Krebsbehandlung kostet im Schnitt 100.000 Dollar
Dafür kommen sehr teure Arzneimittel zum Einsatz. Je weiter die Medizin voranschreitet, desto höher drohen die Kosten für eine Therapie zu explodieren. Mediziner aus den USA errechneten: Eine Krebsbehandlung kostet im Schnitt 100.000 Dollar. Für ein im Jahr 2014 entwickeltes Präparat zahlen Patienten und Krankenkassen in den USA pro Monat 35.000 Dollar.
Alleine im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Pharmaindustrie erstmals über 100 Milliarden Dollar nur durch Präparate zur Krebsbekämpfung. Die Onkologie gehört zum wichtigsten Wachstumsmarkt überhaupt.
Während sich die Unternehmen über den wachsenden Profit freuen, wächst bei Ärzten und Patienten die Sorge vor den steigenden Kosten.
Ein Gramm Medizin ist 4000-Mal teurer als Gold
Als beim weltweit größten Kongress der Amerikanischen Krebsgesellschaft (ASCO) im vergangen Juni zwei neue Medikamente gegen
Hautkrebsvorgestellt wurden, empörte sich ein Onkologe über den Preis der Medizin. Ein Gramm sei 4000mal so teuer wie die gleiche Menge an
Gold, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“.
Der Vorwurf der Ärzte und Experten: Börsennotierte Konzerne wie
Rocheund
Novartis, die führenden Anbieter von Krebsmedikamenten, drückten für ihre Medikamente überzogene Preise durch.
Die Pharmaindustrie wehrt sich gegen die Kritik. Sie investiert Milliardenerträge in neue Methoden und Therapien. Je weiter die Forschung heranschreitet, desto aufwändiger wird sie. Die Folge sind hohe Behandlungskosten.
Die Techniker Krankenkasse errechnete in einer Studie, dass die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Krebsmedikamente bis zum Jahr 2016 auf 3,25 Milliarden Euro ansteigen.
Nach einer Analyse
des SPD-Abgeordneten und Medizinprofessor Karl Lauterbach kommt es bis 2030 zu einer Kostenexplosion. Jährlich sollen allein die deutschen Krankenkassen 45 Milliarden Euro zusätzlich für die Behandlungen aufbringen.
Krebs kostet Deutschland 15 Milliarden Euro
Auch in Deutschland steigen die Behandlungskosten - und zugleich auch die Zahl der Krebspatienten. Laut Robert-Koch-Institut liegt das Risiko für Männer, im Lauf des Lebens an Krebs zu erkranken, bei 51 Prozent. Für Frauen bei 43 Prozent. Tendenz steigend. Wissenschaftler gehen von 40 Prozent mehr Krebsfällen bis 2030 aus.
Für die Krankenkassen ist das eine Hiobsbotschaft. In Deutschland fließen knapp zehn Prozent der Gesundheitsausgaben in die Behandlung von Krebs, nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind das mehr als 15 Milliarden Euro im Jahr.
https://www.focus.de/finanzen/news/...-mit-dem-leben-der-erkrankten_id_4897513.html
https://www.focus.de/gesundheit/vid...n-effektiv-und-extrem-schnell_id_4894919.html