Seelenverwandschaft im Horoskop

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Hallo Sunna,

Ich versuche deinen Anliegen einigermaßen gerecht zu werden, das Problem liegt bei deinem letzten Bekannten, da hier keine Geburtsstunde vorliegt. Zunächst jedoch zu deinem Ex und dir: Im Vergleich der Mondknotenhoroskope steht deine Knospe mit Sonne, Merkur und dem Mond direkt auf dem Aszendenten, aber schon im ersten Haus. Dabei steht diese Dreierkonjunktion in Konjunktion mit seinem Uranus. Hat er dich damals im Sturm erobert? Dein Saturn steht im siebten Haus und somit in Opposition zu seinem Uranus. Dazu steht seine Saturn - Sonne Konjunktion in Konjunktion mit deiner Venus im elften Haus. Ebenso steht sein Mars in Konjunktion im zehnten Haus mit deinem aufsteigenden Mondknoten. Somit sind in den MKHs einige "Klickstellen" vorhanden, welche natürlich auch in die Gegenwart hereingespielt haben könnten.

Mit seinem Uranus hat er sicher zunächst dir eine ganz neue "Welt" vorführen können, aber mit seinem Saturn scheint er dich eingeschränkt haben, indem er vielleicht versucht hatte ein Kontrollverhalten an den Tag zu legen. Im MKH ergibt das ein wenig das Bild vom goldenen Käfig. Im Vergleich beider Häuserhoroskope steht dein Neptun am Aszendenten in Konjunktion zu seinem Merkur. Auf der Besitzachse stehen sich dein und sein Mars in Opposition gegenüber. Dadurch könnten gegenseitige Forderungen entstanden sein, welche sich nicht so einfach in die Mitte bringen haben lassen. Er hat Mars im zweiten Haus, da "lockt das Männchen das Weibchen gerne mit seinem Besitz an". Aber dieser Aspekt zeigt auch eine gewisse gegenseitige erotische Anziehung an. Er hat im Radix Sonne, Saturn, Pluto und Merkur im zwölften Haus stehen. Das ist für eine Beziehung vielleicht nicht immer einfach, da er gerne mit sich alleine ist.

Deine zweite, längere Beziehung zeigt im Vergleich beider Mondknotenhoroskope nicht so viele Klickstellen auf. Dort steht sein Saturn und sein Mondknoten in Konjunktion mit deinem Neptun nebst aufsteigender Mondknoten im zehnten Haus. Diese eine "Doppelkonjunktion" sagt jedoch aus, dass man sich in der Vergangenheit sehr lange und nahe zueinander gestanden hat.

Der Vergleich beider Häuserhoroskope wirkt viel lebendiger und aussagekräftiger, als dies mit dem ersten Partner der Fall war! Hier steht seine Sonne in Opposition zu deiner Sonne-Mondknoten-Mond Knospe. Er hat anscheinend etwas väterliches in sich, beschützendes und kann entsprechend deinen Saturn aufmuntern, welcher mit seiner Sonne eine Konjunktion bildet. Auf der anderen Seite dürfte er mit Saturn im ersten Haus in Konjunktion zu deinem Neptun dir immer wieder auf den Boden der Tatsachen heruntergeholt haben, indem er sehr realistisch vorgeht. Gegenseitig sind jeweils Uranus und Venus im Aspekt, was auch sicher für jeden "Neuland" in der Erotik gebracht hat. :)

Vom dritten Partner haben wir leider keine Uhrzeit, daher kann ich nur die Mondknotenhoroskope mit Abstrichen zu seinem Mond bedeuten. Aber hier ist es sehr interessant, da er eine Kleeblattkonjunktion von Sonne, Jupiter, Venus und Merkur im siebten Haus stehen hat, und natürlich zu deiner Knospe am Aszendenten eine Opposition, sowie eine Konjunktion zu deinem Saturn ebenso im siebten Haus bildet! Auch hier kommt ein gewisses "Vaterimago" zum Vorschein, obwohl er in deinem Alter ist.

