Russland greift Ukraine an

Mit welcher Strategie kann die Ukraine gewinnen ohne eine Großeskalation auszulösen ?
Was ich persönlich denke ist: Leider gar nicht.
Nur mit Gebietsabtretungen, oder anders ausgedrückt wie Prof. Mangott vorschlägt, mit "moderateren Kriegszielen",
also, den Zustand vor dem Krieg wiedeherzustellen. (Vor dem Krieg waren der Donbass, Luhansk, Donezk und die Krim faktisch russisch.)
Die Krim und Sewastopol nicht zurückwollen usw.
Sie müssten von ihren "Maximalzielen" abrücken, der drückt das wirklich gut aus.
Das aber wird Selenskyj nicht tun, zumindest sieht es nicht so aus.
 
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Was ich persönlich denke ist: Leider gar nicht.
Nur mit Gebietsabtretungen, oder anders ausgedrückt wie Prof. Mangott vorschlägt, mit "moderateren Kriegszielen",
also, den Zustand vor dem Krieg wiedeherzustellen. (Vor dem Krieg waren der Donbass, Luhansk, Donezk und die Krim faktisch russisch.)
Die Krim und Sewastopol nicht zurückwollen usw.
Sie müssten von ihren "Maximalzielen" abrücken, der drückt das wirklich gut aus.
Das aber wird Selenskyj nicht tun, zumindest sieht es nicht so aus.
Die Krim zurückzuholen wäre dann der Funke für Atomwaffen. Wenn die Ukraine den Zustand wiederherstellt wie vor dem Krieg, dann hat Putin nichts gewonnen und zusätzlich noch viel verloren.
Also mit welcher Strategie wird Putin die jetzigen annektierten Gebiete verteidigen und halten ?
 
Was ich persönlich denke ist: Leider gar nicht.
Nur mit Gebietsabtretungen, oder anders ausgedrückt wie Prof. Mangott vorschlägt, mit "moderateren Kriegszielen",
also, den Zustand vor dem Krieg wiedeherzustellen. (Vor dem Krieg waren der Donbass, Luhansk, Donezk und die Krim faktisch russisch.)
Die Krim und Sewastopol nicht zurückwollen usw.
Sie müssten von ihren "Maximalzielen" abrücken, der drückt das wirklich gut aus.
Das aber wird Selenskyj nicht tun, zumindest sieht es nicht so aus.

Interessant ist dabei eigentlich die Frage: Welche seiner ursprünglichen Kriegsziele würde Russland damit nicht erreichen?

Die Rest-Ukraine könnte der EU beitreten, sofern sie die Beitrittskriterien noch erfüllen kann - was mitunter zeitaufwändig ist, wenn das Land die eigene Wirtschaft erst einmal wieder neu erfinden muss, weil wichtige Wirtschaftsfaktoren mit den Gebieten wegfallen.
Die Rest-Ukraine könnte u.U. mit viel Glück in die NATO aufgenommen werden, wobei Russland da bestimmt weiter über die Ost-Erweiterung jammern würde.
(PS: Mit der EU-Mitgliedschaft kommt nicht automatisch die NATO-Mitgliedschaft. Zwar sind die meisten EU-Staaten auch NATO-Staaten, aber nicht alle)
Selenskyj kann am Leben und mindestens bis zur nächsten Wahl im Amt bleiben.

Also gerade mal maximal drei Punkte, die Putin damit auf seinem Zielkatalog nicht sofort abhaken könnte, wobei die EU- und NATO-Mitgliedschaft sich vielleicht erübrigen, so dass Putin auch das dann von alleine erfüllt bekäme.

Nennst Du das "moderat"? Ich würde das "nahe dem Komplettverlust" nennen.
 
Hallo @Nithaiah,

ich stimme Dir zu.



Die beiden von mir fett markierten Punkte sind der Kackpunkt. Lösungsansätze und Vorschläge sollte eben auch das berücksichtigen. Und darum halte ich jeden Vorschlag, der darauf hinaus liefe, dass Putin einen großen Teil seiner Wünsche erfüllt bekommt und ansonsten keine Probleme bekommen wird, für nicht wirklich tauglich. Damit würde zwar dieser Krieg schnell enden, der nachfolgende Frieden wäre aber nicht wirklich tragfähig.

Natürlich, das sehe ich auch so. Von Anfang an und auch jetzt noch. Abgesehen davon, dass ein Diktatfrieden nicht in Frage kommt, würde das Beispiel auch Schule machen. Das darf nicht passieren.

Ja, es wäre ein Dammbruch in die andere Richtung - von legitimer Verteidigung zum evtl. nicht mehr legitimen Gegenangriff. Fände ich persönlich wie schon gesagt, auch nicht ok, so lange ich nicht verstehen würde, wieso das zur Verteidigung unabdingbar sein sollte.

