könnte es nicht auch sein, dass Du etwas verwechselst? Obwohl in der Juristerei vom freien Willen die Rede ist, gibt es zumindest für den Menschen keinen freien Willen. Das würde nämlich bedeuten, dass unser Tun frei von einer Motivation sein müsste. Was Du hingegen beschreibst, ist der Wille als solcher, mit dem wir zwischen zwei oder drei vorgegebenen Lösungsmöglichkeiten entscheiden können.
Lieber Merlin,
klar kann es immer sein, dass ich nicht recht habe - gar keine Frage!
Hier jedoch sage ich eben: der Mensch
hat einen freien Willen!
Eine Motivation behindert meiner Meinung nach den freien Willen in keiner Weise - im Gegenteil.
Der von mir beschriebene Missbrauch des freien Willens in präkosmischer Zeit erfolgte bewusst - bewusst handelte man gegen die Gesetze Gottes - die falschen Versprechungen von Luzifer (die er nie hätter erfüllen können) waren die Motivation.
Ich sehe nicht, wo ich den Willen neutral ohne Motiv beschreibe.
Ja und selbst da gibt es die unbewussten Lobbyisten, die irgendwelche Bedürfnisse erfüllt sehen wollen. Selbst Schopenhauer und Einstein hatten dazu schon bemerkt, dass es für den Menschen keinen freien Willen geben kann. Ja und die Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften bestätigen, dass wir auch auf rationaler Ebene eigentlich nur Ja- oder Neinsager sind.
Wenn Schopenhauer und Einstein solche Aussagen getroffen haben, dann ist damit bewiesen, dass sie nicht immer Recht hatten.
Wenn es für den Menschen keinen freien Willen gibt, dann ist sein Leben völlig sinnlos. Das Böse und das Leid wären uns von einem sadistischen Schöpfer grundlos auferlegt - Eine Erlösung durch einen Messias - ja wovon denn?? ohne freien Willen kann man ja auch nicht sündigen.
Noch immer kann ich denken was ich will!
ABER:
So wie ich denke, rede ich
so wie ich rede, handle ich
mein Handeln wird zur Gewohnheit und die Gewohnheiten zum Charakter
die angesprochene rationale Ebene ist nur ein kleiner Teil des Lebens und sagt daher nichts aus.
So stand auch hinter dem Tun von Eva das Bedürfnis von den verlockenden Früchten aus dem Baum der Erkenntnis zu naschen und gerade Adam hatte sich überreden lassen. Ein Gedanke, der in einer patriarchalisch geprägten Gesellschaft, Adam von einer direkten Schuld freisprach und der ursächlichen Sünderin Frau auflud. Vor Gericht würde man hier also dem Adam eine verminderte Schuldfähigkeit zusprechen.
Kein Gericht würde hier von verminderter Schuldfähigkeit sprechen.
Gott hat im Paradies eine Bedingung gestellt. Jedem Lebewesen dort war es klar bewusst, dass es diese Bedingung einzuhalten hatte. Adam genauso wie Eva - wer von beiden zuerst das Gesetz brach ist hier völlig unerheblich!
Wo also siehst Du in der Geschichte aus dem Paradies einen freien Willen? Was ist das für ein Gesetz und was ist das für ein Gott, der die Erkenntnis seiner Kinder mit der Strafe einer Verbannung belegt? Das erinnert mich doch sehr an totalitäre Regime oder an manche Kleriker jeglicher Couleur, die ihre Schäfchen auch gerne dummhalten möchten. Ja und wie passt das zu den inkarnierten Lichtwesen – ist das Licht nicht ein Synonym für die Erkenntnis?
Noch immer sind wir in präkosmischen Zeiten und jedes Geistwesen erkannte Gott in weit besserer Art, als dies einem Menschen möglich ist.
Gott straft nicht!! Gott liebt
alle seine Kinder in höchstem Masse.