Anscheinend war an deinem Geburtstag eine Sonnenfinsternis. Der Neumondzyklus war bei deiner Geburt jedoch schon aufsteigend. Man will aus dem Keim des Neumondes etwas aufbauen. Die Sonne steht für den Vater im Horoskop, in meiner Schule der Mond für das Kind. Vielleicht war dein Vater nicht immer oder nicht anwesend. Jedenfalls hat dich anscheinend das unbewusste Leitbild von ihm solche Partner suchen lassen, die seinem Bild möglichst entsprechen sollen. Dazu muss man dich jedoch hinterfragen, zudem ist es ganz natürlich, sobald ein Kind zunächst im elterlichen Gegengeschlecht sein späteres Leitbild aufzubauen beginnt. Aber es ist wichtig, da man später oft ganz unbewusst solche Muster in die Beziehung einbringen kann. Der Mond will sich und soll sich ja reflektieren können, was mit der Neumondstellung nicht so einfach ist.

Alles liebe!

Arnold
 
Lieber Arnold,

erstmal vielen Dank für Deine Mühe. Was meinen Ex betrifft: Volltreffer! Gerade der Goldene Käfig ist mir in dieser Beziehung oft in den Sinn gekommen. Materiell haben wir wirklich gut gelebt, aber er war krankhaft (und grundlos!) eifersüchtig und hatte in der Tat einen starken Drang, mich zu kontrollieren. Da reichte es manchmal schon aus (wir waren einige Zeit unter der Woche getrennt, weil er sein Geschäft in einem anderen Bundesland hatte und ich meine Arbeit an unserem Wohnort), wenn ich nachts nicht ans Telefon ging
(weil ich wußte, er ist wieder mal betrunken und nervt - warum sollte ich mir das antun?)... der hat es fertiggebracht und einen seiner Mitarbeiter aus dem Bett gejagt, der ihn die 170 km zu unserer Wohnung gefahren hat, um nachzusehen, ob ich evtl. einen anderen Mann bei mir hätte!
Aber in der Tat, dieser Mann hatte mich damals im Sturm erobert! Er kam, sah mich und tönte gleich etwas davon, daß wir mal zusammensein werden - ich dachte noch, ganz schön frech, schließlich war ich damals in einer langjährigen Beziehung (die allerdings keine große Liebe war, sondern mehr durch die Umstände zusammengeschweißt wurde) und dachte nicht dran, mich zu trennen. Nachdem wir uns dann für etwa ein Jahr aus den Augen verloren hatten, tauchte er plötzlich in meinen Gedanken auf - und bald darauf stand er tatsächlich wieder vor der Tür, und diesmal hatte es nur noch ganze vier Wochen gedauert, daß ich zu ihm gezogen bin. ein halbes Jahr später war dann die Hochzeit...
An dem "mit dem Besitz anlocken" ist auch etwas dran, auch wenn das nicht der Hauptfaktor war, der mich angezogen hat. Aber ich hatte mich damals in eine extrem bescheidene Situation hineinmanövriert, aus der nur wenige wieder herausfinden. Und dann kommt da ein wohlhabender Geschäftsmann und interessiert sich für mich - diese Verbindung war für mich damals wie ein Wunder, die Lösung all meiner Probleme! Von heute auf morgen hatte ich einen guten Job, ohne das Procedere konventioneller Bewerungen über mich ergehen lassen zu müssen, bei dem ich aufgrund meines Lebenslaufes von vornherein die Arschkarte gezogen hätte, außerdem hatte ich einen interessanten Mann an meiner Seite, der nicht nur Geld hatte, sondern auch eine starke "esoterische" Ader (die er aber leider, wohl auch aufgrund seines Alkoholkonsums, eher im dunklen Sinne angewandt hatte).
Diese Beziehung war wichtig für mich, um wieder auf gerade Bahnen zu kommen. Dennoch habe ich irgendwann gemerkt, daß "seine Welt" nicht wirklich die Meine war, wohl auch bedingt durch den Altersunterschied. Ich bin ein wildes Kind der Punk-Generation, und in Tanzcafés pärchenweise zu Schlagermusik zu tanzen, ist nicht wirklich meins, ebenso wie gemeinsame Besäufnisse in der Schrebergartenidylle... mal ganz nett, das mal erlebt zu haben, aber so gar nicht mein Lebensstil.
Wichtig war aber auch, daß ich durch ihn an das politische Engagement (natürlich für eine kleine, mißliebige Partei) gekommen bin - das war schon eine Sache, bei der ich das Gefühl hatte, daß es in Richtung meiner Lebensaufgabe ging, und bei der ich gravierende Erfahrungen gemacht habe, auch wenn es noch nicht das nonplusultra war.

