Ich schau mir gerade eine Arte-Aufnahme von gestern über Stalingrad an, die ich total bewegend finde. Ich hab mich schon immer verstärkt dafür interessiert, weil mich Gespräche mit Überlebenden des Krieges so berührt haben, dass ich mehr darüber wissen wollte. Überhaupt Gespräche mit Zeitzeugen von damals, aber im Fall ist es halt die Doku von Erzählungen bzw. Briefen. So etwas finde ich tausendmal aussagekräftiger als über Informationen nur nachzudenken. Im Kopf beurteilt man, aber bei Erzählungen von Zeitzeugen fühlt man mit. Das ist etwas völlig anderes, nicht zuletzt, weil auch die Erinnerungen und Erzählungen von Mensch zu Mensch total verschieden sein können.
Der Vater einer Freundin war in Stalingrad und kam während der Einkesselung in russische Kriegsgefangenschaft. Erst 1955 kam er wieder nach Hause. Er war einer der seltenen Väter, die von ihren Kriegserlebnissen erzählten. Schon bei den Erzählungen meiner Freundin war ich immer sehr bewegt.