Mag es im Prinzip auch möglich sein schon mit so einfachen Anweisungen wie den wenigen Worten von Swami Sundaranand Samadhi zu erlangen, wird es Vielen doch zu wenig erscheinen. Ein ganzes Leben ist komplex, da kommen viele verschiedene Tätigkeiten vor, in denen das Yoga System helfen kann.
Es gibt vier Haupt Yoga Richtungen:
1. Raja Yoga. Dazu zählen die körperorientierten Übungen wie Sundaranand sie praktiziert. Wohl deswegen weil man damit unmittelbar Erfolge erzielen kann gelten sie als der "Königsweg" des Yoga (Raja=König)
2. Bhakti Yoga. Der Weg der liebenden Hingabe an Gott.
3. Jnana Yoga. Wie man durch intellektuelle Erkenntnis Fortschritte macht.
4. Karma Yoga. Der Yoga der Tätigkeiten und wie man durch Veränderungen seines Karmas vorankommt.
Diese Yoga Arten entsprechen den vier Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde.
Eigenartigerweise trifft man meist auf Leute, die die Vorstellung haben sie machen nur eine Yogaform davon, die anderen nicht. Nach meiner Auffassung macht Jeder alle Vier, ob er will oder nicht. Jeder ist ein Yogi. Nur wenige machen es aber wirklich gut.
Man macht doch im ganzen Leben nicht immer nur eine einzige Tätigkeit. Vielmehr kommt alles bei Jedem vor. Jeder nimmt bestimmte Körperstellungen (entspricht Asanas) ein. Nur leider nehmen Viele stundenlang Fehlhaltungen ein, was dann zu entsprechenden schlechten Ergebnissen führt. Darauf hat mich ein guter Berliner Hatha Yogi aufmerksam gemacht (Dank an Detlef S.).
Jeder hat auch Gefühle. Die Gefühle der Liebe sind allerdings in der heutigen Zeit oft unterdrückt. Liebe ist eine zarte Pflanze oder ein mächtiger Baum. Sie muß organisch wachsen. Man kann nicht auf einmal Jemanden Lieben auf Befehl. Man kann es nur kommen lassen. Da die Menschen unterschiedlich gefühlsbetont sind kann man meiner Ansicht nach auch niemanden zwingen zu lieben.
Der Intellekt spielt auch eine wichtige Rolle. Zum Glück braucht man das Rad nicht neu erfinden. Die Yoga Philosophie ist schon vor Jahrtausenden ausgearbeitet und niedergeschrieben worden. Nun kommt es darauf an, sie aufzunehmen, geistig zu verarbeiten und so zu seinem eigenen Wissen zu machen.
Das Karma beinhaltet den Beruf und sonstige Tätigkeiten. Dabei gibt es drei Karmaformen: Akarma, Karma und Vikarma. Akarma bedeutet man handelt im Dienst an Gott, in Übereinstimmung mit dem göttlichen Plan. Dadurch löst man sein irdisches Karma allmählich auf und bewegt sich in Richtung Befreiung. Karma bedeutet normale Tätigkeiten, praktisch auf Augenhöhe. Du hilfst dem Nachbarn und der Nachbar hilft Dir. Vikarma sind Tätigkeiten die einen herunterziehen in Richtung Tierwelt. Das ist das Karma, das einem wirklich schadet.
So hat das Yoga System auch für das Alltagsleben vielfältige Hilfen, die einen dabei unterstützen sich allmählich zu vervollkommnen. Wenn man viele Jahre entsprechend lebt, dann kann es tatsächlich eines Tages so kommen, daß man vielleicht einem Yogi wie Sundaranand begegnet und dann reicht vielleicht nur ein kleiner Auslöser und man erfährt spontan Samadhi.