Zu den anderen beiden Herren schreibe ich später noch was, muß jetzt erst mal weg.

Lieben Gruß

Sunna
 
So, da bin ich wieder...

Was den zweiten Mann betrifft, hatte ich von Anfang an ein sehr vertrautes Gefühl zu ihm. Als ich sein Bild zum erstenmal sah, auf einem Flugblatt, das auf einer größeren politischen Veranstaltung auf den Tischen auslag, war es, als durchfahre mich ein warmer Energiestoß - ein unterbewußtes Wiedererkennen? Und seltsamerweise gewann dieser Herr seit jenem Parteitag Mitte der 90er immer mehr an Bedeutung - "zufällig" liefen wir uns bei politischen Aktivitäten hie und da über den Weg, obwohl unsere Wohnsitze etwa 500 km auseinander lagen. Und als meine Ehe ihrem Ende zuging, tauchte er gelegentlich in meinen Träumen auf... ein Dreivierteljahr nach meiner Trennung hat es dann "gefunkt" zwischen uns beiden - aber zunächst war das eine einmalige Sache, auch weil es mich aus beruflichen Gründen gerade in die geographisch entgegengesetzte Richtung verschlug und wir dann 900 km voneinander getrennt waren. Zu einer "richtigen" Affäre wurde es erst, als ich Mitte 2001 in seine Nähe zog. Es gibt übrigens ein gemeinsames "geistiges Kind" von uns beiden: als er 2000/01 ein Buch schrieb, gab ich seine handgeschriebenen Manuskripte in den Rechner ein, feilte an den Formulierungen und ließ zu einigen Kapiteln auch eigene Gedanken mit einfließen. Auch, wenn ich nicht offiziell als Co-Autorin in dem Buch genannt werde, so ist es doch unser gemeinsames "Kind" - ein heimliches, wie auch unsere Affäre stets vor der Außenwelt geheimgehalten wurde. Obwohl wir einander sehr vertraut fühlten, blieb unsrere Verbindung immer ein Geheimnis...
Was die Rationalität angeht, stimmt auch - manchmal hab ich mir, trotz aller Verbundenheitsgefühle, gewünscht, er wäre ein wenig großzügiger und romantisch-verspielter (was ja eigentlich zu einer Waage AC Löwe passen würde), aber in manchen Dingen konnte er "schrecklich vernünftig" sein und eher spartanisch in der Einstellung (ob daran auch sein Steinbock-Mond "schuld" ist?).

