Das erinnert mich jetzt an eine Kollegin letzte Woche. Die musste vor Beginn einer Besprechung erzählen, dass im Nachbarhaus ihrer Mutter ukrainische Flüchtlinge eingezogen sind. Die vorigen Mieter der Wohnung sind ausgezogen und der Eigentümer hat die Wohnung nun an die Flüchtlinge vermietet. Nachgeschoben wurde dann von ihr der Satz "Damit ihr mal wisst, wofür unsere Steuergelder verbraucht werden". Ich habe sie dann gefragt, wo die ukrainischen Flüchtlinge denn mietfrei wohnen sollten, damit ihre Miete nicht von unseren Steuergeldern bezahlt wird. Auf einem überdachten Parkplatz?
Ja aber, sagte sie, die fahren ein dickes Auto. Denen geht es wohl in der Ukraine nicht schlecht. Auf meine Fragen, ob denn nur arme Menschen vor Krieg fliehen dürfen, sich reiche Menschen abschlachten lassen müssen und ob sie wisse, ob diese Familie von hier aus in der Ukraine an ihr Geld kommen, kam dann, dass sie ja erst mal ihr Auto verkaufen könnten. Ja, das kann man sicher zu Geld machen. Wenn man es denn auch los wird und eine Menge Geld dafür bekommt. Ich weiß ja nicht wie alt das Auto ist.
Weil von ihr öfter Flüchtlingsbashing und Neidbemerkungen kommen hat es mir diesmal sowas von gereicht und ich habe ihr gesagt, dass es mich schon lange nervt, dass mein Steuergeld für ihr Kindergeld und die Kitas und Schulen ihrer Kinder verbraten wird, während sie nur 15 Stunden in der Woche arbeitet und ich von meinem Geld für 40 Stunden Arbeit auch noch sie unterstützen muss, obwohl sie ein Auto hat und zweimal im Jahr in Urlaub fährt.
Darauf kam dann nur noch eine beleidigt vorgeschobene Unterlippe.