Suizid – ein Menschenrecht

Ich unterschreibe zu 100 Prozent was Galahad sagt.

Ih....wie makaber sich das schon anhört,ich bin erschrocken.UNTER BEOBACHTUNG???Woher weist Du,was in anderen vorgeht,was massen wir uns hier eigentlich an?

wenn sich jemand unter Beobachtung (sprich; ärztlicher Kontrolle, psychiatrischer Abklärung, Erörterung von Alternativen, falls keine; Hilfe zum Suizid auf würdige Weise) suizidiert ist das überhaupt nicht makaber. Makaber ist es, wegzuschauen, und zu sagen, das soll er alleine tun, sprich; auf unwürdige, unsichere Weise.

Mag sein,aber ich muss und möchte es nicht mitansehen und zuschauen und ich kann dagegen etwas tun,wenn ich es will.

Wenn ICH es will, das sagt eigentlich schon alles, DU willst es, nicht der Betroffene. Soviel zum Thema Anmassung …

Mein Herz schreit nur nach dieser Ungerechtigkeit auf.

Es haut mich jedesmal um, wie das einfach umgedreht wird, die freie Wahl zu lassen soll Anmassung sein. Das Leben aufzuzwingen unter Missachtung dessen, was der Betroffene möchte, nicht …
 
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Denn, seien wir ehrlich, könnte man auf Brücken und Geleisen, Messer und Plastiksäcken usw. einen Suizid-Schutz einbauen, die Gesellschaft würde es sofort tun. Es ist nicht so, dass das wirklich Rechte sind, sondern Möglichkeiten, die von der Gesellschaft nicht verhindert werden können.

Es würde logischerweise sofort gemacht werden, bestünde die Möglichkeit. Oder denkt ihr wirklich, die würden sagen, "nein, man muss den Leuten die Möglichkeit lassen, sich von einer Brücke zu stürzen". Denkste, es würde genau gleich argumentiert werden, wie ihr es hier tut. "Man darf den Menschen nicht zuschauen, wie sie sich umbringen, usw."

Dann gäbe es gar keine Möglichkeit zum Suizid mehr, das wäre das eigentliche Ziel der Gesellschaft (jedenfalls in Deutschland), absolutes Verbot. Das ist die Konsequenz eures Denkens.

Wenn man das Recht haben möchte, dann menschlich, in Würde und sicher.

Das andere ist kein Recht, sondern eine Möglichkeit, die nicht verhinderbar ist.
 
Jemand...der sich unter psychiatrischer Kontrolle/Gutachten umbringt...unter Beobachtung?


Das sprengt meine Dimensionen.Für mich ist das Leben ein WEG,der TOT hat etwas mit der Natur zu tun-da einzugreifen und ihn zu verändern ect...kann ich mir nicht vorstellen.


Lg Beate
 
Jemand...der sich unter psychiatrischer Kontrolle/Gutachten umbringt...unter Beobachtung?

Das sprengt meine Dimensionen.Für mich ist das Leben ein WEG,der TOT hat etwas mit der Natur zu tun-da einzugreifen und ihn zu verändern ect...kann ich mir nicht vorstellen.

Es geht darum, Realitäten anzuerkennen. Ein kleiner Prozentsatz von Menschen wird sich immer umbringen wollen. (Es ist wie der Pabst mit Verhütung; die Menschen leben nicht monogam und sie sind nicht alle hetero veranlagt, auch wenn er es sich so wünschen würde.) Wenn du meinst, diese alle wären zu heilen, ist das ein Wunschdenken, dass die Realität verkennt.

Durch dieses Ignorieren, wie es wirklich ist, und was die Menschen in so einem Fall brauchen, wird viel Leid ausgelöst, weil man den Menschen in dieser schwierigen Situation einfach alleine lässt.

Du kannst davon reden, jedem zu helfen. Aber wenn er die Hilfe nicht will, nützt sie nichts und es ist auch sein Recht, darauf zu verzichten. Und sogar wenn er die Hilfe will, kann man nicht jedem helfen.

Du kannst dich aus "Menschlichkeit" davor sträuben, das anzuerkennen. Als Realist muss man die Konsequenzen daraus ziehen und so kein weiteres unnötiges Leid für die Betroffenen verursachen … und ihre Entscheidung akzeptieren, denn das ist menschlich.
 
