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Luonnotar
Guest
Und was verstehst du da unter Überzeugung?
Das was du beschreibst, das ist für mich = Überzeugung. *g*
ueberzeugung ist fuer mich ratio/ gedanke/ ego.
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Und was verstehst du da unter Überzeugung?
Das was du beschreibst, das ist für mich = Überzeugung. *g*
frag-würdig. Würdig, sich darüber eine (oder ein paar mehr) Fragen zu stellen). Völlig neutral, noch einmal nachfragen. Und nachdenken.Warum fragwürdig?
Vohorsicht: erstens sind berühmte Aussprüche nicht immer mit gutem Grund berühmt, oft sind es nur Vereinfachungen, die bei näherer Betrachtung ziemlich substanzlos sind. Zweitens haben wir es hier mit einem sehr offenen sprachlichen Konstrukt zu tun:Sonst wäre ja der berühmte Ausspruch "Dir geschehe nach deinem Glauben" total sinnlos.
Mehr noch, oder schlimmer: ich halte das Göttliche für eine Arbeitshypothese, die immer dort greift, wo die Logik versagt. Da es keinerlei Beweis für oder gegen Gott gibt (bis auf ein paar schon vorgetragene philosophische Überlegungen), meine ich, dass die guten Gründe gegen Gott als wertende Instanz überwiegen. Den Gottesbegriff als unerklärliches Symptom kann ich nachvollziehen, aber ich nehme nicht an, dass Gott auf irgendwessen Seite steht, sich großartig Gedanken über den Lauf der Welt macht oder sonstwas unternimmt, um diese Welt zu einem besseren Platz zu machen. Die weitaus meisten Abläufe der Natur (die ich als Gott begreife und der ich durchaus Allmacht zuspreche) sind soweit naturwissenschaftlich abgedeckt, dass man praktisch nie von einem göttlichen Eingriff sprechen kann -- alles findet eine plausible Erklärung, während keinerlei Eingriffe eines Weltenlenkers zu beobachten wären.Also du trennst zwischen Gott/dem Göttlichen oder wie auch immer, und dem Menschen?
Nun, es gibt diese grassierende Theorie dieses alles ist eins und so -- da trifft es sich gut, auch schnell noch Gott in sich zu integrieren. Nun kommt uns aber der Begriffswirrwarr in den Weg: wer oder was ist Gott? Die Definitionen sprechen vom Allerhöchsten, Allmächtigen -- und bedingt durch die kirchliche Auslegung dieser Begriffe darf man sich eben den Bärtigen vorstellen, der durch die Sixtinische Kapelle fliegt. Aber man könnte ebenso davon ausgehen, dass alles Leben der Natur unterworfen ist und sie somit das angesprochene Allerhöchste und Allmächtige in unserem Leben darstellt. Nur leider ohne Belohnungsaussicht: was du heute versäumst, wird dir dieser Gott nicht nachtragen. Keinen Sonnenuntergang, keinen Mairegen, keinen Tag am Strand. So steht diese Natur zwischen dem Individuum und der Gesellschaft -- was man aber gar nicht brauchen kann.Also ich tu das ja auch noch, weil ich noch keine andersartige Erfahrung gemacht hab. Aber die scheinbare Trennung an sich ist ja schon das Übel (das weiss ich jedenfalls ^^).
Wenn du dir den wirkenden Gott wie einen Zwerg in der Goldmine vorstellst, kommen wir nicht zusammen. Wenn du dich als Teil der Natur verstehst und damit sofort akzeptieren kannst, dass du nicht leben würdest, wirkten nicht lang erprobte Abläufe in deinem Körper, dann haben wir uns verstanden. Der Wunsch muss dann auch nicht mehr bewusst werden, um sich zu erfüllen -- weil die konstruktive Arbeit zuerst passiert, die Bewusstheit folgt (wenn man sich die Reflexion antut, man kann's aber auch bleiben lassen -- dann erfüllt sich der Wunsch halt auf magische Art und das ist auch nichts Schlechtes).Also muss es ja am Ende doch so sein, dass es auch da keine Trennung gibt, zwischen Gott und dem Menschen. Also wenn ich mir was "wünsche", dann ist da gleichzeitig Gott in mir am Werk, nur es ist mir nicht bewusst.
Genau, du hast dir deinen Kandidaten schon ab dem ersten Schrei stückchenweise konstruiert, bewusst oder nicht, du hast. Deine Antennen sind auf das Gegenüber eingestellt, das sich aus diesem Konstrukt ergibt. Wie ein Radio-Empfänger, den man auf die Frequenz einstellt, auf der der gewünschteDieser langbärtige Herr in mir hat schon lange, bevor mir der geeignete Kandidat übern Weg läuft, meinen "Wunsch" vernommen.^^
Weil du meinst, dass man nur überzeugt sein kann von etwas, das man auch erklären kann (so gut halt einen die Sprache dabei stützt)? Dazu steht der aktuelle Stand des Wissens im Widerspruch: überzeugt wird mensch ausschließlich im emotionalen Bereich, niemals im intellektuellen. Was daran liegt, dass wer intellektuell reflektiert, was er denkt, dazu neigt, sich selbst nicht ernst zu nehmen. Kann so, kann anders sein, wer weiß?ueberzeugung ist fuer mich ratio/ gedanke/ ego.
