believe
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Ja... Dieser Widerstand ist vielleicht das eigentliche Rätsel.
Er ist das Rätsel, aber auch der Wegweiser! Seit ich das verstanden habe, geht es leichter und schneller. Ich habe festgestellt, dass es für mich ganz wichtig ist, den Widerstand anzunehmen. Das mache ich, indem ich ihn mir ganz genau anschaue, hineinfühle, innere Bilder dafür suche. Und mir einfach zugestehe, dass ich ihn brauche. Und wenn ich wirklich soweit bin, ihn komplett anzunehmen, geht er quasi von selbst!
Nenne ich "Nichts-Gefühl", weil er sich geschickt jedem Erkennen entzieht. Aber weißt Du was interessant ist, wenn Du es mal durchdenkst? So ein Widerstand ist, wenn man davon ausgeht: Alles ein Bewusstsein, das sich sozusagen in verschiedene Perspektiven "träumt"... notwendig. Die Erfahrung der Individualität, der Identifikation mit der Persönlichkeit und der Umwelt, kann nur geschehen, wenn man nicht sofort durch einen minimalen Gedanken wieder rausfliegt. Stell Dir mal vor, Du könntest die Augen schließen, und einen absolut realen Traum haben und ihn bestimmen wie Du willst. Das wäre nicht dieselbe Erfahrung. Das macht keinen Sinn, wenn da nicht "etwas" ist, dass trennend wirkt, das auch Leiden mit sich bringt etc. Ich glaube, dass das grundlegende Sein, sich auf jede erdenkliche Art und Weise selbst erfahren will. Von der absoluten Einheit und vielleicht Unbewusstheit, über die Perspektive einer Art machtvollen Wesens, bis hin zur absoluten Isolation und Leid, und den Weg hinaus. Alles im Fluß...
Ja, ohne Widerstand könnte man ja noch nicht mal gehen! Nur rutschen! Wie innen, so außen!
Ah, da kann ich wieder eines meiner Lieblingszitate aus dem Liber Al ve Legis bringen....
I
28. Keins, hauchte das Licht, fein und feenhaft, der Sterne, und zwei.
29. Denn ich bin geteilt um der Liebe willen, für die Möglichkeit der Vereinigung.
30. Dies ist die Schöpfung der Welt, daß der Schmerz der Teilung wie nichts ist, und die Freude der Auflösung alles.
Ja, ist einfach wunderbar! Was ist schon eine Welt ohne DU?
Ja... Es ist eine Wahrnehmung dass er das sagt (man liest es... oder man hörte es), und er sagt(e) selbst dass es ihm nicht möglich sei, zu beschreiben was das "Grundlegende" ist.
Hm, vielleicht wird es uns eines Tages möglich sein, es in Worte zu fassen! Auch, wenn er es noch nicht geschafft hat! Bin da durchaus optimistisch!
Ja, aber die persönliche Wahrheit wird weiter, kann wechseln...
Na und? Wenn man im Fluss sein und bleiben möchte, kommt es darauf an, zu erkennen, was JETZT gerade ist! Besonders, wenn ein Hindernis da ist, das man auflösen muss, um weiterfließen zu können. Deshalb ist es ja so wichtig, das Hindernis ernst zu nehmen. Vor allem, wenn es zu groß ist, um einfach drumrum zu gehen.
Mach mal einen Test an Dir selbst und frag Dich, ob Du Deine Persönlichkeit von vor 10 Jahren nicht sehr viel deutlicher beschreiben/charakterisieren kannst, als Dich jetzt. Oder bei jemanden der Dir nahe steht, den Du optimalerweise liebst... Das Paradox dabei ist: Je "weiter" eine Persönlichkeit wird, desto liebenswerter wird sie. Man spricht doch oft von "Ecken und Kanten" und "echter Persönlichkeit" etc. Aber das was man liebt sind nie die Muster die jemand mit sicher herumschleppt. Die machen es eher schwerer. Was man liebt ist wenn man das alles vergißt. Und manche Menschen machen es einem da leicht und manche eher schwer. Man selbst macht es sich da natürlich sehr schwer, weil man die eigenen Muster dauernd vor Augen hat und erfährt. Aber die Entwicklung der meisten ist davon weg, wie ich glaube. Sie legen immer mehr ab an Ängsten und Masken und Überzeugungen (ist sowieso alles dasselbe). Einzelne Wort als Charakterisierung sind dann nicht mehr zutreffend. Das ist alles sehr im Fluß und jemand der sehr frei ist, nimmt sich auch diese Freiheit. Menschen die Du sehr gut kennst und sehr schätzt oder liebst, empfindest Du als paradox, wenn Du sie zu beschreiben versuchst. Das eine schließt das andere nicht mehr aus. Allerdings bleibt ein grundsätzliches Vertrauen.
Ja, das stimmt! Habe ich mir noch nie so überlegt!
Danke, das freut mich. Geht mir sehr oft so, beim Lesen anderer und v.a. auch bei "Diskussionen" wie dieser etwa
Ja, ich habe auch schon aus vielen Diskussionen hier etwas mitgenommen!
Ist einfach herrlich, wenn man mal aufhören kann, sich selbst etwas beweisen zu müssen. Dann kann man erst schätzen, was unsere Mitmenschen beizusteuern haben.