Hi Fckw... in meinen Augen ist das ein spiritueller Traum der den allgemeinen Lebenszyklus symbolisiert und die Rolle, die wir als Menschen/Tiere darin spielen. Und er ist eher weniger auf der Ereignisebene zu deuten, für mein Dafürhalten.
Hier eine - wie immer- Inspiration:
Das Schlafzimmer ist ein Ort der Regeneration, der Ruhe, der Kraftstätte. Im Bett schlafen wir, machen es uns gemütlich, ruhen, liegen krank, zeugen und gebären Kinder und sterben wir. Das Bett ist dunkelblau überzogen. Dunkelblau ist die Frabe der Nacht, aber auch des Meeres. Die Farbe, die Schwarz am nächsten kommt (wenig Information, unbewusst, aber auch rein, passiv, empfangend, als Wasser fließend, flexibel, geschmeidig und anpassungsfähig). Dunkelblau ist auch die Farbe der heiligen Mutter Gottes, Mutter Maria (Mare -> Meer). Das ist in diesem Traum deine Partnerin- dafür steht sie- es ist "ihr Reich der Ruhe" als Symbol für den weiblichen Aspekt Gottes/des Seins oder auch der Bewusstheit.
Ein Kronleuchter ist nicht eine einfache Lichtquelle und auch kein Statussymbol. Er wird in liebevoller Kleinstarbeit kreativ hergestellt und wer ihn sich leisten kann, wer ihn herstellen kann, der ist reich an Zeit (keine Nöte, keine Kriege usw). Wer ihn sich leistet, nimmt sich die Zeit und zelebriert das Potential der "Informationsverarbeitung und - beschaffung). Der Erkenntnisgewinn "leuchtet" ihm im Leben, verschafft Klarheit und Orientierung, bringt Ruhe (Schlafzimmer und Bett). Er ist ein Herrschaftssymbol (Krone-Leuchte), wo er leuchtet, da herrschen wir durch Erkenntnis und Wissen, das wir uns kreativ und hingebungsvoll angeeignet haben. Wenn unser Kronenchakra leuchtet, so heißt es, sind wir erleuchtet, haben es geschafft dem Lebenszyklus zu entkommen.
Aber Moment.... genau um dieses "Elixier der spirituellen Erkenntnis" mitten in der "Ruhestätte" namens Schlafzimmer, schlängelt sich "ungeheuerliches", ekliges, nicht definierbares Getier, zwei in drei und bringt Unruhe und vorallem Unklarheit:
Schnecke, Schnabel-Tier und Schwan. Alle fangen sie mit Sch (Schin - der hebräische Buchstabe für Geist/Zahn). Die Schnecke als langsamstes Tier der Welt bringt Dauer, das Schnabel-tier (irgendwas zwischen Ente und Fisch) bringt mit dem großen Schnabel "Gelaber, viel Gerede, viel Blahblah) und der Schwan hat in dieser Sequenz die Transformation vom häßlichen, farblosen, grau-bräunlichen Entlein zum schönen, anmutigen Schwan nicht geschafft. Nun befinden sich diese Tiere am Kopfende des Bettes zwischen Kissen. Kissen - am KOPF-END(t)E- dienen der Bequemlichkeit, man bettet den Kopf darauf und schaltet die "Birne" ab. Jetzt kommt aber dieses Getier und stört, ekelt. Es fällt vom Kronleuchter, weil es gar nicht "so genau beleuchtet sein will", ins dunkelblaue, meerige,... unbewusste..., Bett. Da, wo eigentlich Ruhe, Genesung, sexuelle Freuden usw stattfinden soll, nagt an einem " diese ewige Dauer des Daseins, dieses ewige Blah-Blah ohne Sinn und Zweck, dieses entlarvte Märchen vom häßlichen Entlein, das selbst als Schwan immer noch eins blieb".