Zum Vaterthema: ja, das war in der Tat eines meiner großen Lebensthemen. Ich bin seit meinem 1. Lebensjahr - also fast von Anfang an - mit einem Stiefvater aufgewachsen, zu dem ich seelisch nicht den besten Draht hatte. Nicht, daß er mich gegenüber meinen Schwestern, die seine leiblichen Kinder waren, benachteiligt hätte, aber ich empfand ihn als streng und jähzornig und wir waren us irgendwie wesensfremd (obwohl er ein Schütze war, mit dem ich mich vom Sonnenzeichen her eigentlich gut hätte verstehen müssen). Er war ein sportlicher und handwerklicher Mensch, und ich verträumt, musikbegeistert und schon früh aufs Lesen versessen - damit konnte er gar nichts anfangen. Möglicherweise habe ich unterbewußt immer meinen leiblichen Vater gesucht, aber den Kontakt zu diesem habe ich erst vor vier Jahren aufgenommen, zwei oder drei Jahre nachdem mein Stiefvater gestorben war.
Mein leiblicher Vater hatte mir folgende Geschichte erzählt: als ich zwei oder drei Jahre alt war, ist er meiner Mutter und mir in der Stadt begegnet, und wir sind gemeinsam in eine Eisdiele gegangen. Ich soll damals sofort zu ihm
hingekrabbelt sein und ihm wie ein Kätzchen um die Beine gestrichen sein - habe ich intuitiv gespürt, daß dieser "Onkel" mein richtiger Vater ist?
Mittlerweile lebt mein Vater nicht mehr in Deutschland, und das Kapitel ist für mich aufgearbeitet - aber es war sehr wichtig, daß ich den Kontakt zu ihm noch gefunden habe, bevor er in Rente ging und sich mit seiner ausländischen Ehefrau aus D verabschiedete.

Zu der Zeit, als ich den Kontakt zu meinem Vater aufgenommen hatte, begann sich langsam das Band zwischen mir und (2) zu lösen - es war wohl das Ende meines Hanges zu älteren Herren... zwei Jahre später lernte ich (3) kennen, der ja wie gesagt gleichaltrig ist, und ich muß sagen, daß es mich heute nicht mehr zu wesentlich älteren Männern zieht - nee, die wollen nur an mir rumerziehen, und daß ich mich deren Gepflogenheiten anpasse...

Mittlerweile hat es mich wie ein Sog in eine Szene gezogen, in der ich eher mit Jüngeren zusammenkomme und in der Leute meines Alters schon zu den "Urgesteinen" gehören - und ich fühle mich wohl dabei. Ich höre wieder "meine" Musik (bzw. das, was an die Musik, die ich in den 70ern und 80ern mochte, anknüpft), und treibe mich auf Neofolk- und Gothicspektakeln herum, da lasse ich mich doch nicht mehr mit einem Mann ein, der fast mein Papa sein könnte und dem das alles fremd ist... der mich womöglich wieder in Tanzcafés entführt, in denen Schnulzen gespielt werden und man nur paarweise tanzt :escape:

Übrigens ist mein leiblicher Vater ein Mensch, der sehr aufmerksam auf die Stimme anderer Menschen reagiert - ich glaube, da habe ich etwas von ihm geerbt, nicht nur, was meinen früheren Wunsch, Sängerin zu werden, betrifft ... ;)

So, das war's erst mal von mir... hast in vielen Dingen, von denen ich Dir nichts verraten hatte, ins Schwarze getroffen.

Grüße

Sunna
 
Liebe Sunna,

Ich danke dir für dein sehr ausführliches Feedback! So etwas ist für mich wichtig, da das ganze in seinen Grundzügen stimmig sein soll. Bei 2 war es nicht sein Steinbockmond, sondern sein Saturn am Aszendenten.

Alles liebe!

