Umfrage zur Wirkung des Familienstellens

Wirken Familienaufstellungen auf das persönliche Leben?

  • JA - das habe ich nach eigener Aufstellung erlebt.

    Stimmen: 52 41,9%
  • NEIN - das habe ich nach eigener Aufstellung erlebt.

    Stimmen: 11 8,9%
  • SOWOHL ALS AUCH - das habe ich nach eigener Aufstellung erlebt.

    Stimmen: 11 8,9%
  • JA - das habe ich als Stellverteter bzw. Beobachter erlebt.

    Stimmen: 27 21,8%
  • NEIN - das habe ich als Stellverteter bzw. Beobachter erlebt.

    Stimmen: 2 1,6%
  • SOWOHL ALS AUCH - das habe ich als Stellverteter bzw. Beobachter erlebt.

    Stimmen: 8 6,5%
  • JA - das vermute ich ohne Aufstellungserfahrung.

    Stimmen: 14 11,3%
  • NEIN - das vermute ich ohne Aufstellungserfahrung.

    Stimmen: 4 3,2%
  • SOWOHL ALS AUCH - das vermute ich ohne Aufstellungserfahrung.

    Stimmen: 6 4,8%
  • Weiß nicht/unschlüssig.

    Stimmen: 16 12,9%

  • Umfrageteilnehmer
    124
  • Umfrage geschlossen .
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Hallo rincewind,

ich glaube nicht, daß Du aus zweiter Hand unbedingt etwas genaues über eine Methode erfahren kannst. Gegen Fachwissen ist meines Erachtens nichts einzuwenden, aber manchmal glauben Menschen, daß mit einer Methode jedes problem zu lösen ist. Ich glaube, daß sowohl für unterschiedliche Menschen unterschiedliche Methoden sinnvoll sind, als auch das bei unterschiedlichen Problemen unterschiedliche Methoden angewendet werden können. Meines Erachtens ist das Familienstellen eine gute Methode an bestimmten Schwierigkeiten im leben zu arbeiten. Leider wirfst Du Familienstellen mit Psychodrama in einen Topf und diese beiden Techniken haben absolut nichts miteinander zu tun. Die Qualität der Aufstellungsarbeit ist auch sehr unterschiedlich. In manchen Beiträgen taucht eine missionarische Ader auf. Davon kann ich mich auch nicht immer freisprechen, doch meines Erachtens hat das nichts mit der Qualität einer Methode zu tun. Und Du wirfst alle diese Dinge alle in einen Topf und urteilst aus zweiter Hand über eine Methode, die Du nicht beurteilen kannst.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
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Hallo Jake und Ereschkigal,

zuerst will ich mich mal bei Christoph entschuldigen, seine Fragestellung war eine andere als die, auf welche ich geantwortet habe. :o

Jake:
mag sein, daß ich mich mißverständlich ausgedrückt habe. Ich wollte lediglich mein subjektives Empfinden äußern, und das bezieht sich nicht speziell auf Familienaufstellungen oder ob ich die für glaubwürdig halte, sondern wie Christoph sie "verkauft".

Mal ein ganz anderes Beispiel, vielleicht wird meine Ansicht dann deutlicher: wenn mir ein fröhlicher Heide mit missionarischem Eifer in jedem 3. Satz verkündet, daß mein Leben erfolgreicher, sinnenfroher, gesünder usw. geriete, wenn ich nur aufhörte, mich mit religiösen Fragen zu beschäftigen, würde er mich keinesfalls überzeugen, ganz im Gegenteil. Sehr oft habe ich den Eindruck, daß Anhänger welcher Glaubens-/Fachrichtung auch immer, unglaubwürdig wirken, je lauter und insistierender sie ihre Überzeugungen in die Welt hinausposaunen. Schau: Du und auch Christoph haben Links in der Signatur, die auf Eure Homepage verweisen, auf denen Ihr Euch und Eure Arbeit darstellt. Wenn mir Antworten und Sichtweisen, die in Beiträgen zum Ausdruck kommen, gefallen, dann werde ich natürlich nachschauen, wer dahintersteckt und mich evtl. mit dem Ursprung oder der "Glaubensrichtung", die dem zugrundeliegt, näher befassen.

Konnte ich jetzt deutlicher machen, was ich meinte?

