"Spirituelle" Gruppen und Kindesmissbrauch

  • Ersteller Ersteller Gawyrd
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Ich habe nicht geschrieben, dass die Schmerzen "unnötig" sind.
Richtig, denn das habe ich geschrieben. Nach meinem Empfinden verursachst du mit deiner dein eigenes Erleben selbstverherrlichenden Einstellung unnötige Schmerzen, indem du immer wieder unbeirrbar in die gleichen Wunden hackst.


Jetzt muss ich wohl persönlich werden. Und zwar wieder in Bezug auf meine eigene Person. Dass ich überheblich aussehe, wird mir immer gesagt, wenn ich die bestehenden Strukturen (egal wo) breche. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt und nehme es wiederum in Kauf. :)

Das ist ein Verhaltensmuster, das mir wiederum nur zu gut bekannt ist. Wie ich schon sagte, aus allernächster Nähe. Unbeirrbar und durch nichts und niemanden zu biegen, verletzend bis zur Rücksichtslosigkeit. Damit wird mir nun auch einiges klar, also danke für die ehrliche Antwort.

Nette Grüße an die Rückschlußzieher, daß mir etwas klar wird, heißt nicht automatisch, daß ich damit etwas bestätigt finde, was ich vorher schon vorgefertigt hatte. Sondern lediglich, daß mir ein Zusammenhang klar geworden ist, der hier zu weit führen würde.
 
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über so viel oberflächlichkeit, die sich unter dem deckmantel der spiritualität verbirgt, da fehlen mir die worte.
ich bin weder psychologe noch neunmalklug, ich bin selber missbraucht worden. ich habe überlebt und was das heißt: leben, das bin ich dabei rauszufinden. jetzt, als erwachsene habe ich eine wahl, aber als kind hast du niemals und nirgends eine wahl, du bist den erwachsenen ausgeliefert.
 
Warum wird Opfern von rituellen Missbrauch so wenig geglaubt?
Erstens haben mißbrauchenden / mißhandelnde Gruppierungen ein hohes Interesse daran, unerkannt zu bleiben und behalten daher ihre geheimen Lehren für sich. Zweitens terrorisieren mißbrauchenden / mißhandelnde Gruppierungen ihre Opfer mit dem Ziel, daß sie schweigen. Dies kann Telefonterror, als auch massive körperliche und seelische Bedrohungen beinhalten.Und drittens will die Gesellschaft als ganzes nicht wahrhaben, daß ihre Normen und Gesetze so eklatant und extrem verletzt werden; so entsteht die gesellschaftliche Verleugnung des Problems.

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Verurteilungen?
Das Problem besteht nicht im Fehlen von Gesetzen, es ist ein Problem der Glaubwürdigkeit. Polizei und Strafverfolgungsbehörden glauben häufig, daß derartige Fälle nicht erfolgreich zum Abschluß gebracht werden können, da die Gerichte alle die Beweisaufnahme ablehnen werden, wenn Zeugenaussagen über Religion / Ideologie oder Verschwörung in das Verfahren eingebracht werden. Tatsächlich ist es so, daß Angeklagte vor Gericht freigesprochen wurden, weil Zeugern für nicht glaubwürdig befunden wurden. Oft ist es auch so das Zeugen, Mitwissern plötzliche Unfälle erleiden, Suizid begehen bei dem die Umstände oft Unklar sind. Viele Leute glauben, daß es keine Verurteilungen wegen Mißbrauch / Mißhandlungen gibt, bei denen Rituale vorgekommen sind. dies ist ncht so: Es hat Verurteilungen in vielen US-Bundesstaaten gegeben (Oregon, North Carolina, Texas, Nevada, Florida, Iowa, New Jersey [Reaching Out, 4/93]) und in anderen Ländern. Behauptungen, daß es keine Verurteilungen gegeben hätte, oder das diese Veruteilungen auf Hysterie oder Hexenjagd basieren, sind Techniken der Desinformation.

Viele Überlebende Rituellen Mißbrauchs erklären leidenschaftlich, sie hätten ihren eigenen Weg zu gehen. Andere sind in der Lage, die Hilfe von Religiösität, Selbsthilfegruppen oder Therapie in Anspruch zu nehmen und diese Konzepte für sich zu übernehmen. Der Weg der Person ist einzigartig, ebenso wie jede Person einzigartig ist. Generell, so denke ich, daß es sehr viele Faktoren gibt, die hilfreich sind im Umgang mit der Realität einer solchen extremen Gewalterfahrung. Erstens ist es der Wille, bewußt oder unbewußt, mit den Zwängen zu brechen, die uns an die Gewalt fesseln. Zweitens ist dies die Kraft und das Glück zu entkommen - physisch. Und dann sind die ungenauen Ausdrücke wie Seele, oder Liebe oder Lebenselixier, die nicht erklärt werden können, aber unsere Haltung zu uns selbst und zur Welt prägen.

Quelle: http://www.gegen-missbrauch.de/new.php?link=missb/rituell1.htm
 
Zeigt sich nicht gerade hier in diesem Thread das Dilemma unserer Gesellschaft? Nicht vorhandene Kommunikation?
Fängt Missbrauch nicht immer psychologisch an? Im nicht zuhören?
Im nicht sehen wollen, was der andere sieht? Nicht hören, was er wirklich ausdrücken will. Und wird nicht dadurch erst derjenige geboren, der missbraucht?
 
über so viel oberflächlichkeit, die sich unter dem deckmantel der spiritualität verbirgt, da fehlen mir die worte.
Ja, an dem Punkt war ich gestern abend auch schon mal ganz kurz. Sie dürfen uns aber nicht fehlen. Dieses pseudospirituelle Drüberfahren über das Leid von Kindern darf einfach nicht unkommentiert stehen bleiben, das ist man den Opfern schuldig.
 
Ja, an dem Punkt war ich gestern abend auch schon mal ganz kurz. Sie dürfen uns aber nicht fehlen. Dieses pseudospirituelle Drüberfahren über das Leid von Kindern darf einfach nicht unkommentiert stehen bleiben, das ist man den Opfern schuldig.



das ist unter anderem einer meiner gründe, warum ich eine selbsthilfegruppe gegründet habe.
 
Für mich kristallisiert sich jetzt langsam eines heraus. Ich weiß nicht, wie ihr das seht, drum fasse ich das jetzt mal kurz zusammen.

Sogenannte *spirituelle* Sichtweisen haben alte Vorurteile und Ungerechtigkeiten gegenüber kindlichen Mißbrauchs-Opfern nicht nur übernommen, sondern auch noch in einen schönen neuen Deckmantel gesteckt, der sie nahezu unangreifbar macht. Es sind eigentlich zwei Deckmäntel. Der eine heißt "Freie Wahl" und der andere heißt "Göttlichkeit". Dahinter steht eine ziemlich scheußliche Gesetzmäßigkeit, will mir scheinen. Es geht um Macht und Kontrolle...
 
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