Hi 2 u, ChiaDharma.
Aber ich finde simis überlegungen dass es nur eine seele gibt die alles was ist gleichzeitig belebt, total interessant und herausfordernd, weil das ja aus dem beschränkten menschlichen blickwinkel unmöglich ist, da der beschränkte menschliche blickwinkel jeden menschen als eigene einheit ansieht, aber auch da liefert simi die lösung gleich mit, nämlich dass das falsch ist, dass es garkeine trennung gibt, und jeder mensch verbunden ist, und eben keine eigene einheit.
Tja, weil Simi halt eine bekennende ontologische Skeptikerin ist. Sie erschafft sich ihre Welt aus sich und nimmt alles, was ihr begegnet, als ihre eigene Kreation wahr. Aus dieser Position ist es logisch, dass sie daraus schließt, Gott zu sein. Wenn aber - so muss man den Gedanken weiterverfolgen - Simi bereits Gott ist, wer bin ich dann? Denn wenn ich wie Simi alles, was mir begegnet, für meine Kreation halte, geht es nicht anders, ist Simi auch meine Kreation. Die aber ist schon Gott, und Gott habe ich aber auch kreiert. In diesem Fall benötigt die Theorie eine Art Abschneider, der das Paradoxon erklärt. Und das geht am Besten damit, dass man alles, was kreucht und fleucht, brummt und summt, lärmt und stinkt zu Gott macht. Dann ist alles auf Einen zurückzuführen, ist alles eins, und das sogar im physischen Sinn.
Dazu gibt es aber seit den Vorsokratikern gewichtige Gegenargumente. Eines davon lautet: wenn ich doch alles aus mir selbst erschaffe, dann könnten die Wünsche an das Universum problemlos funktionieren. Tun sie aber nicht. Simis Position dazu war - glaube ich - man müsse nur fest genug wünschen. Scheint aber auch nicht aufzugehen, denn bei allen Kriegen der Vergangenheit hat eine Seite gewonnen -- obwohl auf beiden Seiten wahrscheinlich äußerst intensiv gewünscht wurde.
Stimmt, aber da ich wassermann betont bin, schenke ich allem das allein dasteht und aus der reihe tanzt zuerst mein gehör.
Woran machst du die Betonung fest? Gilt mein Asz Wa dann auch als Betonung? Vielleicht bin ich schon zu abgeklärt -- nur weil etwas allein steht, muss es noch lange nicht mein Interesse verdienen
Ja aber die seele und gott sind ja das gleiche bzw nur andere worte für das gleiche.
Seele und Gott sind nur -- das hatten wir ja schon -- nur bei Simi das Gleiche. Das heißt, Simi hat an der Semantik der Wörter geschraubt und hat eine Gleichung damit zugelassen. Das wäre in etwa so, als wenn jemand sagen würde: 4 ist 5, dann stimmt nämlich 4=5 auch auffallend. Aber so einfach sollte man es sich auch in der Philosophie nicht machen.
Worte sind sowieso nicht fähig die wahrheit auszudrücken, kein menschliches werkzeug ist das meiner meinung nach.
Sonst wärs ja irgendwie dämlich wenn das Höchste/Gott/Seele/Geist (ja es gibt viele worte

) durch menschliche werkzeuge erfassbar würde.
Tja, auch da gibt es Parallelen mit gängigen philosophischen und theologischen Meinungen. Grundsätzlich kann nichts außerhalb des individuellen Repertoires erfasst werden, also schon bei anderen Menschen hakts, bei Menschen anderer Sprache sowieso, Tiere lassen wir ganz beiseite und mit Steinen sprechen nur die allerwenigsten -- da wäre die Erfassbarkeit Gottes mit unserem Repertoire schon ein kleines Wunder -- wenn man sich Gott als irgendetwas reifiziertes, etwas Verdinglichtes, vorstellt. Wenn man Gott als Begriff auffasst, sehen die Dinge wieder anders aus. Dann wird er zum Konstrukt, das meiner individuellen Wirklichkeit angepasst unendlich ist.
Das löst aber nicht das Problem, das schon seit Langem an den Theologen zerrt: wenn Gott allmächtig ist, kann er dann einen Stein erschaffen, den nicht einmal er heben kann?
Seelenpartner find ich allerdings garnicht so abwegig, wenn es nur eine seele gibt, der mensch sich aber nicht gewahr ist, das jeder die gleiche seele ist anstatt der person,
Dann wäre der Seelenpartner eine Art Kurzschluss der göttlichen Verbindung. In dieser Phase der Verbundenheit würde man im anderen Gott und die Welt wiedererkennen -- und das tun alle Verliebten mit schöner Regelmäßigkeit. Da sich aber das Erkennen (in einem quasi pathologischen Zustand wie dem des Verliebtseins) auf sehr starke Projektionen beschränkt, würde ich da nicht vorschnell meinen, dass wir es mit dem Aufblitzen der Erkenntnis, dass alle eins sind, zu tun haben. Allerdings halte ich persönlich eine tiefe und innige Verliebtheit für einen sehr erfrischenden, wenn auch anstrengenden Zustand, der einen wirklich dazu befähigt, die ganze Welt zu umarmen, Gott inklusive (weshalb wohl am Ende der Verliebtheit viele in die Kirche gehen, um sich zu trauen
mich interessieren da eher die leute die auf der ebene des gewahrseins leben dass es nur eine seele gibt und ihre seelen sozusagen "verbunden" sind obwohl es ja keine trennung gibt weil nur 1 seele, vorrausgesetzt es ist die wahrheit dass es nur eine seele gibt.
So, wie es aussieht, ist das Leben in Gewahrsein nicht ausreichend definiert, um daraus Studien abzuleiten. Allerdings: wenn sich jemand gewahr ist, so sollte er (Simis Theorie folgend) wohl auch als Teil Gottes begreifen und damit fiele die Idee, einen Seelenpartner gefunden zu haben, wohl auch aus (außer der Gewahre ist schizophren und nimmt Gott gegen jede Vernunft als außerhalb stehend wahr. Aber da der Gewahre doch auch nur Mensch ist, ist seine gesamte Wahrnehmung subjektiv und individuell und damit per se unzuverlässig. Ein Dilemma für diese Theorie
)
Find ich auch recht interessant. religionen sind glaub ich schon alle auf der wahrheit gebaut, auch wenn viele da ziemlich von abdriften und die wahrheit total verzerrt wiedergeben, pseudo sekten mäßig.
Ehrlich gestanden halte ich alle Religionen für Sekten, da macht nur die Menge den Unterschied. Sobald man Priester zulässt und Hierarchien einführt, entfernt man sich von der Einigkeit. Und wie die Lateiner schon wussten:
dividere et impere / teile und herrsche ist ein probates Mittel, um Macht zu erlangen.