Tatsächlich? Wie Du das tun würdest, verrätst Du sicher nicht? Obgleich Ansätze Deines Tuns hier ja schon spürbar sind.
Ich würde lassen. Lieben und lassen. Schauen bis das Kätzchen kommt. Sex und Nähe sind für mich überhaupt nicht wichtig. Wunderschön, aber nicht wichtig. Verbaler Austausch ist für mich wichtig. Unterhaltung, Spaß, Rumkaspern. Ein freundschaftliches Verhältnis. Das ist mir wichtig.
So lange ich nicht das gefunden habe, was sich hier verwirklichen möchte, werde ich innerlich stets auf der Suche sein. Und da wird mich sicher auch niemand aufhalten können. Wenn der Anstoß erstmal gegeben wurde, kommt der Stein ins rollen. Oder ich werde früher oder später daran zerbrechen, daß ich nicht mir selbst folge, sondern meinen Ängsten.
Weißt Du nicht ganz genau, was sich verwirklichen möchte? Ist nicht vielleicht Deine Abneigung zu permanenter Nähe ein Geschenk, um nicht mehr den Weg der Illusion zu gehen, wie viele andere?
Sieh es doch mal so. Ist es nicht ein Geschenk, sich direkt zu sich selbst zu begeben, als über den Umweg, der letztendlich doch zu sich selbst führt? Ich meine, man muss erst sich selbst lieben, weil man so ist wie man ist, bevor man andere lieben kann, weil sie so sind wie sie sind.
Hierzu fielen mir folgende Gedanken ein: die Liebe wird geteilt, für niemanden stellt es ein Problem dar. Doch das Leid muß stets alleine überwunden werden, da sind sie dann meist alle weg und wollen damit nicht länger etwas zu tun haben. Woran liegt das? Wenn ich das Leid alleine tragen soll, die Last alleine schleppen muß, warum dann nicht auch die Liebe? Warum darf ich die Liebe teilen, sie förmlich aus mir herausschütten, das Leid aber nicht? Warum ist es okay, wenn ich in Flammen aufgehe für jemanden, für die Welt, für mich, aber nicht, wenn ich mit Felsbrocken daher komme?
Ich weiß nicht, ob ich dafür einen passenden Vergleich finde. Doch, vielleicht diesen, den müßtest Du als "Katze" - ähm, "Kater" - eigentlich nachvollziehen können.
Da ist ein Raum, in dem ein Mensch sitzt. Und es befindet sich ein Kätzchen dort. Wie Katzen manchmal so sind, können sie sehr scheu sein. Der Mensch möchte gerne, daß das Kätzchen zu ihm kommt. Die Katze möchte es auch, nur ist sie mißtrauisch, sie weiß die Situation nicht so recht einzuschätzen. Sie hat ein Problem. Der Mensch aber auch. Er will die Katze, die Katze hat Angst.
Jetzt könnte er folgendes tun, er könnte der Katze eine Falle stellen, sie in die Ecke drängen, einen Sack über sie stülpen und einfangen. Dann könnte er sie festhalten und mit Gewalt versuchen, ihr Fell zu berühren. Was wird die Katze wohl tun? Sie wird Panik bekommen, sie wird ihre Krallen ausfahren und alles dafür tun, um sich aus diesem Zwang zu befreien. hat sie dies geschafft, wird sie schnell das Weite suchen und diesen Ort in Zukunft meiden wie die Pest.
Es könnte aber auch anders laufen. Der Mensch bleibt dort, in diesem Raum und überläßt es der Katze, näher zu kommen. Er kann sie locken, kann sich mit Dingen beschäftigen, die die Katze neugierig machen. Es ist dann ganz allein an der Katze, ob sie es schafft, ihre Scheu und Angst zu überwinden. Und da der mensch nicht gleich zupackt, wenn sie nur einmal in seine Nähe kommt, wenn er sie nicht gleich zwanghaft bedrängt, wird sie lernen, daß sie vertauen kann. das ihr nichts geschieht. Es wird vielleicht ein wenig dauern, sie wird vielleicht noch zaghaft zwischen Abstand und Nähe herum schleichen, doch irgendwann wird sie schnurrend auf den Schoß des Menschen springen.
