Hallo magdalena,
hallo alle anderen,
nach meinem letzten Klartraum bin ich auf Deinen Beitrag gestoßen. In dem Klartraum habe ich mich mit einer von meinem Unterbewusstsein projezierten Person darüber unterhalten, wie man Ängste relativiert bzw. abschwächt. Ich habe ihm erzählt, das die Ängste sich abschwächen, wenn man sie aus der Metaperspektive betrachtet und dass man dies machen kann in dem mn sich sagt, "was denke ich als nächstes?" und abwartet, was einen für (negative) Gedanken durch den Kopf gehen und sich immer wieder darauf besinnt, dass man nur beobachtet, was man (das Unterbewusstsein) grade denkt.
Danach habe ich mich gefragt, ob ich dadurch Schizophren bin (in dem ich mich Frage, ist es eigentlich schon geklärt ;-) ). Ich denke aber, die Probleme der als Schizophren bezeichneten ist, dass sie im Wachzustand nicht die gewisse Blockarde zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein haben. Diese Blockarde habe ich im Klartraum aufheben können.
Nachdem ich mich inspiriert von Deinem Artikel mit dem Bewusstsein auseinandergesetz habe, bin ich auf folgenden Ansatz zur Entstehung des Bewusstseins gekommen, der ja von vielen als von Gott gegeben bezeichnet wird und damit evtl. die in Wikipedia unter "Bewusstsein" stehende, als "äußerste Grenze des menschlichen Strebens nach Erkenntnis" bezeichnete Grenze erweitert und darunter gepostet:
Warum haben Menschen ein so ausgeprägtes Bewusstsein:
Bei der Entwicklung zum heutigen Menschen waren die Menschen Generalisten und konnten/können von Natur aus kaum Dinge wirklich in einer solchen Ausprägung wie andere Tiere (Bsp.: die fünf Sinne: schmecken, riechen, fühlen, hören, sehen). Deshalb wurden im Laufe der Evolution die Körperorgane, (wie die Hände) so ausgeprägt/selektiert, das die Problematik der Nichtspezialisierung durch die Schaffung von Hilfsmitteln ersetzt wurde. Die Schaffung von primitiven Hilfsmitteln, reichte zur besseren Angepasstheit nicht in der Form aus um dauerhafte Reproduzierung und Aufrechterhaltung der vormenschlichen Arten zu ermöglichen. Bei den genetischen Mutationen der Urgeschlechtszellen (Eizellen und Spermazellen) von allen vormenschlichen Artgenossen wurden diejenigen evolutionär selektiert, die eine bessere, bis hin zur ausgeprägten Bewusstheit vom heutigen Menschen, aufwiesen. Eine solch schnelle Entwicklung zur Komplexität der heutigen menschlichen Art wurde durch den Multiplikatoreffekt ermöglicht. Ein Beispiel hierfür ist: Diejenigen Menschen, die besser mit Werkzeugen umgehen konnten haben sich sexuell mit denen, die besser mit Werkzeugen umgehen konnten, sexuell reproduziert. Dadurch wurden mindestens zwei komplexe Eigenschaften des Gehirns kombiniert und teilweise sind dadurch wieder neue Eigenschaften des Gehirns entstanden (Synergieeffekte). Von den daraus entstandenen Gehirneigenschaften wurden wiederum die besten evolutionär selektiert. Allein durch solche Multiplikatoreffekte wurde das Gehirn der Vormenschlichen Arten weiterentwickelt und es entstand mit der Zeit der Mensch mit seinen heutigen komplexen Eigenschaften mit Verstand, Bewusstsein und Unterbewusstsein sowie weiteren genial bzw. göttlich erscheinenden Eigenschaften.
Ich würde es deshalb mit Vorsicht genießen einen Wachzustand hervorzubringen, in dem man zu stark den Unterbewusstseinszustand mit dem Bewusstseinszustand auf eine Ebene hebt. Da ich mich Frage ob man dann nicht einen übertrieben Verdrängungswettbewerb zwischen beiden hervorruft, der zu Problemen zwischen den beiden führen kann eine Bewusstseinsspaltung hervorrufen.
Ich wär Euch dankbar für Eure Gedanken, Fragen und Beiträge dazu.
