Sex

Lotusz schrieb:
Hallo muka



Ich vermute einmal, dass sich hinter deiner Kritik an den Regeln, die Ablehnung gegen das Brahmacharya verbirgt. Wenn dem so ist, so möchte ich dir sagen, dass Du vermutlich den Sinn von Brahmacharya nicht erkennst. Vielleicht siehst Du das eines Tages mit anderen Augen. Wenn Du ein ernsthafter Sucher bist, wirst Du den Sinn von Brahmacharya irgendwann erkennen und ihn befolgen. Schau dir einfach mal unten meine Seite über die Enthaltsamkeit an. Vielleicht verstehst Du den Sinn dann etwas besser. Falls Du es überhaupt möchtest. Die meisten Menschen sind nämlich gar nicht bereit, sich ernsthaft damit auseinander zu setzen.

Alles Liebe. Gerrit


Brahmacharya heißt, denke ich, das Verhalten, das zu brahman führt und im grunde denke ich stimmen wir in unserer denkweise überein.

ich selbst weiß, denke ich, sehr genau, was du meinst. menschen, die jedoch noch ein bedürfniss nach sexualität haben, sollten dies nicht einfach negieren.
das wäre eine verdrängung und die kann man nicht gut heißen.

man darf, denke ich, enthaltsamkeit nicht als regel ansehen. man muss von sich aus spüren, dass, wenn man enthaltsam ist, diese sexuelle energie aber nicht verdrängt, sondern umwandelt, man mehr erfolg hat.

liebe alles
 
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Hallo muka

muka schrieb:
Brahmacharya heißt, denke ich, das Verhalten, das zu brahman führt und im grunde denke ich stimmen wir in unserer denkweise überein.

ich selbst weiß, denke ich, sehr genau, was du meinst. menschen, die jedoch noch ein bedürfniss nach sexualität haben, sollten dies nicht einfach negieren.
das wäre eine verdrängung und die kann man nicht gut heißen.

man darf, denke ich, enthaltsamkeit nicht als regel ansehen. man muss von sich aus spüren, dass, wenn man enthaltsam ist, diese sexuelle energie aber nicht verdrängt, sondern umwandelt, man mehr erfolg hat.

liebe alles

Ich gebe dir recht, dass nur der enthaltsam leben sollte, der sich freiwillig dazu entschliesst. Anders funktioniert das sowieso nicht. Es wird sich niemand dazu zwngen lassen. Andererseits sollte sich jeder darüber klar sein, dass die Türen zum Paradies ihm immer verschlossen bleiben, solange er sich nicht von der Verhaftung an die Sexualität gelöst hat.

Es würde mich aber interessieren, wie Du die sexuelle Energie umwandeln möchtest, wenn Du nicht enthaltsam lebst. Ich vermute, Du wirst mir jetzt etwas von Tantra erzählen. Dann möchte ich gerne genau wissen, wie Du dir diese tantrische Praxis vorstellst.

Alles Liebe. Gerrit
 
Lotusz schrieb:
Hallo muka



Ich gebe dir recht, dass nur der enthaltsam leben sollte, der sich freiwillig dazu entschliesst. Anders funktioniert das sowieso nicht. Es wird sich niemand dazu zwngen lassen. Andererseits sollte sich jeder darüber klar sein, dass die Türen zum Paradies ihm immer verschlossen bleiben, solange er sich nicht von der Verhaftung an die Sexualität gelöst hat.

Es würde mich aber interessieren, wie Du die sexuelle Energie umwandeln möchtest, wenn Du nicht enthaltsam lebst. Ich vermute, Du wirst mir jetzt etwas von Tantra erzählen. Dann möchte ich gerne genau wissen, wie Du dir diese tantrische Praxis vorstellst.

