Überarbeitung von Kinderbüchern - notwendig oder Zensur?

Werbung:
Ich sehe das nicht so wie du. Wenn du jetzt schreibst: wenn Musikus das Wort nicht aufs schärfste verurteilt und sich von dem Wort distanziert dann wäre der Unstand für dich rassistisch so bedeutet das schlicht und einfach übersetzt, dass du Musikus unterstelllst rassistisch zu denken, da der "Umstand auf das" Bezug nimmt.

Ich kann aber bei Musikus kein rassistisches Denken feststellen. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass er zu unterscheiden weiß zw. einem negativ besetzten Ausdruck und einem nicht negativ besetzten Ausdruck innerhalb einer direkten Kommunikation.

Ob das Wort nun wirklich verschwindet, sollte es sich nicht mehr in den Medien noch in der Literatur zeigen bleibt fraglich und wenn wird es wahrscheinlich 150 Jahre dauern, bis es ungebräuchlich wird wenn überhaupt. Ich bin der Ansicht, dass es nicht das Wort an sich ist sondern das was sich in den Köpfen der Menschen abspielt und wenn sich da was ändert braucht es keiner Zensur mehr denn dann verschwindet das Wort ganz von selbst und das viel schneller als mit einem Verbot oder Gebot. Ich denke deshalb so, da ich immer aus der Psychologie das Thema "Attributionstheorien" in Gedanken habe.

Attributionstheorien:

Wahlfreiheit

Besteht bei den Handlungsalternativen keinerlei Wahlfreiheit, so gewinnt der Beobachter hieraus keinerlei Informationen. Wird die Wahlfreiheit dagegen nicht eingeschränkt, so tendieren Beobachter dazu, das gezeigte Verhalten verstärkt auf Dispositionen zurückzuführen als dies bei nicht bestehender Wahlfreiheit der Fall wäre.
Empirische Belege hierfür liefert ein Experiment[12], bei dem Versuchspersonen einen Aufsatz über Fidel Castro bewerten sollten. Der einen Gruppe wurde gesagt, dass der Autor gezwungen wurde, den Aufsatz zu schreiben und sich für Fidel Castro auszusprechen. Der anderen Gruppe wurde gesagt, dass sich der Autor aus freien Stücken für seine Pro-Haltung entschied. Der Aufsatz mit der freiwilligen Haltung wurde nun als extremer eingeschätzt als der Aufsatz mit der gezwungenen Haltung. Gleiche Belege gab es bei einem Aufsatz, der sich gegen Fidel Castro aussprach.
Soziale Erwünschtheit

Wird eine Handlung ausgeführt, weil sie in der Situation erwünscht ist, so beurteilen Beobachter diese Handlung eher als weniger extreme Einstellung des Handelnden. Wird die Handlung jedoch entgegen sozialen Konventionen durchgeführt, so wird die Disposition des Handelnden von Beobachtern als extremer eingestuft.
Auch hierfür gibt es empirische Befunde. Es sei auf einen Versuch mit vermeintlichen Bewerbern als Astronauten und U-Bootkapitänen verwiesen, bei dem Versuchspersonen ein vermeintliches Vorstellungsgespräch beurteilen sollten und die Kandidaten als extremer in ihren Einstellungen sahen, die sich einem vorgegebenen Rollenwunsch widersetzten.



Dann gibt es noch die Ansicht, dass wenn man einem Menschen irgendetwas verbieten möchte, dass ihm vorher überhaupt nicht wichtig war und er darauf nicht den geringsten Wert gelegt hatte, es für ihn unrelevant war, dass es ihm dann plötzlich, durch das Verbot, wichtig wird und er obwohl vorher vollkommen unrelevant für ihn, jetzt plötzlich darauf bestehen wird, nicht in seiner Freiheit eingeschränkt zu werden.

Stimmt! Erstens DAS!
Das wollt ich auch schon bemerken - mir fehlten nur noch die richtigen Worte - hast Du jetzt auf den Punkt gebracht!:thumbup:

Zweitens denke ich, dass dadurch die Betroffenen erst aufmerksam gemacht werden - was für sie vielleicht nicht so ganz im Argen lag, werden sie nun mit anderen Augen sehen (aha - das ist ein Schimpfwort) und sich dagegen auflehnen....und das geschieht eben durch dermaßen aggressive Diskussionsformen...(Hetze/manipulative Suggestion/Aufwiegelung)

.....
 
Wie wäre es denn, sich vorzustellen, ein NEUES Kinderbuch zu schreiben.
Da seits hier morgen früh fertig..............:D

Die ersten Zeilen des neuen Eso-Forum-Kindermärchen:

"Noch 50 Jahre später wusste jeder was er tat und wo er war als die Nachricht von Harry Potters Tod kam. Der Südseekönig war gerade zu Besuch bei Pippi Langstrumpf und hörte 2Pac.. "fuckin with the wrong Nigga".

:escape:
 
Ich bin selber nicht in Ö geboren und als ich hier her kam, als Kind, wurde ich mehr als oft genug beschimpft. Ich verlange aber nicht, dass das Wort mit dem ich beschimpft wurde, jetzt aus Büchern wegzensuriert wird.
 
Hiihihi - mir fallen noch mehr Titulierungen ein: hohle Frucht, Dicker, Spacke, Bratze, Homo,... Allllta ey :D jaaa - und all das tat ihrer Freundschaft keinen Abbruch :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Wort ist beleidigend, niemand braucht es als beleidigend ''empfinden''
genau so wie das Wort A******** immer genauso beleidigend ist. Wer jemanden so beschimpft, kann nicht sagen dass er es nicht als Beleidigung benutzt hat und dass er nicht wusste dass es normalerweise als Beleidigung gemeint ist.

Mir fällt nicht ein einziges Wort ein, was für jeden in jedem Kontext und immer beleidigend ist.
Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ich mit grimmiger Miene "altes A..." sage, oder lachend, z.B. weil ich auf einen lustigen Scherz reingefallen bin: "ihr seid doch echte A ... ".

Ich tituliere auch beste Freundinnen gern mal liebevoll mit "blöde Kuh", und weitaus Schlimmerem und unter Freunden/ besten Kollegen muß auch mal gern das Herkunftsland für grinsende Attributionen herhalten (Deutsche kommen da genauso schlecht weg wie alle anderen auch!!!).
Logisch, daß man sowas nicht unreflektiert generalisiert!

Ich finde diese gewisse "Habacht" - Position (was darf ich wann wem sagen, BLOOOOSS nichts falsch machen), die hier immer mal wieder propagiert wird, viel schlimmer und mitunter richtig gefährlich, denn das bewirkt oft das Gegenteil ... .

Das, was sich hier im Thread meiner Ansicht nach entwickelt hat, ist reine Haarspalterei um der Haarspalterei willen

Zusatz: dieser Post hat zu lange gedauert - er sollte früher stehen, bin gestört worden ... .
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Außerdem: In anderen Ländern existiert das Wort Neger in der jeweiligen Sprache. Mal neugierig, wie sich das auf der ganzen Welt umsetzen läßt es zu eliminieren und ob es da wirklich nicht mehr Probs gibt mit denen man sich beschäftigen sollte als einige Wörter aus Büchern zu zensurieren.
 
Zurück
Oben