Kiews Faustpfand
Obwohl weitgehend zerstört, ist der Flughafen von Donezk weiter umkämpft: Eingekesselte ukrainische Regierungstruppen harren aus, damit der Präsident im Wahlkampf Härte zeigen kann.
Die Feuerüberfälle vom Flughafen aus werden fortgesetzt: Beim Beschuss von Donezk in der Nacht zum 14. Oktober wurden sieben Zivilisten getötet und 30 weitere verletzt. Auch am Freitag schlugen in verschiedenen Stadtteilen wieder Geschosse ein, wie RIA Nowosti meldete. Gleichzeitig wird der Airport durch die Regierungstruppen systematisch zerstört. Es ist eine Taktik der verbrannten Erde. Der Gegner soll später die Infrastruktur nicht nutzen können.
Die Führer der Neofaschisten, Dmitri Jarosch und Oleg Tjagnibok, drohten sogar damit, Poroschenko zu stürzen. Und die ohnehin zu Verbalradikalismus neigende frühere Ministerpräsidentin Julia Timoschenko erklärte, die Vereinbarung sei eine niederträchtige Unterwerfung unter Moskau und ein Ausverkauf nationaler Interessen der Ukraine. Neofaschisten des »Rechten Sektors« versuchten in Kiew, das Parlament und das Präsidentenamt zu stürmen, und warfen einen Abgeordneten in eine Mülltonne. Ein Marsch von Neofaschisten in dieser Woche in Kiew endete am Parlamentsgebäude in heftigen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Demonstranten zerschlugen Fenster, warfen Rauchbomben und Steine. Sicherheitskräfte wurden mit Ketten angriffen. Aus Angst vor einem Überfall der demonstrierenden Neonazis beendete der Sprecher der Rada, Alexander Turtschinow, die Sitzung. Doch in der ukrainischen Hauptstadt randalieren immer wieder bewaffnete Gruppen.
Den Behörden entgleitet sukzessive die Kontrolle. Forderungen nach Entwaffnung der Paramilitärs verhallen ungehört, denn wer sollte eine solche Anordnung inmitten des nationalistischen Taumels durchsetzen? Die ukrainischen Freiwilligenkorps, die aus Kämpfern der »Rechten Sektors« bestehen, werden sich den Behörden jedenfalls nicht unterstellen, erklärte vorsorglich der Kommandeur des 1. Bataillons, Oleg Korotasch. Das Land befindet sich vor den Wahlen offenkundig in der Geiselhaft von Nationalisten und Neonazis. Sie wollen auch in der Zukunft die Geschicke der Ukraine bestimmen.
Man muss das alles mal zusammenfassen. Die faschistischen Truppen brechen ständig den Waffenstillstand in der Ukraine, aber unsere Hu.. von Kanzlerin verlangt ständig von Russland, etwas zu unternehmen. Der Westen unterstützt nach wie vor eine Regierung in Kiew, die vollkommen die Kontrolle über die Radikalen verloren hat. Heil Ukraine, kann man da nur noch sagen, und wir werden bald unseren Spaß mit diesem Land haben. Willkommen in der EU!
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