Russland greift Ukraine an

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Jedenfalls muss hier niemand als Russland-Troll abgestempelt werden, nur weil er sich ernsthaft sorgt. Es ist leider keine Lösung in Sicht, oder?
Doch, muss. ;)
In der Psychologie nennt man das Abwehrhaltung. Wird überall so gemacht, ob im ZEIT- oder Spiegel- Forum, in der Bild-Zeitung, am Stammtisch oder hier.

Danke für deinen Beitrag ansonsten.
 
Hallo @Nithaiah,

ich stimme Dir zu.

Ich muss gestehen, dass ich mir seit längerem ernsthaft Sorgen mache. Und deshalb kann ich auch die Sorgen anderer sehr gut verstehen.

An meiner Haltung hat sich nichts geändert:

Die Ukraine wurde völkerrechtswidrig angegriffen. Und sie muss das Recht haben, sich zu verteidigen. Ob sie das alleine mit egal wie vielen Waffen schaffen kann, sei mal dahingestellt.
Aber Putin darf damit nicht durchkommen, das ist mal sicher.

Die beiden von mir fett markierten Punkte sind der Kackpunkt. Lösungsansätze und Vorschläge sollte eben auch das berücksichtigen. Und darum halte ich jeden Vorschlag, der darauf hinaus liefe, dass Putin einen großen Teil seiner Wünsche erfüllt bekommt und ansonsten keine Probleme bekommen wird, für nicht wirklich tauglich. Damit würde zwar dieser Krieg schnell enden, der nachfolgende Frieden wäre aber nicht wirklich tragfähig.

Wenn er jetzt aber damit beginnt zu drohen, Großstädte in Russland anzugreifen (falls die Info stimmt) und Flugzeuge und Langstreckenraketen fordert, dann ist das eine Eskalation des Krieges, von der wirklich niemand derzeit sagen kann, wie sie endet. Auch ganz ohne Atomwaffen sind da viele Szenarien möglich, die keiner gerne erleben möchte.

Ja, es wäre ein Dammbruch in die andere Richtung - von legitimer Verteidigung zum evtl. nicht mehr legitimen Gegenangriff. Fände ich persönlich wie schon gesagt, auch nicht ok, so lange ich nicht verstehen würde, wieso das zur Verteidigung unabdingbar sein sollte.

Mit Hurra-Patriotismus ist dieses Problem jedenfalls nicht zu lösen, so viel ist sicher.

Volle Zustimmung. Mit Hurra-Patriotismus entstanden bisher immer nur Probleme, und keines wurde gelöst.

Und nein, ich habe leider auch keine Lösung, denke aber darüber nach, was dieser General Vad gesagt hat.
Haben die USA genug versucht zu verhandeln? Weiß das jemand? Ich weiß dass Macron und Scholz es eindringlich versucht haben, immer wieder; von den USA weiß ich es nicht, außer, dass Biden natürlich richtigerweise eine Drohung ausgesprochen hat, falls daran gedacht wird zu Atomwaffen zu greifen.

Es wird zwar oft gesagt, es wäre ein Stellvertreterkrieg zwischen Russland und den USA, aber die USA kann nicht viel für die Ukraine verhandeln. Es wären andere Fragestellungen die die USA dazu mit Russland verhandeln könnte (und vielleicht sollte). Was die USA tun kann (und ebenfalls sollte), ist zu definieren, wohin sie die Ukraine unterstützt, und was sie nicht mehr mit-tragen würde.

Das Interview der Emma mit Vad, was @east of the sun verlinkt hat, ist auch äußerst interessant, weil es tatsächlich über die diffuse Forderung einer diplomatischen Lösung hinausgeht, und er auch klarstellt, dass er NICHT die Lösung darin sieht, Putin großanteilig nachzugeben. Und so ist darin, wenn man genau und detailiert liest auch nicht zu lesen, dass er Waffenlieferungen kategorisch ablehnt und er so den Krieg sofort beenden will, sondern, dass er mehr kritisiert, wie wenig sichtbar definiert ist, wie weit es gehen kann und soll.

Ich könnte mir vorstellen, dass die EU, die NATO und die USA schon klare Vorstellungen darüber haben, wie weit sie die Ukraine noch unterstützen wollen, bzw. was sie nicht mehr mit tragen würden. Aber womöglich fürchtet man, dass Putin diese Grenzen mehr und besser ausloten kann, wenn er sie denn kennt. Aber das sage ich auch wieder nur als kompletter Laie.

Jedenfalls muss hier niemand als Russland-Troll abgestempelt werden, nur weil er sich ernsthaft sorgt.

Wenn es nur um die Sorgen ginge. Es gab hier aber auch schon die Äußerungen...
... dass die Ukraine doch einfach nur das entsprechende Land abgeben solle
... dass die Ukraine zur Diplomatie gedrängt werden sollte
... dass der Krieg uns nichts anginge (und wir Frieden/Freundschaft mit Putin suchen sollten)
... dass gar der Angriff irgendwie doch legitim wäre
Und auch, wenn in den gleichen Beiträgen das Vorgehen Putins bzw. Russlands verurteilt wird, ist da die Nähe zu Russland-Trollen o.ä. nicht zu ignorieren.