Gruß
Kolbenprober
lieber kolbenprober,
und alle anderen interessierten.
bin gerade durch zufall darauf gestoßen, dass dieser uraltthread ausgegraben wurde.
ich hatte den beitrag damals etwa drei monate nach dem freitod meines sohnes geschrieben.
(paranoide schizoaffektive psychose)
seitdem ist viel zeit vergangen, in der ich weitergedacht habe -
auf der basis dessen, was ich zu entwickeln begonnen habe in der langen zeit des zusammenlebens mit meinem sohn, und dem allmählichen begreifen dessen, was er so verschlüsselt auszudrücken suchte.
ähnlich wie du, kolbenprober - wenn ich dich richtig verstanden habe - sind nach meinem erkennen, die ursachen menschlicher verhaltensmuster in den ersten anfängen der bewusstwerdung zu suchen und zu finden.
heute bin ich zu dem schluss gekommen, dass wir alle aufgewachsen sind mit denk- und verhaltensmustern, die sich zwar stetig weiter entwickelt haben, aber auf der basis von denk- und verhaltensstrukturen, die von sehr hoher unwissenheit geprägt waren über die tatsächlichen natürlichen zusammenhänge.
die unwissenheit hat vorstellungen und (aber)glauben gebraucht, um sich die zusammenhänge zu erklären.
heute wissen wir natürlich bereits sehr viel mehr, aber die fundamente unserer verhaltens - und denkstrukturen sind nach wie vor auf den irrtümern der menschlichen vergangenheit und entwicklung aufgebaut.
ich erfahre inzwischen aus mir selbst heraus, dass alles gespeichert ist - von allem anfang an - in unserem kollektiven unterbewusstsein -
das abzufragen auch schritt für schritt erlernbar ist.
mein heutiger schluss ist der -
wenn wir uns bewusst machen können, dass wir auf irrenden annahmen aufbauen, dann sind wir in der lage schrittweise alle denk- und verhaltensstrukturen kritisch zu hinterfragen und zu transformieren.
das heißt nicht das kind mit dem bad auszuschütten, denn in allem sind wahrheiten enthalten -
es geht nur darum die puzzleteilchen nach und nach zu einem bild zusammen zu fügen, das den realitäten entspricht.
das geht aber nur dann, wenn jeder einzelne sich selbst kritisch hinterfragt - sich bewusst macht, dass er/sie in irrenden denkstrukturen befangen ist -
schuldlos - denn ganz einfach - entwicklungsbedingt.
nach wie vor erkenne ich in der schizophrenie - speziell in den affektiven psychosen - nur mit ihnen habe ich ja selbst erfahrung - eine art gewaltsames hervorbrechen unterbewusster inhalte, die so aber nicht verstanden werden können -
weil nun mal jede entwicklung zeit braucht.
ich habe es nicht nur bei meinem sohn erlebt - sondern auch in abgeschwächter form bei mir selbst - dass ich zuviel auf einmal wollte -
eine art zwang zu einer zu schnellen weiterentwicklung -
ein denkmarathon, der auf dauer nicht auszuhalten ist.
es ist wie ständig in lebensgefahr zu schweben, und alle kräfte zu mobilisieren um zu überleben.
zur paranoia ist zu sagen -
wir halten ein erkennen für paranoid, das wir selbst nicht - oder noch nicht nachvollziehen können - noch nicht erfahren haben aus uns selbst heraus.
in dem langen prozess meinen sohn verstehen zu lernen, musste ich zu dem schluss kommen, dass er mit allem recht hatte, was er aufgezeigt hat -
mit einer außergewöhnlichen sensibilität für alle formen der gewalt -
bis hin zu jenen formen, die wir als ganz normal empfinden -
alle formen der gewalt, die unser zusammenleben und unseren umgang mit unserem planeten prägen.
tja - wenn wir begreifen könnten, dann würden begreifen, dass uns psychotische menschen einen zerrspiegel vorhalten - unseres selbst -
aber sie selbst, sind ja ebenfalls in den irrenden denk- und verhaltensstrukturen aufgewachsen.
sie verstehen sich selbst nicht - und verstehen wird nur damit möglich werden, wenn die sogenannten 'normalen' beginnen sich selbst zu verstehen.
die wachsende anzahl psychotischer krankheitsbilder, sollte uns allmählich zu denken geben....