.........Sai Baba setzte die Wissenschaft während der Gespräche mit Dr.
Haraldsson und Dr. Osis nicht herab. Er äußerte aber, daß er nicht
Objekte nur als wissenschaftliches Experiment oder zu
Demonstrationszwecken produzieren würde, um die Skeptiker
zufriedenzustellen; er könne seine Fähigkeiten nur für das Gute und
den Schutz seiner AnhängerInnen einsetzen. Der Präsident eines Staates
hat, so erläuterte er, große Macht. Zum Beispiel kann er Menschen
einsperren lassen. Aber er kann nicht einfach jemanden einsperren
lassen, nur um seine Macht zu demonstrieren.
Sai Baba schien trotzdem den Forschern soviel wie möglich helfen zu
wollen. In einer Sitzung, die einige Tage später stattfand, fügte er
dem, wie er es nannte, »Ring-Experiment« eine neue Variante hinzu. Er
fragte Dr. Osis, ob er das Bild zurückhaben wolle. Osis bejahte dies.
»Wollen Sie dasselbe Bild oder ein anderes?« fragte Sai Baba.
»Dasselbe«, antwortete Dr. Osis. Sai Baba schloß daraufhin seine
Finger um seine Handfläche, brachte sie ungefähr 15 cm vor seinen
Mund, blies leicht darauf und öffnete sie dann, während er uns seine
Hand hinstreckte. In ihr befand sich ein Ring. Das emaillierte Bild
war so wie das, das in dem ersten Ring eingelassen gewesen war; der
Ring selbst war allerdings ein anderer.
Bei ihrer Rückkehr nach Amerika konsultierten Haraldsson und Osis
Douglas Henning, einen anerkannten professionellen Zauberer, der in
New York lebt, und diskutierten mit ihm über die Ergebnisse. Henning
bestätigte, daß es zwar durch Taschenspielertricks möglich ist,
Objekte zu manifestieren, daß es aber außerhalb der Kunstfertigkeiten
eines Zauberers liegt, bestimmte Objekte auf Aufforderung zu
produzieren. Insbesondere hielt er es für ziemlich unmöglich, den
»Bild in den Ring«-Vorfall als einen Zaubertrick abzutun.
Haraldsson und Osis räumten in ihrem Bericht ein, daß ihre
Beobachtungen unter mehr halb-spontanen als streng kontrollierten
Bedingungen stattfanden. Sie stellten aber in Bezug auf ihre
Untersuchungen folgende 4 Punkte heraus, die es sehr erschweren, die
Phänomene abzutun.
1. Es könnte sein, daß wir uns in veränderten Bewußtseinszuständen
befanden, wie sie bei Massenhypnose üblich sind, und auf geschickte
Suggestionstechniken reagierten, indem wir etwas »sahen«, das nicht da
war und die Vorgänge übersahen, die in Wirklichkeit stattfanden. Zum
Beispiel erklärte der inzwischen verstorbene Carl Vett seine
Beobachtungen des indischen Seiltricks auf diese Weise. Wir sind beide
Psychologen und können mit Sicherheit feststellen, daß wir während des
Interviews mit Sai Baba keinen irgendwie veränderten
Bewußtseinszuständen unterlagen. Während der ganzen Zeit waren wir
sehr auf der Hut. Darüber hinaus sind die produzierten Objekte, die
Doppelrudraksha und der Goldring mit dem emaillierten Bild, noch immer
in unserem Besitz.
2. Die Objekte könnten von einem Komplizen im Interviewraum zur
Verfügung gestellt worden sein. Dies ist nicht möglich, weil auch dann
Objekte auftauchten, wenn wir mit Sai Baba allein im Raum waren.
Außerdem schlossen die Sitzpositionen oft eine solche Möglichkeit
aus...
3. Der Interviewraum könnte irgendwelche verborgenen Vorrichtungen
enthalten haben, durch die auf irgendeine Weise die Objekte
hervorgebracht wurden, die wir beobachteten. Der Raum enthielt nichts,
das so hätte benutzt werden können. Normalerweise saß Sai Baba mit
gekreuzten Beinen auf einem Stück Fußboden, das nicht in Reichweite
irgendwelcher möglicher Behälter war, wie zum Beispiel einer
Einkaufstasche oder einem Fensterbrett, auf dem Päckchen mit Vibuti
oder andere kleine Objekte hätten versteckt werden können. Der Platz
auf dem er saß, änderte sich von Interview zu Interview, und wenn die
Vorfälle stattfanden, saß er nicht jedesmal auf einem bestimmten
Platz. Er produzierte auch im Freien und in einem anderen Privatraum
Objekte.