Arnold
 
Da fällt mir doch glatt noch was ein bzw, auf (warum kann man eigentlich nach ein paar Minuten hier seine eigenen Beiträge nicht mehr edititeren?):

(1) hatte sich, wie gesagt, schon mit Magie beschäftigt und einen 6. Sinn, und er kam in mein Leben, als auch ich gerade begonnen hatte, mich in diese Richtung zu wenden

(2) ist heidnisch-spirituell und tauchte auf, als ich mich - in der Schlußphase meiner politisch aktiven Zeit - wieder mehr dem "esoterischen" zuwandte, diesmal aber weniger der Magie, sondern mehr dem keltischen und germanischen Heidentum und daraus abgeleiteten Strömungen

und (3) ist christlich-spirituell und ist mir in einer Phase begegnet, in der ich mich, noch immer suchend und nicht angekommen, auch mit christlichen Mysterien zu beschäftigen beginne... von der Magie verabschiede ich mich immer mehr, und Heidentum und Christentum beginne ich als Stufen einer Entwicklung zu begreifen, die man nicht wirklich voneinander trennen kann...

Es kommt mir vor, als hätten diese drei Herren auch mit meiner spirituellen Entwicklung zu tun. Wobei ich immer das Gefühl habe / hatte, daß sie schon einen Schritt weiter sind (bzw. waren) als ich. Was jedoch nicht ausgeschlossen hat, daß ich irgendwann - vor allem bei (1) das Gefühl hatte, ich habe mich über ihn hinausentwickelt. Nicht insofern, daß ich besser in magischen Aktivitäten wurde, aber insofern, daß ich begann, die Geister zu scheiden und das Manipulative nach für nach abzulehnen, während er auf seiner "schwarzmagischen", von negativen Gedanken und Emotionen durchdrungenen Ebene verweilte und ich ihn nicht davon abbringen konnte... von da an war er für mich kein "Lehrer" mehr, vielleicht mußte auch deshalb ein anderer in mein Leben treten?
 
Liebe Sunna,

Durch die Lagerung des Aspektbildes kann man die Lebensmotivation in einem Horoskop sehen. Im Mondknotenhoroskop war bei dir Begegnung und Partnerschaft angezeigt, da sich hier Sonne, Mond, der aufsteigende Mondknoten und Saturn auf der Begegnungsachse befinden. Das Mondknotenhoroskop ist die Vergangenheit, wobei man diesen Erfahrungsschatz natürlich in das Radix -Horoskop integrieren kann. Im Radix stehen nun diese Knospenkonjunktion und Saturn auf der Denkachse der Häuser drei und neun, also senkrecht! Das bedeutet: Man kann einen Partner haben, braucht ihn aber nicht unbedingt! Vielmehr ist die Motivation gegeben, sich seine eigene Meinung und Lebensphilosophie heranzubilden im neunten Haus, unabhängig und individuell zu sein.

In einer Beziehung ist so etwas möglich, sobald der Partner dir die eigene Sonne auch leben lässt. Aber selbst hat man eben seine Zeit gebraucht, da deine Sonne am Talpunkt des neunten Hauses steht, sie dadurch zunächst gar nicht so wahrgenommen wurde. Man wurde sich erst im Laufe der Zeit über sich selbst schlauer, so etwas bringen Talpunktplaneten immer mit sich. Jedes Haus hat einen Talpunkt, hier sind die Energien eines Planeten immer nach innen zum Wesenszentrum hin gerichtet. Es braucht Ruhe und Innenschau, um diese Energien nach außen bringen zu können.

Alles liebe!

Arnold
 
...Das bedeutet: Man kann einen Partner haben, braucht ihn aber nicht unbedingt! Vielmehr ist die Motivation gegeben, sich seine eigene Meinung und Lebensphilosophie heranzubilden im neunten Haus, unabhängig und individuell zu sein.

Lieber Arnold, das stimmt! Übrigens hat ein früherer Partner (langjährige Beziehung noch vor meiner Ehe) total die Krise gekriegt, als ich ihm gesagt hatte, daß ich ihn gernhabe, aber nicht brauche - und mir war gar nicht bewußt, was ich da nun so Schlimmes gesagt hatte! Jemanden unbedingt brauchen hat für mich den Beigeschmack von Abhängigkeit, und ich wollte schon damals weder abhängig von einem Partner sein, noch wollte ich, daß sich jemand an mich hängt wie eine Klette und mich energetisch "aussaugt".

