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WithoutName
Guest
Jugendlichen vorzugaukeln, es gäbe keine anzustrebenden Ziele, weil es das Beste ist, sich treiben zu lassen, zu improvisieren, wie du schreibst, - da hört bei mir die Albernheit auf. Das ist nichts, worüber man Späße macht.
Ich versuch mal dir zu sagen, was ICH unter diesem Treibenlassen verstehe bzw. wie ich es lebe.
Es gibt sehr zielstrebige und ehrgeizige Menschen, die durchaus auch erfolgreich damit sind. Die Gefahr dabei ist häufig, dass sie nicht ihre "wirklich eigenen" Ziele verfolgen. Sie sind vielleicht erfolgreich, trotzdem aber nicht wirklich erfüllt, glücklich, wissen aber nicht, warum das so ist. So streben sie und streben sie, ohne je wirklich anzukommen - innerlich/gefühlt meine ich.
Okay, vielleicht ist hier im Thread auch noch unklar, wer hier von was für Zielen spricht?!
Ich denke jeder hier, stellt sich gelegentlich mal den Wecker, weil er zur Arbeit muss oder andere Termine hat, dann ist das Ziel, aufzuwachen wenn er klingelt, um pünktlich dort anzukommen. Ich spare mir jetzt weitere Beispiele dieser "kleinen" Ziele, die einfach jeder hat.
Das "Blöde" an den anderen Zielen ist oft, dass man, wenn man sehr zielstrebig ist, nicht offen bleibt für die Möglichkeiten, die Abzweigungen, die sich auf dem Weg des Lebens links und rechts befinden. Man kann unflexibel und starr und mit Scheuklappen den Weg entlang rasen und bemerkt nicht die oft viel erfüllenderen Chancen, die sich auftun. Wenn man sehr beweglich und offen bleibt und schaut, was es ist, was sich da zeigen will und es annehmen kann/will, fühlt es sich fast magisch an, wie lauter kleine und auch größere Geschenke des Lebens, die man sich nicht hart erkämpfen muss, man braucht sie nur anzunehmen und die Dankbarkeit und Freude spüren, die sich dabei auftut. Das Leben lebt sich dann irgendwie selbst... ja, so würde ich es vom Gefühl her beschreiben.