Alles Liebe. Gerrit

ich lebe enthaltsam. umwandeln tue ich die energie hauptsächlich mit dem sog. sechsten tibeter mal abgesehen von meiner energiearbeit, die hauptsächlich in mir stattfindet.

wie wandelst du deine sexuelle energie um ? überhaupt ?

liebe alles
 
Hallo muka

muka schrieb:
ich lebe enthaltsam. umwandeln tue ich die energie hauptsächlich mit dem sog. sechsten tibeter mal abgesehen von meiner energiearbeit, die hauptsächlich in mir stattfindet.

wie wandelst du deine sexuelle energie um ? überhaupt ?

liebe alles

Es würde mich interessieren wie lange Du den 6. Tibeter schon anwendest und welche Erfahrungen Du bisher damit gemacht hast. Wendest Du ihn auch während des Geschlechtsverkehrs an?

Was mir am 6. Tibeter nicht gefällt ist, dass man damit zwar den Samenerguss verhindern kann, aber nicht das Verlangen nach Sexualität. Damit bist Du auf ewig und immer der sexuellen Lust ausgeliefert. Ich habe ausserdem beim 6. Tibeter dass Gefühl, dass es doch immer wieder vorkommt, dass man einen Samenerguss bekommt, obwohl man das eigentlich vermeiden möchte. Und irgendwann, so vermute ich, hat man keine Lust mehr auf die Praxis des 6. Tibeter, weil man bemerkt, dass man keine spirituellen Fortschritte macht, und gibt resigniert auf. Ich habe das schon mehrfach bei anderen erlebt. Darum halte ich den 6. Tiberter für eine Mogelpackung. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

Ich selber habe den klassischen Weg des Brahmacharya beschritten und habe einfach auf jegliche Sexualität verzichtet. Man muss zwar einige Monate lang einige Kämpfe ausstehen, weil das erotische Begehren noch etliche Monate weiter besteht, aber wenn man konsequent enthaltsam lebt, dann kommt etwa nach 12 Monaten der Punkt, an dem man jedes Interesse an der Sexualität verliert, weil man das Gefühl hat, alle erotischen Wünsche ausgelebt zu haben. Beschreitet man diesen Weg allerdings nicht konsequent d.h. lässt man sich zwischendurch immer mal wieder auf Sexualität ein, in welcher Form auch immer, so kann dieser Prozess allerdings auch Jahre dauern.

Seit etwa 14 Monaten interessiert mich Sexualität nicht mehr. Wenn man diesen Punkt erst einmal erreicht hat, dann sieht man die ganze Sexualität mit anderen Augen. Das, was vorher so begehrenswert war, zeigt sich in seiner ganzen Oberflächlichkeit. Aber die spirituelle Arbeit ist damit keineswegs zu Ende. Der nächst grössere Brocken, nämlich der ganze emotionale Bereich (Hass, Wut, Angst, Trauer etc.) tut sich auf und erfordert genau so viel Arbeit, wahrscheinlich so gar noch mehr, als die Arbeit im Sakralbereich (Sexualität). Hat man diesen grossen emotionalen Brocken auch bewältigt, dann sieht man bereits die ersten Sonnenstrahlen. Ich fürchte allerdings, dass Du mit dem 6. Tibeter nie in diese Ebenen vordringen wirst, weil Du weiterhin in der Sexualität gefangen bleibst.

Da fällt mir gerade ein, dass ich einmal jemanden kennengelernt habe, der eine ähnliche Technik wie den 6. Tibeter angewendet hat. Das, was er berichtete, hörte sich gar nicht so negativ an. Er wendete die Technik übrigens auch nachts an, wenn er erotische Träume hatte und das Gefühl hatte, im Schlaf einen Samenerguss zu bekommen. Dann stand er schnell auf, wendete die Technik an, und verhinderte damit den Samenerguss. Ich lernte ihn leider nur über das Internet kennen, hatte aber im Nachhinein ein wenig das Gefühl, dass ich mit meinen Bedenken richtig liegen könnte, dass es ihm zwar gelang, den Samenerguss zu vermeiden, dass ihm andererseits aber der Zugang zur emotionalen Ebene verschlossen blieb und er somit dort keine Heilungsprozesse anregen konnte. Ein endgültiges Urteil möchte ich über ihn allerdings nicht abgeben, da ich ihn nicht persönlich kannte.