@ Ereschkigal:
ich vermische keineswegs Psychodrama mit Familienaufstellung, sondern: ich habe u.a. auch eine Zeit lang an Psychodrama-Gruppen teilgenommen, die von einer Therapeutin geleitet wurden, welche AUCH mit Familienaufstellungen arbeitete. Wieweit sie beides in den Sitzungen miteinander vermischt hat, kann ich nicht beurteilen - mir sagten die Gruppensitzungen nicht besonders zu.

Und - hoffentlich kann ich das nochmal verdeutlichen: ich KANN Familienaufstellung als Methode nicht beurteilen, weil ich sie nicht aus erster Hand kenne. Ich schrieb, daß ich aufgrund von Christophs Beiträgen nicht neugierig genug geworden bin, diese Methode näher kennenzulernen.


Vielleicht wäre es generell einen eigenen Thread wert, sich mit der Frage zu beschäftigen, wieweit wir uns von Menschen in Glaubensrichtungen, Ideologien oder "therapeutische" Methoden lenken lassen? Mal sehen :)
 
hi rincewind!

du meinst penetrantes missionieren, gell!? ja, das ist nervend, empfinde ich auch so. ich wimmele auch die zeugen jehovas an der haustür jedes mal freundlcih, aber bestimmt ab, und je hartnäckiger sie sind, desto intensiver wird mein widerstand.

solches missionieren erscheint mir auch eher als ein ausdruck persönlicher unsicherheit ... da brauchst du dann umso festere glaubenssätze, an denen du dich festhalten kannst. oder du nimmst deine unsicherheit als chance an für wachstum und entwicklung ("die unsicherheit instrumentalisieren" nennt matthias varga von kibed das) ... das führt m.E. dann auch zu vertiefter fachkenntnis.

und es stimmt schon ... wenn du keine affinität zum systemischen stellen verspürst, ist es eben nicht das deine. muss ja auch nicht :)

alles liebe, jake
 
jake schrieb:
... wenn du keine affinität zum systemischen stellen verspürst, ist es eben nicht das deine. muss ja auch nicht :)


Stimmt. Nun werde ich kurz mal ganz off-topic, bevor ich mich wieder meiner Arbeit widme: vor vielen Jahren besuchte ich regelmäßig ein Mal in der Woche einen Jesuiten-Pater zu seelsorgerlichen Gesprächen und ebenso häufig einen analytisch orientierten Gesprächstherapeuten. Dieser tat mir sein Mißfallen über die seelsorgerlichen Sitzungen kund, war allerdings klug genug, mir diese nicht zu verbieten, so daß ich mir von beidem das "nehmen" konnte, was für meine Weiterentwicklung richtig war.

Ich seh's ähnlich wie Du: innere Festigkeit wirkt überzeugend genug auch ohne "Wachtürme" ;)

LG, rince :)
 
Hallo Rincewind,

du mahnst an:
rincewind schrieb:
Du rückst Deine Familienaufstellungen häufig in den Vordergrund und betrachtest Themen aller möglichen Art aus Deinem fachlichen Blickwinkel.
JA - das tue ich. Und das hat einen guten Grund. Ich mache das genau so, wie andere hier als Experten für Channeln oder für Reiki oder sonstwas wovon ich wieder keine Ahnung habe, auftreten. Wenn du genau hingelesen hä#ttest, dann habei ich durchaus auch Sachen über NLP oder Time lIne Therapy geschrieben... Aber das Phänomenologisch-Systemische ist mein Kerngebiet, das stimmt. Dort habe ich etwas beizutragen. Wieso sollte ich da Anderes schreiben?

Ich schaue auf die Beiträge hier und finde gelgentlich (bei weitem nicht oft) einen systemischen Zusammenhang oder einen in der HAltung. Und dann trage ich etwas bei und stelle es neben die anderen. Manchmal schreibe ich auch, dass, wenn es ein systemsiches Problem ist, es wenig Sinn macht, etwas Anderes zu probieren. Das lässt aber offen, wenn die Leut es dann doch tun. ich lasse ihnen das Recht, damit auf die Nase zu fallen und zu lernen.

Manchmal - und da trifft deine Kritik zu - bin ich etwas überheblich, wenn da jemand mit ungeeigenten Mitteln an systemische Probleme herangehen will.

Und: mein Herz schlägt mit den Verteufelten - meistens zumindest. Dies ist so, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass dort die Lösung liegt, wenn die integriert sind.

