Studium

Hallo AncientSoul

Ich muss ehrlich sagen, dass ich bezweifle, ob ein Studium eine gute Idee war in deinem Zustand (erinnere mich zum Teil auch an andere Threads von dir). Bei mir war es leider auch mit ein Grund ein Studium zu wählen, weil ich mich da noch nicht so integrieren musste (ist kein guter Grund, nebenbei gesagt, hatte aber auch Interesse an den Studiengängen).
So wie du schreibst habe ich eher das Gefühl, dass du noch größere Probleme hast (vielleicht keine Sozialphobie, was gut wäre) als ich, bzw. es zumindest so empfindest.

Aber nun bist du eingeschrieben, und wenn du nach einem Semester merkst, dass das nicht geht, kannst du immer noch was anderes machen, ohne dass du von Arbeitgebern als Versager, Faulenzer und/oder psychisch kranke Person wahrgenommen wirst. Da ist also nichts verloren, wirklich nicht. Du bist längst nicht in der Situation, in der ich jetzt bin. Es mag aber auch sein, dass du gut da rein kommst, und feststellst, dass das alles machbar für dich ist. Sehe es als Testlauf und gut ist. Sicher kann man nicht dauerhaft herumprobieren und scheitern, das wäre auch ein falsches Einlullen, wenn ich das behaupten würde. Es muss aber auch nicht überdramatisiert werden.

Ich wusste nicht einmal, dass man Forstwirtschaft irgendwo studieren kann, und du musst selbst wissen, ob dir das zusagt. Grundsätzlich würde ich aus persönlicher Erfahrung sagen, dass ein Studium schwieriger ist als die Schule und auch zeitaufwendiger, teilweise wohl auch interessanter und insofern vielleicht motivierend. Sicherlich musst du aktiver sein, und größere Eigeninitiative zeigen. Die Semesterferien können Erholung sein, sofern du nicht arbeiten willst, oder gar musst. Allerdings kann man da auch in ein Loch fallen (ist mir eigentlich ständig passiert, durch Erschöpfung auf der einen und innere Leere auf der anderen Seite), und andererseits muss man in der Zeit umfangreiche und schwierige Hausarbeiten erledigen, und wenn man dann ins Loch fällt, und die (auch deshalb) hinausschiebt, dann ist das natürlich in den letzten Wochen vor Beginn des neuen Semesters ein absolutes Drama.

Der soziale Aspekt von dem Joey schreibt fiel bei mir auch nahezu flach, aber vielleicht bist du in der Hinsicht in einer besseren Verfassung. Es ist vermutlich eher schwieriger Kontakte zu knüpfen, weil es keine Klassengemeinschaft usw. gibt (wobei ich auch keine Kontakte in der Klasse hatte, war in der Uni sogar minimal besser, vor allem in Philosophie, hatte mich aber auch etwas mehr angestrengt)

In einer Hinsicht kann ich dich allerdings beruhigen. Auch wenn du das nicht schreibst, kann es gut sein, dass du auch Angst hast, weil die Universität größer ist, und weil vieles neu ist und weil es undurchsichtiger ist, was du eigentlich wann tun musst. Was dieses Thema betrifft, kann ich jedenfalls sagen, dass man sich zum großen Teil daran gewöhnt (und das sage selbst ich, der damit ja definitiv Probleme hat). Nach einiger Zeit ist es nicht viel anders (in der Hinsicht) als würde man in die Schule gehen, vielleicht von möglichen Praktika abgesehen. Jedenfalls ist das lange nicht so dramatisch, wie es mir anfangs (und vor Beginn der Vorlesungen) erschienen ist.

