteile, weswegen Einstein wohl die Standardauffassung bleiben wird.
Leider sieht das ja immer so aus, als sei das Universum jetzt wirklich gekrümmt, und man hat ja echt Schwierigkeiten, sich immer vor Augen zu halten, dass das alles nur Modelle sind und die Wirklichkeit immer irgendwie anders ist, aber das sind halt die Grenzbereiche der Forschung, die so faszinierend sind und viele in den Bann schlagen, und dann auch mit Blindheit schlagen, weil sie meinen, gleich mitreden zu können. Viel zielführender wäre es, sich mal auf den Gebieten zu bilden, wo das Wissen gesichert und die Modelle anschaulich sind, etwa Biochemie oder Hirnforschung, und da ist auch die praktische Relevanz bei weitem höher.
(Allerdings bin ich dafür, unsere physikalische Diskussion weiter aufrechtzuhalten, da meine alte Begeisterung für das Phänomen der Telepathie langsam wieder entfacht wird, und da ist die praktische Anwendung der Hirnforschung nur ein Punkt, der andere wäre ein halbwegs zutreffendes Bild, wie die Informationsübertragung zwischen Gehirnen physikalisch vonstatten gehen könnte.)