Ja, es steht sehr viel auf dem Spiel.
Aber gehen wir das mal durch:
Zunächst: Es ist nicht nur Freudlichkeit oder uneigennützig Solidarität, dass Scholz am Anfang des Angriffes 2022 sagte, die Ukraine dürfe den Keieg nicht verlieren. Auch Deutschland hat ein starkes Eigeninteresse daran, dass die Ukraine nicht derart von Russland überrollt wird, wie es Putin plant.
Ich persönlich glaube zwar, dass Putin keinesfalls auch Deutschland angreifen wird, aber ich habe mich schon einmal ordentlich geirrt (kurz vor dem Angriff 2022 gehörte ich auch zu denen, die nicht glaubten, er würde einmarschieren). Spielen wir also in Gedanken durch, Putin hätte im Hinterkopf die Option auch Deutschland anzugreifen:
Ob es ein gutes Vorgehen ist, diesen Angriff dadurch zu verhindern, indem man Putin einfach alles Recht macht und ihm die Ukraine "kampflos" überlässt... ich finde nicht. Da würde nur "das Recht des Stärkeren" bedeuten. Kein gutes Signal an sämtliche Oligarchen der Welt.
Einen Angriff Russlands könnte Deutschland allleine aktuell nicht abwehren. Glücklicherweise sind wir in der NATO, was aber auch kein Garant ist. Je schwächer die russische Armee ist, desto besser. Da wäre es für Deutschland von Vorteil, die russische Armee VORHER so stark wie möglich zu schwächen. Die Waffen, die wir jetzt an die Ukraine liefern könnten zum vorbeugenden Selbstschutz effektiver sein, als wenn wir sie aufsparen und erst dann einsetzen, wenn die russische Armee hier ist.