Alles Liebe. Gerrit
 
Hallo allerseits,

ich poste jetzt einen Teil eines Briefes an Lotusz, der auch für andere interessant sein kann:

Hi Lotusz,

Ja sehr interessant dein Weg der Enthaltsamkeit. Ich komme gleich zur Sache … Ich frage mich immer wieder ob Enthaltsamkeit ein Extrem ist und auf der anderen Seite die totale Hingabe an die Sexualität, sprich Abhängigkeit, steht. Dann müsste des doch auch einen Weg der Mitte geben … aber was das betrifft bist du eher skeptisch oder? Sobald wir die Sexualität ausleben entsteht da wieder Abhängigkeit, oder? Das ist die Triebkraft des Körpers. Jetzt ist mir natürlich schon aufgefallen, dass du (und Menschen allgemein) eine große innere Leere in deiner Kindheit gehabt hast und da ist es nicht verwunderlich, dass wir uns in den Sex verirren. Damit versuchen wir den Mangel an Liebe und Verbundenheit zu kompensieren. Deswegen frag ich mich was passiert, wenn man diese innere Leere aufarbeitet und viel erfüllter an die Sexualität herangeht. Es kann wirklich sein, dass der Sex dann an Bedeutung verliert. Es ist sogar wahrscheinlich, weil er zu der jetzigen Zeit völlig überbewertet wird. Dafür ist im besonderen Maße auch die Propaganda des Fernsehens verantwortlich, denn in fast jedem Film steigen die Leute miteinander ins Bett. Das spricht die Leute einfach an, und dann war der Film gut. Die Leute füllen ihre innere Leere mit diesen Bildern, mit Pornos und allem was sich so anbietet. Ich tu das auch.

Schuld an dieser Leere ist die Trennung vom Kollektiv. Die Bibel beschreibt das mit der Vertreibung aus dem Paradies. Diese Trennung ist eine gewaltige Sache, denn plötzlich haben wir alle Annehmlichkeit verloren. Jedenfalls geht es darum mit eigener Willensanstrengung zurückzufinden und je mehr mir das alles bewusst wird, desto dankbarer bin ich für all diese Erfahrungen. Dieser Schöpfungsplan ist einfach gigantisch! Das ganze Leiden, dass mir widerfahren ist macht mich erst fähig den Zustand des Nicht-Leidens zu schätzen. Diese einst unbewussten Annehmlichkeiten des Geliebtseins werden einmal zu bewussten Annehmlichkeiten der Liebe und somit werden unsere Erfahrungen zu einer gewaltigen Bereicherung für die gesamte Schöpfung. Was das wirklich bedeutet kann man sich wahrscheinlich gar nicht richtig vorstellen. Ich war mal bei einem buddhistischen Vortrag und da hat mir der Ausdruck „das Spiel des freien Geistes“ sehr gut gefallen. In allem was wir erleben bildet Bewegung und Weiterentwicklung den Grundrahmen. Der Himmel ist kein statischer Bereich quälender Langeweile. Die Schöpfung ist immer in Bewegung und statisch zugleich und was sich bewegen will bewegt sich. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass wir einmal unseren Willen dazu geäußert haben uns zu bewegen. Somit ist die Sexualität ein Teilbereich des Spiels des freien Geistes und der Geist wird versuchen alle Möglichkeiten auszukosten, denn nur was er selber erlebt kann bereichernd wirken.

Aus dieser Sichtweise muss die zentrale Frage lauten: Was ist gut für mich? Tue ich mir beim Sex selbst etwas Gutes? Ich glaube man kann diese Frage nämlich nur für sich selbst beantworten. Da auf irgendjemanden zu hören grenzt an Fanatismus und Fanatismus führt letztendlich dahin, dass er zu einer Gefahr für die Gemeinschaft wird. Da ist noch eine Sache mit der Enthaltsamkeit. Ich finde es spricht absolut nichts dagegen diesen Weg zu gehen. Ich persönlich kann ihm sehr viel abgewinnen, aber man braucht dafür einen gewissen Entwicklungsstand bzw. Voraussetzungen damit dieser Baum gesunde Früchte tragen kann. Die Frage die sich mir halt stellt ist die: Produziert meine Enthaltsamkeit nicht mehr Gedankenmüll als das Ausleben der Sexualität? Ich glaube das ist eine entscheidende Frage, denn diese Gedanken können auch einen sehr großen Schaden anrichten! Letztlich besteht die Gefahr (wenn ich das nicht in Übereinstimmung mit meinem Innersten mache), dass das einmal zu einem Rückfall führt, der sich dann im anderen Extrem ausdrücken MUSS und das bedeutet sehr sehr tief zu fallen.