Und manchmal werde ich auch sauer - auch ich hab meine Grenzen. Und ich habe nicht den Anspruch, "erleuchtet" zu sein. Ich schaue auf die Wirkungen und wenn mir einer eine andere Dynamik aufzeigt anhand beobachtbarer Wirkungen und Fakten, dann will ich gerne folgen.

zudem finde ich JAkes Beitrag begrüßenswert und schwinge da mit:
jake schrieb:
wenn ich fachlich etwas fundiertes zu sagen habe, sollte das doch vorrang gegenüber sätzen haben, die ich vielleicht auch absondern könnte, die aber nur so halberte meinungsbrocken wären... vorrang für kompetenz. kommt die wünschenswerte vielfalt der sichtweisen nicht eher dadurch zustande, dass andere mit anderen fachlichen qualifikationen das ihre beisteuern und somit eine vielfalt an fundierten postings nachzulesen ist, statt dass jeder sich schamhaft sein fachwissen versagt und nur das reinschreibt, wovon er nix versteht?
Sehr gut finde ich auch die Haltung deines Psychoanalytikers:

rincewind schrieb:
Dieser tat mir sein Mißfallen über die seelsorgerlichen Sitzungen kund, war allerdings klug genug, mir diese nicht zu verbieten, so daß ich mir von beidem das "nehmen" konnte, was für meine Weiterentwicklung richtig war.
Wo habe ich etwas Anderes "verboten"? *ziemlichdoofguckt*Allerdings würde ich in praxi nicht mit jemandem arbeiten, der sonst bei einem z.B. Therapeuten arbeitet, der ein erklärter Feind Hellingers ist. das wäre f+ür den Aufstellenden so gar nicht dienlich!

rincewind schrieb:
seine Fragestellung war eine andere als die, auf welche ich geantwortet habe.
Das stimmt. Aber es ist sicher auch eine interessante.

Deinen Schluss:

Meine Einschätzung: je vehementer eine "Methode" unter die Leute gebracht wird, je glühender das "Sendungsbewußtsein" vieler Verfechter von Glaubensrichtungen und Therapiemethoden, umso vorsichtiger sind diese selbst zu betrachten.
kann ich verstehen, teile ihn aber nicht per se. Ich hoffe, ich lasse noch den Weg für den Irrtum frei.

Wenn ich manchmal "missionarisch" wirke, so hat dasn cihts mit Scheuklappen zu tun sondern damit, dass ich die Haltungen, die ich beschreibe und die Erkenntnisse so hilfreich finde - und zwar aus konkreter erfahrung. da muss ich mich vielleich tmehr zurück halten und es aushalten, dass jemand auch u.U. "dumm stirbt" *bittenichübelnehmen*.

Liebe Grüße
Christoph
 
Christoph schrieb:
da muss ich mich vielleich tmehr zurück halten und es aushalten, dass jemand auch u.U. "dumm stirbt" *bittenichübelnehmen*.


*lach* - ja, das auszuhalten ist wirklich nicht immer ganz einfach :zauberer1

Bin müde jetzt, werde aber vielleicht ein andermal wieder auf das Thema zurückkommen, ok? :)
 
Lieber Christoph,

Christoph schrieb:
Wenn ich manchmal "missionarisch" wirke, so hat dasn cihts mit Scheuklappen zu tun sondern damit, dass ich die Haltungen, die ich beschreibe und die Erkenntnisse so hilfreich finde - und zwar aus konkreter erfahrung. da muss ich mich vielleich tmehr zurück halten und es aushalten, dass jemand auch u.U. "dumm stirbt" *bittenichübelnehmen*.
Ich finde es auch immer wieder schwierig zu sehen wie jemand leidet und würde gerne behilflich sein. Gerade durch die Arbeit des Familienstellens ist mir bewußt geworden, daß dieses behilflich sein möchten oft überhelblich ist, der andere trägt sein Schicksal und sein Leid und hat es schon immer getragen. Er weiß am besten was für ihn richtig ist und geht seinen Weg auf diese oder jene Weise. Wenn jemand bis zu seinem Tod seine Liebe zu seiner Familie und seinen Eltern auf "kindliche" Art lebt, ist es trotzdem Liebe, die da hinter steht. Wenn jemand lernt diese Liebe auf "erwachsene" Art zu leben, ist es auch Liebe. Wenn ich mich darauf besinne, dann spüre ich die Kraft der Liebe im anderen und brauche nicht zu missionieren.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Erechkigal, es ist so scheisse schwer dem anderen beim Sterben zuzuschauen, liegt daran, dass ich nicht erleuchtet bin. Versuchen was zu helfen, muss ich, ich biete es an, wenn der dann nein sagt, ist es für mich in ordnung.

ich bin von der feuerwehr, ich bin so gestrickt, ich kann in manchen fällen nicht anders. ich trage auch die verantwortung, fürs nicht einfreifen, genauso wie fürs eingreifen.