Im Himmel - versuche es wenigstens Dir es so vorzustellen - ist das höchste Glück des Einzelnen von der Harmonie abhängig und diese natürlich davon, dass alle die Gesetze Gottes befolgen.
Wenn nun einige andere Wege gehen, ist die Harmonie für ALLE gestört - und wenn es klar und ersichtlich ist, dass der alte Zustand nicht mehr hergestellt werden kann, dann muss man vorerst die Untreuen von den Treuen trennen und dadurch die Harmonie für die Getreuen wieder herstellen - immerhin zwei Drittel aller Engel. Den Untreuen erfüllt man auch deren Wunswch, dass sie Luzifer zum König erhalten und seiner Mach unterstehen - allerdings in seinem eigenen Reich!
Also - die himmlische Revolution hat sehr lange gedauert - in menschlichen Zeitmassen etwa 100 Millionen Jahre - man kann Gott also nicht übereiltes Handeln vorwerfen. Fraglos ist aber, dass Gott unser Schöpfer ist und dass wir durch den lebenspendenden göttlichen Funken immer mit ihm verbunden sind - und nur wenn wir mit ihm im Gleichklang schwingen erreichen wir das von IHM angestrebte Glück. Natürlich ist dies ein totalitäres Regime - aber im positiven Sinne! Genau so wie König Salomon ein Diktator war - aber die Menschen waren unter seiner 'Diktatur' glücklich.
Nun ja, ich weiß jetzt nicht, ob Du die Geschichte von Sodom und Gomorra wirklich kennst? Mag sein, dass in diesen Städten gesündigt wurde, aber wie ist das mit Abraham, der in dieser Geschichte mit seinen Töchtern schlief. Ich erinnere mich auch daran, dass der mit Sara verheiratete Abraham ein Kind mit seiner Magd Hagar zeugte. Auch Lot schreckt nicht zurück seine Töchter den Sodomitern anzubieten, um seine Gäste (die Engel) vor sexuellem Missbrauch zu bewahren? Was war das also für eine Gottgefälligkeit von Abraham und Lot, die eine solche Moral sanktionierte?
Natürlich kenne ich die Geschichte von Sodom und Gomorrha.
Was den Geschlechtsverkehr mit den eigenen Töchtern betrifft, so war dieses Geschehen lange vor den Geboten Gottes - ob dieses Tun damals falsch war, weiss ich nicht. Vielleicht diente es einfach der Sicherung der Menschheit - denn dass diese überlebt, war wichtig. Wichtig war eben im Zusammenhang mit Abraham, der als erster den einen Gott verehrte - im Gegensatz zu allen umliegenden Völkern - dass dieser Glaube rein erhalten werden konnte.
Wenn Du sagst: "...mag sein, dass da gesündigt wurde..." dann scheinst Du dem nicht recht Glauben schenken. Damit z
weifelst Du an Gottes Entscheidung, diese Stätten zu zerstören, um den Menschen die Möglichkeit zu nehmen, sich noch mehr zu belasten.
Der Tod von Lots Frau zeigt überdeutlich die Antwort auf diese Frage – nicht die Moral und das Gewissen zählt, sondern ganz allein die Lobpreisung Gottes. Ich erinnere dazu an die Geschichte aus den Evangelien vom barmherzigen Samariter, die aufzeigt, wo die Grenzen der Gebote liegen. Auch wenn Jesus diesen Gott als seinen Vater bezeichnete, so sehe da schon ein Umdenken in den Worten Jesus. Eventuell war er aber nicht konsequent genug.
Gott zu lobpreisen - echt und innig - ohne Moral und Gewissen, das geht nicht! (Lippenbekenntnisse ausgeschlossen, die zählen nicht).
Verstehe allerdings nicht was Du mit der Geschichte vom Samariter sagen willst - diese Assoziation ist mir nicht aufgegangen - kannst Du das vielleicht noch etwas (für Langsame wie mich) erklären - Danke.
LG
Syrius