lg

Topper
 
Lotusz schrieb:
Hallo

Wenn ihr lernen wollt, dann lernt einfach von Leuten, die den spirituellen Weg beschritten haben. Swami Sivananda sagte: "Was auch immer ich in all meinen Büchern geschrieben habe, es findet sich konzentriert in meinen 20 wichtigsten spirituellen Regeln wieder." Viellicht schaut ihr euch einmal diese 20 spirituellen Regeln an. Ihr könntet bestimmt eine ganze Menge davon lernen.

Alles Liebe. Gerrit

Ne...ich lerne nicht von Leuten die gestorben sind...was sollen die mir denn über die Unsterblichkeit erzählen können?

*koppschüttelt*

Isch will ja ganz woanders hin...ich will noch mit 5826 Jahren mit einer hippen Chironianerin rumhoppeln können, wenn mir in meinem göttlichen Leichtsinn danach ist...

Nech? :D

Liebe Grüße
Qia :zauberer1
 
Lotusz schrieb:
Hallo muka



Es würde mich interessieren wie lange Du den 6. Tibeter schon anwendest und welche Erfahrungen Du bisher damit gemacht hast. Wendest Du ihn auch während des Geschlechtsverkehrs an?

Was mir am 6. Tibeter nicht gefällt ist, dass man damit zwar den Samenerguss verhindern kann, aber nicht das Verlangen nach Sexualität. Damit bist Du auf ewig und immer der sexuellen Lust ausgeliefert. Ich habe ausserdem beim 6. Tibeter dass Gefühl, dass es doch immer wieder vorkommt, dass man einen Samenerguss bekommt, obwohl man das eigentlich vermeiden möchte. Und irgendwann, so vermute ich, hat man keine Lust mehr auf die Praxis des 6. Tibeter, weil man bemerkt, dass man keine spirituellen Fortschritte macht, und gibt resigniert auf. Ich habe das schon mehrfach bei anderen erlebt. Darum halte ich den 6. Tiberter für eine Mogelpackung. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

Ich selber habe den klassischen Weg des Brahmacharya beschritten und habe einfach auf jegliche Sexualität verzichtet. Man muss zwar einige Monate lang einige Kämpfe ausstehen, weil das erotische Begehren noch etliche Monate weiter besteht, aber wenn man konsequent enthaltsam lebt, dann kommt etwa nach 12 Monaten der Punkt, an dem man jedes Interesse an der Sexualität verliert, weil man das Gefühl hat, alle erotischen Wünsche ausgelebt zu haben. Beschreitet man diesen Weg allerdings nicht konsequent d.h. lässt man sich zwischendurch immer mal wieder auf Sexualität ein, in welcher Form auch immer, so kann dieser Prozess allerdings auch Jahre dauern.

Seit etwa 14 Monaten interessiert mich Sexualität nicht mehr. Wenn man diesen Punkt erst einmal erreicht hat, dann sieht man die ganze Sexualität mit anderen Augen. Das, was vorher so begehrenswert war, zeigt sich in seiner ganzen Oberflächlichkeit. Aber die spirituelle Arbeit ist damit keineswegs zu Ende. Der nächst grössere Brocken, nämlich der ganze emotionale Bereich (Hass, Wut, Angst, Trauer etc.) tut sich auf und erfordert genau so viel Arbeit, wahrscheinlich so gar noch mehr, als die Arbeit im Sakralbereich (Sexualität). Hat man diesen grossen emotionalen Brocken auch bewältigt, dann sieht man bereits die ersten Sonnenstrahlen. Ich fürchte allerdings, dass Du mit dem 6. Tibeter nie in diese Ebenen vordringen wirst, weil Du weiterhin in der Sexualität gefangen bleibst.

