Schweizer Abstimmungsdesaster

jüre;4526161 schrieb:
Zum Thema Einbürgerung in CH empfehle ich den Film "Die Schweizermacher" von Rolf Lyssy 1978 (nicht ganz ernst zu nehmen) :)

Dieser Film ist super - und da lachen sogar die Schweizer von ganzem Herzen.:D Ausser wahrscheinlich Christoph Blocher....:)

Übrigens wurde der Film abgespielt etwa zu dieser Zeit, wo ich mich gerade einbürgern liess. Davor waren die Einbürgerungen schon heftig. Man musst sehr gut über Geschichte Bescheid wissen.

Ich hatte das Glück, dass meine Einbürgerung NACH dem Film war. Dann war die Einbürgerung nämlich total locker. Die stellten mir keine blöden Fragen mehr, sondern lächelten die ganze Zeit. Wahrscheinlich mussten sie an den Film denken.

In dem Film kommt übrigens auch ein Deutsches Ehepaar vor, die nach der Einbürgerung schweizerischer als Schweizer Käse werden und sogar die Schweizer-Fahne im Garten hieven...:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Falls jemand die Geschichte der Blocher's Vorfahren interessiert:..:)

Die Mär von Blochers Einbürgerung
Seine deutschen Vorfahren sind anders eingebürgert worden, als es Christoph Blocher lieb ist: Sie kauften sich in einer Gemeinde ein, wo sie gar nicht wohnten – weil es dort günstiger war.

Bei seinem lauen Auftritt für die erleichterte Einbürgerung liess Bundesrat Christoph Blocher keinen Zweifel, wo aus seiner Sicht der richtige Weg zum Schweizer Pass durchführen soll: über die Gemeinde, in der die einzubürgernde Person wohnt. Dort soll von Fall zu Fall entschieden werden, ob jemand genug integriert ist und so das Schweizer Bürgerrecht auch verdient.
«Es ist ja nicht so, dass einer – gleichgültig, wo er wohnt – eingebürgert wird», sagte Blocher und beschwor einen Sonderfall, der zwar in vielen Köpfen, aber in der Realität nicht existiert: Zwar kann in der Schweiz nur Landesbürger werden, wer zuerst ein Gemeindebürgerrecht erwirbt. Doch es ist rechtlich und praktisch durchaus möglich, dies in einer Gemeinde zu tun, ohne dort zu wohnen.

Von dieser Möglichkeit, die nicht zum derzeit propagierten Bürgerrechtsmythos der Nein-Kampagne der SVP passt, haben 1861 just auch Christoph Blochers deutsche Vorfahren bei ihrer Einbürgerung profitiert. Dies ergaben Recherchen des «Tages-Anzeigers», die der bisher verbreiten Familienlegende widersprechen.
Blochers Ururgrossvater Johann Georg sei am deutschen Rheinufer zum «pietistischen Christenlehrer» ausgebildet und dann «für einen Hungerlohn ins bildungsmässig unterentwickelte» Berner Oberland geschickt worden, heisst es in der einzigen autorisierten Blocher -Biografie, 1995 verfasst von Wolf Mettler. Konkret habe es Stammvater Blocher in die Haslitaler Gemeinde Schattenhalb verschlagen. «Er hat dort geheiratet und sich in dieser Ortschaft einbürgern lassen.»

Gemäss den Einbürgerungsakten ist Blochers Einbürgerung freilich nicht so einfach und selbstverständlich erfolgt, wie es bisher gerne dargestellt wurde – zuletzt im «Blick» und vom SVP-Bundesrat selber in einem «Le Matin»-Interview. Denn gemäss dem Protokoll der Bürgerversammlung, die Johann Georg Blocher «aus dem Königreich Würtemberg» am 21. Oktober 1861 das Schattenhalber Bürgerrecht zusicherte, lebte der Gesuchsteller damals «als Lehrer im Steinhölzli bei Bern» – also fast 100 Kilometer von seinem designierten Heimatort entfernt.