4. Sai Baba hätte die Objekte an seiner Person verstecken und durch
Taschenspielertricks hervorholen können. Wir hörten Gerüchte über
diese Möglichkeit, die Versteckplätze unterstellten, wie die Ärmel
seiner Robe, versteckte Taschen und sogar sein Haar. Wir konnten
allerdings niemanden finden, der Beobachtungen aus erster Hand
anbieten oder jemanden benennen konnte, der Beobachtungen aus erster
Hand gemacht hätte, die diese Hypothese untermauert hätten.
Haraldsson und Osis drückten ihre Überzeugung aus, daß die Phänomene,
die sie beobachtet hatten, echt waren. In ihrem Bericht nannten sie
unter anderem folgende Gründe:
1. Lange Vorgeschichte ohne klare Enttarnung als Schwindel. Nach den
Angaben derjenigen, die eine langjährige Verbindung mit Sai Baba
haben, sind seit etwa vierzig Jahren oder seit seiner Kindheit Objekte
auf offenbar paranormale Weise erschienen. Die meisten von den
Personen, die wir kennenlernten und die mindestens ein Treffen mit ihm
gehabt hatten, berichteten uns, daß sie einige angebliche
Materialisationsphänomene beobachtet hätten. Wir begegneten niemandem,
der behauptete, persönlich Beobachtungen gemacht zu haben, die darauf
hindeuteten, daß Sai Baba die Objekte mit normalen Mitteln produziert
hätte.
2. Berichte über das Auftreten anderer PSI-Phänomene, solchen wie ESP
(= außersinnliche Wahmehmung, extrasensory perception, Anm. d. Übers.)
über Entfernungen, Überbringen von Botschaften in Träumen, Heilung,
außerkörperliche Projektionen, die kollektiv wahrgenommen wurden, und
Psychokinese schwerer Objekte.
3. Eine Vielzahl von unterschiedlichen Umständen, in denen Objekte
erschienen: während privater Interviews, im Freien im Beisein von
Menschenmassen, in privaten Wohnungen etc. Fast jedes Mal, wenn wir
Sai Baba sahen, öffentlich oder privat, wurden Objekte hervorgebracht.
4. Produktion von Objekten augenscheinlich in Reaktion auf eine
bestimmte Situation oder auf direkte Nachfrage des Besuchers. Wir
trafen viele Zeugen, die Ereignisse belegten wie das Erscheinen von
Statuetten einer Gottheit etc.
5. Berichte von der Produktion großer Objekte wie zum Beispiel einer
Kugel vom Durchmesser eines großen Tellers und einem Korb von 50 cm
Durchmesser mit Süßigkeiten.
6. Produktion von Objekten in einiger Entfernung von Sai Baba, wie
Gebetsperlen, die auf der Windschutzscheibe eines Autos erschienen,
mit dem auf offener Landstraße gefahren wurde, Vibuti, das auf Sai
Babas Bildern erschien, Früchte, die direkt in den Händen von
Besuchern auftauchten.
Seit der Publikation dieses Berichts aus dem Jahr 1977 hat Professor
Haraldsson die Untersuchung der Phänomene, die mit Sai Baba verbunden
sind, weitergeführt.
In einem mit Beifall aufgenommenen Buch, das 1987 veröffentlicht
wurde, dokumentiert er Reihen von Interviews mit Menschen, die über
die Jahre mit Sai Baba zusammengetroffen sind. Diese
Augenzeugenberichte bestätigen in der Regel die früheren Berichte. Sie
liefern weitere Belege dafür, daß die Materialisationsphänomene echt
sind. Zusätzlich beschreiben sie viele andere paranormale Ereignisse.
Es wird zum Beispiel berichtet, daß Sai Baba verhinderte, daß es auf
eine große Menschenmenge regnete und daß er eine große Anzahl von
Menschen aus einem kleinen Essenstopf sättigte. Er wurde auch bei
Teleportationen gesehen - er verschwand aus der Mitte einer
Menschengruppe und tauchte im gleichen Moment in einiger Entfernung
wieder auf. Die große Zahl und Reichhaltigkeit solcher Ereignisse
veranlaßt Dr. Osis, in einem Vorwort zu dem Buch zu kommentieren:
Die Geschichten von Sai Babas paranormalen Phänomenen beschreiben
Fähigkeiten von einer Größe, Vielfalt und einer Häufigkeit und über
einen derart langen Zeitraum, wie sie in der ganzen modernen Welt
sonst nicht aufgetreten sind.