Aus meiner Sicht habe ich erstes erlebt. Und ich war eine sehr scheue Katze. Eine Katze, die in jungen Jahren keine netten Dinge mit den Menschen erlebt hat. Und deswegen eben sehr mißtrauisch. Und je mehr man mich packte und drängte, um so weiter bin ich geflüchtet. Doch Katze und Mensch haben einiges gelernt. Der Mensch hat gelernt, nicht so fordernd zu sein, die Krallen nicht so sehr auf sich persönlich zu beziehen. Die Katze hat gelernt, daß der Mensch es nicht böse gemeint hat. Und sie hat gelernt, daß er nicht weggelaufen ist. Er blieb. Er blieb einfach dort. Das hat sie stutzig gemacht, denn dies vollbrachte bisher niemand. Also versuchte sie auch zu bleiben, nicht wegzurennen. Und wenn, dann doch nicht ganz so weit, nicht ganz so lange. Sie lernte, daß weglaufen nichts bringt. Und sie versuchte auch, DA zu bleiben.
Doch es endete dann eben doch tragisch. Da die Sehnsucht zu groß war, da sie dann doch zu sehr gepackt wurde, überrollt. Da sie den Sturm der Gefühle nicht stand halten konnte. Sie hat die Krallen wieder ausgefahren und der Mensch hat aufgegeben.
Ich würde also schon sagen, daß dieser Mensch einen sehr großen Anteil an meiner heilung übernommen hat. So wie ich auch an seiner, wenn auch auf eine andere Art. Aber vermutlich hat er wohl eben diese gebraucht, sonst - ja, wie war das noch? - hätten wir uns ja nicht angezogen.
Gut, bis hierhin wurde ich getragen, weiter ging es dann nicht. Und darum muß ich jetzt alleine weiter machen. Obgleich es jetzt andere Leute gibt, die mich ein wenig tragen. Oder besser gesagt vielleicht auffangen oder einfach nur festhalten. Wie eine Mutter es tut, wenn ihr Kind die ersten Schritte macht. Laufen lernen muß das Kind irgendwie alleine, ja. Aber die helfenden Hände muß es dazu doch nicht verweigern, oder? Aber richtig, irgendwann muß es auch ohne diese Hände laufen können.
Jetzt könnte ich noch weiter machen. Der Mensch, der sitzen geblieben wäre, der der Katze Zeit gelassen hätte - das wäre ein Mensch gewesen der liebt. Denn ihm wäre es nicht darum gegangen, daß die Katze ihm etwas erfüllen soll. Er wäre nicht ungeduldig geworden, weil er JETZT etwas erfüllt haben möchte. Er hätte gewartet und sich während dessen meinetwegen an sich selbst erfreut. Er wäre auch nicht dort geblieben, weil es seinem Ego schmeichelt, diese Katze zu "heilen", nein er hätte es einfach getan, aus Liebe. Und weil er eben grad dort saß. Oder vielleicht auch, weil er erkannte, wo die Probleme der Katze liegen. Weil er selbst all dies einst erlebt hatte, weil er seinen eigenen Weg in der Katze sah. Oder weil diese Katze nun mal eben seinen Weg kreuzte und er sich damit beschäftigt, was ihm das Leben schenkt, und nicht damit, was ihm das Leben stattdessen lieber schenken sollte. - Verstehst Du was ich meine?
Das hast Du schön beschrieben.
Absolut verstehe ich Dich. Ich hatte an einen Menschen gedacht, der das übliche Beziehungsspiel der gegenseitigen Abhängigkeit und Bedürfnisse spielt. So einer kann Dir nicht beim Heilen helfen. Aber jemand, der lieben kann, sich selbst liebt und sich selbst genug ist, der kann ganz wundervoll daran mitwirken. Der Mann, der eine Zeit mit Dir zusammen war ging ja schon ein wenig in diese Richtung.
