RitaMaria schrieb:
J
Und nun stell dir mal vor, alle die Flächen, die Viehwieden sind, wären farblich markiert. Wieviel davon würdest du vom Satelliten aus entdecken können?
sorry rita - als wenn das der einzige punkt ist, in dem es in der reportage geht.
ist es aber nicht.
vielleicht hast du ja nur ein paar bilderl angeguckt und dann gelangweilt geschloßen.
das es da auch darum geht, das dort moderne sklaverei herrscht bei den illegalen arbeitern. das die von den spritzmitteln erkranken und daran sterben, scheint ja dann ein unwesentlicher faktor zu sein.
Bei der Arbeit in den Gewächshäusern kommt es aufgrund des Einsatzes von Pestiziden und Herbiziden immer wieder zu Unfällen und Verletzungen. Im Jahr 2004 wurde bekannt, dass ein Arbeiter bei der Verwendung von toxischen Mitteln bewusstlos wurde und 2 Wochen im Koma lag. Er kann nicht mehr gehen und ist auf Pflege angewiesen. Mehrere MigrantInnen berichten davon, dass regelmäßig Menschen bei der Arbeit in den Treibhäusern Übelkeitsanfälle haben und in den schlimmsten Fällen nach Almería ins Krankenhaus gebracht werden müssen.
Im Dezember 2003 ertranken zwei Arbeiter in Bewässerungsbecken. Ob es sich dabei um Unfälle aufgrund der Verwendung von chemischen Substanzen oder um Mord handelte, wurde nicht aufgeklärt.
Schlechte Arbeitsbedingungen, Kontakt mit agrochemischen Produkten ohne entsprechende Schutzkleidung, fehlende sanitäre Anlagen, unzureichende Trinkwasserversorgung, physische und psychische Auswirkungen der Flucht, Heimweh und Anfälligkeit für Krankheiten in einer fremden geographischen Zone seien die Gründe für den insgesamt schlechten Gesundheitszustand der ArbeitsmigrantInnen, so José Vázquez von der Gesundheitsbehörde Poniente-Almería am Kongress der SOC in El Ejido im Dezember 2005. Der marokkanische Philosoph, Arbeitsmigrant und selbst Aktivist der SOC, Laaroussi El Morabiti ergänzt die Liste: "Die achte Krankheit, die hier nicht aufgezählt wurde, ist wie die MigrantInnen behandelt werden, wenn sie ins Gesundheitszentrum kommen." Und die Soziologin Pilár Martínez Rodríguez von der Universität Almería setzt noch eins drauf: "Wie viele Frauen unter diesen Lebensumständen Opfer häuslicher Gewalt werden, das sind schier unglaubliche Zahlen."
(weiter im Text unter Bild 1236s)
die arbeiter dort werden gehalten wie sklaven
“Es herrschen Wut und Verzweiflung. Da ist ein Unternehmer, der sagt, dass er
dir Papiere verschaffen werde. Und wenn es so weit ist, sagt er, dass es Probleme
gebe, dass er keine Zeit habe, und schiebt das ganze auf das kommende Jahr
hinaus. Das ist eine Tortur, und das über zwei, drei Jahre hinweg. Er weiss, dass du
dir, wenn du eines Tages die Papiere hast, eine andere, eine bessere Arbeit suchen
wirst. Ohne Papiere bleibst du immer derselbe. Du bist von diesen Papieren
abhängig.”
Monaim (Arbeiter)
und haben auch kaum die möglichkeit je was anderes zu machen - außer an vergiftungen zu sterben.
die aussage eines arbeiters
“Hier werden alle Menschen mit vierzig Jahren an Krebs sterben. Die Treibhäuser
sind voll mit Gift, es ist eine ungesunde, tötende Arbeit.”
Manuel (Arbeiter)
im übrigen - diese spritzmittel sind im gemüse. die werden mitgegessen.
dazu kommt noch
“Ausserhalb der Stadt, dort wo die Gewächshäuser stehen, hat man den Eindruck, am Ende der Welt zu sein. Überall Plastik. Ein gigantisches Plastikmeer. Neben den Gewächshäusern liegen ausgefranste Plastikstücke am Rand des Wegs oder flattern an Strommasten und Stromkabeln im Wind. In den Wassereservoirs, mit denen jeder Bauernhof ausgestattet ist, schwimmen die leeren Plastikcontainer für Düngemittel und Pestizide. Grosse Hunde streunen herum. Neue Plastikrollen lagern hinter den Zäunen. Alle Reste von Natur werden nach und nach von der Flut der Gewächshäuser verschluckt.” Francisco Conde (spanischer Schriftsteller)
so wie es aussieht, ist es halt für viele nur wichtig, natur zu schützen, wo sie sie sehen, gelle.
und auch nur die menschen zu schützen und ihnen zu helfen, die man kennt. das aber grad in diesen bereichen das eigene konsumverhalten dazu beiträgt, das eben woanders menschen und natur gefoltert werden, das ist dann wieder egal.
dabei ist das völlig kurzfristig gedacht ... den die gifte, mit denen an den erzeugungsorten menschen und natur krepieren, die werden schön brav gefressen (gegessen kann man in dem zusammenhang kaum sagen) - und somit schaden sich diejenigen selber.
klar ist es nicht leicht, wenn man wenig geld zur verfügung hat, dann teureres biogemüse zu kaufen. aber selbst wenn man sich ein wenig einschränkt, kritischer einkauft UND es dem handel auch zeigt und mitteilt, das man derartiges NICHT möchte, dann kann sich auch was ändern. und das ist auch für das eigene leben gesünder, wenns einem schon egal ist, ob irgendwo vom mond aus plastikfolien gesehen werden, unter denen der boden und das grundwasser verseucht werden und menschen dafür krepieren, das man auch im winter seine giftgespritzte gurke hat.
Die Ablehnung der bestehenden politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse muss jedoch auch auf anderer als auf makropolitischer Ebene Ausdruck finden: dort, wo GemüseesserInnen ihre Wahl treffen und nachhaltige, regionale und bäuerliche Landwirtschaft fördern oder selbst betreiben. Und wo wir schlussendlich lernen, dass ein kritisches Konsumverhalten nicht zur Gewissensberuhigung werden darf, sondern nur in Kombination mit einer direkten Form der Solidarität mit den Betroffenen des Agrarkapitalismus wirksam werden kann.
und generell für alle zu empfehlen wäre der film
we feed the world - da gehts um jegliche lebensmittelherstellung - egal ob brot, gemüse oder fleisch - und was wir langfristig UNS ALLEN damit antun, und im moment damit schon vielen auf der welt.
spiritualität zeigt sich nicht nur im beten und glauben - sondern auch im aktiven handeln.