Welche Denkfehler denn?
Folgende Fakten:
Wir beobachten die kosmische Rotverschiebung: Je weiter weg eine Galaxie ist, desto mehr sind ihre spektralen Absorptions- und Emissionslinien nach Rot hin verschoben. Zunächst wurde es als Doppler-Effekt gedeutet, das ist aber falsch. Erst auf dem Weg von der galaxie zu uns expandiert der Raum, und das Licht wird entsprechend langwelliger/röter. Das führt dann z.B. auch zu der Bildung des
https://en.wikipedia.org/wiki/Lyman-alpha_forest
Aus der ersten Version von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie kam auch ziemlich zwanglos raus, dass der Raum - unser Universum - nicht statisch ist. Einstein mochte dieses Ergebnis nicht und hat die "kosmologische Konstante" in seine Gleichungen eingeführt: Einen Term, der es den Differentialgleichungen erlaubte, auch statische Lösungen zu haben. Als das Ergebnis von Edwin Hubble - dass Galaxien sich von uns entfernen, je weiter, desto schneller - bekannt wurde, hat er diese kosmologische Konstante selbst seine "größte Eselei" genannt. Aktuell gewinnt sie aber wieder an Bedeutung, weil die Expansion ein wenig anders verläuft, als man mit Materie im Kosmos alleine erwarten würde. Das kann ermittelt werden, wenn man sehr genau schaut, wie hell diverse sog. Standardkerzen bei welcher Rotverschiebung erscheinen. Die Entdeckung dieser "dunklen Energie" brachte den Physiknobelpreis 2011.
Die Mikrowellen-Hintergrundstrahlung wurde zuerst von Ralpha Alpher und George Gamow theoretisch aus der Urknalltheorie in den 40er Jahren postuliert und etwa 20 Jahre später von Arno Penzias und Robert Wilson erstmals direkt gemessen (siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Hintergrundstrahlung). Diese Hintergrundstrahlung wird aktuell von immer weiteren und besseren Experimenten beobachtet und vermessen, und es gibt da keine Widersprüche zu einem Urknall.
Fraglich ist, wie weit man beim Urknall von einer echten "Sigularität" reden kann. Hier kommen sich allgemeine Relativitätstheorie und Quantenphysik gegenseitig ins gehege, und wir benötigen unter anderem hier eine Theorie, die diese beiden Eckpfeiler beinhaltet und kombiniert, um hier gute Aussagen treffen zu können. Daran wird gearbeitet. Ebenso daran, was "vor" dem Urknall gewesen sein könnte - das "vor" in Tüddelchen, weil der begriff der Zeit, wie hier schon erwähnt wurde, u.U. außerhalb des Universums keinen wirklichen Sinn macht.