Diamantgeist
Sehr aktives Mitglied
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Ich definiere das so, das man aus einem größeren Kontext heraus seine Handlungsweise zu verstehe versucht. Das ist erstmal für mich völlig neutral, egal ob dahinter ein ganz böser Mann steckt oder ein sympathischer. Außerdem betrachte ich die Betrachter, also uns und in welchen Systemen wir leben, Deutschland, Demokratie, Europa, EU, NATO. Dann schaue ich mir die Quellen an, denen ich vertraue und die in größeren Zusammenhängen die aktuelle Krise beurteilen können. Also Menschen, die weder der NATO , noch der EU, noch Deutschland,Europa,dem Kreml , Putin oder sonst wem verpflichtet sind. Daraus ziehe ich dann meine Schlüsse. Helmut Schmidt wurde beispielsweise als Alt-Kanzler interessant („Länder wie China oder Russland können nicht demokratisch regiert werden“) Auch unser geliebter Gorbi kotzt inzwischen sehr über den Westen ab und fühlt sich und sein Land als abgezockt. Selbst er versteht Putin ( der einen deutlich besseren Ruf in seiner Heimat genießt als Gorbatschow)Gibt's dazu eine Definition? Was macht denn ein Putinversteher aus? Ist das ein Mensch der zu 100% hinter allen Aktionen von Putin steht? Oder kann das auch schon jemand sein, der Teilaspkte von Putins Handlungen gut heisst, aber anderes kritisiert?
Weiss das jemand?
Wenn man Putin verstehen will muss man bis zur Maueröffnung zurückgehen und seine ersten zwei Amtsjahre betrachten, in denen er ernsthaft versucht hat als Partner unter Partnern in Europa eine freundliche Kooperation zu bilden . Auch anschließend hat er noch sehr geholfen beim Atomabkommen mit dem Iran, der Vernichtung der Chemiewafffen in Syrien usw.
Er wurde mehrfach zurück gestoßen und ist nun der EU gegenüber feindlich gesinnt. Wir werden mit Hackerangriffen übersät, unsere Radikalen finanziert und die Verschwörer mit Bullshit gefüttert ( Früher wurden die deutschen Neonazis übrigens von den USA finanziert) Er will nun eine instabile EU, genau wie China und die USA. China hat sich bereits Ungarn, Griechenland gekrallt, die USA den Einfluss in Polen gesichert und Brüssel versucht den Sauhaufen zusammen zuhalten. Aber wie gesagt, das ist nicht im Sinne der USA, Russlands oder Chinas. Die USA tut alles, das Russland und die EU sich nicht zu gut verstehen. Die SPD war da traditionell immer ein Wackelkandidat, mal abgesehen vom Natodoppelbeschluss Schmidts.
Aber das Thema ist nun durch. Die EU und Deutschland erst recht verlieren, Putin weiß man noch nicht. Hat er seine Oligarchen im Griff und die Dienste? Wird der ehemalige Feind China sich tatsächlich solidarisieren? Und wie groß wird der Schaden für die Ukraine?
Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nur, für Deutschland ist das ne schlechte Ausgangslage.
Mir wären drei Weltmächte am liebsten gewesen und vermutlich am friedlichsten. Nun läuft es eher Highländermässig ab. Es kann nur einen geben. Das Rennen macht die USA oder China.