Suizid – ein Menschenrecht

@ Gegner der Sterbehilfe

Ihr errichtet ja immer diese Horrorszenarien von alten, ungebrauchten Menschen, deren man sich einfach durch Sterbehilfe entledigen würde. Menschen, die manipuliert würden, und denen der Tod von aussen aufgezwungen würde.

Dies ist eine absolut illegitime Verdrehung der Tatsachen und hat rein gar nichts mit der Realität zu tun!

Schaut in die Schweiz, hier GIBT es ja Sterbehilfe; Exit und Dignitas. Wenn diese Gefahr wirklich bestehen würde, hätten wir diese Zustände jetzt schon mit den Krebskranken. Derer könnte man sich nämlich dann ja auch ganz einfach entledigen, z.B. um ans Erbe ranzukommen, und sehr viele alte Menschen haben ja Krebs oder andere schwere Krankheiten.

Klar, eine Krebserkrankung kann medizinisch zweifellos festgestellt werden, aber ob der Patient sein Leben damit noch als lebenswert empfindet, nicht, da ist jeder verschieden, da könnte er dann theoretisch genauso manipuliert sein. Die Sterbehilfe findet hier jedoch in geregeltem Rahmen statt, niemand wird manipuliert oder gezwungen und die Patienten sehr genau abgeklärt.

Wenn Menschen wirklich so wären und die Gesetzte sowas zulassen würden, hätten wir jetzt schon Nazi-Zustände in der Schweiz, wo die Gesellschaft bestimmt, mit welcher Krankheit oder Behinderung das Leben noch lebenswert ist und wann nicht (denn EXIT und DIGNITAS helfen auch bei unzumutbaren Behinderungen). Stattdessen haben wir gute Erfahrungen mit der Sterbehilfe gemacht, es gibt keinen Grund, wieso das bei psychischen Ursachen nicht genauso funktionieren sollte. Die Manipulation ist bei psychischen Ursachen nicht eher vorstellbar als bei physischen, diese angebliche Gefahr nicht grösser, es gibt da einfach keinen nennenswerten Unterschied bezüglich einer möglichen Manipulation.

Diese Horrorszenarien sind also einfach nicht real! Im Gegenteil, das eigentlich Horrorszenarium ist, wie es heute läuft bei psychsisch Kranken, denn heute bestimmt die Gesellschaft, ob das Leben lebenswert ist oder nicht, nämlich immer lebenswert für psychisch Kranke, ungeachtet ihres eigenen Willens und unter Vernachlässigung ihrer höchst eigenen Gefühle. Da ist in Wirklichkeit die Parallele zu den Nazis, die Motivation mag, anders als bei den Nazis, menschlich sein, die Handlung ist es nicht …

Wie argumentiert ihr eigentlich, wenn ihr dieses irrationale Horrorbild nicht aufrechterhalten könnt, das ich meine, hiermit entkräftet zu haben, was für Argumente habt ihr eigentlich sonst?

Ihr könnt doch eine Haltung nicht auf absurden Horrorvorstellungen aufbauen, die mit der Realität rein gar nichts zu tun haben und immer auf eine Menschlichkeit verweisen, die, so wie ihr sie definiert, mit wirklicher Menschlichkeit auch nichts zu tun hat, sondern faktisch Bevormundung ist.

Mich interessiert das wirklich. Welche Argumente bleiben da noch?
 
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Psychisch Kranke haben einen oft sogenannten Tunnelblick.
Krebskranke haben oft einen langen Leidensweg hinter sich und sind depressiv oder ausgebrannt.Aber-

ich finde,das sich TODSPRITZEN ist auch eine Art Von Wegschieben und Verdrängen des Sterbeprozesses.


Lg Beate
 
Psychisch Kranke haben einen oft sogenannten Tunnelblick.
Krebskranke haben oft einen langen Leidensweg hinter sich und sind depressiv oder ausgebrannt.Aber-

ich finde,das sich TODSPRITZEN ist auch eine Art Von Wegschieben und Verdrängen des Sterbeprozesses.


Aber möchtest du deine persönliche Meinung wirklich zur allgemeingültigen Maxime erheben? (Und bist du in diesem Falle auch gegen Sterbehilfe für Kranke?)

Siehst du ein, dass es eine persönliche Haltung ist, und somit nur auf dich persönlich anzuwenden ist, weil in diesem Fall fände ich die Haltung völlig legitim, solange du sie niemandem ausserhalb deiner selbst aufoktruierst.

Siehst du diesen Unterschied in unserer Haltung, man muss nicht alles gut finden, was die anderen machen, aber deren Entscheidungen trotzdem respektieren. Weisst du, was ich meine?

Man könnte jemandem, der glücklich ist, übrigens genauso einen "Tunnelblick" vorwerfen. Ja, klar, Krisen können sich auflösen, aber nicht immer, die Verantwortung, dies einzuschätzen muss beim Betroffenen liegen und keinesfalls bei der Gesellschaft, denn der Betroffene ist der einzige, der mit den Konsequenzen direkt zu leben und zu leiden hat.

