Sigillenmagie - Ein Gedankenspiel

Zarathustra

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Ein Paar lebt 5 Jahre zusammen, Streit gibt es selten und beide Partner sind sich treu. Ein oder zweimal im Jahr bekommt die Frau eine nicht ganz ungefährliche Hautinfektion im Gesicht. Irgendwann bemerkt sie, dass sie diese nie bei sich zuhause bekommt sondern wenn dann wenn sie in der Wohnung des Mannes war (Der nie eine bekam).
Als diese Infektion einmal wiedr auftaucht, ungünstigerweise in der Nähe des Auges (was ohne sofortigen Medikamenteneinsatz zu Blindheit oder Tod geführt hätte) erstellt der Mann eine Sigille nach der Wortmethode (und lädt diese - wie billig), damit die Frau in Zukunft immer frei von dieser lästigen Krankheit ist.
Eine Woche später braucht sie Zeit für sich. Eine weitere Woche darauf verlässt sie ihn. Die Hautinfektion kam nie wieder.
Zufall? Oder hat der Mann aus Versehen seine Partnerschaft zerstört?

Was denkt ihr?
 
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Das ist gut :lachen:

Wenn ich mir die, rein hypothetische, situation so vorstelle...
...hätte er das mit dem einfach-halten-sollen oder möglichst-allgemein-halten doch nicht übertreiben sollen :lachen:
 
Deute ich das richtig, hat der Mann wohl Scheiße gebaut. Ich werd ihm sagen, dass das mit dem sich selbst erschießen durchaus angebracht ist und er sich nicht geirrt hat was seine Befürchtungen angeht.
 
problem ist doch gelöst. ob man nun so oder so aus der haut fährt. wie trügerisch ist doch manche "gute beziehung".
ob sie auch pickel bekommen hätte,
wenn sie ab und zu mal fremd gegangen wäre?:clown:

aratron
 
problem ist doch gelöst. ob man nun so oder so aus der haut fährt. wie trügerisch ist doch manche "gute beziehung".
ob sie auch pickel bekommen hätte,
wenn sie ab und zu mal fremd gegangen wäre?:clown:

aratron

Tut mir leid, das mit den Pickeln versteh ich nicht. Die Frage um die es geht ist doch: Hat sich das Problem nur zufällig nach der Aktion gelöst, weil die Trennung ohnehin stattgefunden hätte, oder hat die Aktion diese nicht gerade wünschenswerte Lösung des Problems in Form einer Trennung herbeigeführt?
Meist findet der Erfolg einer magischen Aktion ja auf einer anderen Ebene statt als geplant, beispielsweise wenn man magisch einem überflüssigem Mensch schaden will und es dann aber bald darauf dessen Hund stirbt, was den Betroffenen dann eben indirekt trifft. Darum werden Skeptiker der Magie auch nie zu überzeugen sein, da man auch stets einen Zufall darin sehen kann. Nur der Praktiker verliert allmählich seine Zweifel, wenn mit fortschreitender Erfahrung sich nach magischen Aktionen immer öfter solche indirekt zum Ziel führenden Zufälle ergeben.

Ich finde das eine interessante Frage, einfach deswegen, weil hier der Scheidepunkt zweier (oder mehrerer) Weltanschauungen liegt.
Sollte man lieber den Zufall strapazieren, selbst wenn ein Ziel eines Fluches mit Beenden des Rituals augenblicklich vom Blitz getroffen wird? (was freilich glaube ich noch nie geschehen ist es sei denn in Fantasy Romanen)
Oder sollte man lieber glauben, dass tatsächlich der eigene Schadenszauber dafür gesorgt hat, dass der sonst so ruhig und gemächlich fahrende Herr X am nächsten Tag es ausgerechnet ausnahmsweise eilig hat und daraufhin den Schäferhund überfährt, der für das verhasste Opfer das einzige Geschöpf auf Erden war, das er hatte und mochte?
Wenn man Magie praktiziert und von seinem Wirken überzeugt ist, sollte man immer wieder über die Grenzen seiner Macht reflektieren. Ich denke, wer erzürnt über das Treiben der Taliban eine magische Aktion gegen dieselben einleitet, um sich selbst Genugtuung zu verschaffen, und sich dann den Ruhm dafür zuschreibt, dass Flugzeuge in die TwinTowers krachen und Afganistan daher angegriffen wird, der wird sich nicht allzulange weißen Westen mit gekreuzten Ärmeln und beruhigender Medikation durch qualifiziertes Fachpersonal entziehen können.
Hingegen wer durch Magie Geld zu gewinnen sucht und zwei Tage später z. B. ein Rubbellos findet, dessen Besitzer wohl entgangen ist, dass er zumindest seinen Einsatz wieder zurückgewonnen hätte, der dürfte auf Dauer Magie wohl für nutzlosen Humbug halten wenn er das nicht als magischen Erfolg ansieht. (jener würde wohl glauben, es müsse sich über ihm in der Luft eine Schleuse öffnen aus der es Gold regnet)
Darum: Wie zieht man die Scheidelinie zwischen Erfolg und Zufall? So dass es dem Ego schmeichelt und nicht schadet, je nach Art des Erfolges?
 
Das Beispiel zeigt doch nicht, worin die eigentliche Ursache der Krankheit gelegen hat. Magie ist eben nur so präzise, wie die vorherige Erkenntnis über der Eckdaten, Ursachen und Fäden, an denen das Problem hängt.

Es geht eben tausendmal nicht um's schöne Wünschen. Es geht darum, das System der Zusammenhänge eines Phänomens zu erfassen. In diesem (fiktiven?) Fall hatte der Mann es offensichtlich so gesehen oder vorausgesetzt (du schriebst es ja), dass das Phänomen des Ausschlages der Frau mit seiner Wohnung und somit anscheinend auch mit ihm verbunden war. Gleich, ob es daran lag oder nicht.

Er, der Mann hat diesen Faden gesponnen. Und genauso hat er es in seinen Gedanken offensichtlich manifestiert. Das ist dann das Ergebnis.

LG Loge33
 
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Zarathustra schrieb:
Darum: Wie zieht man die Scheidelinie zwischen Erfolg und Zufall? So dass es dem Ego schmeichelt und nicht schadet, je nach Art des Erfolges?
Es ist alles zufall, bis es zu viele davon gibt :jump5:
 
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