Hallo Reinfriede,
Ein astrologisches Haus trägt Eigenschaften in sich, welche sich durch den Stand eines Planeten in der entsprechenden Hauszone bemerkbar machen. An einer Hausspitze wird ein Planet am stärksten von der Umwelt wahrgenommen, ebenso ist hier der Feedback am stärksten, aber auch die Anforderung. Nach der Hausspitze spricht man "vom Schatten nach der Spitze". Hier herrscht immer noch ein sehr starker Wind, aber nicht mehr ganz so heftig. Die Zonen der Häuser werden bei API nach dem goldenen Schnittmaß berechnet. Gut ein Drittel nach der Spitze kommt der Invertpunkt eines Hauses. Hier sind die Energien so verteilt, dass man ein Verhältnis 50-50 vorfindet. Man kann hier mit einen Planeten nach innen und außen gleichermaßen gehen, kennt sich mit den Hausqualitäten gut aus.
Ein Haus ist an der Spitze immer kardinal von der Motivation her, am Invertpunkt fix und am Talpunkt veränderlich. Am Talpunkt sind die Energien mit 90-95% nach innen gerichtet, man hat zunächst keinen Zugang, ist sich oft gar nicht bewusst, dass hier "eine zu öffnende Schatztruhe" versteckt ist. Planeten am Talpunkt werden wie bei eingeschlossenen Zeichen von der Umwelt nicht wahrgenommen, jedenfalls eine gewisse Zeit, manchmal Jahrzehnte.
Das liegt aber nur an der Bewusstwerdung, ein Planet am Talpunkt hat seine ureigene, vom Ich unverfälschte Reinheit bewahrt und ist deshalb besonders wichtig und wertvoll. Durch eine regelmäßige Innenschau wird so ein Planet immer stärker und irgendwann wird er auch von der Umwelt wahrgenommen. Ein Pluto am Talpunkt des zweiten Hauses zeigt an, dass der Horoskopeigner in sich eine Art perfekten Kriminologen trägt. Pluto bringt letzte Erkenntnisse zu Tage, sobald man sich wirklich darum bemüht.
Man kommt sich unzulänglich vor und genau hierin liegt der Keim einer Transformation. Mit Pluto in zwei lassen sich Berge versetzen, man kann es den anderen richtig "zeigen", indem man alles tut seinen Wert und Selbstwert zu verbessern. Im zweiten Haus steht er ja seinem eigenen achten Haus gegenüber. So mag zunächst eine Verlustangst sich bemerkbar machen, ganz gemäß dem zweiten Haus. Aber Pluto zeigt letztlich die wirklich wahren Werte auf und bringt tiefes Wissen über echte und dauerhafte Werte. Wer Pluto integriert hat, der ist wirklich an "der Quelle", lach, aber wer von uns ist schon Buddha? Trotzdem, es gibt einen Weg zu Pluto und den anderen äußeren Planeten. Er ist im Grunde genommen ganz einfach. Jeder äußere Planet ist einen Persönlichkeitsplaneten überstellt.
Dabei geht es auch um die drei Kreuze und Hauptmotivationen im Horoskop. Die kardinale Motivation findet man in den roten Aspekten und in den drei männlichen Planeten Pluto, Sonne und Mars. Die fixe Motivation schätzt blaue Aspekte und deren weibliche Planeten sind Uranus, Saturn und die Venus. Die veränderliche Motivation mag grüne Aspekte und die neutralen Liebes- und Kontaktplaneten Mond, Merkur, Jupiter und Neptun gehören diesem Kreuz an.
Die Sonne ist der Wesenskern und hat Pluto als Leitbild oder Imago übergeordnet, analog dem menschlichen und dem göttlichen Willen.
Uranus steht als Leitbild über Saturn, analog der göttlichen und der menschlichen Mutter. Neptun steht für die All- oder Jesus-Liebe und ist dem Mond übergeordnet, welcher die menschliche Liebe anzeigt. In den alten Mythologien wird immer wieder darauf hingewiesen, dass sich des Menschen Willen dem göttlichen Willen unterordnen soll. Das Ich gibt sozusagen seine Krone ab und bekommt dafür alles vom göttlichen Prinzip zurück. Damit werden auch Saturns Grenzen überschritten, sobald man sich seine Grenzen freiwillig gesetzt hat.
Aber die äußeren Planeten haben auch ihre Fallstricke und Prüfungen für das kleine Ego des Menschen und können unerbittlich sein. Aber immerhin kann man sich diesen Planeten annähern, indem man "nackt" vor sie tritt, so wie die sumerische Göttin Inana die Göttin der Unterwelt, Ereschkigal, besuchte. Sie mußte auf den Weg zu ihr durch sieben Tore ( sieben Planeten ) gehen und an jedem Tor ein Stück ihrer Kleidung ablegen. Zuerst ihren Schmuck, zuletzt ihre Kleider - bis sie nackt und schutzlos vor Ereschkigal stand. Auch in "den Arbeiten des Herakles" findet man analoge Mythen. Zum Beispiel im achten Haus, in welchem Herakles die achtköpfige Hydra besiegte. Er besiegte sie, indem er sich zunächst hinkniete, um sich später strecken zu können....
Erst als er am Boden kniete, sah er, dass die Hydra mit dem Sumpf verwachsen war und aus diesem ihre Energie bezog. Somit hob er sie samt dem Rumpf hoch und riß sie förmlich aus dem Boden. Es ist also nicht so, dass der Mensch bei Uranus, Neptun und Pluto nur den Kopf einzieht, sondern er muss den inneren Dialog dazu suchen - nach Wahrheit ringen.
Alles liebe!
Arnold