Hochwasser im Dorf, beim Bauer steht das Wasser.
Schnell eilt die Feuerwehr herbei um den Bauer zu retten.
Dieser winkt aber ab:
"Ich bin nun 50 Jahre Christ und immer treu und brav in die Kirche gegangen. Der Herr wird mich schon retten!"
Also trabt die Feuerwehr wieder ab. Nach einigen Stunden entscheidet der Feuerwehrchef, doch noch mal nach dem Bauern zu sehen:
"Der Mann geht ja drauf, dem müssen wir einfach helfen!"
Angekommen sehen sie, dass der Hof schon unter Wasser steht, der Bauer hockt auf dem Dach. Also Leiter raus, retten wollen!
"Nix da", sagt da der Versinkende, "Ich bin 50 Jahre Christ, habe auch immer meine Kirchensteuer bezahlt. Gott wird mich schon retten!"
Na ja, da muss die Feuerwehr wieder abziehen. Am kommenden Morgen kommen dem Feuerwehrchef aber doch wieder die Gedanken an den Mann in den Sinn und er lässt noch einmal ausrücken.
Auf dem Bauernhofangekommen sehen sie aber nur noch, wie die letzten Haare versinken! Nix mehr zu machen.
Der gute Verstorbene kommt nun im Himmel an und ist stinksauer:
"Sofort her mit dem Chef", brüllt er Petrus an, der diesen auch sofort holt.
Zu dem meint er: "50 Jahre bin ich nun Christ, immer habe ich brav meine Kirchensteuer gezahlt, keinen Gottesdienst habe ich versäumt - und nun so was! Hättest Du mir nicht ein wenig unter die Arme greifen können?"
"Was regst Du Dich auf, mein Sohn?" spricht Gott. "Habe ich Dir nicht drei Mal die Feuerwehr geschickt!?!"


Ich rücke meist nur einmal aus.
Lieben Gruss Dagmar
 
Liebe Dagmar,
DagoBert schrieb:
ich kann in manchen fällen nicht anders. ich trage auch die verantwortung, fürs nicht einfreifen, genauso wie fürs eingreifen.

Gerade wenn es ums helfen bzw. Hilfe anbieten geht oder es sein lassen und wie ich mich verhalte, das wichtigste ist, daß ich zu mir und dem was ich getan habe auch im Nachhinein stehen kann. Wie könnte ich etwas tun, bei dem ich mir später jedesmal selbst Vorwürfe mache, weil ich es getan habe oder nicht getan habe. Mit meinem Gewissen muß ICH leben.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
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Ich finde es auch immer wieder schwierig zu sehen wie jemand leidet und würde gerne behilflich sein. Gerade durch die Arbeit des Familienstellens ist mir bewußt geworden, daß dieses behilflich sein möchten oft überhelblich ist, der andere trägt sein Schicksal und sein Leid und hat es schon immer getragen. Er weiß am besten was für ihn richtig ist und geht seinen Weg auf diese oder jene Weise. Wenn jemand bis zu seinem Tod seine Liebe zu seiner Familie und seinen Eltern auf "kindliche" Art lebt, ist es trotzdem Liebe, die da hinter steht. Wenn jemand lernt diese Liebe auf "erwachsene" Art zu leben, ist es auch Liebe. Wenn ich mich darauf besinne, dann spüre ich die Kraft der Liebe im anderen und brauche nicht zu missionieren.
Na da hast du mich als strengen Vertreter der "Ordnungen des Helfens" aber am A**** gekriegt! :kiss3:

Ich stimme dir zu. "Überzeugen" geht eh nicht,

Allerdings merke ich,dass ich hier oft in Diskussionen komme, wenn andere anfangen, mit mir um Leute zu "buhlen". Und das ist sicher nicht hilfreich für die Betroffenen. Und ich gehe leicht an die Decke, wenn Leute mir z.B. böse Absichten bei meinen Beiträgen unterstellen und ich kann dann oft nicht anders, als es richtig zu stellen - was es ebenfalls nicht besser macht.

Na ich werd jetzt noch mal ne Runde drüber nachdenken... Vielleicht schreib ich später noch was dazu.

LG
Christoph
 
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