Sozialneid in Deutschland

Manchen ist es wohl auch sehr peinlich, vielleicht empfinden sie das als würdelos und nehmen deshalb nichts, um den letzten Rest Selbstbestimmung ihrer Würde zu behalten.
Ich gebe meistens meine zuviel gemachten Pausen-Arbeitsbrote, mit dem Satz, ich habe zuviel, esse es ganz bestimmt nicht auf, mir würde durch das Annehmen ein Stein vom Herzen fallen, ich möchte es nicht wegwerfen, zu schade, etc. Und meine leergesüppelten Mineralwasserflaschen gebe ich auch mit einem strahlenden Lächeln, und kriege genau solch eines zurück.
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Es gibt da meiner Wahrnehmung nach einen Unterschied zwischen jenen die betteln und jenen die Flaschen sammeln. Letztere sehen das durchaus als eine Art Arbeit. Es ist keine schöne Arbeit, weil sie ja ständig in Mülleimer greifen und natürlich verdienen sie damit nicht viel. Aber einige von denen machen das sehr diszipliniert, wie einen Job. Und ich glaube, es sind oft keine Obdachlose sondern wie jener den ich kenne. Oft sehe ich alte Menschen, die aber weder ungepflegt noch wie Alkoholiker wirken.

Bei Obdachlosen sind die Schicksale oft härter. Vor einigen Jahren kam ich mal mit einem ins Gespräch der mir seinen Abstieg erzählt hat. Der hatte eine super Bildung, glaube er war ein Doktor und lehrte (vorher) an einer Uni - irgendsowas. Er hatte auch Frau und Kinder, aber die Ehe ging schief. Ich erinnere mich nicht mehr an Details, aber die Scheidung war Auslöser. Ich weiß noch, dass irgendwie eins zum anderen kam und er letztlich alles verlor. Also z.B.: Scheidung --> Depression --> Kosten (vielleicht auch noch Schulden) ---> Frau wird das Haus zugesprochen --> Er verliert Job .... Wie es genau war weiß ich nicht mehr, aber vom Prinzip her in etwa so. Und der war schwerer Alkoholiker und niemand hätte je gedacht wie klug und gebildet er ist.

Ich glaube, dass da in vielen Fällen noch psychische Probleme hinzukommen.
 
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Liebe @Amant, dass haut jetzt dem Fass den Boden aus. Wo zu gibt Google, bevor ich mich so blamiere informiere ich ich lieber.

Vielleicht solltest du mit deinen Erziehungsversuchen etwas zurückhaltender sein. Die User hier sind alle erwachsen und brauchen kein Fräulein Rottenmeier.

Zum Thema: Ich habe das Posting der/des Users @Amant als ironisch empfunden. Es ist natürlich auch möglich, dass Du vor lauter Empörung die Zwischen"töne" nicht aufnimmst.
 
Wo hast Du so viel Pfand bekommen? Hier in Wien bringt jeder die eigenen Flaschen zurück, da lässt kaum jemand eine Pfandflasche irgendwo stehen. Bei den 15.000 Obdachlosen, die es in Wien gibt, wäre es unmöglich, jeden Tag eine oder sogar zwei Flaschen für jeden zu finden. Da könnte ein Obdachloser sich vielleicht zweimal die Woche eine trockene Semmel leisten, von Obdachlosenunterkünften ganz zu schweigen.

Ich glaub @Condemn hat deine Frage weitestgehend beantwortet.
Wenn man diszipliniert den ganzen Tag über sammelt, kommen locker 5-10 Euro zusammen. In Berlin war es mitunter hart, weil da echt Profis unterwegs waren. Konzerte, Partys, Wochenende ging halt immer was.
Ich war mal zum Christopher Street Day Pfand sammeln, da haben sie mir die Flaschen in die Hand gedrückt. :D Die "Profis" haben einfach Einkaufswagen hingestellt, die wurden dann automatisch voll.
 
Ich glaub @Condemn hat deine Frage weitestgehend beantwortet.
Wenn man diszipliniert den ganzen Tag über sammelt, kommen locker 5-10 Euro zusammen. In Berlin war es mitunter hart, weil da echt Profis unterwegs waren. Konzerte, Partys, Wochenende ging halt immer was.
Ich war mal zum Christopher Street Day Pfand sammeln, da haben sie mir die Flaschen in die Hand gedrückt. :D Die "Profis" haben einfach Einkaufswagen hingestellt, die wurden dann automatisch voll.

Was hier nicht so selten vorkommt, wobei der Bereich dafür auch eher gut ist weil es hier einen Bahnhof und viele Kioske und einen Park usw. gibt: Menschen kaufen sich z.B. ne Coke und wollen die Pfandfalsche nicht herumschleppen, legen sie daher irgendwo hin oder schmeißen sie in einen Mülleimer. Und das sind mehr als man glauben würde.

Wie gesagt und wie Du ja auch sagst: Das Problem ist wohl nicht so sehr ein Mangel an Flaschen, sondern eher die große Konkurrenz.
 
Vielleicht solltest du mit deinen Erziehungsversuchen etwas zurückhaltender sein. Die User hier sind alle erwachsen und brauchen kein Fräulein Rottenmeier ...

Stimmt, das Fräulein Rottenmeier :ROFLMAO: ...

Fräulein Rottenmeier ist Gold dagegen, @Cayleigh!
 
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Wo hast Du so viel Pfand bekommen? Hier in Wien bringt jeder die eigenen Flaschen zurück, da lässt kaum jemand eine Pfandflasche irgendwo stehen. Bei den 15.000 Obdachlosen, die es in Wien gibt, wäre es unmöglich, jeden Tag eine oder sogar zwei Flaschen für jeden zu finden. Da könnte ein Obdachloser sich vielleicht zweimal die Woche eine trockene Semmel leisten, von Obdachlosenunterkünften ganz zu schweigen.
Ist in Berlin nun wirklich anderes, ja gut gibt ja auch kaum noch Pfandfreie Flaschen.
In Coronazeiten haben die Flaschensammler kaum noch Einnahmequellen
Keine Sportveranstaltungen, keine Konzerte, keine Discos
Alles Orte an denen man gut sammeln konnte und die in Reviere abgesteckt waren

Flaschensammeln ist in Berlin auch harter Konkurennzkampf und es es viel eingebrochen jetzt
 
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