Und hier?

Lunah

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Diesen Beitrag habe ich auch in einem anderen Forum gepostet, wo aber bis jetzt keine Antwort dazu eingegangen ist. Vielleicht sind die Schreiber hier etwas aufgeschlossener?!

Vielleicht ist die Hölle das Leben?

Mir fällt immer wieder auf, dass das eigentliche Leben verteufelt wird. Warum sollte jemand, der raucht, in der Hölle landen? Er schadet seinem Körper, aber sein Geist bleibt erstmal unangetastet. Viele Schamanen rauchen regelmäßig - und nicht nur Tabak Sind sie alle Höllenkandidaten?

Aber auch freies Denken wird leicht als teuflisch angesehen. Woran liegt das? Ursprünglich hier Luzifer ja der Lichtbringer. Er war der erste und schönste Engel, der einzige mit freiem Willen. Und diesen nutzte er. In einigen Legenden steht, dass er sich gegen Gott wandte, in anderen, dass er die Menschen in Absprache mit Gott in ein selbstständiges Leben und ständig "in Versuchung" führen sollte.
Die Luzifergeschichte taucht schon in anderen Religionen als Prometheus-Legende auf. Er brachte den Menschen das Feuer (Luzifer= der Lichtvolle) und damit etwas, das bis dahin nur den Göttern (Zeus) vorbehalten war. Dafür ketteten sie ihn an einen Felsen, wo ihm Vögel jeden Tag aufs neue die Eingeweide herausrissen (Hölle).

Und auch heute wird wirklich freies Denken meist als abartig, nicht- normal bewertet. Es ist anders, ungewohnt und passt nicht in das Gesellschaftsbild. Bevor dieses sich allerdings ändert, landen noch sehr viele Menschen am Pranger.

Aus diesem Grunde hatte ich auch die Diskussion über Thelema gestartet, die leider so früh abgewehrt wurde. Egal ob man nun mit der TS übereinstimmt oder nicht, sie versuchen nach dem Gesetz der Freiheit zu leben - was einzelnen Mitgliedern sehr gut tut. Schwarze Schafe gibts überall und natürlich auch da - doch ist es nicht die Idee, die zählt? Ein Leben, das weniger auf Konventionen, als vielmehr auf die eigene Entwicklung ausgerichtet ist.

In diesem Sinne "Guten Abend"

die Lunah
 
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Lunah schrieb:
Vielleicht ist die Hölle das Leben?

Sicher nicht, die Hölle ist nur das Leben derer die sie verteufeln.

Allerdings: Ohne Hölle gibt es kein Leben.

Wer die Hölle vermeiden will, ist in ihr festgeschmiedet.


Im übrigen ist das objektiv betrachtet alles ziemlich lächerlich. Man muß den Wahn der Meute und Nichtwissenden nur deshalb ernst nehmen weil sie nicht wissen was sie tun und einem deshalb manchmal gefährlich werden können.


Ansonsten bedeutet "Hölle" etwa soviel wie "geborgener Ort" etymologisch.

Zunächst gerät der inkarnierende mensch in die Hölle und bleibt dort im bürgerlichen Christentum meist für die ganze zeit seines Lebens (in der Hoffnung auf Erlösung).

Der bürgerliche Christ befindet sich dort in einem Tiefschlaf den die Esoterik eigentlich durchbrechen möchte um die Menschen zu eigenständigem Denken und Freiheit zu führen.

Sinn des Lebens ist durch Arbeit an sich selbst von diesem unbewußten Höllenzustand zur Erlichtung sich vorzuarbeiten., zur Erleuchtung.

"Himmel" bedeutet etwa "Lichtzustand". es geht also nur darum aus dem unbewußten und verschlafenen Höllenzustand bewußt zu werden und sich dann zum Licht hinzuarbeiten.

Dazu braucht man keinen Pastor und keinen Papst, die möchten aber gebraucht sein, usw.
 
Hi Lunah! :)

Lunah schrieb:
Vielleicht ist die Hölle das Leben?
Nein. Diese Sichtweise ist mir zu einseitig. Sie impliziert, daß das ganze Leben nur aus Arbeit, Qualen und Trübsal besteht. Sicher ist das Leben oft kein Zuckerschlecken. Aber das Leben hat auch viele schöne Seiten zu bieten. Viele Menschen sehen diese oft nicht.

Lunah schrieb:
Mir fällt immer wieder auf, dass das eigentliche Leben verteufelt wird. Warum sollte jemand, der raucht, in der Hölle landen?
Das weiß ich auch nicht. :)

Lunah schrieb:
Aber auch freies Denken wird leicht als teuflisch angesehen. Woran liegt das?
Wo geschieht das denn? :) Menschen die denken können, sind doch in einer Informationsgesellschaft hochwillkommen, oder?

Natürlich hängt es auch ein wenig von den Gedanken ab, die der Betreffende hegt. Gedanken in Richtung Frauenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, totalitäre Systeme, Gewalt, usw. würde ich nicht als vernünftig oder "freies Denken" bezeichnen. Die Freiheit des Einzelnen findet immer in der Freiheit des Anderen ihre Grenzen.