Auch habe ich, was das Spirituelle betrifft, seit jeher eine Abneigung gegen Gurus - ich befinde mich auf einem Weg, dessen Richtung meine eigene Führung bestimmt und keine Gruppe (wobei dieser Weg mich zeitweilig durchaus in eine Gemeinschaft führen kann, aber ich habe bisher noch nicht die Gemeinschaft gefunden, bei der ich auf immer verweilen möchte).
Vielleicht hat das Schick-Sal ("geschicktes Heil") mir deshalb "Lehrer" in Form von Partnern geschickt? Einem Guru oder Pfaffen würde ich nicht folgen wollen, aber mit einem Menschen, für den ich etwas im Herzen empfinde, verhält es sich anders...

... Aber selbst hat man eben seine Zeit gebraucht, da deine Sonne am Talpunkt des neunten Hauses steht, sie dadurch zunächst gar nicht so wahrgenommen wurde.

Auch das stimmt, ich habe mich als Kind und Jugendliche überhaupt nicht wie ein richtiger Löwe empfunden. Konnte mich mit dem, was man so über das Zeichen las, überhaupt nicht identifizieren - Führungsqualitäten? Eher gehörte ich zu denen, die untergebuttert wurden und die immer Außenseiter waren.
Andererseits: vielleicht habe ich gerade diese Außenseiterrolle gebraucht, um meine Persönlichkeit fernab der Herde entwickeln zu können.
 
Liebe Sunna,

Anscheinend hast du damals schon im Bauch immer wieder richtig reagiert. Abhängigkeiten müssen nicht unbedingt in einer Beziehung sein, aber jedenfalls hast du im Mondknotenhoroskop Partnerschaften ausreichend gelebt und erlebt. Da wäre immer die Gefahr gegeben, dass man in das Muster des Mondknotenhoroskops zurückgeht. Das schadet so gesehen nicht, aber es findet in deinem Fall sonst keine Weiterentwicklung statt. Das wäre Stillstand und somit würde man so lange solche Situationen anziehen, solange man sich zurückhält und seine Individuation nicht lebt. Das Mondknotenhoroskop zusammen mit dem Radix beantwortet die Frage nach dem "woher komme ich und wohin gehe ich".

Im Grunde geht es für die Frauen um die Integration der männlichen Planeten, also Sonne, Mars und Pluto. Auch sie gehören mit einbezogen, ebenso für einen Mann die weiblichen Planeten Venus, Saturn und Uranus. Aber, lach, bei den Männern happert es leider meist auf Grund ihrer Frühprägung schon am Mond, indem viele immer noch "den starken Mann spielen" und dabei Gefühle als Schwäche sehen. Schwächen zulassen, das macht wirklich stark!

Da sind nach wie vor kollektive Erziehungsmuster in den meisten Gesellschaften vorhanden, wo auf Trennung von männlich und weiblich so großer Wert gelegt wird. Das ist ungesund, da viele Männer im Horoskop mehr die weibliche Seite betont haben ( das hat nichts mit Gleichgeschlechtlichkeit zu tun ), und ebenso lernen müssen sie zu integrieren. Ebenso gibt es betont maskuline Frauen, die einfach die Fähigkeit haben, aus einem dem eigenen Habitus entsprechenden Fundus zu agieren und zu dominieren.

Es könnte ja am männlichen Selbstwert kratzen, sobald die Partnerin mehr verdient, oder beruflich erfolgreicher ist. Aber das ganze beginnt sich doch längst zu lockern, im Sinne der astrologischen Psychosynthese ist es primär wichtig, dass ein Mensch alle Planeten in sich integriert, dann wird er innerlich freier und "runder".