Da fällt mir gerade ein, dass ich einmal jemanden kennengelernt habe, der eine ähnliche Technik wie den 6. Tibeter angewendet hat. Das, was er berichtete, hörte sich gar nicht so negativ an. Er wendete die Technik übrigens auch nachts an, wenn er erotische Träume hatte und das Gefühl hatte, im Schlaf einen Samenerguss zu bekommen. Dann stand er schnell auf, wendete die Technik an, und verhinderte damit den Samenerguss. Ich lernte ihn leider nur über das Internet kennen, hatte aber im Nachhinein ein wenig das Gefühl, dass ich mit meinen Bedenken richtig liegen könnte, dass es ihm zwar gelang, den Samenerguss zu vermeiden, dass ihm andererseits aber der Zugang zur emotionalen Ebene verschlossen blieb und er somit dort keine Heilungsprozesse anregen konnte. Ein endgültiges Urteil möchte ich über ihn allerdings nicht abgeben, da ich ihn nicht persönlich kannte.

Alles Liebe. Gerrit


also, ich glaube, wir haben verschieden informationen über den sechsten tibeter oder deuten sie anders.

bei der erklärung, die ich für den 6. tibeter hab, ist die grundvorraussetzung das zölibat. ich führe den ritus regelmäßig durch, um die energien meines sakral chakras in die oberen chakras zu leiten. ich wende diesen ritus noch nicht sehr lange an, ca. 1 einhalb monate und kann deshalb noch keine langfristigen ergebnisse, wie du sie hast beschreiben. ich verwende diesen ritus nicht, um einen samenerguß oder ähnliches zu verhindern, ich verwende ihn, um die energie, die sich aufgrund jahrelanger abhängikeit von sex in jeglicher form in meinem sakralchakra angesiedelt hat, emporzuheben, um die anderen chakras mit ihr zu erfüllen.

diese kämpfe, wie du sie beschreibst, kenne ich nicht.

also ich bin enthaltsam, führe aber neben anderen übungen und meditationen, den 6. tibeter aus.

liebe alles
 
muka schrieb:
also, ich glaube, wir haben verschieden informationen über den sechsten tibeter oder deuten sie anders.

bei der erklärung, die ich für den 6. tibeter hab, ist die grundvorraussetzung das zölibat.

Hi,
Das ist die richtige Erklärung. Enthaltsamkeit ist für den 6.Tibeter Voraussetzung, ansonsten er zu gar nichts nütze ist, oder höchstens Kopfschmerzen erzeugt.

Ich kenne den Typ auch, den Lotusz beschreibt, der mit dem nächtlichen Ritual. Er nützte lediglich das errigierte Glied dazu, den sechstem Tibeter zu praktizieren, da ohne Erektion die Uebung nicht wirksam ist.

LG D
 
Hallo Topper

TopperHarley schrieb:
Hallo allerseits,

ich poste jetzt einen Teil eines Briefes an Lotusz, der auch für andere interessant sein kann:

Hi Lotusz,

Ja sehr interessant dein Weg der Enthaltsamkeit. Ich komme gleich zur Sache … Ich frage mich immer wieder ob Enthaltsamkeit ein Extrem ist und auf der anderen Seite die totale Hingabe an die Sexualität, sprich Abhängigkeit, steht. Dann müsste des doch auch einen Weg der Mitte geben … aber was das betrifft bist du eher skeptisch oder? Sobald wir die Sexualität ausleben entsteht da wieder Abhängigkeit, oder? Das ist die Triebkraft des Körpers. Jetzt ist mir natürlich schon aufgefallen, dass du (und Menschen allgemein) eine große innere Leere in deiner Kindheit gehabt hast und da ist es nicht verwunderlich, dass wir uns in den Sex verirren. Damit versuchen wir den Mangel an Liebe und Verbundenheit zu kompensieren. Deswegen frag ich mich was passiert, wenn man diese innere Leere aufarbeitet und viel erfüllter an die Sexualität herangeht. Es kann wirklich sein, dass der Sex dann an Bedeutung verliert. Es ist sogar wahrscheinlich, weil er zu der jetzigen Zeit völlig überbewertet wird. Dafür ist im besonderen Maße auch die Propaganda des Fernsehens verantwortlich, denn in fast jedem Film steigen die Leute miteinander ins Bett. Das spricht die Leute einfach an, und dann war der Film gut. Die Leute füllen ihre innere Leere mit diesen Bildern, mit Pornos und allem was sich so anbietet. Ich tu das auch.

