Joey
Sehr aktives Mitglied
Naja gut, aber letztlich verlangst du auch, dass die Ukraine zwar genug Waffen bekommen soll, letztlich aber den Kampf alleine führen muss, um Russland zu besiegen. Ich glaube einfach, das schaffen die nicht.
Bzw. solange gegen halten, bis durch immer wieder Gespräche Putin bereit ist abzuziehen.
Nicht ich verlange das; Selenskyj hat (noch?) nicht um mehr gebeten. Selenskyj ist Jurist (Schauspieler und Komiker ist tatsächlich "nur" seine "Zweitkarriere", in der er zuerst größeren Erfolg hatte und so seine "Erstkarriere" eine Weile an den Nagel hängte). Er kennt sich also wahrscheinlich gut im internationalen Recht aus und weiß auch, was er mit realistischen Aussichten auf Bewilligung und im Rahmen des Völkerrechts etc. wünschen kann. Und damit hat er auch seine Gründe, warum er (bisher?) nur um Waffen bittet und nicht darum, dass einfach noch weitere Armeen mit rein kommen und mit-verteidigen. Er will auch keinen Weltkrieg und versucht mit seinen Wünschen den Grat nicht zu überschreiten, weitere Kriegsparteien zu erzeugen.
Unterm Strich ist es das- gleichzeitig die Hoffnung, dass Wirtschaftssanktionen dazu führen werden, dass er sich den Krieg nicht mehr leisten kann. Das ist ja auch der NATO-Plan, wenn ich den richtig verstehe.
Ist das der NATO-Plan? Ich muss zugeben: Ich weiß nicht, was wessen Plan genau ist, oder ob es irgendwo "da oben" schon konkretere Vorstellungen gibt. Wenn es sie gibt, wovon ich eigentlich ausgehe, wäre es wahrscheinlich auch von großem Nachteil, wenn diese detailiert bekannt wären.
Das bedeut am Ende kriegt Putin nichts. Was zwar völlig gerecht wäre, aber ich halte das eben für unrealistisch.
Möglicherweise unrealistisch. Zu früh einzulenken würde aber mitunter bedeuten: Putin kriegt alles. Wäre zwar realistischer, aber ich denke wir sind uns einig, dass es völlig ungerecht wäre.
Für den Krieg reicht es leider noch 2 Jahre mindestens, da gab es neulich eine Analyse in der "Zeit" von Maxim Kireev, selber Russe, aus der Oppossition wohlgemerkt...
Die Frage wäre dann, zu welchem Zeitpunkt die Ukraine die beste Verhandlungsposition hat und am meisten von Putins Wuschnzettel gestrichen werden muss.
Außerdem sind die deutschen Exporte im letzten Jahr an Russland gestiegen z.B. Das ist abartig, das ist aber so.
Yup :-(
Man muss leider davon ausgehen, dass es genügend Länder gibt, weil Putin gut vernetzt ist und Rohstoffe hat, mit denen Russland Geschäftsbeziehungen behalten wird, und wenn es über Drittländer ist, dass er erhält, was er will.
Alleine in Afrika stehen mehr als 30 Länder hinter ihm (Quelle. Film "die Rückkehr des Bären").
Er ist nicht isoliert und wird es auch nicht sein absehbar, leider.
Genügend wofür? Weniger Handel ist weniger Handel - wenn es konsequent durchgezogen würde - da ist jede Sanktion schmerzhaft, auch, wenn es noch Staaten gibt, die nicht mitmachen.
Diese Taktik, die du skizzierst, ist nicht Wunschzettel zusammenstreichen sondern ganz streichen.
Bestenfalls, ja.
Falls Putin vorher ankommt mit einem zusammengestrichenen Wunschzettel, zu dem die Ukrainische Spitze und "der Westen" dann sagen kann: "Ok, das ist besser als weiter zu kämpfen. Mehr werden wir wohl nicht erreichen können.", wäre auch das zu akzeptieren.
Es ist ja nicht so, dass Selenskyj zu nichts bereit wäre. Er hat z.B. schon geäußert, dass er auf die NATO-Mitgliedschaft verzichten könnte (nicht zu verwechseln mit der EU-Mitgliedschaft).
In meiner Skizze, die EU wird den Wiederaufbau leisten tun, davon gehe ich,das kann ich nur wiederholen, wenn dafür der Weltfrieden
gesichert ist.
Wie realistisch schätzt Du das ein?
Man wird D dann zur Kasse bitten natürlich, weil die schuld sind, weil sie Panzer blockiert haben usw. usw.
Woran wäre D genau Schuld? Und wäre D daran auch Schuld, wenn die Panzer jetzt geliefert würden?
Es gibt einen Zugang zum Meer, westlich der Krim, das wäre Verhandlungssache.
Eine Weile lang waren mal soweit ich weiß alle Küstenregionen der Ukraine russisch besetzt. Wenn zu dem Zeitpunkt die Ukraine aufgegeben hätte und alle besetzten Gebiete an Russland gegangen oder pro-russisch-"unabhängig" geworden wären, hätte die Ukraine keinen eigenen Meerzugang mehr gehabt.
Und ich denke, Putin will die Krim und die Ostukraine, also den Zugang zum schwarzen Meer, der Rest ist Macht-Demonstration und Angstmache Richtung Europa. Das ist das Einzige, wovon er egal wie, nicht abrücken wird. Ich habe seine Rede nach der Krim-Annektion gesehen, das ist sein Augapfel und sein Ding, bei dem er sich vom Westen (in seinem fragwürdigen Kopf) gedemütigt fühlt. Das wird er ums Verrecken nicht hergeben, alles andere kriegt er schon verkauft in RU, aber den "Verlust" nie.
Und wie gesagt, vor der Krim liegen 2 riesige Gasfelder.
So denke ich es.
Alles kakke.
Mag ja sein, dass das das einzige ist, was er wirklich will, aber das ist schon extrem viel, und es würde die Ukraine extrem schwächen - überproportional zum Landverlust.