Das Fußende ist eine bedeutung zum Sterbeprozess, denn "mit dem Fußende" befördern wir die Toten im Bett aus dem Zimmer oder tragen sie im Sarg zum Grab. Irgenwie haben sich zwei undefinierbare Tier gerade noch im Kronleuchter "geliebt", landen aufm Kissen und nun befinden sich zwei weitere am Fußende, deren "hirnartiges Inneres" man sieht. Sind die ganzen Erkenntnisse des gesammelten Lebens vielleicht einfach nur Hirngeburten, Kopfkino, Mindfuck? Wofür eigentlich das Ganze? Geboren werden, Erkenntnisse sammeln, von Erleuchtung träumen und in Wirklichkeit in einem Tierkörper vor sich hin sterben bis zum Unvermeidlichen? Qualle und Krebs als Ausgeburten dieses Prozesses sind so ziemlich die ursprünglichsten Daseinsformen... eigentlich praktisch noch vor allem Leben und in den tiefsten Tiefen der Meere beheimatet sind es aber beides Tiere, die noch die Oberfläche des Meeres erreichen. Der Krebs geht zwei schritte zurück und einen vor, die Qualle ist oft giftig bis gefährlich und ohne feste Struktur, wabbelig, fast durchsichtig getarnt. Hier äußert sich die Ursprünglichkeit des Seins in einer Art Lebensfeindlichkeit. Diese "Neuen" Tiere gehen also hin und fressen die alten auf, verleiben sich diese ein. Und all der Zauber der Schöngeistigkeit scheint in diesem Prozess der Fleischlichkeit, des Werdens und Vergehens, von Geburt und Tod kaum einen Wert zu haben. Es ist alles einfach eklig. Und der Sinn des ganzen unklar.
Sie bewegen sich in einem erstaunlichen Tempo, grad so, als wollten sie ihren eigenen Verfall überholen und unwirksam machen, aber der "natürliche Lauf" ist nicht aufzuhalten. Auch sie zerfallen ... und man sieht noch die Knochen, das Skelett, den Tod dieser Tiere aber selbst diese verfallen und werden wieder zu "Staub" (Boden/Erde). Aber Ente gut, alles gut,
. Denn immerhin springen sie vom Bett. Vielleicht darf hier ja wieder Ruhe einkehren?
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Lieber FCKW, gefühlt hört sich dieser Traum für mich wie ein potentieller Vorbote einer "spirituellen" Depression an. Gut ist in jedem Fall, dass du kein Akteur im Traum bist sondern alles nur beobachtest, sprich reflektierst. Vielleicht treiben dich manchmal unbewusste Zweifel an, so in der Art:
Eigentlich wollte ich immer nur verstehen, woher wir kommen, worum es geht, was das Ganze soll und wer ich bin oder welche Rolle ich spiele bzw. spielen soll. Dieser Entdeckungsreise habe ich mein Leben gewidmet und konnte durchaus viele Erkenntnisse gewinnen... aber was ist denn da? Außer dass sich eine Erkenntnis an die nächste reiht... und sich ansonsten "nichts weiter" einstellt. Geboren werden- Sterben. Was wenn alles geistige keinen Bestand hat, einfach nur ne nette Fantasie ist und alles was wahr ist, dass wir auch als Menschen "nur" Tiere sind, Fleischklöpse, Verwesliche, Zyklisch, ohne tiefere Bedeutung, ohne weitere Sinnhaftigkeit? Was wenn das eigene Lebenswerk einzig einer großen Sehnsucht ohne Realitätsgehalt unterliegt? Hier wären auch Entscheidungen bzgl eigener Zukunktsplanung, Vaterschaft, Ehe ja/nein usw... rückblickend in Frage gestellt. Eigentlich das ganze eigene Leben. Wenn einem die eigene "Fleischlichkeit" und Vergänglichkeit ins Bewusstsein rückt.
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Weija, ich hoffe, ich trete dir nicht zu nahe. Wie gesagt, just inspiration ... und feinhübsch die Schuhe, die nicht passen einfach im Regal stehen lassen.