Deine Neumondkonjunktion mit der Sonne sagt auch aus, dass man ganz etwas neues schaffen will, alte ( anerzogene ) Werte hinter sich lässt. Das Aspektbild mit dem neunten und zehnten Haus sagt ein wenig aus, dass du eine Menge erlernst, um es später vielleicht freiberuflich umzusetzen. Du hast eine losgelöste Venus in der Jungfrau im elften Haus stehen. Das könnte dich auf Pflegeberufe spezialisieren. Mit Neptun im ersten Haus kannst du sehr rasch die Bedürfnisse deiner Mitmenschen erfassen, so dass ebenso ein Heilberuf dein Ding sein könnte.

Alles liebe!

Arnold
 
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Hallo Arnold,

hm, zu Pflegeberufen fühle ich mich nun überhaupt nicht hingezogen. Finde es zwar bewundernswert, wenn jemand das kann, aber mir kommt bei dem Gedanken an die Berührung mit Körperflüssigkeiten etc. das Schaudern. Mich zieht es eher zu kreativen, teilweise auch kommunikativen Tätigkeiten. Wenn ich anderen helfen und Freude bereiten kann, freut mich das schon, aber eher beratend als "körperlich" (bin ja u. a. auch Kartenlegerin). Und die Freude am Kreativen, Künstlerischen... früher wollte ich Sängerin werden und habe außerdem viel gemalt. Leider habe ich das Talent dann brachliegen lassen, und mit Malerei wirds wohl nichts mehr (das jetzt noch schrittweise zu lernen, hab ich keine Ausdauer) aber heute mache ich Collagen, experimentiere mit Bildbearbeitungsprogrammen und schreibe ab und zu ein Gedicht. Auch fühle ich mich seit jeher zu künstlerisch tätigen Menschen und zu gewissen Formen der Kunst hingezogen.

Die Abhängigkeit in den Partnerschaften war für mich eine Weile ein Thema, und zwar auf verschiedenen Ebenen. Der langjährige Partner vor meiner Ehe hatte sich irgendwann finanziell von mir abhängig gemacht - vielleicht war er auch deswegen so entsetzt als ich sagte, daß ich ihn nicht brauche? Weil ihm zu Bewußtsein gekommen ist, daß ich eigentlich auch ohne ihn zurechtkäme?
In meiner Ehe war dann ich diejenige, die sich finanziell abhängig vom Partner gemacht hatte (der ja auch über einige Jahre mein Arbeitgeber war). Auf der idealistischen Ebene (damals dem politischen Engagement) hab ich ihn jedoch irgendwann "überholt", war populärer als er - was er einerseits mit Stolz vor seinen Freunden verkündete, aber andererseits, wegen seiner Eifersucht und seinem Besitzdenken, hat es ihm gar nicht in den Kram gepaßt. Der Idealismus war es wohl auch letztlich, der mich stark gemacht hat, mich aus dem goldenen Käfig der materiellen Abhängigkeit zu lösen, auch wenn mir bewußt war, daß das finanziell erst mal den totalen Absturz zur Folge haben würde.
Tja, und seit Herbst 1997 bin ich im Grunde genommen allein; zwar gab es da noch eine mehrjährige große Liebe (2), aber eine "richtige" Beziehung ist daraus ja nie geworden, es blieb in der Heimlichkeit.
Ich gehöre nicht zu den Menschen, die um jeden Preis einen Partner brauchen - aber wenn ich mich einem Menschen sehr innig verbunden fühle, möchte ich natürlich schon diesen Menschen an meiner Seite haben. Aber nur diesen einen und nicht irgendeinen "Ersatz", nur um einen Partner zu haben - und wenn es mir im Moment nicht vergönnt ist, mit dem Mann meines Herzens zusammenzusein, dann warte ich eben ab: entweder, bis er kommt, oder, bis sich das Band zwischen uns löst (und eine neue Liebe kommt? was ich mir momentan aber nicht vorstellen kann) - wie es das Schicksal will.

LG

Sunna
 
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