Es ist leider keine Lösung in Sicht, oder?

Ich sehe leider keine in greifbarer Nähe. Und so halte ich nach wie vor auch "die Ukraine wherfähig halten" für das Gebot der Stunde.
 
Und darüber hinaus muss der Westen sprich NATO auch noch aufpassen, Putin zu wenig in seine Grenzen zu weisen, sonst wird der (Ex-)KGB-Agent zum Klaus Kinski, und dann können die Deutschen und die EU staunen, was so ein Hampelmann des Wirtschaftssystems Russlands grenzenlos drauf hat.
Ich denke mal die Nato hat schon Fingerspitzengefühl , vorallem Deutschland , zwischen zuviel und zuwenig zu jonglieren.
Das mit den Panzern wurde ja lange hinausgeschoben.
Wichtig ist nämlich das alle Geschäftsleute am Krieg verdienen und die Rüstung hochgefahren wird.
Interessant wird dann wie die neuen Grenzen verlaufen werden zum Osten.
 
Ich denke mal die Nato hat schon Fingerspitzengefühl , vorallem Deutschland , zwischen zuviel und zuwenig zu jonglieren.

Ja, denke und hoffe ich auch.

Das mit den Panzern wurde ja lange hinausgeschoben.

Hoffentlich nich zu lange.

Wichtig ist nämlich das alle Geschäftsleute am Krieg verdienen und die Rüstung hochgefahren wird.

Wenn sich wie jetzt zeigt, dass so ein Land wie Russland so schnell und einfach mal eben ein Nachbarland überfällt... ja, dann ist es leider wirklich wichtig, die Rüstung hochzufahren.

Den Geschäftsleuten kann es ziemlich egal sein, womit sie verdienen. Auch in Friedenszeiten gibt es ettliche mögliche Verdienstmöglichkeiten für sie - ich denke eigentlich sogar noch mehr.

Interessant wird dann wie die neuen Grenzen verlaufen werden zum Osten.

Bestenfalls, wie sie vor dem Einmarsch auf die Krim 2014 definiert waren, und wie sie aktuell auch noch international großanteilig gezogen werden.
 
Wenn das für Putin erfolgreich endet, einen souveränen Staat zu überfallen, sich einen Teil des Landes in Raubrittermanier anzueignen, weil nicht genug Widerstand geleistet wird, dann gute Nacht zivilisierte Welt, gute Nacht Völkerrecht und gute Nacht Europa.

Das bedeutet nämlich nichts anderes, als dass für jeden Schurken praktisch das Faustrecht gilt, wenn er nur oft genug mit der Atomwaffe droht.

Da hätten wir uns alles an Errungenschaften der letzten 77 Jahre für ein zivilisiertes und friedliches Zusammenleben schenken können und das wird dann auch eine Reihe weiterer Länder auf Ideen bringen, wie sie ihre Interessen in Zukunft durchsetzen wollen.....
 
Wenn das für Putin erfolgreich endet, einen souveränen Staat zu überfallen, sich einen Teil des Landes in Raubrittermanier anzueignen, weil nicht genug Widerstand geleistet wird, dann gute Nacht zivilisierte Welt, gute Nacht Völkerrecht und gute Nacht Europa.

Das bedeutet nämlich nichts anderes, als dass für jeden Schurken praktisch das Faustrecht gilt, wenn er nur oft genug mit der Atomwaffe droht.

Da hätten wir uns alles an Errungenschaften der letzten 77 Jahre für ein zivilisiertes und friedliches Zusammenleben schenken können und das wird dann auch eine Reihe weiterer Länder auf Ideen bringen, wie sie ihre Interessen in Zukunft durchsetzen wollen.....
Wieviele und welche Waffen soll die Nato liefern damit die Ukraine siegen kann ?
 
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Wenn es nur um die Sorgen ginge. Es gab hier aber auch schon die Äußerungen...
... dass die Ukraine doch einfach nur das entsprechende Land abgeben solle
... dass die Ukraine zur Diplomatie gedrängt werden sollte
... dass der Krieg uns nichts anginge (und wir Frieden/Freundschaft mit Putin suchen sollten)
... dass gar der Angriff irgendwie doch legitim wäre
Und auch, wenn in den gleichen Beiträgen das Vorgehen Putins bzw. Russlands verurteilt wird, ist da die Nähe zu Russland-Trollen o.ä. nicht zu ignorieren.
Zumal mit dem Zusatz: *mir ist absolut unerfindlich, wie ihr so ruhig bleiben könnt, wo der 3.WK unmittelbar bevorsteht* in mittlerweile fast jedem posting von @FreeStar. Diese Agitation ist so penetrant, dass ich mir einfach mal herausnehme, das als putin-troll-posting zu markieren.
Tut mir leid.
Oder vielmehr: tut mir überhaupt nicht leid.
 
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