Hi 2 u, Luonnotar.
Weil du meinst, dass man nur überzeugt sein kann von etwas, das man auch erklären kann (so gut halt einen die Sprache dabei stützt)? Dazu steht der aktuelle Stand des Wissens im Widerspruch: überzeugt wird mensch ausschließlich im emotionalen Bereich, niemals im intellektuellen. Was daran liegt, dass wer intellektuell reflektiert, was er denkt, dazu neigt, sich selbst nicht ernst zu nehmen. Kann so, kann anders sein, wer weiß?
Wer sich aber emotional in sein Thema verstrickt, wird zur Reflexion unfähig. Dann kommt es zu einem Standpunkt (der, wie wir wissen ein Kreis mit dem Radius Null ist), und dort passiert dann nur noch Assimilation, kann nur noch angenommen werden, was ins bereits geläuterte Weltbild passt. Tritt eine Perturbation / Störung auf, wird das nicht zum Anlass für einen Lernprozess, sondern zum Grund, die Polizei zu rufen.
Die Etymologie des Wortes ist ja selbsterklärend: ich habe mich über-zeugt. Ich wurde sozusagen Zeuge und das hilft mir einen Umstand als maßgeblich zu verstehen. Allerdings zeigt die Praxis, dass Zeugen ausgesprochen unzuverlässige Beobachter und Erinnerer sind (Monk ausgenommen) -- warum sollte meine Zeugenschaft in eigener Sache zuverlässiger sein? Und überall, wo Zweifel herrscht, herrscht auch der Glaube -- und schafft damit viel Platz für lange Diskussionen und Kriege, die niemals enden können, weil die Überzeugungen sich immer weiter festigen. Bis zuletzt keinner mehr weiß, warum und woher die Kalamität eigentlich gekommen ist.
Von Gedanke / Intellekt keine Spur, und auch das mit dem Ego ist so eine Sache -- die besten Überzeugungen werden in der Gruppe gehütet. Ein einzelner Überzeugter ist ein seltsamer Kauz, eine ganze Gruppe eine politische Partei
Beim Wortespalten würde ich Gruppenbewusstsein vorziehen. Gruppen können kein Ego ausbilden, denn das Wort bezeichnet ein Selbstverständnis, und da die Gruppe aus Individuen besteht, aber keines ist, kann sie auch kein Verständnis für sich selbst ausbilden. Das können nur die innerhalb der Gruppe wirkenden Individuen -- und genau betrachtet hat jedes Individuum innerhalb der Gruppe eine von den anderen Mitgliedern der Gruppe verschiedene Sicht der Gruppe. Nach von Glasersfeld kommt es da allerdings regelmäßig zu sich selbst stabilisierenden Rückwirkungseffekten, durch die Individuen die Gruppe (bzw. das Selbstgefühl der übrigen Individuen) stärken, was zu einem stärkeren Gruppengefühl bei jedem einzelnen Individuum Anlass gibt.das ist dann halt ein übergeordnetes Ego - könnte man auch Gruppenego nennen -, welches für die jeweiligen kollektiven Bedürfnisse einsteht, würde ich meinen. Gerade politische Parteien haben doch ein grosses Ego.
Hi 2 u, Malve.
Beim Wortespalten würde ich Gruppenbewusstsein vorziehen. Gruppen können kein Ego ausbilden, denn das Wort bezeichnet ein Selbstverständnis, und da die Gruppe aus Individuen besteht, aber keines ist, kann sie auch kein Verständnis für sich selbst ausbilden. Das können nur die innerhalb der Gruppe wirkenden Individuen -- und genau betrachtet hat jedes Individuum innerhalb der Gruppe eine von den anderen Mitgliedern der Gruppe verschiedene Sicht der Gruppe. Nach von Glasersfeld kommt es da allerdings regelmäßig zu sich selbst stabilisierenden Rückwirkungseffekten, durch die Individuen die Gruppe (bzw. das Selbstgefühl der übrigen Individuen) stärken, was zu einem stärkeren Gruppengefühl bei jedem einzelnen Individuum Anlass gibt.
Das macht Gruppen allerdings auch so gefährlich: der Rückkopplungseffekt suggeriert dem Einzelnen die Großartigkeit der Gruppe und damit wird zwar individuell, aber innerhalb der Gruppe synchronisiert, ein Gefühl erzeugt, das zu größerem Risiko bei Entscheidungen verleitet. Daraus erklärt sich auch, warum Randgruppen oft so einen starken Zusammenhalt zeigen -- die Individuen klammern sich emotional aneinander, um den notwendigen Halt zu finden, und geben sich gegenseitig ununterbrochen Rückmeldungen, die den Kontext der Gruppe unterstreichen, das Heulen mit den Wölfen. Womit im Groben dargelegt wäre, warum es sinnlos ist, Randgruppen auszugrenzen. Die einzige Möglichkeit, mit Gruppen umzugehen ist deren Einbeziehung in die Gesamtheit der menschlichen Gemeinschaft -- das sorgt dafür, dass sich die Gruppe nach und nach in der Gesamtheit auflöst, weil sich neue Bindungen auch außerhalb der Gruppe ergeben.