Die Gesellschaft muss an seinen Problemen nämlich nicht leiden, nicht eine Minute, und manche können sich gar nicht vorstellen, wie sowas ist, und einfach locker mit ihrem angenehmen Leben weitermachen, während der zum Leben gezwungene Qualen aussteht im Namen der Menschlichkeit. Damit sich der, der über ihn bestimmt hat, in seinem möglicherweise sehr angenehmen, bequemen Leben gut und sehr menschlich vorkommen kann.
 
@chuckma
Also legitim finde ich die Haltung dann doch nicht, sondern ziemlich anmassend und ignorant. Dieser Zusatz muss doch noch sein, sonst kann ich mich mit oben geschriebenen nicht identifizieren. Du bist frei so zu denken, solltest aber, um anderen nicht zu nahe zu treten, es vielleicht doch lieber für dich behalten, weil im Prinzip ist schon diese Aussage eine Anmassung für alle an Krankheit leidenden, die sich einen Freitod überlegen.
 
Hallo ihr Lieben,
eigentlich wollte ich mich ja nicht mehr bei diesem Thema zu Wort melden...
Gestern hatte ich rein intuitiv,mich aus dem Bauch heraus gegen Sterbehilfe entschieden und wurde von euch ganz herbe angegangen.

Daraufhin habe ich mich mal ein wenig informiert...die Sterbehilfe der Dignitas ist selbst in der Schweiz sehr umstritten !

->klickt euch mal bei Wikipedia Ludwig Minelli ein,z.B.

->Streitgespräch zwischen Ludwig A.Minelli und Prof.Jörg-Dietrich Hoppe
(Präsident der Bundesärztekammer)

->Der Todeskämpfer Interview im Magazin/Schweiz (Heft 25/2008 )

Originalton von Minelli:
Dignitas ist ein privater DIKTATORISCHER Verein mit zwei aktiven Mitgliedern.
Begründung auch im O-Ton:
Das war auch nicht anders zu machen.Bei Exit hat die Vereinsdemokratie mehrfach zu schweren Krisen geführt,es gab immer wieder Machtkämpfe 1992/1998/2008.

->seit 2004 gibt es keine Jahresberichte und keine Jahresabrechnung...

->er berechnet sich selbst 120.000-150.000 Franken pro Jahr...

alles nachzulesen bei Wikipedia...

So und nun kommt ihr,für mich ist das äusserst fragwürdig.Doch bitte informiert euch selbst.

Liebe Grüsse Saviana
 
Hallo Pixie,

Aber möchtest du deine persönliche Meinung wirklich zur allgemeingültigen Maxime erheben? (Und bist du in diesem Falle auch gegen Sterbehilfe für Kranke?)

Nein,eben nicht..stehe dem eher kritisch gegenüber,weil so eine TÜR ungeahnte Gefahren bergeb kann.
Sterbehilfe für Kranke ist für mich genauso individuell zu betrachten und nich allgemein deutlich.Weisst Du,ich habe bestimmt schon mehr als 10 Sterbende begleiten dürfen.Die Meisten haben Morphium erhalten und sind manchmal letztendlich mit an einer vorgezogenen Atemdepression gestorben.Sterben an sich betrachte ich als eine Art Entwicklung und mir widerstebt es irgendwie dieses regeln zu wollen...oder mit einer Giftspritze schneller das Ende zu haben.Es ist ein heikles Thema und ja-ich tue mich damit auch ein wenig schwer.Ich frage mich halt auch,ob wir mit so einer TÜR-Öffnung Sterbende nicht ganz am Rand der Gesellschaft bringen,nach den Motto...Schublade auf und zu...


Das ist meine Meinung und ich diskutier hier gerne mit und versuche auch offen zu bleiben.Ich möchte auch niemanden meine Meinung oder Haltung aufschwatzen.


Bei sogenannten Pschischen Störungen ist es auch wieder dieses Schubladendenken.
Ich sehe es eher so,das Psychisch Kranke SCHEUKLAPPEN haben und somit vielleicht nichts Positives wahrnehmen wollen und können.Und,ja-übrigens finde ich schon,das wir auch Verantwortung tragen und auch manchmal mitleiden.

Ich finde uns als Gesellschaft nicht gerade empathisch und sensibel bzw. haben wir meiner meinung nach grose Kommunikationsprobleme.


Lg beate
 
Nein,eben nicht..stehe dem eher kritisch gegenüber,weil so eine TÜR ungeahnte Gefahren bergeb kann.

Ich frage mich halt auch,ob wir mit so einer TÜR-Öffnung Sterbende nicht ganz am Rand der Gesellschaft bringen,nach den Motto...Schublade auf und zu...

hier hat sich aber in 26 Jahren Sterbehilfe in der Schweiz herausgestellt, dass es gut geht, bedeutet das gar nichts, wieso hast du Angst vor Gefahren, wenn sie weder in der Schweiz, noch in Holland eingetreten sind?