LG PsiSnake
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Hallo AncientSoul,

Tutoren sind im Grunde Hilfsassistenten und für Fragen der Studenten zuständig. Die meisten Neulinge fühlen sich unsicher, weil UNI-Betrieb nicht so klar strukturiert ist wie Schule oder Fachhochschule. Aber man kann vorbeugend wirken und außer Kontakt zu Tutoren Lerngruppen anregen, Kennenlerntreffen abends verabreden, einen offenen Abend festlegen, und und , es gibt sicher eine Anschlagtafel im Hochschülerschaftsgang.

Du hast Zeit, Angst ist der schlechteste Berater, also atme tief ein, dann aus, mehrmals und denk dran, niemand will Dir etwas Böses dort. Das ist nunmal sicher. :) :umarmen:
 
ich möchte dir sagen, du hast eine gute wahl getroffen, da wirst du leute treffen die echt in ordnung sind - das wird dir gefallen, genau das richtige für dich. (ich rede von der studienrichtung)
mfg
 
Danke für eure Antworten... Leider geht es mir immer schlechter und schlechter.
Ich setze aber eine Maske auf, da ich vor meinen Eltern nicht weinen darf, weil sie sonst sauer werden und mit mir schimpfen (ja, ich bin 18, ja ich weiß, das sollte mir egal sein). Der Wunsch zu sterben wird immer dringlicher und ich habe wirklich Angst, was aus mir werden soll. Wenn das Studium nicht SO viele Lehrveranstaltungen hätte, wenn es weniger Aufwand wäre, wenn ich noch genug Zeit für mich und liebe Menschen (die eh sehr rar sind, aber ich bin dankbar, dass es sie in meinem Leben gibt) hätte, dann wäre es vielleicht nicht so schlimm. Aber ich kann nicht täglich von der Früh bis am Abend... Ich kann das nicht! Ich weiß man kann sich das Studium selber einteilen, aber ich kenne mich nicht aus... Ich möchte einfach ewige Ruhe haben, ständig diese Angst und Panik und Depression, die mich schon so viele Jahre verfolgen, das schaffe ich nicht mehr lange.
 
Es ist wohl auch eine Frage des Kontrollverlustes, die dir zu schaffen macht.

Du hast eine bestimmte Vorstellung vom Leben, hast ein vernünftiges Lebensziel und alles geht schief.
Es gibt viel, viel mehr Menschen als du denken wirst, die ein ähnliches Problem haben/hatten.
Vielleicht ist dein höheres Lebensziel etwas anderes als Forstwirtschaft zu studieren und deshalb haben sich die Umstände praktisch gegen dich verschworen ?
Gibt es vielleicht ein anderes Berufsziel welches dir leichter fallen würde.
Muss es unbedingt ein Studium sein ? Tust du das für dich oder erwarten deine Eltern das von dir ?

Und wenn du erstmal verschiedene Praktika in diversen Richtungen machst um deine echten, tiefen Wünsche herauszufinden ?

:)
 
Manchmal kann ich nur den Kopf schütteln. Was kommt da für eine Generation nach? Hilfe, ich muss von morgens bis abends was tun. Und Depressionen hab ich auch. Hilfe!!!

X-Menschen müssen von morgens bis abends arbeiten. Nebenher evtl. noch Kinder versorgen oder kranke Eltern pflegen.

Ich packs grad irgendwie nicht ....


:confused:
Zippe
 
Manchmal kann ich nur den Kopf schütteln. Was kommt da für eine Generation nach? Hilfe, ich muss von morgens bis abends was tun. Und Depressionen hab ich auch. Hilfe!!!

X-Menschen müssen von morgens bis abends arbeiten. Nebenher evtl. noch Kinder versorgen oder kranke Eltern pflegen.

Ich packs grad irgendwie nicht ....


:confused:
Zippe

Es kommt eine Generation nach, die trotz der ganzen Selbstverwirklichungstendenzen immer mehr verloren erscheint, immer weniger Werte hat, immer weniger einfach bodenständig ist.
Eine Generation, die ein Recht auf Glück für sich gepachtet hat und nun nicht weiss wie es geht.