Nun ist es aber so, daß es selten Menschen (oder Katzen
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) gibt, die sich selbstverwirklicht haben. Die es geschafft haben, sich selbst zu genügen, sich selbst zu lieben, alles gleichermaßen zu lieben. D.h. die meisten entwickeln sich erst, entdecken sich erst, schälen sich aus ihren Hüllen der Ängste und Verhaftungen. Und während diesen Prozessen lernen sie voneinander, leiden sie wegen sich und den anderen, lieben sie und verlieben sich. Wie soll es sonst funktionieren? Von nichts kommt nichts. Es muß Impulse geben, es muß das Leid geben - bis zu einem bestimmten Punkt. Bis man es eben nicht mehr braucht. Und ich denke nicht, daß es Menschen gibt, die ohne Ängste geboren werden, oder die keine Ängste entwickelten, die nicht durch ihre eigene innere Hölle mußten, bis sie endlich begriffen haben.
Scheinbar ist es auch so, daß wir immer erst durch einen anderen erfahren, was Liebe ist. Dann können wir uns darin üben, uns selbst zu lieben.
Ja sie suchen alle solange im Außen, was sie nur in sich selbst finden können, bis sie es verstehen und anfangen, es in sich suchen. Es ist ja die eigene Liebe, die sie fühlen wollen, die nur auf einen anderen projiziert wird, weil derjenige einem liebenswert erscheint. Anscheinend ja liebenswerter als man sich selbst erscheint. !! Man projiziert die Liebe einfach nur nach außen, während man sie genauso nach innen projizieren kann. Das ist alles. Man braucht also niemanden um die Liebe zu fühlen, weil sie in einem selbst ist. Ist das nicht wundervoll? Ja das ist es.
Das ist Freiheit. ![Banane :banane: :banane:](https://images.esoterikforum.at/smilies/banana.gif)
Wenn man aber sich selbst nicht lieben will, dann kann man es ja auch erstmal mit einer Blume versuchen.
Dazu darf man der Nähe dann aber nicht verhaftet sein. Sonst wird man regelrecht durchdrehen. So, wie der sexualtrieb zuschlägt, wenn er zu mächtig wird. Ich denke wenn man diesem noch unterworfen ist, kann man auch nicht bedingungslos lieben. Liebt man überhaupt bedingungslos, wenn man Nähe braucht? Ich stelle es mir eher so vor, daß man in Eigenextase lebt, ohne das ein anderer überhaupt etwas erfüllen muß. Nicht mal die Liebe. Auch keine körperliche Nähe. Denn solange dies der Fall ist, handelt es sich doch noch um Abhängigkeiten. Die fangen schon da an, daß man nur mit Menschen das Bett teilt, die man äußerlich attraktiv findet. Wirkliche Liebe schaut dahinter, denke ich. Es gibt dann keine Unterschiede mehr zwischen Bettler und Millionär und Nachbar und Nachbars Hund.
Brauchen ist immer ein Geschäft, keine Liebe. Liebe liebt und fertig. Man braucht weder Sex noch Nähe. Das eigene wundervolle Gefühl der Liebe ist einem mehr als genug. Man kann sich aber Sex und Nähe als Zusatz geben. Der Liebe Ausdruck verleihen durch Sex und Nähe und Zärtlichkeit. Dann ist es kein Bedürfnis, dies vom anderen zu brauchen, sondern man empfängt es als Geschenk. Genießt es im Augenblick und damit ist es gut. Kein Bedürfnis, noch ein weiteres Geschenk zu erhalten. Frei von solchem Verlangen. Ich seh das genauso. Für die Liebe ist alles gleich. Sie sieht nur Liebe.
Nein, hier sehe ich nicht.
Ich aber. Du willst Forderungen erfüllen. Wie lange kannst Du an so etwas Freude haben, wenn Du Dich mit sowas selbst "unter Druck", in Zugzwang, setzt? Da ist der Spaß doch von vornherein zum Scheitern verurteilt. Oder wie siehst Du das?