Sterbebegleitung

S

Salomiel

Guest
Ich mache gerade eine Ausbildung als Lebensberaterin und qualifiziere mich in Richtung Sterbebegleitung, eventuell bei Kindern. Ich weiß, daß das meine Berufung ist und auch eine große Herausforderung. Aber mich interessiert sehr der Tod und das Leben danach. Aber auch der Sterbevorgang und alles was damit zu tun hat. Wer Interesse hat, kann mir gern antworten.
 
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Hallo Salomiel!
Das du Sterbebegleitung zu deinem Beruf machen möchtest finde ich bewundernswert.
Ich arbeite als Krankenschwester und habe daher doch des öfteren mit dem Tod zu tun.
Ich selbst habe eigentlich keine Angst vorm Sterben, aber viele viele andere. Ich wäre manchmal froh in der arbeit jemanden zu haben der "Sterbebegleiter" ist, denn wie man ja schon in den Medien hört...Pflegemangel..keine Zeit.
Und so ist es auch, die meisten Menschen sterben heutzutage im Krankenhaus und leider viel zu oft alleine, weil die Angehörigen oder die Patienten selbst einfach nicht mit der Tatsache klarkommen, das Sterben zum Leben dazugehört. Viele wollen bis zum Schluß einfach nicht wahrhaben, daß auch die Medizin Grenzen hat. Und da liegt das Problem, soll ich jemanden sagen "du wirst bald sterben" oder soll ich ihn im Glauben lassen, daß doch alles wieder gut wird?
Es ist ein verdammt harter Job bis zum Ende bei jemanden zu bleiben, aber es ist auch ein schönes Gefühl wenn du weißt, du hast jemanden die Angst genommen indem du einfach da bist und die Hand hälst!

Ich bewundere deinen Entschluß wirklich, vor allem weil du vorhast vielleicht mit Kidnern zu arbeiten!
Ich könnte es nicht, aber ich bin froh das es so Leute wie dich gibt!

Liebe Grüße Dwyny
 
Hallo Salomiel,

Du machst hier eine offenbar umfassende/kompetente Ausbildung.
Ich würde vorschlagen, Du machst eine eigne "Kolumne" und gibst UNS Informationen.
Denn Du wirst ja dann (entschuldigung für die Worte, aber es trifft) "an der Quelle" sitzen.

Ich kann mal erwähnen, daß ich dieses ""Sterbe-werde-Gefühl"" sehr sehr "interessant" finde. Zum einen natürlich aus der für uns klassischen indianischen "alter-Mann-geht-auf-den-Berg-zum-sterben" aber auch die allerletzen Tage, wenn die eigene Oma ""plötzlich"" zufrieden und ruhig wird und auf Ihre (tote) Schwester wartet, weil sie gleich "abgeholt" wird. :geist:

Ich mag TarotKarten nur dann, wenn (zB im Crowley Deck) der Tod dynamisch und energetisch dargestellt wird. Schließlich gibt es kein Brot, wenn der SenseMann das Feld nicht mäht, und das Feld kann im nächsten Jahr nicht neu bestellt werden.

Kompliment, ein sehr schöner Beruf,
(und PS: Kindermund tut Wahrheit kund, oder so)

T Albi Genser GII zu K :morgen:

PS: (Wo ist denn nun schon wieder der SenseMann-Smiley ?) ;)
 
Hallo Dwynwen und Albi,

seit meiner Ausbildung beschäftige ich mich schon länger mit dem Tod und was das eigentlich genau bedeutet. Ich habe es immer wieder verdrängt, wie sicher sehr viele Menschen. Es klang immer so wie das ewige Ende. Nie mehr auf der Welt sein, ewig und immer vorbei. Mit der Zeit habe ich mich gefragt, warum werden wir geboren, um dann wieder zu sterben. Das machte für mich keinen Sinn. Ich denke doch, das alles einen Sinn hat. Das aber nicht. In meiner Ausbildung als Lebensberaterin und auf dem spirituellen Weg habe ich sogar erfahren, daß der Tod die Krönung des Lebens ist. Das klang erstmal sehr komisch und ich war erst einmal verwirrt. Als ich mich dann damit näher beschäftigte, wurde mir vieles klar. Außerdem ist es ja doch eine Berufung für mich. Intuitiv wurde ichimmer mehr dahin geschoben und selbst wenn ich diese angebliche Berufung wieder verdrängte, kam ich immer wieder dorthin. Seitdem stelle ich fest, daß die Sterbebegleitung meine Berufung ist und gerade weil ich weiß, wie viele Menschen einsam in Krankenhäusern an Maschinen und Schläuchen hängen und einen einsamen Tod ohne Angehörige erfahre, weiß ich, das dies meine Bestimmung ist. Ich weiß, daß das eine große Herausforderung ist. Eigentlich wollte ich etwas mit Kindern machen, z. B. Kindergärtnerin o.ä. aber das war wohl nicht meine Berufung. Ich denke mal, das hier ein großer Bedarf steht. Einen Sterbenden bis zum Schluß zu begleiten, erleben leider die wenigsten. Aber auf spirituellen Weg sieht man das Sterben und den Tod mit ganz anderen Augen. Es ist auch ein schönes Gefühl, wenn man hier dem Sterbenden die Hand reicht und diese Seele spürt das ja ganz genau. Sterbende sind sehr sensibel und bekommen alles mit. Man soll Sterbende auch loslassen, damit sie sich entspannen können und friedlich und voller Ruhe einschlafen können. Auch die Hinterbliebenen brauchen Trost und Kraft und auch diese Trauernden sollte man begleiten und ihnen wieder Lebensmut machen. Wichtig ist, daß die Hinterbliebenen im Sinne des Verstorbenen irgend einer Sache nachgehen, die dem Sterbenden gewidmet ist. Also meldet Euch mal wieder, würde mich freuen. Salomiel
 