Lunah schrieb:
Ursprünglich hier Luzifer ja der Lichtbringer. Er war der erste und schönste Engel, der einzige mit freiem Willen.
Ich beschäftige mich Hobbytechnisch mit der Angeologie. Mir sind ebenfalls sämtliche Versionen der Luzifergeschichte bekannt. Mein Erkenntnisstand ist jedoch der: Jeder Engel besitzt einen freien Willen. Normalerweise ist dieser ganz auf Gott ausgerichtet, so daß Engel keine Notwendigkeit sehen von Gottes Weg abzuweichen. Gott mag es nicht Geschöpfe zu erschaffen, die wie Roboter handeln und nicht selbstständig zwischen Richtig und Falsch unterscheiden können.

Liebe Grüße :kiss4:
Toffifee
 
Zitat von Lunah:
Vielleicht ist die Hölle das Leben?


Warum wird hier Hölle so negativ interpretiert? Ich meinte nicht, dass das leben die Hölle ist, sondern die Hölle das Leben.
Also das, was die Kirche verteufelt, das eigentliche Leben ist und das, was sie als Ziel anpreist, etwas Ideelles, was sich aber auf dieser Erde nicht unbedingt verwirklichen lässt, wenn man nciht deutliche Nachteile einstecken will.

Da die Kirche aber ein Interesse daran hat, ihre Anhänger an ein Ideal zu binden, konnte sie nur wenig Interesse daran haben, den Menschen das wirkliche Leben anstatt einer Idee näherzubringen. Denn dann fehlte der mittler "Kirche" - leben können die Menschen auch ohne diese Institution, nach etwas streben, weniger.


Lunah
 
Lunah schrieb:
Aber auch freies Denken wird leicht als teuflisch angesehen. Woran liegt das? Ursprünglich hier Luzifer ja der Lichtbringer. Er war der erste und schönste Engel, der einzige mit freiem Willen. Und diesen nutzte er.
ein "fehler" den gott bei seinen anderen engeln behoben hat? ich persönlich finde der freie wille macht das leben aus..

Lunah schrieb:
Warum wird hier Hölle so negativ interpretiert?
genau die gleiche frage habe ich mir schon oft gestellt.. ich denke es ist durchaus möglich, dass wir uns in der hölle befinden.. ich habe eine andere vorstellung von himmel und hölle als die kath. kirche verbreitet und ich fände es in gewisser hinsicht logisch.. für mich symbolisiert die hölle versuchung und den dran ihr nachzugeben.. daher wäre es durchaus so, dass ich sagen würde, die erde könnte eine art hölle sein..
 
Hallo Lunah,

es ist gut das Du das Thema insgesamt aufgreifst, denn in der Geschichte ist mit dem Thema Hölle einiges schief gelaufen. Die Kirchen waren mit hilfreichen Aussagen zu diesem Thema leider auch nicht ganz brauchbar. Inzwischen habe ich jedoch gelernt, daß man das Thema Hölle von einer etwas anderen Warte betrachten muß. Freies Denken inbegriffen, auch wenn es für manche der weltlichen Institutionen sehr unbequem ist. Doch da stehe ich mittlerweile ganz frech drüber :)

Die Hölle ist spirituell betrachtet alles, was Unvollkommen ist. Hierzu gehört alles, was Schmerz, Kummer und Leid mit sich bringt. Also alles, was in einem ganz gewöhnlichen Leben normal als "negativ" bezeichnet wird. Ein Drogenkonsument wird also allein dadurch durch die Hölle gehen, wenn er durch den Drogenkonsum Folgeerscheinungen erlebt, wie z.B. Depressionen unbekannter Herkunft, oder Alpträume, oder ähnliches. Schamanen, die sozusagen nicht nur Tabak rauchen, bauen auch vor ihren jeweiligen Sitzungen auch sehr aufwendig einen starken Schutz auf, gerade um "böse Geister" fern zu halten. Also um nicht danach sinngemäß durch die Hölle zu gehen. Denn Drogen (auch übermäßiger Alkoholkonsum) bauen den körperumhüllenden Lichtschutzmantel ab, der Konsum ist ungeschützt insofern spirituell gesehen ungesund und höchst bedenklich. Dies zum einen.

Die beiden Legenden die Du nanntest um den Lichtbringer in Form von Luzifer sind beide in sich stimmig. Luzifer hat die Aufgabe bekommen, den Menschen die Unvollkommenheit zu bringen. Dadurch hat er sich gegen Gott gewandt und er ist sozusagen tief in die Materie gefallen. Der tiefste Punkt der Materie, also die Hölle, ist nun Schmerz, Kummer und Leid. Die Menschen durchlaufen sozusagen ein karmisches Muster. Dadurch ist es den Menschen erst möglich, zu lernen, daß z.B. Stehlen oder Morden etwas sehr verwerfliches ist. Ohne dies selbst mehrfach zu erleben, wäre diese Erkenntnis nicht möglich.

