Nun ja, ich war (oder manchmal bin ich es auch noch) depressiv, weil ich es einfach nie wirklich geschafft habe Teil des Ganzen (Gesellschaft usw.) zu sein. Das ist kein tolles Gefühl, und es macht eben depressiv.
Moment!!!
Wer erwartet das von dir?
Ich meine, in dieser Aussage ist eine fette Note Erwartung drin. Ich gehe jetzt sehr stark davon aus, dass das gar nicht DEIN DING ist. Diese Erwartungen kommen nicht aus Dir heraus, sondern von außen. Wie du sein sollst und wie du funktionieren sollst, wie man dich akzeptiert, vielleicht auch aus Schutz heraus um dich vor bestimmten Fehlern oder Schmerz fernzuhalten.
Sorry, wenn ich das hier ein wenig analysiere aber ich würde sagen, dass dein inneres Kind (ungeliebtes Kind) deswegen rebelliert, weil es diese Erwartungen anderer (Elter, Familie, Nachbarn, Bekannten auch der Gesellschaft) nicht erfüllen will, weil das nicht du bist. Dein inneres geliebtes Kind hat sich das zur Aufgabe gemacht, den Erwartungen anderer zu entsprechen und dein Leben danach auszulegen. Und weil dein wahres Sein (Ich), das was du hier auf dieser Erde zum Ausdruck bringen möchtest, konnte bis jetzt noch nicht gelebt werden, sogar nicht mal gezeigt werden.
Es war etwas, was in deiner Umgebung bis jetzt auf Unverständnis gestoßen ist, man wusste nicht wie man damit umgehen soll und man hat es dir verständlich gemacht, das andere Seiten im Leben wohl wichtiger sind, nicht das, was du fühlst oder was du sein möchtest.
Manche hier haben sicher auch recht, dass es an mir liegt, und sicher bin ich der einzige, der das Problem, wenn es überhaupt jemand kann, lösen kann.
Es ist nichts verkehrt an dir.
Glaube mir eins, die meisten Menschen, vielleicht 95% leben nicht ihr Leben sondern das Leben, das sie aus einem Mangel an Anerkennung, Liebe und Selbstverwirklichung, eine Rolle in ihrem Leben übernehmen, um Liebe zu erhalten, meistens die Liebe der Mutter.
Perfekt waren meine Eltern nicht, aber es war auch nicht schrecklich jetzt. Keine Ahnung wie viel da Liebe schuld ist, bzw. Nichtvorhandensein von Liebe.
Die Eltern machen das nie absichtlich, sie haben doch selber ihren Schutzprogramm am laufen, was wiederum verhindert, dass sie sie selbst sind.
Grundsätzlich glaube ich wohl, dass ich autistisch (Asperger) bin. Man kann ja kaum normal sein, wenn man nicht eingeschult werden soll (Mutter war Lehrerin, sonst wäre ich wahrscheinlich ein Jahr später erst in die Schule gekommen), obwohl man vor der ersten Klasse flüssig lesen kann, sehr gut zeichnen und allgemein schlau ist (war dann auch sehr gut in der Schule außer in Sport). Und das führte dann eben zu Isolation und Mobbing, später auch zu Depressionen, danach war ich mal halbwegs integriert, aber das wurde dann als Erwachsener auch wieder schlechter und zusammen mit anderen Problemen wurde ich dann richtig depressiv.
Klar, Sport ist sozusagen ein Hilfsmittel was mich über die rote Linie bringt, wodurch die Stimmung gut genug ist sich auf etwas zu freuen was man am Tag macht.
Natürlich ist da wohl immer so ein schwarzes Loch, dass einen von unten anschaut, sobald man zulange grübelt, weil man nicht müde genug ins Bett gegangen ist (oder ähnlich). Aber es fühlt sich doch realer an als Pillen. Ich sehe zumindest einen Erfolg so, ich tue dadurch auch was. Statt negativer Nebenwirkungen sind die Nebenwirkungen hier positiv. Jetzt ist das Problem die Situation, in der ich mich befinde, und meine Sozialphobie und/oder Asperger, und speziell auch mein fehlender Glauben es noch besser zu machen, nachdem ich bisher immer gescheitert bin letztlich. Dabei hilft Sport natürlich nicht, ich bin auch weiter verloren hier...
Aber warte mal, was ist mit dem Schmerz, mit der Spannung in deinem Körper, deiner Psyche, die du versuchst mit dem Sport zu übertönen. Du machst quasi körperliche Anstrengung um diesen Schmerz, der emotionaler Natur ist, nicht zu spüren, zu fühlen, ihn nicht zuzulassen.
Ich weiß, dass das nicht einfach ist, auch nur sich selbst zugestehen, zugeben, dass es Emotionen/Gefühle und körperlich Schmerz/Spannungen sind, die einen verhindern „normal“ zu leben.
Es geht dabei aber nicht unbedingt um Überwindung, es ist mehr als das und ob man im Endeffekt etwas nur überwindet oder ist da mehr drin, das wird sich zeigen.