Von Sai Babas Ruhm wird nach wie vor eine große Anzahl von Besuchern
aus Indien und der ganzen Welt zu ihm gezogen. Seine »Wunder« sind
inzwischen von Hunderttausenden Menschen gesehen worden. Seit über
vierzig Jahren ist niemand in der Lage gewesen, den Nachweis von
Betrug zu liefern, von Täuschung oder Zaubertricks irgendeiner Art. Im
Gegenteil, fast jeder, der Sai Baba besucht, kommt mit der Überzeugung
zurück, daß die Phänomene, die mit ihm in Verbindung gebracht werden,
wirklich paranormal sind. Niemand, der auch nur ein bißchen Zeit mit
Sai Baba verbracht hat, hat noch irgendeinen Zweifel daran, daß seine
»Wunder« wahr sind.
Diese umfassende Zeugenschaft ist sehr überzeugend. Sie legt stark
nahe, daß Sai Baba über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügt - die
sich am häufigsten und offensichtlichsten in seinen Materialisationen
von Objekten zeigen. Er kann Objekte auf Wegen erscheinen und
verschwinden lassen, die keine normale Erklärung zulassen. Er benutzt
keine Apparate und kann Gegenstände unmittelbar willentlich
produzieren.
Einige Leute mögen diese Kraft als »Sieg des Geistes über die Materie«
bezeichnen. Als er von Haraldsson dazu befragt wurde, wie er es mache,
antwortete Sai Baba: »Mentale Schöpfung. Ich denke, stelle es mir vor,
und dann ist es da.«
Durch den Wirbel ist es möglich, eine Vorstellung davon zu entwickeln,
was auf einer physikalischen Ebene stattfindet. Transsubstantiation
ist der Schlüssel. Nehmen Sie zum Beispiel an, ein Goldring ist in Sai
Babas Hand. Er würde aus Milliarden von Energiewirbeln bestehen, die
in Atomen angeordnet wären.
Stellen Sie sich vor, Sai Baba könnte die Bewegung in jedem einzelnen
Wirbelteilchen beschleunigen. Der Ring würde verschwinden. Er würde,
in Super-Energie transsubstantiiert, durch die Lichtgrenze in einen
super-physikalischen Bereich übergehen. Er würde aus unserer Welt
verschwinden, indem er Zeit und Raum verläßt. In dieser
Dematerialisation würde sich die Anordnung der Partikel nicht
verändern: die Form des Rings wäre vollständig unverändert.
Sai Baba könnte den Ring durch Umkehrung des Prozesses zurückbringen.
Um ihn zu materialisieren, würde er nur die Wirbelbewegung wieder
verlangsamen. In dem Moment, wo der Ring durch die Lichtgrenze
zurückkehrt, würde er wieder in unserer Welt erscheinen. In dem
Vorfall mit dem »Bild im Ring« könnte Sai Baba einfach das Bild
transsubstantiiert und den Ring selbst unverändert gelassen haben.
Aber wie könnte Sai Baba völlig neue Objekte aus der Luft heraus
produzieren? Vielleicht hat er alle Sorten Objekte in einem
super-physikalischen Bereich angesammelt. Sie wären sozusagen auf
Lager gelegt außerhalb unseres Raumes und unserer Zeit. Er könnte sie
in seiner Hand oder sonst irgendwo erscheinen lassen, indem er sie
durch die Licht-Grenze zurückbrächte. Sai Baba selbst unterstützt
diese Vorstellung, wenn er von den »Sai-Lagern« spricht.
Es mag sein, daß Sai Baba unmittelbar aus Super-Energie heraus Dinge
formen kann, indem er seine kreative Vorstellungskraft benutzt. Einige
seiner Objekte könnten völlig neu sein. Andere sind vielleicht Kopien
von etwas, das bereits existiert; unter Umständen ist er in der Lage,
existierende Objekte als Schablone zu benutzen, um damit Super-Energie
zu formen. In jedem Fall könnte er die neuen Objekte in den
»Sai-Lager« behalten oder sie sofort in unsere Welt bringen.