Es würde mich auch interessieren, was die offizielle Erklärung dazu ist und, vor allem, ob das hier überhaupt stimmt oder es Fake News sind. Nur leider, da Selenskyj auch von Mittelstreckenraketen sprach, schwant mir da nichts Gutes.
Falls es stimmen sollte, ist mir die inoffizielle Motivation natürlich klar und sie ist ebenso (menschlich gesehen) verständlich, wie gefährlich.

Es wird zwar oft gesagt, es wäre ein Stellvertreterkrieg zwischen Russland und den USA, aber die USA kann nicht viel für die Ukraine verhandeln. Es wären andere Fragestellungen die die USA dazu mit Russland verhandeln könnte (und vielleicht sollte). Was die USA tun kann (und ebenfalls sollte), ist zu definieren, wohin sie die Ukraine unterstützt, und was sie nicht mehr mit-tragen würde.

Danke für die Erklärung, @Joey. Ich hab das Interview vorhin etwas in Eile gelesen und muss es nochmals lesen.

Das Interview der Emma mit Vad, was @east of the sun verlinkt hat, ist auch äußerst interessant, weil es tatsächlich über die diffuse Forderung einer diplomatischen Lösung hinausgeht, und er auch klarstellt, dass er NICHT die Lösung darin sieht, Putin großanteilig nachzugeben.

Das sagen eigentlich so ziemlich alle, die Putin kennen und von der Materie was verstehen. Und ich sage das auch, weil mir mein Gewissen nichts anderes raten kann, selbst wenn es zu meinem Nachteil wäre.

Und so ist darin, wenn man genau und detailiert liest auch nicht zu lesen, dass er Waffenlieferungen kategorisch ablehnt und er so den Krieg sofort beenden will, sondern, dass er mehr kritisiert, wie wenig sichtbar definiert ist, wie weit es gehen kann und soll.

Muss ich noch mal nachlesen, aber ich hab noch den Abnutzungskrieg im Ohr, der nur immer weiter Tote und Verletzte bringt.


Ich könnte mir vorstellen, dass die EU, die NATO und die USA schon klare Vorstellungen darüber haben, wie weit sie die Ukraine noch unterstützen wollen, bzw. was sie nicht mehr mit tragen würden. Aber womöglich fürchtet man, dass Putin diese Grenzen mehr und besser ausloten kann, wenn er sie denn kennt. Aber das sage ich auch wieder nur als kompletter Laie.

Kann gut sein, ich könnte mit das auch vorstellen. Sogar ganz bestimmt.

Wenn es nur um die Sorgen ginge. Es gab hier aber auch schon die Äußerungen...
... dass die Ukraine doch einfach nur das entsprechende Land abgeben solle
... dass die Ukraine zur Diplomatie gedrängt werden sollte
... dass der Krieg uns nichts anginge (und wir Frieden/Freundschaft mit Putin suchen sollten)
... dass gar der Angriff irgendwie doch legitim wäre
Und auch, wenn in den gleichen Beiträgen das Vorgehen Putins bzw. Russlands verurteilt wird, ist da die Nähe zu Russland-Trollen o.ä. nicht zu ignorieren.

Ok. Ich hab jetzt hier eine Weile nicht mehr so regelmäßig mitgelesen, kenne aber diese Äußerungen schon vom Anfang hier und auch aus anderen Kommentaren außerhalb des Forums. Und Nein! So darf es auf keinen Fall laufen und die, die das sagen, machen es sich eindeutig zu einfach.
Ich denke, da ist meine Position von Anfang an klar und die hat sich auch nicht verändert.

Sich Sorgen machen zu dürfen, ist aber legitim, hat als solches nichts mit Russen-Propaganda zu tun und darf hier im Thread auch seinen Platz finden.
Denn, das betone ich nochmal, niemand aber wirklich niemand, kann momentan wissen, wie es weitergeht oder gar enden wird.


Ich sehe leider keine in greifbarer Nähe. Und so halte ich nach wie vor auch "die Ukraine wherfähig halten" für das Gebot der Stunde.

Ja, Joey, da stimme ich dir absolut zu.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn das für Putin erfolgreich endet, einen souveränen Staat zu überfallen, sich einen Teil des Landes in Raubrittermanier anzueignen, weil nicht genug Widerstand geleistet wird, dann gute Nacht zivilisierte Welt, gute Nacht Völkerrecht und gute Nacht Europa.

Das bedeutet nämlich nichts anderes, als dass für jeden Schurken praktisch das Faustrecht gilt, wenn er nur oft genug mit der Atomwaffe droht.

Da hätten wir uns alles an Errungenschaften der letzten 77 Jahre für ein zivilisiertes und friedliches Zusammenleben schenken können und das wird dann auch eine Reihe weiterer Länder auf Ideen bringen, wie sie ihre Interessen in Zukunft durchsetzen wollen.....

Auf jeden Fall! Das darf nicht passieren.

