Das heftige Reagieren kenn ich natürlich auch, aber das hatte nix Liebevolles an sich. Da hab ich nur mal wieder meinen miesen Arsch raushängen lassen und hatte dann Schuldgefühle.
Das kenn ich auch und oft überwiegt das bei mir sogar. Ich hab in letzter Zeit auch immer wieder das Gefühl gehabt, dass es eher schlimmer wird alles, nachdem's eine Zeit lang so unglaublich schön auch war. Und heute denke ich mir auch wieder, dass mir irgendwie alles egal ist und ich das ja eh nicht steuern kann, so wie ich's grad gern hätte, auch logisch irgendwie. Wenn ich es so bewusst steuern könnte, wären es auch keine ehrlichen Gefühle, denke ich zumindest. Dann wäre es 'ne Kopfsache.
Ich war aber auch schon Leuten dankbar dafür, dass ich durch sie zu Erkenntnissen gekommen bin, aber das ist für mich irgendwie was anderes als jemanden einfach nur dafür zu lieben, dass er da ist. Da geht für mich bisher irgendwie nicht so wirklich ein Weg hin.
Bei mir kam dieses Gefühl fast nur bei Leuten auf die ich nicht kenne oder kannte, auf der Straße oder auch in der Bahn. Zwei, drei Leute waren auch dabei, die ich dann gerade kennenlernte, die ähnliche Erfahrungen machten oder mir von was Besonderem schrieben oder irgendwas, wo ich dann so reagierte/mitfühlen konnte - wo der Kontakt dann aber auch trotzdem wieder abbrach nach kurzer Zeit, was ok war. Wie so kurze Zwischenberichte teilweise. Ansonsten wie gesagt, wenn dann waren es auch so besondere Leute für mich, mit Handicap, einer traurigen Ausstrahlung oder so, wo dann diese tiefen Gefühle in mir aufkamen. Klingt vielleicht auch etwas merkwürdig, wenn ich das so schreibe und es auch so ist/war bisher. Normal oder auch so wirklich menschlich kommt's mir auch nicht vor. Zumindest läuft es bei mir nicht so ab, wie es bei vielen anderen abzulaufen scheint. Und mir helfen da offensichtlich auch nicht irgendwelche Psychologen oder was auch immer in dieser Richtung. Ich hab so einiges ausprobiert, aber nirgends führte so wirklich ein Weg hin, im Gegenteil.
Ich bin mir auch noch nicht sicher, ob das wirklich nur das Geliebtwerdenwollen ist, was mir da im Weg steht, weil das klingt so einfach im Grunde.
Wenn du dir vorstellst, es wäre jetzt so, was dieses Geliebtwerdenwollen angeht - könntest du damit dann jetzt umgehen und es auch geniessen? Ich hänge da auch immer wieder in so Phasen drin, wo ich glaube, da dann auch nichts (mehr) mit anfangen zu können, es nicht annehmen zu können, auch wenn ich es mir immer so sehr gewünscht hatte. Ja, einfach klingt es schon irgendwie, aber na ja ...