Wenn die karmischen Muster jedoch genügend durchlaufen sind, wenn wir auf der Erde die Dualität wieder in Einheit verwandelt haben, werden auch Luzifer und seine gefallenen Engel ins Licht aufsteigen und als strahlender Engel wieder neben Gott sitzen. Das beste Werkzeug zur Überwindung der Dualität ist die Liebe. Sie kann alles was ist in strahlende Ganzheit verwandeln.

Falls Du darüber mehr lesen möchtest, empfehle ich Dir als Buchtipp hierzu: Solara - An die Sterngeborenen.


Liebe Grüße
Thergana
 
Hallo Luna,
das ist mir aber neu, dass rauchen und freies Denken den Menschen in die Hoelle bringt!
Wer sagt denn sowas?
Wenn du die Kirche damit kritisieren willst, ist das doch ein alter Hut!
Ich dachte, hier haetten sich alle laengst von den starren Begrenzungen des Christentums geloest!
Aber selbst, wenn nicht, wo ist denn in der Bibel die Rede davon?
Etwas anderes sind hoellische Zustaende, die gibt es auf Erden, oh ja!
Die bereiten sich die Menschen huebsch selber und schmoren dann darin.
Aber bestimmt nicht, weil jemand raucht oder frei denkt...

Bijoux
 
Gibt es überhaut eine Hölle? Oder den Himmel?
Ist das nicht alles nur was, was uns die Kirche erzählt um uns im "Rahmen" zu halten? Und Engel? Gibt es die nicht auch nur im christlichen Glauben?
Ich persönlich halte nichts davon. Diesen Gott gibt es für mich nicht, also auch keine Engel und Teufel. Und keinen Himmel und keine Hölle.
 
hi!
eines meiner lieblings sprichwörter aus meiner depressiven, selbstmordgefärdeten teenagerzeit kommt aus tibet und lautet:

wer es versteht lebt selbst in der hölle behaglich

lg, meshy
 
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Black Bat schrieb:
Ist das nicht alles nur was, was uns die Kirche erzählt um uns im "Rahmen" zu halten?

In dem Wort "Beichte" stecken zwei Bedeutungen: "Bei"="Nahe" und
"chte" = "sprechen". Beichten hat also die Bedeutung in Nähe zu jemanden zu sprechen.

Ich persönlich habe keine Beichterfahrung, stelle mir aber vor, daß wenn man zur Beichte muß es immer um Schuldgefühle geht. Die hat jeder in diesem Bereich, wo kommen sie her? Durch die Beichtpraxis wo man etwa gedanken und Handlungen die Schuldgefühle verursachen mitteilt aber nicht aufarbeitet und durcharbeitet sondern dann wieder sühnend verdeckt,
übergibt man seinen Persönlichkeitskern an die Kirche, man läßt sich infantilisieren, wird zum Schäfchen und hat keine Chance mehr erwachsen und freidenkend zu werden.

Denn zu diesem Zwecke wäre es besser und zielführender seine Schuldgefühle etwa mit Freunden "nahe zu besprechen" und zu versuchen gegenseitig dahinter zu kommen was in diesen psychischen Bereichen wirklich die Realität ist. Sind die ganzen kirchlichen Behauptungen über das Böse, die Erbschuld vielleicht nur pfäffischer Schwindelkram um die Menschen sich als infantile Schäfchen zu halten und nicht wachsen zu lassen?

Also beichten aber richtig beichten, was auch heißt den schuldbesetzten Inhalten auf den Grund zu gehen sie analytisch zu untersuchen und sich nicht von suggestiven Behauptungen über diese Kernbereiche der Persönlichkeit irreführen lassen. Würden es in diesem Sinne einige wenige fertigbringen ihre Beichten wirklich öffentlich zu machen so könnten viele daraus lernen, daß die Menschen gar wenig unterschiedlich sind.........und es liese sich schnell aus der Bevormundung sich gemeinsam befreien.

Auch wird das völlig falsche Kinderbild und Mernschenbild der Religion dadurch erzeugt, daß man den Persönlichkeitskern als böse denunziert, die Kinder schon so zurechtmanipuliert, daß ihre Psyche sich voller Schuldegefühle abspalten muß und dann auch noch die Illusion verbreitet wird, das Ideal, die lieben Kinderlein seien ja so unschuldig.

Deshalb klafft dann bei Erwachsenen die Kluft zwischen Sein und Schein bei vielen Christen so weit auseinander. Sie tun immer weiter als seien sie noch immer die lieben unschuldigen Kinderlein und gleichzeitig erkennt der externe nüchterne Blick sie allzuoft als destruktiv agierende Ungeheuer.

Und was ich hier jetzt beschrieben habe ist ganz genau der Kern unserer kulturelllen Mißstände. Ändern können dies nur mutige Esoteriker.
 
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