Da muss ich mich jetzt korrigierend einmischen :D . Wenn von Putinverstehern oder Russland-Trollen gesprochen wurde, dann nicht, weil sich jemand ernsthaft Sorgen machte. Ich denke, Sorgen machen sich viele auf beiden Seiten. Vielmehr wurden diejenigen so betitelt, die hier eher Putin-Propaganda verbreitet haben - meist auch noch, ohne diese Propaganda zu hinterfragen.

Man kann sich darüber streiten, ob Putinversteher oder Russland-Trolle in so einem Fall gesagt werden darf oder nicht. Aber zwischen russische Propaganda verbreiten oder sich ernsthaft Sorgen machen ist ein großer Unterschied.

Ok, Misch dich ruhig ein, ich lese deine Meinung immer gerne.
Ich muss nochmal detaillierter nachlesen.
 
Muss ich noch mal nachlesen, aber ich hab noch den Abnutzungskrieg im Ohr, der nur immer weiter Tote und Verletzte bringt.

Das ist leider der traurige sehr Haken an der Sache. Ich sehe da keine brauchbare Alternative, als es darauf ankommen zu lassen... ich hoffe, es gibt sie dennoch. Und ich bin sehr froh, dass es nicht ich bin, der diese Entscheidung zu treffen hat, sondern nur meine Sicht dazu äußern kann.
 
Interessant ist dabei eigentlich die Frage: Welche seiner ursprünglichen Kriegsziele würde Russland damit nicht erreichen?

Die Rest-Ukraine könnte der EU beitreten, sofern sie die Beitrittskriterien noch erfüllen kann - was mitunter zeitaufwändig ist, wenn das Land die eigene Wirtschaft erst einmal wieder neu erfinden muss, weil wichtige Wirtschaftsfaktoren mit den Gebieten wegfallen.
Die Rest-Ukraine könnte u.U. mit viel Glück in die NATO aufgenommen werden, wobei Russland da bestimmt weiter über die Ost-Erweiterung jammern würde.
(PS: Mit der EU-Mitgliedschaft kommt nicht automatisch die NATO-Mitgliedschaft. Zwar sind die meisten EU-Staaten auch NATO-Staaten, aber nicht alle)
Selenskyj kann am Leben und mindestens bis zur nächsten Wahl im Amt bleiben.

Also gerade mal maximal drei Punkte, die Putin damit auf seinem Zielkatalog nicht sofort abhaken könnte, wobei die EU- und NATO-Mitgliedschaft sich vielleicht erübrigen, so dass Putin auch das dann von alleine erfüllt bekäme.

Nennst Du das "moderat"? Ich würde das "nahe dem Komplettverlust" nennen.
Weißt du, ich nenne das überhaupt nicht irgendwie, ich zitiere.
Und zwar Professor Mangott in dem Interview, was ich auf der vorherigen Seite verlinkt hatte.#17598
DER weiß nämlich ganz sicher, wovon er redet...
 
Ich glaube, daß Putin mit einer taktischen A-Waffe ein Beispiel setzt falls er zurückgedrängt wird. Und zwar früher als Mangott meint erst bei Krimgefahr.

Und dann ist die Frage wie die Nato auf sowas reagiert ?

Hitler hatte noch keine A- Waffen zur Verfügung.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Weißt du, ich nenne das überhaupt nicht irgendwie, ich zitiere.
Und zwar Professor Mangott in dem Interview, was ich auf der vorherigen Seite verlinkt hatte.#17598
DER weiß nämlich ganz sicher, wovon er redet...

Hab ich gelesen. Was in dem Interview nicht hervorgeht, ist eben, was diese moderateren Kriegszeie der Ukraine bedeuten würden, bzw. welcher Anteil von Putins Wunschzettel dadurch in Erfüllung ginge. Und, wie ich beschrieb: Das wäre ein sehr großer Anteil von Putins Wünschen, die damit durchkämen und erfüllt würden. Wenn du noch mehr siehst, als die von mir aufgezählten drei sehr unsicheren Punkte was Putin von seinen Kriegszielen nicht erfüllt bekäme... nur zu, belehre mich eines besseren.

Und jemand anderes, der auch weiß, wovon er redet, äußert z.B.
"Das entschlossene und koordinierte Vorgehen westlicher Staaten sei auf jeden Fall die richtige Vorgehensweise, sagte Goemans. Von den Drohungen, die Russland jetzt ausstoße, dürfe man sich nicht beeindrucken lassen, ergänzte er.

Es handelt sich dabei um:
Der Niederländer Goemans ist ein international renommierter Experte, der sich insbesondere mit der Frage beschäftigt hat, wie militärische Konflikte beendet werden. Sein Buch "War and Punishment" gilt als Standardwerk auf diesem Forschungsfeld.

Siehe: https://web.de/magazine/politik/rus...zusage-selenskyj-pocht-militaerhilfe-37757622
(Live-Ticker-Post von heute 14:46)
 
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