Wenn das Sein nicht mehr unerträglich leicht ist, sondern
scheinbar unerträglich schwer zu ertragen, dann sieht der
Selbstmord so aus, als wäre er die Befreihung von der
schweren Last.
Genau. Es sieht aber nur so aus. In Wirklichkeit ist es keine Befreiung, sondern eine Flucht vor der Vergänglichkeit der materiellen Existenz. Ein Selbstmörder ist einer, der sich vor dem Tod fürchtet- das ist das Absurde an der Sache. Es bereitet ihm unerträglichen Schmerz, das täglich Sterben erleben zu müssen- denn Leben ist Sterben. Nix hält ewig, alles vergeht, ersteht neu, um dann wieder zu vergehen- der Kreislauf des Lebens- und darunter leidet der Selbstmörder. Er kann sich aus diesem Kreis nicht befreien durch Selbstmord- er wird neu erstehen.

Aber mal davon abgesehen, dass er einem fatalen Irrtum erliegt- soll er sich doch umbringen. Jeder hat das Recht, sich sein Handeln von seiner unbewussten Angst diktieren zu lassen- warum nicht auch er? Meinen Segen hat er.

Aber will ich ihm helfen, diesen Irrtum auch noch human zu gestalten? Nein! Denn das hiesse, jeden Irrtum, der aus unbewusster Angst begangen wird, genauso zu behandeln. Ich stelle einem, der eine Bank ausrauben will, ja auch nicht stattdessen eine Tasche voll Geld hin, bloss weil der Angst hat, materiell zu kurz zu kommen im Leben.
 
Du hast schon verstanden, dass das eine Entgegnung auf ein Argument war.

Ich sehe jetzt nicht ganz, inwiefern das, was du sagst dieser Argumentation von mir widerspricht, denn diese war auf's Leben bezogen, anerkennt man Individualiät wenn man den Menschen frei entscheiden lässt oder nicht. Mehr war damit nicht gemeint.

Ich glaube schon, dass wir die Fäden selbst in der Hand haben, unser Leben selbst aussuchen und planen.

Jeder Tod ist ein Selbstmord, dem stimme ich zu.
Ja.
Es widerspricht dem ja auch nicht, falls du es so aufgefaßt hast - es ergänzt (erweitert) es.

Ja sicher suchen wir selbst aus und planen entsprechend.
Nur ist dieses Aussuchen eben auch größtenteils fremdbestimmten Kriterien unterworfen, denen man sich nur nicht bewußt ist.
Diese Fäden, die du da (angeblich) in den Händen hälst, beginnen ja nicht in deinen Händen, sondern du hälst dich lediglich irgendwo dazwischen dran fest.
Mehr will ich damit auch nicht sagen.
 
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Du bist also dafür und verweigerst das Recht auf Leben

Philosoph Peter Singer:
* Die Wirkung auf andere: Nach Singer haben Schwangerschaftsabbrüche keine negativen Konsequenzen für andere, da jeder Mensch, der darüber nachdenken kann, nicht von der Handlung betroffen ist. Die Legalität des Schwangerschaftsabbruchs kann also keine Angst bei diesen hervorrufen.
* Wünsche und Interessen des Opfers: Nach Singer hat ein Fötus überhaupt keine Interessen, weil er geistig noch nicht weit genug entwickelt ist. Damit hat er auch kein Interesse weiterzuleben.
* Recht auf Leben: Nach Singer geht ein Recht auf Leben aus einem Interesse am Leben hervor. Ein Recht zuzuschreiben hat nur dort Sinn, wo auch ein Interesse an dem Gegenstand des Rechtes vorhanden ist.
* Wahrung der menschlichen Autonomie: Der Fötus verfügt über keine Autonomie, daher kann diese auch nicht verletzt werden.

Außerdem wendet sich Singer gegen das „Potentialitätsargument“. Viele Abtreibungsgegner argumentieren, dass bei einer Abtreibung zwar keine Interessen oder Rechte verletzt werden, es sich bei dem Fötus jedoch um ein potentielles menschliches Leben handelt und es aufgrund dieses Potentials falsch ist, den Fötus zu töten. Singer meint hierzu, dass es keinen Grund gibt, einem potentiellen X dieselben Rechte zuzusprechen wie einem wirklichen X.


Spirituell gesehen nimmt man das Recht auf Leben auch nicht weg, da sich die Seele neu inkarnieren kann, sogar bei derselben Mutter in einer späteren Schwangerschaft.
 
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