Dort, am Stadtrand von Bern, befand sich damals ein bekanntes Mädchenheim, das auch auf Betreiben von Jeremias Gotthelf zur «christlichen Armenerziehung» gegründet worden war. Wie aus der Festschrift zum 122-jährigen Bestehen des Trägervereins hervorgeht, trat Johann Georg Blocher dort am 1. November 1856 eine Stelle als Anstaltsleiter an – also knapp fünf Jahre vor seiner Einbürgerung im fernen Schattenhalb. Geholt worden war er aus dem Baselbieter Bauerndorf Bennwil.
Diese Vorgeschichte tönt heutzutage pikant. Denn mit einem solchen Werdegang wäre eine Einbürgerung im Kanton Bern heute und in Zukunft nicht möglich. Nach heutigem und künftigem Recht muss ein Kandidat nämlich ohne Unterbruch mindestens zwei Jahre lang in der Gemeinde wohnen, wo er sich einbürgern lassen will.

Zu Ururgrossvater Blochers Zeiten war es gang und gäbe, dass sich Ortsfremdeins Bürgerrecht armer Bergdörfer einkaufen konnten, die so zu Geld für ihre Schulen und die Armenfürsorge kamen. Johann Georg Blocher zahlte in Schattenhalb denn auch eine «Einkaufssumme» von 900 Franken, was laut seinem Einbürgerungsdossier im Berner Staatsarchiv anderthalb Jahreslöhnen entsprach. Wie Finanzverwalter Kurt Zumbrunn «aus mündlicher Überlieferung» zu berichten weiss, kam das Bürgerrecht Blocher in Schattenhalb wohl «günstiger» zu stehen als andernorts, insbesondere in Bern.
Die Schweiz nur «halbe Heimat»

Auf Kantonsebene verlief die Einbürgerung nicht ohne kritische Töne: Mit einem Vermögen von 5700 Franken erfülle Blocher «die Anforderungen des Fremdengesetzes» nur «ungenügend», gab Regierungspräsident Paul Migy dem Regierungsrat und dem Kantonsparlament zu bedenken. Doch angesichts seiner 18-jährigen «Wirksamkeit als Lehrer und Armenerzieher in diesem Kanton» stimmten Regierung und Kantonsparlament der Einbürgerung dann doch zu: Letzteres am 5. Dezember 1861 mit 89 gegen 4 Stimmen. Johann Georg Blocher hatte sein «ehrerbietiges» Gesuch damit begründet, dass ihm die Schweiz «bereits zur halben Heimat geworden» sei. Er sei 1833 dem Ruf «achtbarer Hausväter» aus Schattenhalbs Nachbardorf Meiringen gefolgt, um eine Privatschule zu leiten. Nach knapp fünf Jahren zog er in eine Armenanstalt in den Kanton Zürich weiter, wo in Rorbas 1844 sein ältester Sohn Emanuel zur Welt kam: der Urgrossvater von Christoph Blocher .

In den Kanton Bern will Johann Georg Blocher bereits 1850 zurückgekehrt sein. Ums Bürgerrecht bewarb er sich «besonders» wegen seiner Kinder: Sie sollten «dem Lande ihrer Geburt» als «nützliche Staatsbürger» dienen können – ein Argument, wie man es für die erleichterte Einbürgerung hier geborener Ausländer nicht besser formulieren könnte.

Bruno Vanoni
 
Es schaut so aus. Ganz besonders krass finde ich es beim Initiative-Initianten Christoph Blocher, der ja wie gesagt, deutsche Wurzeln hat. Er ist einer der schweizerischsten Schweizer, die es gibt und dennoch ist er kein "reinrassiger" Schweizer..;)

Und das war wohl nicht seine letzte Initiative gegen Europa und gegen Ausländer. Aber dieses Phänomen ist weitverbreitet. Kaum haben einige den Schweizer Pass werden sie schweizerischer als der Appenzeller-Käse.