Schuld an dieser Leere ist die Trennung vom Kollektiv. Die Bibel beschreibt das mit der Vertreibung aus dem Paradies. Diese Trennung ist eine gewaltige Sache, denn plötzlich haben wir alle Annehmlichkeit verloren. Jedenfalls geht es darum mit eigener Willensanstrengung zurückzufinden und je mehr mir das alles bewusst wird, desto dankbarer bin ich für all diese Erfahrungen. Dieser Schöpfungsplan ist einfach gigantisch! Das ganze Leiden, dass mir widerfahren ist macht mich erst fähig den Zustand des Nicht-Leidens zu schätzen. Diese einst unbewussten Annehmlichkeiten des Geliebtseins werden einmal zu bewussten Annehmlichkeiten der Liebe und somit werden unsere Erfahrungen zu einer gewaltigen Bereicherung für die gesamte Schöpfung. Was das wirklich bedeutet kann man sich wahrscheinlich gar nicht richtig vorstellen. Ich war mal bei einem buddhistischen Vortrag und da hat mir der Ausdruck „das Spiel des freien Geistes“ sehr gut gefallen. In allem was wir erleben bildet Bewegung und Weiterentwicklung den Grundrahmen. Der Himmel ist kein statischer Bereich quälender Langeweile. Die Schöpfung ist immer in Bewegung und statisch zugleich und was sich bewegen will bewegt sich. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass wir einmal unseren Willen dazu geäußert haben uns zu bewegen. Somit ist die Sexualität ein Teilbereich des Spiels des freien Geistes und der Geist wird versuchen alle Möglichkeiten auszukosten, denn nur was er selber erlebt kann bereichernd wirken.

Aus dieser Sichtweise muss die zentrale Frage lauten: Was ist gut für mich? Tue ich mir beim Sex selbst etwas Gutes? Ich glaube man kann diese Frage nämlich nur für sich selbst beantworten. Da auf irgendjemanden zu hören grenzt an Fanatismus und Fanatismus führt letztendlich dahin, dass er zu einer Gefahr für die Gemeinschaft wird. Da ist noch eine Sache mit der Enthaltsamkeit. Ich finde es spricht absolut nichts dagegen diesen Weg zu gehen. Ich persönlich kann ihm sehr viel abgewinnen, aber man braucht dafür einen gewissen Entwicklungsstand bzw. Voraussetzungen damit dieser Baum gesunde Früchte tragen kann. Die Frage die sich mir halt stellt ist die: Produziert meine Enthaltsamkeit nicht mehr Gedankenmüll als das Ausleben der Sexualität? Ich glaube das ist eine entscheidende Frage, denn diese Gedanken können auch einen sehr großen Schaden anrichten! Letztlich besteht die Gefahr (wenn ich das nicht in Übereinstimmung mit meinem Innersten mache), dass das einmal zu einem Rückfall führt, der sich dann im anderen Extrem ausdrücken MUSS und das bedeutet sehr sehr tief zu fallen.

lg Topper

Ich möchte einmal versuchen, auf einige Fragen zu antworten. Ich glaube, diesen dritten Weg gibt es nicht. Dabei vergleiche ich die Sexualitä ruhig einmal mit der Drogensucht. Am Anfang ist es sehr angenehm, Drogen zu nehmen. Es kommt aber sehr schnell der Punkt, da entwickelt sich aus der angenehmen Erfahrung eine Sucht. Schliesslich kommt man nicht mehr frei von dieser Sucht. Ich halte den Vergleich zwischen der Drogensucht und der Sexualität gar nicht für so abwegig, weil beide Prozesse durch Transmittersubstanzen beeinflusst werden.

