Van Tast hat folgendes geschrieben:
Die Frage wird uns treu bleiben, da mögen noch manche Scherzbolde dazwischen ihre wilden Fantasien setzen über irgendwelche Psychogramme, denn die haben schlicht nichts mit der Frage nach der Zeitlosigkeit der Seele zu tun.
dazu gibt es mehrere in der bevölkerung gepflegte modelle, die sowohl vom gefühl in einer person als auch von ihrem verstand getragen werden, oder nur jeweils von einem der beiden allein.
A. das physische leben in der materie hat einen anfang und ein ende.
mit der seele, der psyche, ist es genau so.
der grund für die existenz dieses gedankenmusters kommt nicht gering aus der unzulänglichkeit, wenn man am grab eines geliebten menschen steht, etwas wertvolles aus dem leben verloren hat, und nichts und niemand, schon gar nicht die person selbst, kann hier danach irgend etwas sinnvolles und brauchbares vorweisen, das den unerschütterlichen glauben an ein "weiter so" glaubhaft macht.
das geht dann sogar in den bereich der priesterschaften, jene also die in der zwischenwelt von mensch und dem möglichen jenseits vermutet werden, denn auch von da kommt nur ein sehr trauriger satz, der nur angetan ist die trauer in den hinterbliebenen anzufachen:
etwa so: "der herr sei mit dir, ruhe in frieden."
B. aus der üppigkeit der welt entsteht die vermutung, dass die seele sowohl vor dem menschlichen physischen leben existierte und auch danach ein dasein fristet, und in dieser endlosigkeit die qualität von ewig zugesprochen bekommt.
in dieser darstellung und auffassung werden alle erscheinungstypen und phänomene hineininterpretiert, die der tätigkeit der seele zugeschrieben werden. das erkennen und erfassen anderer lebensbereiche genau so, wie die zeitüberschreitenden wahrnehmungen. in der verbesserung zu einer reineren und vollkommenderen gestaltung genau so, wie im herabsinken zur banalität und degeneration in der jeweiligen ausdrucksform glaubt man die veränderungen der seele erkannt zu haben und leitet davon eine notwendigkeit ab, zu lernen oder bestimmte regeln einzuhalten.
C. die seele entsteht im menschlichen körper selbst. nach der trennung der symbiose von materie und seele, da ist sie es die einen bestimmten und jeweiligen grad erreicht hat und diesen allein fortsetzt. ihre hauptzielrichtung wird von dieser trennung bestimmt und lässt sie auf das leben in der symbiose weiterhin ausgerichtet sein. in der fortführung der generationen in der symbiosen form ist jenes element zu finden, das ihr die möglichkeit bietet, jenen raum und jenes ausbreitungsfeld vorzufinden, das sie benötigt um sich wie zuvor schon begonnen, weiter zu steigern, zu wachsen und sich selbst auszudehnen.
ausgehend von einem nur gleichgrossen zweikreissystem, symbiose und reines seelisches dasein, lässt sich dann in der herabsetzung und damit eigentlich vergrösserung, dieser zweite bereich wesentlich vergrössern, jedoch ist das dann letztlich auch eine endliche angelegenheit.
unverständnis gibt es hier genau so in der geringen kontaktaufnahme wie in allen anderen varianten, nur ist es hier verständlicher.
wer wirft schon sein eigenes dasein über den haufen,
nur damit er den kontakt zur vorangegangenen existenz gewinnen kann?!
allein undenkbar, in der gemeinschaft von mehreren ein klax.
auch das ende selbst ist absehbar, dann wenn der zusammenhang zur symbiose ganz verloren zu gehen droht.
da kennen wir das schöne modell, jeder kennt es, wo der vater sich in den krieg stürzt, und das wohl von frau und kind zu sichern,
oder in einfacheren darstellungen sich dem bären oder dem löwen entgegenwirft, mit der gleichen zielsetzung, den eigenen wurf zu beschützen.
darin ist dann auch das ende der seele zu suchen, wenn es erforderlich sein könnte, die bewegung der mutation im menschen zu beschleunigen.
in der vergangenheit sind das etwa zellstrukturveränderungen, die sich von der aufnahme des stickstoffes auf den des sauerstoffes eigestellt haben.
bei den pflanzen vermissen wir diesen vorgang, und wir sind der meinung, das ist gut so.
allgemein gesehen werden die varianten und modelle A und B favorisiert.
einmal weil sie in einem selbst rasch nachvollzogen werden,
anderseits weil sie entsprechende gedankliche möglichkeiten bieten, unbegrenztheit darstellen.
aber vor allem handelt es sich um denkmuster, die zur gewohnheit geworden sind und sich wiederholt haben.
ganz im gegenteil dazu die darstellung aus C.
mehr als A und weniger als B, verlangt es sowohl gefühl als auch verstand,
damit das wesen seele im menschen erfasst werden kann,
in unserer situation der symbiose.
was dem modell C besonders fehlt ist der gewohnheitseffekt bei den menschen,
darum wird es sich auch nicht von heute auf morgen schlagartig durchsetzen,
hat aber die kraft in sich die bestehenden zu überflügeln.
ein ganz anderes beispiel aus religiösen schriften gegriffen:
wenn ein drache, ein löwe, ein stier und ein verletztes lamm aufgefordert sind zum wettkampf, dann muss es nicht ein gegeneinander sein, sondern es kann sehr wohl auch die aufgabe sein eine strecke zu überwinden.
wie bei schirennfahrern oder marathonläufern.
weil doch letztlich der gewinn des lebens in der flucht aus der gefahr liegt.
und ein