Das war KEIN Entscheid gegen Europa oder gegen Ausländer

Die Initiative verlangt lediglich, dass die Schweiz wieder wie Früher selber regeln kann wie viel Nettozuwanderung das Land verkraften kann.

Und bei einem Ausländeranteil von 24% Ist es die Pflicht der Schweiz erst ein mald dafür zu sorgen, dass die Schweizer einen Arbeitsplatz finden. Und dass ist nicht möglich, wenn mann unkontrolliert billige Arbeitskräfte ins Land lässt die den Job für weniger Geld machen.

Das Volk hat Entschieden und wenn dass der EU nicht in den Kram passt, dann soll doch die Bande von Brüssel die bilateralen Abkommen zwischen Schweiz und EU künden. Früher ist das land auch ohne die Abkommen klar gekommen!
 
Ich hatte eigentlich nie Probleme mit anderen Menschen. Ob hier geboren oder eben nicht.
Aber es gab dann welche, die sich frech verhalten, keinen Anstand haben, versuchen, einem zu bestehlen, zu betrügen usw.
Das gefällt mir nicht. Wahrscheinlich sind auch eher solche gemeint, wenn man sich ablehnend verhält. Da geht es aber meist gar nicht um Nationalitäten. Meine ich.
Leider hört/liest man eben eher von denjenigen, die sich nicht nett, anständig, legal verhalten. Und das sind dann sehr viele andere Nationalitäten. Sonst wären die Gefängnisse ja nicht so voll von Fremden.
Ich meine auch, dass es darum geht, dass wir als ziemlich kleines Land immer noch mehr Menschen aufnehmen sollen.
Da wir aber klein sind, es nur beschränkten Platz hat und auch alle anderen Resourcen beschränkt sind, wir einmal einen Punkt schaffen müssen, wo wir sagen: Wir haben hier keinen Platz mehr. Wir müssen auch noch leben können und das möchten wir doch noch in einem einigermassen angenehmen Rahmen tun.
Diese Menschen kommen alle von sehr viel grösseren Ländern, als wir es sind. Dort wo sie herkommen, hätte es noch so viel Platz.
Diejenigen "Regenten" oder Politiker aus jenen fremden Ländern sollen doch bitte für ihr Volk sorgen und nicht nur auf ihren Geldsack und ihre Macht schauen. Da passiert gar nichts für diese Völker, was gut für sie wäre.
Wieso wird eigentlich nicht dort das Übel angepackt?
Wieso müssen diese meist bedaurenswerten Menschen denn ihre angestammte Heimat verlassen unter sehr harten Bedingungen in die Fremde fliehen? Weil ein oder mehrere despotische Kreaturen ihnen ihr karges Leben nicht gönnen. Wieso kann da niemand etwas unternehmen und das Übel an der Wurzel anpacken?
Die meisten Flüchtlinge würden gerne zuhause bleiben und nicht in ein Land emigrieren wollen, wo sie nicht eigentlich erwünscht sind.
Das wäre doch eine Aufgabe für die Politiker, da Abhilfe zu schaffen. So wäre alle geholfen. Wir würden auch gerne denen vielleicht etwas beisteuern, damit diese lernen könnten sich selber zu versorgen.
So könnten wir auch gerne Menschen hier aufnehmen, die hier wohnen und arbeiten möchten und selbst dieses in andern Ländern tun, ganz freiwillig, ohne Zwang.
Das wäre eine Aufgabe für die Menschen, das so zu lösen, was hier nun so unlösbar erscheint.
Wer weiss denn, wie wir das anpacken könnten, ohne Kriege, ohne sonstige gehässige Angriffe? Das ist nun, meiner Meinung nach gefragt.
Eine globale Welt, die grosse Aufgabe für die Menschheit.
Ist so etwas denn möglich?

lbG nussbinchen :umarmen:
 
Das war KEIN Entscheid gegen Europa oder gegen Ausländer

Die Initiative verlangt lediglich, dass die Schweiz wieder wie Früher selber regeln kann wie viel Nettozuwanderung das Land verkraften kann.