Ich glaube nicht, dass er möglich ist, die negativen Erfahrungen, die man in der Kindheit macht, wirklich aufzuarbeiten. Letzten Endes sind die Erfahrungen als chemische Moleküle im Gehirn gespeicht und äusern sich über irgendwelche neurologischen Prozesse in Muskelverspannungen, Angstzuständen oder irgendwelchen psychosomatischen Erkrankungen. Ich würde von keiner Psychotherapie erwarten, dass sie in der Lage ist, daran grundsätzlich etwas zu ändern, zumal ich davon überzeugt bin, dass 90 Prozent aller Therapeuten ebenso grosse Probleme haben wie ihre Patienten, aber nicht einmal in der Lage sind, sich selber zu therapieren, weil sie im Grunde genommen nicht wirklich etwas von Psychologie verstehen.

Aber ich halte es für sehr wichtig, diese innere Leere auszufüllen. Das ist aber ein schwieriger Prozess, weil man gleichzeitig auf mehreren Ebenen arbeiten muss. Er führt aber dazu, dass man die innere Leere, durch das auffüllt, was man gemeinhin als Erleuchtung bezeichnet. Allerdings ist meine Erfahrung, dass 99 Prozent aller Menschen weder den Mut noch das Bewusstsein haben, diesen Weg zu beschreiten. Allein dieses Bewusstsein zu erwecken, ist meist eine Arbeit, die Jahre erfordert. Also werden auch zukünftig 99 Prozent aller Menschen weiterhin unglücklich bleiben. Und die Gesellschaft, und das sind wir alle, wird alles unternehmen, solche Prozesse zu unterbinden.

Unter der Vertreibung aus dem Paradies würde ich nicht nur die Vereinzelung in unserer Gesellschaft ansehen, sondern auch, dass wir uns permanent unserer sexuellen Energie berauben. Sie sind nämlich der Zugang zu diesem Paradies. Natürlich wird der Geist immer wieder versuchen, alle Quellen der Lust auszukosten. Wenn er aber erkennt, dass diese Quellen der Lust sehr schnell zur Unlust führen, dann sollte er intelligent genug sein, das zu erkennen und sich aus diesem Kreislauf verabschieden. Das macht er aber nicht, weil den Menschen ganz einfach der Mut und das Bewusstsein fehlt, sich aus den Fängen der (un)Lust zu befreien. Also quält man sich durchs Leben und bezahlt für seine Unentschlossenheit einen bitteren Preis. Von Seligkeit kann überhaupt keine Rede sein.

Alles Liebe. Gerrit
 
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Welchen Sinn macht es eigentlich die ganze Zeit über Sex nachzudenken, wenn man ihn nicht mehr hat, sprich in der Askese lebt. Wenn man diesen Weg für sich gewählt hat, muss man ihn dann die ganze Zeit so sehr verteidigen? Da war doch mal was mit der Gleichmut...

Wenn es doch keine Bedeutung mehr hat, warum denkt man dann die ganze Zeit so vertieft darüber nach? Das deutet doch eher darauf hin, dass da noch son ganzer fieser Fetzen Ego herumturnt.

Ist es nicht letztlich egal, wie man dahin kommt und welchen Weg man dafür geht. Ob nun mit oder ohne. Und ist es nicht eher hinderlich, sich Regeln unterwerfen zu müssen. Regeln die einem vorschreiben was man zu tun und zu lassen hat. Letztlich lief eine Reportage über einen Zen Meister im Fernsehen. Der machte mir irgendwie einen sehr vergnügten Eindruck. Der war übrigens verheiratet und hatte ein Kleinkind. Oder hab ich da was falsch verstanden?

Mit Verlaub, auf mich wirkt diese ganze Erleuchtungskiste irgendwie sehr befremdlich, wenn ich das alles so lese.

LG
Palo
 
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