Arbeit gehört zum Glück dazu, es muss aber auch die richtige Art von Arbeit sein die zu einem passt.
Viele Kids sind vielleicht auch nicht mehr willig echt für etwas zu arbeiten und zu kämpfen.
 
Es kommt eine Generation nach, die trotz der ganzen Selbstverwirklichungstendenzen immer mehr verloren erscheint, immer weniger Werte hat, immer weniger einfach bodenständig ist.
Eine Generation, die ein Recht auf Glück für sich gepachtet hat und nun nicht weiss wie es geht.

Arbeit gehört zum Glück dazu, es muss aber auch die richtige Art von Arbeit sein die zu einem passt.
Viele Kids sind vielleicht auch nicht mehr willig echt für etwas zu arbeiten und zu kämpfen.


Irgendwie kommen mir die Youngster so schlapp vor. Wohlgemerkt nicht alle, aber doch auffällig viele.

Ich erinnere mich, als wir letztens mal das Büro meines Bärenkönigs geräumt haben. Es ist ein Verlagsbüro und da sammelt sich allerhand Papier an.
Wir rund um die 50igjährigen sind Stockwerk rauf, Stockwerk runter mit vollen Kisten und nebenher immer für einen Spass bereit. Die beiden Lehrlinge - 22 und 25 Jahre alt, sind nach der 3. Runde auf die Couch gestürzt mit einem schwachen "Ich kann nicht mehr .... "

Abends nach getaner Arbeit sind wir "Alten" gemütlich auf ein Glas Wein gegangen und die Youngsters wollten nur nach Hause, weil "soooo fertig" :D

Unglaublich ..... :eek:


:confused:
Zippe
 
Irgendwie kommen mir die Youngster so schlapp vor. Wohlgemerkt nicht alle, aber doch auffällig viele.

Ich erinnere mich, als wir letztens mal das Büro meines Bärenkönigs geräumt haben. Es ist ein Verlagsbüro und da sammelt sich allerhand Papier an.
Wir rund um die 50igjährigen sind Stockwerk rauf, Stockwerk runter mit vollen Kisten und nebenher immer für einen Spass bereit. Die beiden Lehrlinge - 22 und 25 Jahre alt, sind nach der 3. Runde auf die Couch gestürzt mit einem schwachen "Ich kann nicht mehr .... "

Abends nach getaner Arbeit sind wir "Alten" gemütlich auf ein Glas Wein gegangen und die Youngsters wollten nur nach Hause, weil "soooo fertig" :D

Unglaublich ..... :eek:


:confused:
Zippe

Die Youngsters teilen das Leben dann ein in Schubladen von Arbeit und Schubladen von Spass.
Wenn man das nicht miteinander verbinden kann ist man natürlich echt fertig weil die Zeit auf der Arbeit nur verschwendet und Energieklau ist.

Wie will man sowieso erfolgreich im Beruf sein wenn man keinerlei Enthusiasmus hineinbringen kann ?

:)
 
Werbung:
Hallo AncientSoul,

die Empfehlungen sind nur Empfehlungen, sozusagen zeitoptimiert, um ein Studium in der Regelstudienzeit (möglichst schnell) zu beenden. Zumindest war das so annodazumal in Deutschland. Man musste bestimmte Seminare und Scheine in einer bestimmten Reihenfolge abarbeiten, aber wie lange das gedauert hat, hat eigentlich niemanden interessiert (wenn man nicht gerade ein Stipendium hatte oder auf BaFög angewiesen war). Ich habe mir meinen Plan so zusammengestellt, dass ich nie vor zehn in der Uni sein musste und ansonsten genug Zeit in der Bibliothek verbringen konnte. Eine Quälerei ist das nur, wenn Dich Dein Studienfach nicht wirklich begeistert, ansonsten kann man Nächte durcharbeiten und dabei zufrieden und entspannt sein.

Liebe Grüße,

Syndra
 
Zurück
Oben