Das ist meine Meinung und ich diskutier hier gerne mit und versuche auch offen zu bleiben.Ich möchte auch niemanden meine Meinung oder Haltung aufschwatzen.

da ist aber gerade ein problem, weil faktisch schwatzt du deine Meinung all jenen auf, die die Freiheit haben wollen. Wenn du wirklich über niemanden bestimmen willst, müsstest du pro Sterbehilfe sein, auch wenn du sie selbst nicht anwenden würdest.

Ich sehe es eher so,das Psychisch Kranke SCHEUKLAPPEN haben und somit vielleicht nichts Positives wahrnehmen wollen und können.

Ich finde uns als Gesellschaft nicht gerade empathisch und sensibel bzw. haben wir meiner meinung nach grose Kommunikationsprobleme.

Diese vorhergehende Aussage finde ich jetzt aber arg unsensibel, du kannst doch nicht einfach sagen, der psychisch Kranke möchte das Positive nicht wahrnehmen! Da spricht jetzt aber auch ganz wenig Einfühlungsvermögen und Empathie aus dir heraus, wo du doch genau das in unser Gesellschaft bemängelst. Das sag ich jetzt einfach mal so, auch wenn das hart klingt, aber ich weiss nicht, wie sonst darauf reagieren.
 
Hallo ihr Lieben,
eigentlich wollte ich mich ja nicht mehr bei diesem Thema zu Wort melden...
Gestern hatte ich rein intuitiv,mich aus dem Bauch heraus gegen Sterbehilfe entschieden und wurde von euch ganz herbe angegangen.

Daraufhin habe ich mich mal ein wenig informiert...die Sterbehilfe der Dignitas ist selbst in der Schweiz sehr umstritten !

->klickt euch mal bei Wikipedia Ludwig Minelli ein,z.B.

->Streitgespräch zwischen Ludwig A.Minelli und Prof.Jörg-Dietrich Hoppe
(Präsident der Bundesärztekammer)

->Der Todeskämpfer Interview im Magazin/Schweiz (Heft 25/2008 )

Originalton von Minelli:
Dignitas ist ein privater DIKTATORISCHER Verein mit zwei aktiven Mitgliedern.
Begründung auch im O-Ton:
Das war auch nicht anders zu machen.Bei Exit hat die Vereinsdemokratie mehrfach zu schweren Krisen geführt,es gab immer wieder Machtkämpfe 1992/1998/2008.

->seit 2004 gibt es keine Jahresberichte und keine Jahresabrechnung...

->er berechnet sich selbst 120.000-150.000 Franken pro Jahr...

alles nachzulesen bei Wikipedia...

So und nun kommt ihr,für mich ist das äusserst fragwürdig.Doch bitte informiert euch selbst.

Liebe Grüsse Saviana

@pixie
ach ja über Holland ist dort auch etwas zu lesen...es zeigt die Gefahren,die für viele noch nicht abschätzbar sind...
Schlage dir vor,dort einmal GENAU nachzulesen...

Saviana
 
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Hallo Pixie,

da ist aber gerade ein problem, weil faktisch schwatzt du deine Meinung all jenen auf, die die Freiheit haben wollen. Wenn du wirklich über niemanden bestimmen willst, müsstest du pro Sterbehilfe sein, auch wenn du sie selbst nicht anwenden würdest.


Nein,schrieb ich ja,ich äusserte nur meine Meinung und da spielen meine Wertvorstellungen genauso wie meine Erfahrungen eine Rolle.


der psychisch Kranke möchte das Positive nicht wahrnehmen! Da spricht jetzt aber auch ganz wenig Einfühlungsvermögen und Empathie aus dir heraus, wo du doch genau das in unser Gesellschaft bemängelst. Das sag ich jetzt einfach mal so, auch wenn das hart klingt, aber ich weiss nicht, wie sonst darauf reagieren.



Was siehst Du,wenn jemand nur noch negative Gedanken hat und nicht mehr will?



Weisst Du,in erster Linie geht es mir darum,das ich die Gefahr z.B. darin sehe-das damit ein rein wirtschaftliches Ziel mit verfolgt werden könnte.
Dann...was geschieht z.B. mit Menschen,die einen Betreuer haben....darf der dann über Leben oder Tot entscheiden???
Dann hören wir wir über Medien von Todesspritzen in der Medizin und Pflege...wird da nicht mitunter eine Art Freifahrtschein gewährt???
Jeder Mensch stirbt anders...dürfen Kinder dann mit 16 Jahren auch alleine entscheiden?
Wer von uns weiss es,das die Todesspritzen so ein schönes Dahinleben machen?
Für mich ist es ein Eingriff in die Natur.

Lg Beate
 
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