Das "Warum" wurde bereits gesagt:
Ein bisschen Taschengeld nebenbei mag in dem einen oder anderen Fall ebenso eine Rolle spielen.
Bush hat in seinen Momoiren zugegeben, selbst Folter angeordnet zu haben. Vorher bestritt er stets, dass die USA foltern, bzw. Folter von ganz oben angeordnet wurde. Denkst Du, dieser Insiderbericht ist falsch, weil sich ein Ex-Amtsträger noch mal wichtig und Kasse machen will?
Eine andere Erklärung ist nicht möglich - es sei denn, EX-Militärs/Insider haben bei Ausscheidung vom aktiven Dienst automatische Immunität beim Verbreiten von Internas.
Dem ist natürlich nicht so - bei hochrangigen Geheimnisträgern gilt die Geheimhaltungspflicht auch nach der Pensionierung.
Wie schon richtig bemerkt wurde, bringen sie so gut wie nie Beweise. Würde ein CIA-Agent vom Präsidenten unterzeichnete Papiere bringen, die Folter anordnen... könnte es locker sein, dass er den Rest seines Lebens im Knast landet.
Oder anderes Beispiel: Es gibt extrem viele Ex-Scientologen, die offenlegen was in der Sekte alles passiert. Aber nur sehr wenige von denen bringen tatsächlich Beweise. Gleichzeitig werden selbst jene, die abtrünnig werden, extrem unter Druck gesetzt. Und ich würde sagen: Der Druck den Scientology auf Whistleblower ausübt ist nen laues Lüftchen gegen den Druck, der von Geheimdienst/Pentagon/FBI etc. kommt, wenn einer auspackt. Im Kontext von 9/11 gabs z.B. einige Todesfälle... und es gibt sehr viele die absolut gar nichts sagen, jeden Kommentar verweigern.
Sollten die " geheimen", sprich nichtöffentlichen "Hintergründe", die sie nach Pensionierung so bereitwillig verbreiten, den Tatsachen entsprechen, kannst du sicher sein, dass die sich ruckzuck in staatlichem Gewahrsam befinden würden.
Nicht unbedingt. Wenn sie aktuelle Dinge ansprechen vielleicht. Aber wenn sie Dinge ansprechen, die Jahre zurückliegen... passiert fast nie was, außer das sie vielleicht verleumdet werden. Dabei geht es um Aufmerksamkeit. Totschweigen und nicht reagieren ist weit effektiver als das FBI zu schicken und nen Gerichtsverfahren zu führen. Siehe Bradley Manning... die machen das um andere davon abzuhalten, Interna rauszugeben. Aber hätte Manning das Material rausgeschafft und zurückgehalten.. sagen wir noch 5 Jahre, würde gar nichts passieren.
Unfug zu verbreiten, ist jedoch nicht strafbar - das könnte wirklich nur in Disziplinarverfahren sanktioniert werden, welches logischerweise wegfällt, wenn man nicht mehr im Dienst ist.
Schlicht gesagt: Du kannst dann die dollsten Märchen erzählen, sofern sie nicht strafrechtlich bedenklich sind.
Es ist so verdammt viel rausgekommen über die ganzen letzten Kriege. Darunter waren massive Kriegsverbrechen, extreme Propaganda-Lügen... es gab nie irgendeine Verurteilung. Bush wird zwar nicht mehr so schnell in die Schweiz reisen, weil es da viele Anzeigen wegen Folter gab, aber.... dem passiert nix mehr. Kissinger wurde nie vor Gericht gestellt. Gegen Rumsfeld läuft ne Zivilklage (ebenfalls wegen Folter), aber ich wette daraus wird nix. Die EU beschützt jede Menge Kriegsverbrecher-Mafiosi, die den Kosovo regieren... 9 von 10 Zeugen wurden im Laufe eines Gerichtsverfahrens umgebracht. Der letzte zog seine Aussage zurück... da passiert auch nix.
Unterm Strich haben Insider also erstens verdammt wenig Motivation wirklich auszupacken, und wenn jemand voll auspackt, ist es fast immer jahrzehnte später. Trotzdem kann man daraus lernen.