Einige der Objekte, die Sai Baba produziert, könnten bereits in
unserer Welt existieren, aber von irgendwoanders »hergebracht« worden
sein. Vielleicht kann er Objekte an einem Ort dematerialisieren und
sie dann durch die Licht-Grenze in seine eigene Region von Zeit und
Raum zurückbringen. Dadurch würde ein Gleichgewicht hergestellt
werden.
Durch Sai Babas Aussagen werden diese Ideen unterstützt. Er sagt über
Dinge, die er produziert hat: »Manches ist neugeschaffen, manches ist
von irgendwoanders hergebracht.«
Kurz gesagt, Sai Baba könnte außerhalb von normalem Raum und normaler
Zeit Objekte entfernen, erschaffen, nachbilden oder transportieren,
bevor er sie vorweist. Dabei könnten diese verschiedenen Mittel für
eine große Zahl seiner überlieferten Wunder zuständig sein.
Nehmen Sie z. B. die Speisung einer großen Menschenmenge aus einem
kleinen Topf mit Essen. Die vorhandene heiße Nahrung in dem Topf
könnte als Schablone benutzt worden sein, durch die kontinuierlich
Super-Energie »ausgestoßen« wurde; sobald sie in Energie kondensierte,
könnte eine ständige Zufuhr von Nahrung produziert worden sein. Dieser
Prozeß, in dem Formen in unserer Welt nachgebildet werden, könnte auch
für einige Wunder verantwortlich sein, die von Christus vor 2000
Jahren vollbracht wurden. Er könnte zum Beispiel die Laibe und Fische
als Schablone benutzt haben, um Super-Energie in unsere Welt zu
kondensieren und auf diesem Weg genügend Nahrung für die Speisung der
Fünftausend herzustellen.
Die Materialisationen, die Sai Baba durchführt, scheinen den gesunden
Menschenverstand zu beleidigen. Sie werden von vielen Menschen
abgelehnt. Wenn wir aber das Wirbelkonzept benutzen - und die Konzepte
von Super-Energie und Transsubstantiation - können diese Wunder in ein
rationales Gerüst eingepaßt werden. Es wird leichter, diese doch sehr
erstaunlichen Phänomene nachzuvollziehen.
Das Interesse von WissenschaftlerInnen ist auf sich wiederholende
Muster gerichtet, nicht auf einmalige Vorfälle. Wenn aber ein
menschliches Wesen offensichtlich geheimnisvolle Kräfte besitzt,
könnte dies auf eine Fähigkeit hindeuten, die in uns allen latent
vorhanden ist. Haraldsson und Osis fragten Sai Baba, wie er aus dem
Nichts heraus schöne und kostbare Objekte produzieren konnte. Warum
konnte er es und sie nicht? Er antwortete, daß wir alle wie Zündhölzer
sind - der Unterschied sei, daß er entflammt ist.
Ein amerikanischer Fotograf hielt sich in Indien auf und wollte Sai
Baba mit seiner Spezialkamera fotografieren. Er kam, um die Aufnahmen
zu machen und war bitter enttäuscht, als er feststellte, daß er nicht
den richtigen Film dabei hatte. Der spezielle Film, den er benötigte,
konnte in diesem Teil Indiens nicht aufgetrieben werden. Sai Baba
bewegte seine Hand durch die Luft und manifestierte zwei Rollen des
Spezialfilms. Der begeisterte Amerikaner lud seine Kamera und nahm die
Fotos von Sai Baba auf, der auf ihnen unverkennbar mit seinen
buschigen Haaren und seinen fließenden Gewändern zu erkennen ist.
Nach seiner Rückkehr in die USA brachte der Fotograf den Film zum
Entwickeln in sein gewohntes Geschäft. Als er die Abzüge holte,
stutzte der Mann hinter dem Tresen bei den Bildern von Sai Baba und
sagte. »Ach natürlich, dieser Mann war vor ein paar Wochen hier und
hat zwei Filme gekauft!«
Es gibt zahlreiche Geschichten darüber, wie Sai Baba Menschen an einem
Ort besucht, während feststeht, daß er eigentlich woanders ist. Diese
außergewöhnliche Fähigkeit, an zwei Orten zur selben Zeit zu sein, ist
als Bilokation bekannt. Bilokation wird nicht nur mit Sai Baba in
Verbindung gebracht. In Indien ist sie als Siddhi bekannt, eine von
den bemerkenswerten Fähigkeiten, die traditionellerweise
fortgeschrittenen Yogis zugeschrieben werden.