Und bei einem Ausländeranteil von 24% Ist es die Pflicht der Schweiz erst ein mald dafür zu sorgen, dass die Schweizer einen Arbeitsplatz finden. Und dass ist nicht möglich, wenn mann unkontrolliert billige Arbeitskräfte ins Land lässt die den Job für weniger Geld machen.

Das Volk hat Entschieden und wenn dass der EU nicht in den Kram passt, dann soll doch die Bande von Brüssel die bilateralen Abkommen zwischen Schweiz und EU künden. Früher ist das land auch ohne die Abkommen klar gekommen!

Früher ist nicht heute. Früher kamen die Leute ohne Geld aus und tauschten. Die Welt dreht sich weiter nur mancher eben nicht mit. Zudem fallen nicht nur Schweizer unter die Arbeitslosenquote. In der Schweiz werden auch Ausländer mit schweizerischen Pass als Ausländer geführt. Ohne Ausländer wäre der Schweizer Sport in vielen Disziplinen 5. Liga, wenn überhaupt. Ausländer reissen sich mehr den Arsch auf um nach dem Studium einen besseren Rang zu bekommen, Fribourger Uni hat dieses getestet. An Früher festhalten ist einfach das Problem einiger Schweizer, das wird ein Griff ins Klo.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das war KEIN Entscheid gegen Europa oder gegen Ausländer

Jain, ich hab ja selber ein paar Seiten weiter vorne geschrieben, dass es bestimmt nicht allen JA-Abstimmenden darum ging. Allerdings darf man nicht vergessen, dass sich die SVP mit seinem Blocher gelegentlich am Rande der Rassendiskriminierung bewegen mit ihren Plakaten und Anliegen. Aber lassen wir das mal aussen vor.

Was diese Abstimmung betrifft, nehme ja schon die ganze Zeit die JA-Sager in Schutz, falls dir das entgangen ist...;)

Ich wollte lediglich damit ausdrücken, dass alle diejenigen, welche DIE Schweizer Ja-Sager hart kritisieren wegen dieser Annahme, sich überlegen sollten, dass es eben DEN Schweizer praktisch nicht mehr gibt. Fast jeder "Schweizer" hat inzwischen ausländische Wurzeln oder sonst Ausländer in der Familie - den Urschweizer gibt es schon lange nicht mehr.

Und nochmals; unser "Ur- oder Oberschweizer" der Nation hat selber deutsche Wurzeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
wahrscheinlich braucht ein mensch, um inder schweiz eingebürgert zu werden mehre hundertausen euro in der schweiz bunkern, dann ist er gerne gesehen und wird auch eingebürgert. (siehe chorodkowsky - seit er in der scheiz abgetaucht ist, hören wir nichts mehr von ihm...:D)

Als ich eingebürgert wurde, hatte ich kein Geld. Ich machte eine Bank-Lehre und verdiente um die 700.-- SFr. im Monat. Ich war also mehr oder weniger eine arme Maus...:) Und ich kenne viele Kollegen und Familien, die sich damals einbürgern liessen und alles andere als reich waren.

Ok, ein paar von ihnen sind es heute, damals allerdings waren sie es noch nicht
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Hier der passende Artikel dazu. Und wieder mal (wie könnte es auch anders sein) hat die SVP hier die Hände im Spiel, aber nicht immer kommen sie mit ihren Anliegen durch:

http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/SVP-will-Schweizer-zweiter-Klasse/story/21554151

da ist ja damals das Wahlrecht für Frauen auch von der SVP versucht worden zu kippen. Ich sag ja viele wissen einfach garnicht was diese Abstimmung für Folgen haben wird. Dann wenn es in die Hose geht, sind sie wieder am heulen.

Ich warte mal ab. Danke für den Artikel.
 
Zurück
Oben