Ich finde es wunderschön, dass du diesen Weg gewählt hast.
Mich würde interessieren, wie man den Beruf einer Lebensberaterin bei
euch erlangt, was für ein Studium oder was für Anforderungen werden
gestellt?
Arbeitest du mit den Prinzipien von Elisabeth Kübler-Ross?

Liebe Grüsse
Hely
 
Ich möchte Ehrenamtlich in der Sterbebegleitung tätig werden,habe den Wunsch schon seit längerer Zeit.Kann mir jemand einen Tip geben,wohin man sich am besten wendet.Ich habe schon ein Sterbehospitz in meinen Bezirk angeschrieben,die hatten sich kurz bei mir gemeldet und dann nicht mehr.Atoronja :danke:
 
Hallo Hely, hallo Atoronja!

Die Ausbildung läuft als Fernstudium über Professor Kurt Tepperwein in der Schweiz. Man kann dies aber auch über eine Ferienakademie in der Schweiz für 2 Wochen machen. Das war aber für mich nicht möglich, weil ich ja noch eine kleine Tochter habe und da kann ich leider nicht weg. Deshalb ist es als Fernstudium ideal, so daß ich nach dem Erziehungsjahr mich mit einer eigenen Praxis selbständig machen kann. Nach einem Jahr schreibt man dann eine Arbeit über das ganze Studium und erhält dann ein anerkanntes Diplom. Es macht sehr viel Spaß, denn Lebensberater kann es nicht genug geben. Hier habe ich dann sehr viel über das Leben bereits erfahren und meine wahre Berufung gefunden. Ein schönes Gefühl, Menschen helfen zu können.
So viel ich weiß (ich habe mich heute erst danach erkundigt), bietet die Kirche bzw. Diakonie Hospizgruppen an, die direkt in Sterbebegleitung ausgebildet werden. Du könntest Dich an einen Pfarrer wenden, die können Dir dann Auskünfte geben. Bei uns gibt es außerdem auch Selbsthilfegruppen, wo sich Trauernde Hinterbliebene treffen, auch da könnte man nachfragen. Ich selbst habe bei der Kirche gearbeitet (Büro) und habe dadurch Beziehung zur Kirche gehabt (ich weiß nicht, we es bei Dir aussieht). Ich aber habe zur Kirche keine Beziehung mehr, ich will damit nichts mehr zu tun haben. Ich habe schlechte Erfahrungen bei der Kirche gemacht, was nichts mehr mit der Arbeit eines wahren Pfarrers zu tun hat. Seelsorge bei Pfarrern sind doch in der heutigenZeit kaum noch möglich, denn auch die Pfarrer stehen nur noch unter Streß und auch hier zählt nur noch Geld und Zeit. Leider! Aber dort hättest Du erst einmal einen Anlaufpunkt. (Wo wohnst Du?) Ich habe nun über ein Netzwerk erfahren, dies nennt sich Rigpa. Dieses Netzwerk habe ich angeschrieben und erwarte demnächst Informationen. Dort könntest Du auch alles erfahren über die Möglichkeit, ehrenamtlich Sterbebegleitung zu machen oder was Du gern machen möchtest. Dort erfährst Du sicher noch viel mehr.
Also auf bald, Salomiel :)
 
Hallo Salomiel,ich wohne in Berlin-Neukölln und wir haben hier auch ein Sterbehospitz.Sieht aber so aus,als wenn sie keinen gebrauchen können.Sonst hätten sie sich ja noch mal gemeldet.Ich hätte gerne geholfen,da ich gesehen haben,wie Menschen in einem Pflegeheim abgeschoben werden.Sie liegen nur rum und warten das es zu Ende geht.Atoronja
 
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Sterbebegleitung im Fernstudium?
Sterbebegleitung im Zweiwochenkursus?

Da bleibt mir die Spucke weg.
 
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